http://www.imdb.com/title/tt0363771/
Keiner will Lucy (Georgie Henley) glauben, dass sie durch den
Wandschrank im Haus des Professors in einen verschneiten Wald gelangt
ist, wo sie ein ziegenbeiniger Faun zum Tee eingeladen hat. Aber als
sich Peter (William Moseley), Susan (Anna Popplewell) und Edmund
(Skandar Keynes) in dem Schrank verstecken, betreten auch sie das
rätselhafte Land Narnia. Viel Zeit, ihren Ausflug in die unbekannte neue
Welt zu genießen, bleibt den Dreien jedoch nicht. In Narnia hat die
Weiße Hexe (Tilda Swinton) die Macht ergriffen und dafür gesorgt, dass
ewiger Winter herrscht. Jeden, der sich ihr widersetzt, verwandelt sie
in Stein. Eine uralte Prophezeiung besagt allerdings, dass zwei Söhne
Adams und zwei Töchter Evas (so die Bezeichnung für Menschen in Narnia)
kommen und das Land den Klauen der Hexe entreißen werden...
Die phantastische Welt rund um das von C. S Lewis erschaffene Universum "Narnia" ist leider viel zu wenig bekannt. Zusammengefasst erzählen seine "Chroniken von Narnia" die Abenteuer verschiedener Kinder und einiger
weniger Erwachsener, die eine zentrale Rolle in der Entwicklung der
magischen Welt von "Narnia" spielen und obwohl "The Lion, The Witch And The Wardrobe" nicht der erste Teil des sieben Bücher umfassenden Werkes darstellt, entschied sich Disney/Walden Media 2005 in der Veröffentlichungsreihenfolge der Bücher vorzugehen und eben mit "The Lion, The Witch And The Wardrobe" den Anfang zu machen.
Nun muss man sagen, dass "Der König von Narnia", so der deutsche Titel, ein recht düsteres Werk ist, gerade wenn man die Ziegruppe bedenkt. Anfänglich geprägt durch (kurz gehaltene) Szenen des zweiten Weltkrieges, fallenden Bomben, Zerstörung und Eltern, die ihre Kinder aus ebendiesen Gründen fortschicken müssen, stimmt dies den Zuschauer fast schon unendlich traurig. Danach aber beginnt ein Fantasymärchen für Kinder das mit guten Effekten, schönen
Kulissen, nettem
Kreaturendesign, einer herrlich fiesen Tilda Swinton und einem ganz
brauchbar animierten Löwen punkten kann. Was aber dem Film schon von Anfang an die Höchstwertung verwehrt, sind die unsympathischen Kinderdarsteller (mit Ausnahme von Georgie Henley, die Lucy Pevensie spielt) mit denen man kaum warm wird. Selten hat man so farblose, blasse und irgendwie lustlos wirkende
Leistungen von Kinderdarstellern gesehen, wobei besonders Skandar Keynes (Edmund) der Unsympath schlechthin ist.
Einige kleinere Längen hat der "König von Narnia" auch noch, aber ansonsten weiß die Dramaturgie des Films, sein Pacing und seine Ideen gut zu gefallen. Einige gestalterische Unfälle sind da glücklicherweise eher die Ausnahme, aber auch der düstere Unterton wird nicht bis zur völligen Konsequenz verfolgt. So ist die finale Schlacht am Ende trotz des Grundtons eher blutarm, auch die Opferung von Aslan wirkt unpassend und auch sonst hat man eher das Gefühl, dass die Macher selbst nicht wussten wie weit sie hier gehen können und dann immer im letzten Moment die Reißleine gezogen haben. Auch ist der religiöse Touch
irgendwie deplatziert in einem Familienfilm. Will man die Kinder
unterhalten oder will man sie heimlich bekehren?
Hingegen ist der Soundtrack wieder ganz große Klasse und vor allem Alanis Morissettes "Wunderkind" Beitrag gilt es hervorzuheben, während Harry Gregson-Williams einen rein akustisch auf eine schöne Reise mitnimmt. Damit schafft es der Film, das einem neben Mittelerde auch eine andere
Fantasywelt aufnimmt und über die Laufzeit von gut zweieinhalb Stunden hinweg gefangen nimmt. Auch macht der Film technisch eine ausgezeichnete und
überzeugende Figur. Die Aufmachung und die Effekte sind (zeitgemäß) absolut
sehenswert. Sprechende Tiere über Fuchs und Wolf, Biber und Fantasy-Figuren wie den Faun (der von einem sehr jungen James McAvoy gespielt wird) sind toll und schaffen es die Stimmung zu übertragen. Wo der Film dann wieder Pluspunkte sammeln kann ist dann die finale
Endschlacht, welche trotz Blutarmut und daher Unglaubwürdigkeit recht imposant in Szene gesetzt wurde, an deren Ende
sich aber gleich der nächste Faupax einschleicht, denn die
Guten überleben und die Bösen sterben alle. Dabei hätte man gerade
hier den Kindern es durchaus auch mal zumuten können das in so einer
Schlacht, im Krieg es halt auch mal die Guten erwischen kann und nicht
nur die Bösen. Man hätte ihnen mal so das Thema 'Krieg' behutsam etwas näher
bringen können und was sich daraus auch für Konsequenzen bilden können
egal ob man gut oder böse bist.
Aber insgesamt durchaus ein netter Auftakt zur Trilogie und für Kinder eine bombige überlange Unterhaltung.
Aus Erwachsenensicht viel zu geleckt, kalkuliert und auf letztlich
heile Welt produziert. Nett und mit einigen Schwächen behaftet, dennoch irgendwie auch seltsam wunderschön.
7/10
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