http://www.imdb.com/title/tt0097027/
Während des Vietnamkrieges befindet sich der einfache Soldat Eriksson
(Michael J. Fox) mit ein paar Kameraden auf Patrouille. Da Angriffe der
Vietcong verhindert haben, dass sich die Soldaten abends im Dorf
vergnügen konnten, plant der Anführer der kleinen Gruppe, Seargent Tony
Meserve (Sean Penn), eine Vietnamesin zu entführen, die sie dann
nacheinander vergewaltigen können. Als sie sich einem kleinen Dorf
nähern, wird der Plan umgesetzt. Eriksson bleibt passiv, schreitet aus
Angst aber auch nicht ein, um die Entführung zu verhindern. Bei der
anschließenden Vergewaltigung in einer Hütte macht er im Gegensatz zu
seinen Kameraden Antonio Diaz (John Leguizamo), Herbert Hatcher (John C.
Reilly) Thomas E. Clark (Don Harvey) und Tony Meserve jedoch nicht mit.
Das Erlebnis führt bei Eriksson zu einem handfesten Gewissenskonflikt.
Der Soldat weiß nicht, ob er seine Kameraden anzeigen, oder ob er lieber
den bequemen Weg wählen soll.
Ein Kriegsfilm der nicht viel Berühmtheit erlangte aber dafür so viel zu
sagen hat. Mit "Die Verdammten des Krieges"
ist Regisseur Brian De Palma ein eindringliches, vielleicht einzigartiges und bewegendes Stück Kriegsfilm gelungen, welcher den Zuschauer eine emotionale Achterbahnfahrt erleben
lässt die einem nicht mehr los lässt. Auch nach mehrmaligen Sehen
verliert "Die Verdammten des Krieges" nichts von seiner Intensität und
bleibt auch heute noch ein wichtiger Film. Davon ganz abgesehen ist es auch einfach erfrischend mal eben kein in Patriotismus getränktes Werk sehen zu müssen, sondern vielmehr eines, weclhes sich um andere Probleme in Kriegshandlungen bemüht.
Dieser Film ist ein erschütternder, unter die Haut gehender Streifen
der lange im Gedächtnis nachhallt. Manchmal ist es sogar schwierig
hinzusehen so sehr kann den Zuschauer das Geschehen gefangen nehmen. Und dies geschieht
nicht einmal, indem De Palma die Kamera brutal auf Misshandlung und
Vergewaltigung drauf hält, sondern durch das, was er oftmals nicht zeigt
und was der Zuschauer (und in diesem Fall Eriksson) mit anhören muss,
wenn seine Kameraden diese furchtbaren Taten begehen. Allein die Entführung des Mädchens, der jungen Vietnamesin Oanh (Thuy Thu Le), aus ihrem Dorf und das Herausreißen aus den Armen ihrer weinenden
und schreienden Familienangehörigen sind so eindringlich und furchtbar
dass es einen als Zuschauer zerreißt. Der hilflose Eriksson muss dies
- genu wie der Zuschauer, der schon längst im Geschehen integriert wurde - tatenlos mit ansehen.
Ist das wirklich einer der Kollateralschäden des Krieges hier in
Vietnam? Ein Spähtrupp unter Sarge Tony (Sean Penn) entführt ein Mädchen
aus einem Dorf, vergewaltigt sie und bringt sie anschließend um. Brian
De Palma hat daraus ein erschütterndes Drama gemacht. Der Film stellt etwas anders als anderen Kriegsfilmen die Frage, ob und wie es möglich ist in solch
einer Umgebung, solch einem Krieg ein gewisses Moralsystem zu erhalten. Also
was ist recht? Was ist unrecht? Oder ist dieses System ein Luxus den wir
für uns in unserer Gesellschaft beanspruchen und der im Krieg keine
Gültigkeit mehr hat? Sergeant Meserve (Sean Penn) hat den Glauben an dieses System längst verloren und
überträgt zu dem all seinen Hass auf den Feind und auf dieses junge
Mädchen. Es wäre einfach ihn als böse zu beschreiben, doch das ist
Meserve nicht. Zu Anfang ist er ein guter Soldat und Freund für seine
Kameraden, jedoch verändert er sich (nachdem sein bester Freund bei
einem Einsatz ums Leben kommt) drastisch. Vielleicht hat er auch den Glauben daran verloren, lebend nach Hause zu kommen. Der Krieg hat ihm
längst die Seele genommen. Ihm gegenüber steht Eriksson (Fox) der gerade einmal 3 Wochen in Vietnam
ist. Ein starker Mann mit einem unerschütterlichen Moralempfinden. Eriksson nimmt ganz klar die Identifikationsfigur der Zuschauer ein und
steht für das unbeirrbar Gute. Er findet sich in der furchtbaren
Situation wieder zu entscheiden zwischen dem was richtig ist und der
Loyalität seinen Kameraden gegenüber.
In packenden Dialogen wird das Pro und Kontra der Tat erörtert (und in der hier besprochenen erweiterten Fassung sogar noch ausführlicher auf die Tatenlosigkeit von Erikson eingegangen). Auch die Befehlsstrukturen innerhalb der Truppe spielen eine Rolle. Im Soundtrack dominiert hier eine
Panflöte als Palliativ. Doch Eriksson macht Meldung und muss erfahren,
wie sinnlos das ist, denn aus Tätern werden Opfer gemacht. 'So ein
Verfahren hilft doch dem toten Mädchen nicht mehr.' hört man von Vorgesetzten. Auch ein
Attentatsversuch auf Eriksson wird verübt. Der schlägt zwar zurück,
macht sich aber weiterhin Vorwürfe, nicht genug getan zu haben. Es wird
deutlich, dass das Töten des Feindes im Krieg etwas anders ist, als ein
heimtückischer Mord an einer Zivilistin.
Zur Verdeutlichung seiner Idee hat De Palma noch einen netten 'Gag' in
die Rahmenhandlung eingebaut: Thuy Thu Le hat eine Doppelrolle.
Somit ist es kein reiner Antikriegsfilm, sondern eine Studie über menschliche/männliche Schwächen. Aber das eindringlich und großartig.
8/10
Dieser Film ist ein erschütternder, unter die Haut gehender Streifen der lange im Gedächtnis nachhallt. Manchmal ist es sogar schwierig hinzusehen so sehr kann den Zuschauer das Geschehen gefangen nehmen. Und dies geschieht nicht einmal, indem De Palma die Kamera brutal auf Misshandlung und Vergewaltigung drauf hält, sondern durch das, was er oftmals nicht zeigt und was der Zuschauer (und in diesem Fall Eriksson) mit anhören muss, wenn seine Kameraden diese furchtbaren Taten begehen. Allein die Entführung des Mädchens, der jungen Vietnamesin Oanh (Thuy Thu Le), aus ihrem Dorf und das Herausreißen aus den Armen ihrer weinenden und schreienden Familienangehörigen sind so eindringlich und furchtbar dass es einen als Zuschauer zerreißt. Der hilflose Eriksson muss dies - genu wie der Zuschauer, der schon längst im Geschehen integriert wurde - tatenlos mit ansehen.
Ist das wirklich einer der Kollateralschäden des Krieges hier in Vietnam? Ein Spähtrupp unter Sarge Tony (Sean Penn) entführt ein Mädchen aus einem Dorf, vergewaltigt sie und bringt sie anschließend um. Brian De Palma hat daraus ein erschütterndes Drama gemacht. Der Film stellt etwas anders als anderen Kriegsfilmen die Frage, ob und wie es möglich ist in solch einer Umgebung, solch einem Krieg ein gewisses Moralsystem zu erhalten. Also was ist recht? Was ist unrecht? Oder ist dieses System ein Luxus den wir für uns in unserer Gesellschaft beanspruchen und der im Krieg keine Gültigkeit mehr hat? Sergeant Meserve (Sean Penn) hat den Glauben an dieses System längst verloren und überträgt zu dem all seinen Hass auf den Feind und auf dieses junge Mädchen. Es wäre einfach ihn als böse zu beschreiben, doch das ist Meserve nicht. Zu Anfang ist er ein guter Soldat und Freund für seine Kameraden, jedoch verändert er sich (nachdem sein bester Freund bei einem Einsatz ums Leben kommt) drastisch. Vielleicht hat er auch den Glauben daran verloren, lebend nach Hause zu kommen. Der Krieg hat ihm längst die Seele genommen. Ihm gegenüber steht Eriksson (Fox) der gerade einmal 3 Wochen in Vietnam ist. Ein starker Mann mit einem unerschütterlichen Moralempfinden. Eriksson nimmt ganz klar die Identifikationsfigur der Zuschauer ein und steht für das unbeirrbar Gute. Er findet sich in der furchtbaren Situation wieder zu entscheiden zwischen dem was richtig ist und der Loyalität seinen Kameraden gegenüber.
In packenden Dialogen wird das Pro und Kontra der Tat erörtert (und in der hier besprochenen erweiterten Fassung sogar noch ausführlicher auf die Tatenlosigkeit von Erikson eingegangen). Auch die Befehlsstrukturen innerhalb der Truppe spielen eine Rolle. Im Soundtrack dominiert hier eine Panflöte als Palliativ. Doch Eriksson macht Meldung und muss erfahren, wie sinnlos das ist, denn aus Tätern werden Opfer gemacht. 'So ein Verfahren hilft doch dem toten Mädchen nicht mehr.' hört man von Vorgesetzten. Auch ein Attentatsversuch auf Eriksson wird verübt. Der schlägt zwar zurück, macht sich aber weiterhin Vorwürfe, nicht genug getan zu haben. Es wird deutlich, dass das Töten des Feindes im Krieg etwas anders ist, als ein heimtückischer Mord an einer Zivilistin. Zur Verdeutlichung seiner Idee hat De Palma noch einen netten 'Gag' in die Rahmenhandlung eingebaut: Thuy Thu Le hat eine Doppelrolle. Somit ist es kein reiner Antikriegsfilm, sondern eine Studie über menschliche/männliche Schwächen. Aber das eindringlich und großartig.