http://www.imdb.com/title/tt2199571/
Unter dem Spitznamen "Totengräber" war er einst eine Legende in der
Unterwelt, aber diese glorreichen Tage liegen lange zurück. Profi-Killer
Jimmy Conlon (Liam Neeson) ist in die Jahre gekommen, seine enge
Freundschaft zum Paten Shawn Maguire (Ed Harris) ein verstaubtes Relikt
vergangener Tage – die aktuellen zerfließen im Alkohol. Ein
verhängnisvoller Zwischenfall bringt die beiden Männer eines Tages
jedoch wieder zusammen. Als Maguires Sohn Danny (Boyd Holbrook)
versucht, Conlons Sohn Mike (Joel Kinnaman) zu töten, geht der alte
Killer dazwischen, erschießt Danny und macht sich seinen ehemaligen
Freund Maguire so zum Feind. Eine Auseinandersetzung nimmt ihren Lauf,
die der Polizei nicht verborgen bleiben kann, vor allem nicht dem
hartnäckigen Detective Harding (Vincent D'Onofrio). Maguire will Conlon
tot sehen, vorher aber dessen Familie ausradieren. Ganz oben auf der
Abschussliste steht Sohn Mike. Conlon setzt alles daran, dies zu
verhindern und Mike, so gut es geht, aus allem rauszuhalten. Für ihn
steht fest: Das Blut, das bald fließen wird, soll nur an seinen Händen
kleben – und das Duell mit Maguire in einer Nacht entschieden sein...
Es ist kaum zu glauben, dass Liam Neeson mit diesem Film zum siebten - wenn ich nicht verzählt habe - Mal eine völlig identische Person in einem
identischen Szenario spielt. Seine Figur ist meistens
bemitleidenswert oder betrunken - oder beides zusammen. Was man selbst auch immer von dieser Karriere/Entwicklung halten soll oder mag. In "Run All Night" wird nun die
Geschichte von "Road To Perdition" fast 1:1 aufgegriffen und in die heutige Zeit transportiert. Damit wandelt der Film nicht nur durch die Story auf nahezu durchgehend bekannten Pfaden. Immerhin leistet er sich aber
auch auf dem Weg zum offensichtlichen Ziel keine groben Schnitzer. Er macht
das richtig, was viele seiner Genrevertreter falsch machen. Die Story
ist zwar bekannt, simpel und gradlinig, das Drehbuch bzw. die Dialoge wissen allerdings gut zu gefallen. Erwähnenswert ist noch die Regiearbeit,
denn die ist ausgesprochen gut. Die Atmosphäre wird hervorragend eingefangen,
garniert mit einigen ziemlich coolen Bildern.
Die Kamera verdient indes ein Sonderlob, eine wirklich starke Arbeit, mit teils
grandiosen "Spielereien". Generell ist der Film zumindest optisch über jeden
Zweifel erhaben. Und Liam Neeson, der alte Haudegen ist mittlerweile einfach eine Bank für derartige Action-Streifen.
Der Cast war im Allgemeinen überdurchschnittlich, sogar kleinste Nebenrollen sind mit Vincent D'Onofrio, Nick Nolte oder Bruce McGill namhaft besetzt. Und Ed Harris ist immer noch in seiner Rolle als fieser, durchtriebener Gauner zu Hause, das hat er einfach drauf.
Und doch fehlt dem Film am Ende irgendetwas. Vielleicht hat man sich an
den Darstellungen von Liam Neeson sattgesehen, taucht er doch immer
wieder in nahezu identischen Rollen auf der Leinwand auf. Aber sei's drum. "Run All Night" ist ein Film der auf seine Weise sehr gut
unterhalten kann, sein namenhafter Cast, sein Noir-Touch und die handgemachte Action
retten dem Streifen den Hintern, denn trotz der teils lahmen Geschichte,
bleiben Qualität und Unterhaltungswert dadurch erhalten.
Meilenweit von einem Meisterwerk entfernt, aber trotz seiner (in
erster Linie inhaltlichen) Schwächen immernoch ein guter Actionthriller.
6,5/10
Exklusiv bei Saturn und MediaMarkt gibt es den Film auch im schicken, limitierten Steelbook:
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