http://www.imdb.com/title/tt2231253/
Nick Wild (Jason Statham) ist nicht zufrieden mit seinem Leben. Zwar hat
er seine Spielsucht einigermaßen hinter sich gelassen und sein Job als
Söldner gehört ebenfalls der Vergangenheit an – aber sein Traum, sich
auf einer Mittelmeerinsel niederzulassen, scheitert am nötigen Geld.
Also versucht er, mit Gelegenheitsjobs als Detektiv und Bodyguard über
die Runden zu kommen. Seine Prinzipien sind dabei eindeutig: keine
Schusswaffen! Doch als seine Ex-Freundin Holly (Dominik García-Lorido)
übel zugerichtet auf seiner Fußmatte steht und ihn um Hilfe anfleht,
muss er seine Überzeugungen über den Haufen werfen. Holly hat nämlich
ernste Probleme mit dem Gangsterboss Danny DeMarco (Milo Ventimiglia),
der keinen Spaß versteht und seine Schergen aussendet. In die Unterwelt
von Las Vegas getrieben, verfällt Wild schnell in alte Gewohnheiten...
Untypischer Statham-Streifen, aber deswegen keinesfalls schlecht. Ungewöhnlich ist, dass die Handlung so einfach
langsam dahinplätschert und sich kaum ins Zentrum drängt. Trotzdem ist
"Wild Card" nicht langweilig, durch eine schöne Erzählweise sowie einigen gut konstruierten und sogar witzigen Dialogen schafft es der Film über kurzweilige 90 Minuten zwar
nicht 100%ig zu begeistern, aber zu überzeugen. Statham spielt sehr
charismatisch und seine wenigen Martial Arts-Kämpfe sind klasse durchchoreografiert und gut gefilmt. "Wild Card" ist
nicht besonders spannend oder revolutionär, aber gute Unterhaltung, die
schwer einzuordnen, aber wahrscheinlich am ehesten Action ist.
6,5/10
Mittwoch, 23. September 2015
San Andreas (2015)
http://www.imdb.com/title/tt2126355/
In Kalifornien ist die berühmt-berüchtigte San-Andreas-Verwerfung eine tickende Zeitbombe: Experten sagen schon lange voraus, dass es irgendwann mal zu einem verheerenden Erdbeben kommen muss, wenn sie sich verschiebt. Die Mega-Metropole Los Angeles wäre davon unmittelbar betroffen. Und wie es das Schicksal nun so will, bricht eines Tages tatsächlich jenes Horror-Szenario über die Stadt herein, in dessen Verlauf ein Beben der Stärke 9 alles in Schutt und Asche legt. Mitten in diesem Chaos versucht sich der Hubschrauber-Rettungspilot Ray (Dwayne Johnson) gemeinsam mit seiner Noch-Ehefrau Emma (Carla Gugino) von LA nach San Francisco durchzuschlagen. Denn dort sitzt ihre gemeinsame Tochter Blake (Alexandra Daddario) fest und wartet verzweifelt auf Hilfe. Doch gerade, als sich die Lage zu beruhigen scheint, geht die gewaltige Natur-Katastrophe erst richtig los...
Brachte Roland Emmerich mit "2012" mal eben die ganze Welt ins Wanken, versucht sich Brad Peyton "nur" am San Andreas Graben. Und das Kontinentalplattengeschiebe ist aus geologischer Sicht sehr oberflächlich gehalten, Charakter- und Figurenbeschreibungen und Ihre kompetenten Aussagen ebenso. Aber wenn es nur darum geht, dass Gebäude einstürzen sollen, dann ist das dann ebenso, da braucht es auch keine sinnlosen textlichen und vielleicht sogar inhaltsreiche Zugaben.
Das Erlebnis, wenn die Großstadt San Fransisco dem Erdboden gleich gemacht wird ist optisch auch sehenswert. Das hierbei Dwayne "The Rock" Johnson als fast durchgängig nicht klein zu bekommener marvelöser Superheld unterwegs ist und dabei Alles und Jeden retten kann (aber vor allem seine (am Anfang Ex- und später dann doch nicht mehr Ex-)Frau und sein Kind!), versüßt einem dann schon irgendwie den Tag.
"San Andreas" ist bei Weitem noch nicht grotesk, aber mitunter doch etwas überzogen, eben reinstes Leinwandvergnügen ohne inhaltlichen Mehrwert. Ob zu Fuß, im Auto, zu Luft oder im Wasser es ist immer was los und Gefahren lauern überall. Aber keine Sorge, Dwayne "The Rock" Johnson ist unterwegs.
6,5/10
Exklusiv bei amazon.de gibt es das schicke 3D-Steelbook des Films:
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.
In Kalifornien ist die berühmt-berüchtigte San-Andreas-Verwerfung eine tickende Zeitbombe: Experten sagen schon lange voraus, dass es irgendwann mal zu einem verheerenden Erdbeben kommen muss, wenn sie sich verschiebt. Die Mega-Metropole Los Angeles wäre davon unmittelbar betroffen. Und wie es das Schicksal nun so will, bricht eines Tages tatsächlich jenes Horror-Szenario über die Stadt herein, in dessen Verlauf ein Beben der Stärke 9 alles in Schutt und Asche legt. Mitten in diesem Chaos versucht sich der Hubschrauber-Rettungspilot Ray (Dwayne Johnson) gemeinsam mit seiner Noch-Ehefrau Emma (Carla Gugino) von LA nach San Francisco durchzuschlagen. Denn dort sitzt ihre gemeinsame Tochter Blake (Alexandra Daddario) fest und wartet verzweifelt auf Hilfe. Doch gerade, als sich die Lage zu beruhigen scheint, geht die gewaltige Natur-Katastrophe erst richtig los...
Brachte Roland Emmerich mit "2012" mal eben die ganze Welt ins Wanken, versucht sich Brad Peyton "nur" am San Andreas Graben. Und das Kontinentalplattengeschiebe ist aus geologischer Sicht sehr oberflächlich gehalten, Charakter- und Figurenbeschreibungen und Ihre kompetenten Aussagen ebenso. Aber wenn es nur darum geht, dass Gebäude einstürzen sollen, dann ist das dann ebenso, da braucht es auch keine sinnlosen textlichen und vielleicht sogar inhaltsreiche Zugaben.
Das Erlebnis, wenn die Großstadt San Fransisco dem Erdboden gleich gemacht wird ist optisch auch sehenswert. Das hierbei Dwayne "The Rock" Johnson als fast durchgängig nicht klein zu bekommener marvelöser Superheld unterwegs ist und dabei Alles und Jeden retten kann (aber vor allem seine (am Anfang Ex- und später dann doch nicht mehr Ex-)Frau und sein Kind!), versüßt einem dann schon irgendwie den Tag.
"San Andreas" ist bei Weitem noch nicht grotesk, aber mitunter doch etwas überzogen, eben reinstes Leinwandvergnügen ohne inhaltlichen Mehrwert. Ob zu Fuß, im Auto, zu Luft oder im Wasser es ist immer was los und Gefahren lauern überall. Aber keine Sorge, Dwayne "The Rock" Johnson ist unterwegs.
6,5/10
Exklusiv bei amazon.de gibt es das schicke 3D-Steelbook des Films:
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.
Inside Out - Alles steht Kopf (2015)
http://www.imdb.com/title/tt2096673/
Die elfjährige Riley (Stimme im Original: Kaitlyn Dias) wird plötzlich aus ihrem bisherigen Leben im mittleren Westen gerissen, als ihr Vater einen neuen Job annimmt. Die Familie zieht nach San Francisco und die Gefühle im Kontrollzentrum von Rileys Verstand haben mächtig zu tun: Freude (Amy Poehler) versucht, das Positive herauszustellen, doch Angst (Bill Hader), Wut (Lewis Black), Ekel (Mindy Kaling) und Traurigkeit (Phyllis Smith) bekommen immer mehr die Überhand. Die Gefühle sind sich uneins darüber, wie sie das Mädchen am besten durch den veränderten Alltag navigieren. Als sich Freude und Traurigkeit dann auch noch verlaufen, müssen sie schnell ins Kontrollzentrum zurückfinden, sonst könnte Riley eine große Dummheit begehen. Bald treffen die beiden verirrten Gefühle Rileys imaginären Freund Bing Bong (Richard Kind) und der hat noch eine Ladung guter Laune im Gepäck. Aber der Weg durch Träume und Gedanken zurück in die Zentrale ist lang und voller Hindernisse...
Einer der besten Pixar-Filme seit langer Zeit und ein weiterer Beweis für Pixars Genialität und Ideenreichtum. In einem Moment ist der Film wahnsinnig lustig in dem anderen wieder tieftraurig. "Inside Out" oder "Alles steht Kopf" ist eine sehr liebevolle, lustige und gefühlsreiche Reise durch das lebendige Innere des menschlichen Wesens - zumindest so, wie ihn sich die Macher vorgestellt haben. Doch nicht nur die Macher scheinen hier regelrecht alle Gefühle ausgelebet zu haben - auch den Zuschauer können sie auf sehr eindringliche Weise mitreißen, fesseln und letztlich überwältigen.
Vorab sei erst einmal gesagt, dass ich anfangs sehr skeptisch und mit wenig Erwartung an diesen Pixar Streifen herangegangen bin und umso mehr hat er mich im Nachhinein positiv überrascht und geflashed, ja sogar regelrecht mitgerissen und eingenommen. "Inside Out" schafft es, durch seine lebensbejahende Erzählweise und tiefgreifende Darstellung der abwechselnden Gefühle Rileys, sich von seinem ursprünglichen Genre als Kinder- und Familienfilm abzuheben und für alle Altersklassen sehenswert und ansprechend zu sein. Außerdem gelingt es hier, durch die Anschauung von erfundenen Erinnerungen, Gedankenwirrwarr, abstrakten Intuitionen, Vorstellungen und Phantasien und der fiktiven Darbietung der Funktionen verschiedener Gehirnareale, so wie beispielsweise das Unterbewusstsein und Langzeitgedächtnis, gleichzeitig unglaublich komplex zu wirken. Die Idee mit der Gefühlswelt ist großartig umgesetzt, die Kommandozentrale, die Erinnerungen, das Unterbewusstsein - alles ist gut durchdacht.
Dem Zuschauer wird damit eine schöne, aber (natürlich) auch traurige Reise durch ein Wechselbad der Gefühle geboten, in der die Freude als Synonym das Gute im Menschen veranschaulicht und meist enthusiastisch und hoffnungsvoll versucht ans Ziel zu gelangen. So wird das Leben in seiner Vielfältigkeit stets in Begleitung von Kummer, Freude, Wut, Ekel und Angst gezeigt. Aber nicht nur die guten Dinge begleiten den Menschen auf seinem Wege, sondern auch die negativen und schlechten Gefühle können in den passenden Situationen hilfreich sein und das Individuum aufmuntern, wieder aufbauen und voran bringen. Denn das Leben ist nicht einfältig sondern komplizierter als es scheint und ohne die verbindliche Zusammengehörigkeit und Abwechslung zwischen guten und schlechten Zeiten könnten diese nicht eigenständig funktionieren, fungieren und existieren.
Durch Erinnerungen lernt der Mensch nicht zu vergessen und durch seine Erfahrungen und das Erlebte reift er. Allerdings ist fraglich, ob Kinder viele Dinge verstehen werden - doch eher Erwachsene. Und wie schwer es manchmal ist, wenn Veränderungen im Leben anstehen und man damit umgehen muss. Ob man will oder nicht. Eine tolle (nicht neue, aber gut konstruierte) Botschaft. Und überhaupt: wer nicht anerkennt, dass "Bing-Bong" das knuffige rosa Ding (eine Mischung aus Katze, Elephant, Zuckerwatte und Delphin) einer der sympathischsten Charaktere aller Zeiten ist, dem ist sicher nicht mehr zu helfen. Das alles und noch viel mehr machen "Inside Out" zu einem unglaublich starken Film.
8,5/10
Im europäischen Ausland gibt es den Film im Steelbook. Leider ohne deutschen Ton. Aber was dieses Steelbook so außergewöhnlich macht, ist, dass es vorn und hinten geprägt ist und den Film in der 3D-Variante an Bord hat.
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney / Pixar
Poster/Artwork: Disney / Pixar
Die elfjährige Riley (Stimme im Original: Kaitlyn Dias) wird plötzlich aus ihrem bisherigen Leben im mittleren Westen gerissen, als ihr Vater einen neuen Job annimmt. Die Familie zieht nach San Francisco und die Gefühle im Kontrollzentrum von Rileys Verstand haben mächtig zu tun: Freude (Amy Poehler) versucht, das Positive herauszustellen, doch Angst (Bill Hader), Wut (Lewis Black), Ekel (Mindy Kaling) und Traurigkeit (Phyllis Smith) bekommen immer mehr die Überhand. Die Gefühle sind sich uneins darüber, wie sie das Mädchen am besten durch den veränderten Alltag navigieren. Als sich Freude und Traurigkeit dann auch noch verlaufen, müssen sie schnell ins Kontrollzentrum zurückfinden, sonst könnte Riley eine große Dummheit begehen. Bald treffen die beiden verirrten Gefühle Rileys imaginären Freund Bing Bong (Richard Kind) und der hat noch eine Ladung guter Laune im Gepäck. Aber der Weg durch Träume und Gedanken zurück in die Zentrale ist lang und voller Hindernisse...
Einer der besten Pixar-Filme seit langer Zeit und ein weiterer Beweis für Pixars Genialität und Ideenreichtum. In einem Moment ist der Film wahnsinnig lustig in dem anderen wieder tieftraurig. "Inside Out" oder "Alles steht Kopf" ist eine sehr liebevolle, lustige und gefühlsreiche Reise durch das lebendige Innere des menschlichen Wesens - zumindest so, wie ihn sich die Macher vorgestellt haben. Doch nicht nur die Macher scheinen hier regelrecht alle Gefühle ausgelebet zu haben - auch den Zuschauer können sie auf sehr eindringliche Weise mitreißen, fesseln und letztlich überwältigen.
Vorab sei erst einmal gesagt, dass ich anfangs sehr skeptisch und mit wenig Erwartung an diesen Pixar Streifen herangegangen bin und umso mehr hat er mich im Nachhinein positiv überrascht und geflashed, ja sogar regelrecht mitgerissen und eingenommen. "Inside Out" schafft es, durch seine lebensbejahende Erzählweise und tiefgreifende Darstellung der abwechselnden Gefühle Rileys, sich von seinem ursprünglichen Genre als Kinder- und Familienfilm abzuheben und für alle Altersklassen sehenswert und ansprechend zu sein. Außerdem gelingt es hier, durch die Anschauung von erfundenen Erinnerungen, Gedankenwirrwarr, abstrakten Intuitionen, Vorstellungen und Phantasien und der fiktiven Darbietung der Funktionen verschiedener Gehirnareale, so wie beispielsweise das Unterbewusstsein und Langzeitgedächtnis, gleichzeitig unglaublich komplex zu wirken. Die Idee mit der Gefühlswelt ist großartig umgesetzt, die Kommandozentrale, die Erinnerungen, das Unterbewusstsein - alles ist gut durchdacht.
Dem Zuschauer wird damit eine schöne, aber (natürlich) auch traurige Reise durch ein Wechselbad der Gefühle geboten, in der die Freude als Synonym das Gute im Menschen veranschaulicht und meist enthusiastisch und hoffnungsvoll versucht ans Ziel zu gelangen. So wird das Leben in seiner Vielfältigkeit stets in Begleitung von Kummer, Freude, Wut, Ekel und Angst gezeigt. Aber nicht nur die guten Dinge begleiten den Menschen auf seinem Wege, sondern auch die negativen und schlechten Gefühle können in den passenden Situationen hilfreich sein und das Individuum aufmuntern, wieder aufbauen und voran bringen. Denn das Leben ist nicht einfältig sondern komplizierter als es scheint und ohne die verbindliche Zusammengehörigkeit und Abwechslung zwischen guten und schlechten Zeiten könnten diese nicht eigenständig funktionieren, fungieren und existieren.
Durch Erinnerungen lernt der Mensch nicht zu vergessen und durch seine Erfahrungen und das Erlebte reift er. Allerdings ist fraglich, ob Kinder viele Dinge verstehen werden - doch eher Erwachsene. Und wie schwer es manchmal ist, wenn Veränderungen im Leben anstehen und man damit umgehen muss. Ob man will oder nicht. Eine tolle (nicht neue, aber gut konstruierte) Botschaft. Und überhaupt: wer nicht anerkennt, dass "Bing-Bong" das knuffige rosa Ding (eine Mischung aus Katze, Elephant, Zuckerwatte und Delphin) einer der sympathischsten Charaktere aller Zeiten ist, dem ist sicher nicht mehr zu helfen. Das alles und noch viel mehr machen "Inside Out" zu einem unglaublich starken Film.
8,5/10
Im europäischen Ausland gibt es den Film im Steelbook. Leider ohne deutschen Ton. Aber was dieses Steelbook so außergewöhnlich macht, ist, dass es vorn und hinten geprägt ist und den Film in der 3D-Variante an Bord hat.
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney / Pixar
Poster/Artwork: Disney / Pixar
Dienstag, 22. September 2015
Borderland (Unrated) (2007)
http://www.imdb.com/title/tt0452592/
Sie wollen noch einmal richtig Spaß haben, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Und dafür machen sich Ed (Brian Presley), Henry (Jake Muxworthy) und Phil (Rider Strong) auf den Weg nach Mexiko, um es hier mit Sex, Drogen und vor allem natürlich jeder Menge Alkohol richtig krachen zu lassen. Doch dann kehrt Phil von der ersten nächtlichen Sauftour nicht wieder zurück, und schnell wird den Freunden klar: Das ist vielleicht nicht nur ihr letztes Wochenende in Freiheit. Das ist vielleicht ihr letztes Wochenende im Kreis der Lebenden. Nach dem vergeblichen Versuch, die Ordnungsbehörden dazuzubewegen, Ermittlungen anzustellen, machen sich Ed und Henry gemeinsam mit Valeria (Martha Higareda) auf die Suche nach ihrem Freund. Dabei kommen sie einer geheimen Organisation auf die Spur, die vor keiner Gewalttat zurückschreckt.
Backwood Horrorfilme gibt es viele und mit "Borderland" hat man einen der besseren Genrefilme der letzten Jahre. Spannend, düster und brutal. Stil und Machart, gepaart mit dem mexikanischen Setting lassen eine Stimmung aufkommen, wie man sie sonst nur aus den Filmen von Robert Rodriguez kennt. Im Mittelteil beginnt der Streifen leider zu schwächeln, da "Borderland" sich in diesem Abschnitt unnötig in die Länge zieht und die Geschichte dabei kaum vorantreibt. Für Splatter-Fans sind einige gut gelungene Szenen dabei. Dennoch is "Borderland" (trotz seiner durchaus blutigen Gewalt) ein eher sanfter Vertreter seines Fachs. Der Cast ist recht sympathisch und auch die Story ist - obwohl sie kein Novum darstellt - annehmbar. "Borderland" hat aber auch nicht den Anspruch, etwas Neues bieten zu wollen. Das Dargebotene hat aber Qualität und trotz einiger Längen im Mittelteil weiss "Borderland" im Gesamt-Eindruck durchaus zu gefallen.
6,5/10
Von ILLUSIONS, Ultd. kommt der Film ungeschnitten und unrated im Mediabook in einer auf 666 Stück limitierten Edition.
Sie wollen noch einmal richtig Spaß haben, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Und dafür machen sich Ed (Brian Presley), Henry (Jake Muxworthy) und Phil (Rider Strong) auf den Weg nach Mexiko, um es hier mit Sex, Drogen und vor allem natürlich jeder Menge Alkohol richtig krachen zu lassen. Doch dann kehrt Phil von der ersten nächtlichen Sauftour nicht wieder zurück, und schnell wird den Freunden klar: Das ist vielleicht nicht nur ihr letztes Wochenende in Freiheit. Das ist vielleicht ihr letztes Wochenende im Kreis der Lebenden. Nach dem vergeblichen Versuch, die Ordnungsbehörden dazuzubewegen, Ermittlungen anzustellen, machen sich Ed und Henry gemeinsam mit Valeria (Martha Higareda) auf die Suche nach ihrem Freund. Dabei kommen sie einer geheimen Organisation auf die Spur, die vor keiner Gewalttat zurückschreckt.
Backwood Horrorfilme gibt es viele und mit "Borderland" hat man einen der besseren Genrefilme der letzten Jahre. Spannend, düster und brutal. Stil und Machart, gepaart mit dem mexikanischen Setting lassen eine Stimmung aufkommen, wie man sie sonst nur aus den Filmen von Robert Rodriguez kennt. Im Mittelteil beginnt der Streifen leider zu schwächeln, da "Borderland" sich in diesem Abschnitt unnötig in die Länge zieht und die Geschichte dabei kaum vorantreibt. Für Splatter-Fans sind einige gut gelungene Szenen dabei. Dennoch is "Borderland" (trotz seiner durchaus blutigen Gewalt) ein eher sanfter Vertreter seines Fachs. Der Cast ist recht sympathisch und auch die Story ist - obwohl sie kein Novum darstellt - annehmbar. "Borderland" hat aber auch nicht den Anspruch, etwas Neues bieten zu wollen. Das Dargebotene hat aber Qualität und trotz einiger Längen im Mittelteil weiss "Borderland" im Gesamt-Eindruck durchaus zu gefallen.
6,5/10
Von ILLUSIONS, Ultd. kommt der Film ungeschnitten und unrated im Mediabook in einer auf 666 Stück limitierten Edition.
Montag, 21. September 2015
The Last Boy Scout - Last Boy Scout: Das Ziel ist Überleben (1991)
http://www.imdb.com/title/tt0102266/
Joe Hallenbeck (Bruce Willis) ist ehemaliger CIA-Agent, der seit einiger Zeit als Privatdetektiv arbeitet. Allerdings bekommt er nur miese Jobs. Sein neuester Auftrag: Er soll eine Stripperin bewachen - doch ihre Ermordung kann er nicht verhindern. Hallenbeck riecht Blut und merkt, dass etwas ganz gehörig stinkt. Zusammen mit dem Ex-Footballstar Jimmy Dix (Damon Wayans), dem Freund der Stripperin, beginnt er zu ermitteln. Dabei hinterlassen sie eine blutige Spur…
"Last Boy Scout" ist ein Musterbeispiel für ein hochwertig, professionell produziertes Buddy-Movie der frühen 90er Jahre, bei denen Experten an den entscheidenden Stellen schalten und walten. Bruce Willis Charakter in "Last Boy Scout" hätte auch wunderbar in die "Stirb Langsam"-Reihe gepaßt und ist einem John McClane nicht gerade unähnlich. Auch das Konzept von "Last Boy Scout" ist dem der "Die Hard"-Filme nicht ganz unähnlich: coole Action, flapsige Sprüche, ein abgefuckter aber sympathischer Held und ein ganz netter Sidekick und fertig ist das perfekte Actionkino der 90er Jahre. Und wer verkörpert das auch heute noch ohne Fremdschämfaktor besser als Bruce Willis? Eben. Niemand. Er ist natürlich ideal für die Rolle als zynischer, versoffener Detektiv, Screenwriter Shane Black sorgt für die rasanten Wortgefechte und Tony Scott lässt seine stylischen Bilder sprechen, hier noch nicht ganz so aalglatt und porentief rein wie in den späteren Jahren. Auch Willis Sidekick Damon Wayans als drogensüchtiger Footballspieler macht einen richtig guten Job. Beide sind im Grunde auf eine Art Verlierer mit viel Herz und man merkt in jeder Sekunde, dass die beiden wunderbar miteinander harmonieren.
Dazu kommt ein Feuerwerk an Action und Sprüche, was man heutzutage leider oft vermisst. Dass sich Tony Scott im Genre auskennt, gerade in den 90ern immer wieder gute Actionfilme abgeliefert hat und diese aus dem FF inzeniert merkt man dem schlacksigen Buddy-Movie zu jeder Sekunde an. Ein Film der hunderprozentig für die 90er und ihre Popkultur steht, dabei aber kein Stück angestaubt wirkt. Nein, hier hat Tony Scott einen tadellosen und dreckigen Actionspaß inszeniert der mit einem zum Film wunderbar passenden, dreckigen Look daherkommt.
Ein harter, zynischer und trotzdem brüllend komischer Actionkracher für Erwachsene wie sie heute nicht mehr gemacht werden und aufgrund Hollywoods heutiger, steter "Political Correctness"-Schiene wohl auch nicht mehr gemacht werden. Schade drum, solche Filme kann man nur lieben.
8/10
Joe Hallenbeck (Bruce Willis) ist ehemaliger CIA-Agent, der seit einiger Zeit als Privatdetektiv arbeitet. Allerdings bekommt er nur miese Jobs. Sein neuester Auftrag: Er soll eine Stripperin bewachen - doch ihre Ermordung kann er nicht verhindern. Hallenbeck riecht Blut und merkt, dass etwas ganz gehörig stinkt. Zusammen mit dem Ex-Footballstar Jimmy Dix (Damon Wayans), dem Freund der Stripperin, beginnt er zu ermitteln. Dabei hinterlassen sie eine blutige Spur…
"Last Boy Scout" ist ein Musterbeispiel für ein hochwertig, professionell produziertes Buddy-Movie der frühen 90er Jahre, bei denen Experten an den entscheidenden Stellen schalten und walten. Bruce Willis Charakter in "Last Boy Scout" hätte auch wunderbar in die "Stirb Langsam"-Reihe gepaßt und ist einem John McClane nicht gerade unähnlich. Auch das Konzept von "Last Boy Scout" ist dem der "Die Hard"-Filme nicht ganz unähnlich: coole Action, flapsige Sprüche, ein abgefuckter aber sympathischer Held und ein ganz netter Sidekick und fertig ist das perfekte Actionkino der 90er Jahre. Und wer verkörpert das auch heute noch ohne Fremdschämfaktor besser als Bruce Willis? Eben. Niemand. Er ist natürlich ideal für die Rolle als zynischer, versoffener Detektiv, Screenwriter Shane Black sorgt für die rasanten Wortgefechte und Tony Scott lässt seine stylischen Bilder sprechen, hier noch nicht ganz so aalglatt und porentief rein wie in den späteren Jahren. Auch Willis Sidekick Damon Wayans als drogensüchtiger Footballspieler macht einen richtig guten Job. Beide sind im Grunde auf eine Art Verlierer mit viel Herz und man merkt in jeder Sekunde, dass die beiden wunderbar miteinander harmonieren.
Dazu kommt ein Feuerwerk an Action und Sprüche, was man heutzutage leider oft vermisst. Dass sich Tony Scott im Genre auskennt, gerade in den 90ern immer wieder gute Actionfilme abgeliefert hat und diese aus dem FF inzeniert merkt man dem schlacksigen Buddy-Movie zu jeder Sekunde an. Ein Film der hunderprozentig für die 90er und ihre Popkultur steht, dabei aber kein Stück angestaubt wirkt. Nein, hier hat Tony Scott einen tadellosen und dreckigen Actionspaß inszeniert der mit einem zum Film wunderbar passenden, dreckigen Look daherkommt.
Ein harter, zynischer und trotzdem brüllend komischer Actionkracher für Erwachsene wie sie heute nicht mehr gemacht werden und aufgrund Hollywoods heutiger, steter "Political Correctness"-Schiene wohl auch nicht mehr gemacht werden. Schade drum, solche Filme kann man nur lieben.
8/10
From Hell (2001)
http://www.imdb.com/title/tt0120681/
Im Arbeiterviertel Londons wird 1888 eine Prostituierte ermordet und ausgeweidet. Für Sergeant Godley (Robbie Coltrane) kommt nur ein Mann infrage, den Fall zu lösen: Inspektor Abberline (Johnny Depp). Nachdem man ihn aus der Opiumhölle gezerrt hat, schaltet er seinen analytischen Verstand ein. Für Abberline steht fest, dass "Jack" nur der britischen Oberschicht entstammen kann, verfügt er doch offenbar über ausgeprägte anatomische Kenntnisse. Als wieder Blut durch Londons Straßen fließt, gerät der kluge Ermittler in Zeitnot. Es macht die Sache nicht einfacher, dass sein Gegenspieler Verbündete unter den Mächtigen des Landes hat...
Von den zahllosen Filmen die "Jack The Ripper" thematisieren ist der hier von den Hughes Brothers der Gelungenste - und zwar aus zwei Gründen: sie begegnen dem bisher nicht aufgeklärten und wahrscheinlich nie aufzuklärendem Kriminalfall mit der richtigen Einstellung. Der Film bleibt bewusst so unklar wie nötig und doch so genau wie möglich. Dabei greift er mehrere in der Kriminalistik dieses Falles auftretende Deutungen auf. Es werden die üblichen Verdächtigen benannt: die Gangster, die die Nutten kontrollieren, der königliche Leibarzt (Ian Holm), die Freimaurer, bis hin zu einem Mitglied der Royals. Auch rassistische Äußerungen, die einen Juden als Täter vermuten, werden kurz in Betracht gezogen. Und damit liefern die Hughes Brothers einen atmosphärisch dichten und gut anzusehenden Thriller ab. Obgleich der Plot im Wesentlichen ein eher überschaubares Etwas ist, und dem Hörensagen nach bei Weitem nicht das volle Potential von Moores zugrundeliegender Graphic Novel ausschöpft, so erreicht er doch, den Zuschauer bei der Stange zu halten: Wo "Jack The Ripper" draufsteht, ist eben auch "Jack The Ripper" drin.
Ins Schlingern gerät der Erzählfluss vorallem dann, wenn der Film sein angestammtes Genre - das des historischen Slashers - verlassen will, und versucht, seinen Figuren durch Fieberphantasien und Flashbacks mehr an Hintergrund zu geben, als wirklich nötig wäre. Dies mag dem 600 Seiten starken Urstoff Tiefe verleihen, im Film ist es eher störendes Beiwerk, welches durch seinen schnellen Schnitt und diversen grafischen Spielereien eine unschöne Penetranz enwickelt und dem Zuschauer einiges an Geduld abverlangt. Unter Umständen hätte hier das vollständige Bekenntnis zur Eindimensionalität der Figuren, etwaigem Leerlauf entgegengewirkt.
Aber dass man sich auf eine Graphic Novel stützt, muss ja kein Nachteil sein. Man merkt es am glutroten Londoner Himmel oder am blutroten Beefsteak. So entsteht eine düstere Atmosphäre von Englands Hauptstadt Ende des 19. Jahrhunderts, in der Mr. Abbeline (Johnny Depp), der opiumsüchtige, Absinth- trinkende Inspektor ermittelt. Das passt ebenso ins ungewöhnliche Bild, wie seine Liebe zur Hure Mary Kelly (Heather Graham). Und über allen schwebt, trotz seiner Körperfülle, Sergeant Godley als Mädchen für alles, vor allem für die Komik zuständig. Selbst das Ende ist sonderbar gelungen. Die wirklichen Stärken von "From Hell" liegen in seiner düster-melancholischen Inszenierung, die es beizeiten wirklich schafft, aufs Gemüt zu schlagen.
Trotzdem: dem Eindruck, man sehe gerade eine Burton'sche Blaupause, die sich optisch zwischen "Sleepy Hollow" und dem später erschienenen "Sweeney Todd: The Demon Barber Of Fleet Street" bewegt, können die beiden Regisseure zu selten etwas entgegensetzen. Depps Leistung trägt zwar - trotz sichtbarer Unterforderung - auch diesen Film zu großen Teilen alleine, aber auch er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in seiner Rolle im Wesentlichen Versatzstücke seiner "Sleepy Hollow"- und "The Ninth Gate"-Charaktere zu repetieren. Gut gemacht, spannend, stimmungsvoll und allumfassend in der Sehweise.
8/10
Im Arbeiterviertel Londons wird 1888 eine Prostituierte ermordet und ausgeweidet. Für Sergeant Godley (Robbie Coltrane) kommt nur ein Mann infrage, den Fall zu lösen: Inspektor Abberline (Johnny Depp). Nachdem man ihn aus der Opiumhölle gezerrt hat, schaltet er seinen analytischen Verstand ein. Für Abberline steht fest, dass "Jack" nur der britischen Oberschicht entstammen kann, verfügt er doch offenbar über ausgeprägte anatomische Kenntnisse. Als wieder Blut durch Londons Straßen fließt, gerät der kluge Ermittler in Zeitnot. Es macht die Sache nicht einfacher, dass sein Gegenspieler Verbündete unter den Mächtigen des Landes hat...
Von den zahllosen Filmen die "Jack The Ripper" thematisieren ist der hier von den Hughes Brothers der Gelungenste - und zwar aus zwei Gründen: sie begegnen dem bisher nicht aufgeklärten und wahrscheinlich nie aufzuklärendem Kriminalfall mit der richtigen Einstellung. Der Film bleibt bewusst so unklar wie nötig und doch so genau wie möglich. Dabei greift er mehrere in der Kriminalistik dieses Falles auftretende Deutungen auf. Es werden die üblichen Verdächtigen benannt: die Gangster, die die Nutten kontrollieren, der königliche Leibarzt (Ian Holm), die Freimaurer, bis hin zu einem Mitglied der Royals. Auch rassistische Äußerungen, die einen Juden als Täter vermuten, werden kurz in Betracht gezogen. Und damit liefern die Hughes Brothers einen atmosphärisch dichten und gut anzusehenden Thriller ab. Obgleich der Plot im Wesentlichen ein eher überschaubares Etwas ist, und dem Hörensagen nach bei Weitem nicht das volle Potential von Moores zugrundeliegender Graphic Novel ausschöpft, so erreicht er doch, den Zuschauer bei der Stange zu halten: Wo "Jack The Ripper" draufsteht, ist eben auch "Jack The Ripper" drin.
Ins Schlingern gerät der Erzählfluss vorallem dann, wenn der Film sein angestammtes Genre - das des historischen Slashers - verlassen will, und versucht, seinen Figuren durch Fieberphantasien und Flashbacks mehr an Hintergrund zu geben, als wirklich nötig wäre. Dies mag dem 600 Seiten starken Urstoff Tiefe verleihen, im Film ist es eher störendes Beiwerk, welches durch seinen schnellen Schnitt und diversen grafischen Spielereien eine unschöne Penetranz enwickelt und dem Zuschauer einiges an Geduld abverlangt. Unter Umständen hätte hier das vollständige Bekenntnis zur Eindimensionalität der Figuren, etwaigem Leerlauf entgegengewirkt.
Aber dass man sich auf eine Graphic Novel stützt, muss ja kein Nachteil sein. Man merkt es am glutroten Londoner Himmel oder am blutroten Beefsteak. So entsteht eine düstere Atmosphäre von Englands Hauptstadt Ende des 19. Jahrhunderts, in der Mr. Abbeline (Johnny Depp), der opiumsüchtige, Absinth- trinkende Inspektor ermittelt. Das passt ebenso ins ungewöhnliche Bild, wie seine Liebe zur Hure Mary Kelly (Heather Graham). Und über allen schwebt, trotz seiner Körperfülle, Sergeant Godley als Mädchen für alles, vor allem für die Komik zuständig. Selbst das Ende ist sonderbar gelungen. Die wirklichen Stärken von "From Hell" liegen in seiner düster-melancholischen Inszenierung, die es beizeiten wirklich schafft, aufs Gemüt zu schlagen.
Trotzdem: dem Eindruck, man sehe gerade eine Burton'sche Blaupause, die sich optisch zwischen "Sleepy Hollow" und dem später erschienenen "Sweeney Todd: The Demon Barber Of Fleet Street" bewegt, können die beiden Regisseure zu selten etwas entgegensetzen. Depps Leistung trägt zwar - trotz sichtbarer Unterforderung - auch diesen Film zu großen Teilen alleine, aber auch er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in seiner Rolle im Wesentlichen Versatzstücke seiner "Sleepy Hollow"- und "The Ninth Gate"-Charaktere zu repetieren. Gut gemacht, spannend, stimmungsvoll und allumfassend in der Sehweise.
8/10
Staunton Hill (2009)
http://www.imdb.com/title/tt1118693/
Virginia im Herbst 1969: Ein Gruppe Studenten trampt Richtung Washington D.C., um dort gegen den Vietnam-Krieg zu demonstrieren. Doch der lange Weg durch die Weiten des Landes findet sein Ende auf dem abgelegnen Anwesen der Familie Staunton. Und bei dieser Sippe hat nicht nur der geistig arg zurückgebliebene Sohn Buddy Spaß am Ermorden und Zerlegen junger Körper, auch Kathy und Shelley Staunton erfreuen sich an der Menschenjagd und brutalen Terrorspielen. Die jungen Leute erwartet ein blutiger Aufenthalt bei den Stauntons, den sie, einer nach dem anderen, auf drastische Art und Weise mit ihren Leben bezahlen müssen...
Nur weil der Sohn des großen George A. Romero einen Film abliefert heisst das ja nicht, dass man gleich ein Meisterwerk erwarten sollte. Denn natürlich ist die Story abgekupfet und bietet wenig Neues, aber immerhin ist die ganze Geschichte gut gefilmt und bietet mit dem Flair der 70er Jahre einen netten visuellen Hintergrund. Aber damit hört es auch schon auf, denn zu keiner Zeit will so wirklich Spannung, Grusel- oder gar Horrorfeeling aufkommen. Die Kills sind von vornherein klar, wer überlebt - wer stirbt. Da rettet der "Twist" am Ende auch nichts mehr. Die Schauspieler sind ganz okay, ebensolches gilt für die Farm als Filmset. Aber es dauert etwas bis das ganze in Fahrt kommt, erst dann gibt es einiges an Blut und abgetrennten Körperteilen zu sehen - aber auch wieder nichts, was man nicht so oder so ähnlich schon einmal in anders gearteten Filmchen gesehen hätte. Alles in allem ein durchschnittlicher B-Horrorfilm ohne Überraschung. Allerdings auch kein gänzlich unterirdischer Beitrag.
5/10
Von DRAGON Home Entertainment kommt der Film ungeschnitten im Mediabook. Natürlich limitiert und nur über das deutschsprachige Ausland in seiner ungeprüften Fassung.
Virginia im Herbst 1969: Ein Gruppe Studenten trampt Richtung Washington D.C., um dort gegen den Vietnam-Krieg zu demonstrieren. Doch der lange Weg durch die Weiten des Landes findet sein Ende auf dem abgelegnen Anwesen der Familie Staunton. Und bei dieser Sippe hat nicht nur der geistig arg zurückgebliebene Sohn Buddy Spaß am Ermorden und Zerlegen junger Körper, auch Kathy und Shelley Staunton erfreuen sich an der Menschenjagd und brutalen Terrorspielen. Die jungen Leute erwartet ein blutiger Aufenthalt bei den Stauntons, den sie, einer nach dem anderen, auf drastische Art und Weise mit ihren Leben bezahlen müssen...
Nur weil der Sohn des großen George A. Romero einen Film abliefert heisst das ja nicht, dass man gleich ein Meisterwerk erwarten sollte. Denn natürlich ist die Story abgekupfet und bietet wenig Neues, aber immerhin ist die ganze Geschichte gut gefilmt und bietet mit dem Flair der 70er Jahre einen netten visuellen Hintergrund. Aber damit hört es auch schon auf, denn zu keiner Zeit will so wirklich Spannung, Grusel- oder gar Horrorfeeling aufkommen. Die Kills sind von vornherein klar, wer überlebt - wer stirbt. Da rettet der "Twist" am Ende auch nichts mehr. Die Schauspieler sind ganz okay, ebensolches gilt für die Farm als Filmset. Aber es dauert etwas bis das ganze in Fahrt kommt, erst dann gibt es einiges an Blut und abgetrennten Körperteilen zu sehen - aber auch wieder nichts, was man nicht so oder so ähnlich schon einmal in anders gearteten Filmchen gesehen hätte. Alles in allem ein durchschnittlicher B-Horrorfilm ohne Überraschung. Allerdings auch kein gänzlich unterirdischer Beitrag.
5/10
Von DRAGON Home Entertainment kommt der Film ungeschnitten im Mediabook. Natürlich limitiert und nur über das deutschsprachige Ausland in seiner ungeprüften Fassung.
Sex And The City 2 (2010)
http://www.imdb.com/title/tt1261945/
Das Eheleben von Carrie (Sarah Jessica Parker) und Mr. Big (Chris Noth) erstarrt in Routine. Da kommt ein kleiner Luxus-Urlaub mit den alten Freundinnen im Hotel eines Scheichs in Abu Dhabi Carrie gerade recht. Samantha (Kim Catrall) soll in Zukunft dessen PR handhaben und hat als Lockangebot einen Gratis-Trip für sich und ihre besten Freundinnen abgestaubt. Nicht nur Carrie nimmt sich mit der Reise die überfällige Auszeit: Charlotte (Kristin Davis) kommt trotz ihrer irischen Nanny (Alice Eve) nicht mit ihrer Mutterrolle klar, will das aber nicht zugeben. Und auch Miranda (Cynthia Nixon) lässt Probleme zurück...
Ein paar nette, kleine Gags und hier und da ein Paar Nippel reichen eben nicht aus, um eine gute Komödie, geschweige denn einen guten Film abzuliefern. Und das zweite Kinoabenteuer der "Sex And The City"-Ladys offenbart schon von Anfang an das Problem, welches die Drehbuchschreiber hatten: einen geeigneten Plot zu finden. Am Ende vom ersten Film hatte jede der vier Frauen ihr persönliches Ende gefunden, was jeweils perfekt zu ihnen passte. Es gab also nur zwei Möglichkeiten: Entweder eines der perfekten Happy Ends zerstören und damit den Unmut der Fans auf sich ziehen, oder aber einfach ohne Konflikt weitermachen. Die Macher haben sich für die zweite Variante entschieden.
Damit krankt der Film allein schon an der Tatsache, dass es eigentlich gar kein erzählenswertes Problem gibt. Alle vier Konflikte sind einfach unfassbar an den Haaren herbeigezogen und nichtig, dass kein Zuschauer auch nur eine Sekunde glauben kann, dass sie Konsequenzen haben. Niemand wird wohl ernsthaft glauben, dass Carrie ihren Mr. Big ernsthaft verlässt, nur weil der einen zusätzlichen Fernseher ins Schlafzimmer gestellt hat. Ganz genau, worüber sich vermutlich 95% der Menschen freuen würden, darüber regt sich unsere Protagonistin tierisch auf. Womit wir zum zweiten und fast noch größeren Problem kommen. Einstmalig das Vorbild aller heranwachsenden Mädchen mutiert Carrie in diesem Film endgültig zur Oberzicke. Da liegt sie in ihrem schicken Abendkleid auf der Couch und beschwert sich bei ihrem Ehemann, dass dieser es wagt Essen vom Chinesen mitzubringen, anstatt sie mal wieder auszuführen, wie es sich scheinbar gehört. Man möchte ihr das Essen am liebsten in ihre verwöhnte und verzogene Fresse werfen.
Ansonsten wird in dem Film versucht alles aus der Serie und dem ersten Film zu übertreffen. Die Protagonistinnen tragen wirklich in jeder Szene ein anderes, umwerfend-teures Markenkleid und zerstören damit auch noch den letzten Funken Realität. Selbst beim Kuscheln auf der Couch wird ein Abendkleid getragen. Hat man Carrie in der Serie sogar ab und an mal in gemütlichen Sportsachen gesehen, ist dies hier undenkbar. Dazu kommt eine unsägliche Hochzeit, die an Kitsch kaum zu überbieten ist. Warum es sie gibt? Na weil es im ersten Film ja schließlich auch eine gab und der zweite Teil den ersten immer überbieten muss. Da macht es auch keinen Unterschied, dass diese reiner Selbstzweck ist. Denn von den beiden schwulen Bräutigamen sieht man nach der pompösen Hochzeit den Rest des Filmes über gar nichts mehr. Wenn es schon keine Story gibt, muss man die Zeit halt anderweitig füllen. Man könnte meinen, dass der Verriss, den Carries neues Buch im "New Yorker" erfährt, so etwas wie eine Vorausdeutung für den Film selbst ist. Beinahe schon fremdschämartige Naivität und hirnlose Schwelgereien der Figur Bradshaw begraben irgendwann das letzte Quentchen Niveau.
Wäre das alles nicht schon schlimm genug, gerät der Ausflug nach Abu Dhabi extrem bitter. Hier zeichnet "Sex And The City 2" ein Bild von unterdrückten Frauen, welche unter ihren Burkas natürlich auch die neuesten Markenkleider tragen. Konsum ist eben auch für diese Frauen das Geilste. Am Ende dieses Films hat sich kein Charakter auch nur einen Milimeter weiterentwickelt. Alle Beziehungskonstellationen sind wie gehabt und zeigen wie unnötig dieser Film eigentlich war.
4/10
Wenigstens kann man dem Film für etwas gratulieren und da fällt mir Ricky Gervais' Witz bei den Golden Globes ein: ""There were a lot of big films that didn't get nominated this year, nothing for "Sex and the City 2". No, I was sure the Golden Globe for special effects would go to the team that airbrushed that poster. Girls, we know how old you are. I saw one of you in an episode of Bonanza."
Das Eheleben von Carrie (Sarah Jessica Parker) und Mr. Big (Chris Noth) erstarrt in Routine. Da kommt ein kleiner Luxus-Urlaub mit den alten Freundinnen im Hotel eines Scheichs in Abu Dhabi Carrie gerade recht. Samantha (Kim Catrall) soll in Zukunft dessen PR handhaben und hat als Lockangebot einen Gratis-Trip für sich und ihre besten Freundinnen abgestaubt. Nicht nur Carrie nimmt sich mit der Reise die überfällige Auszeit: Charlotte (Kristin Davis) kommt trotz ihrer irischen Nanny (Alice Eve) nicht mit ihrer Mutterrolle klar, will das aber nicht zugeben. Und auch Miranda (Cynthia Nixon) lässt Probleme zurück...
Ein paar nette, kleine Gags und hier und da ein Paar Nippel reichen eben nicht aus, um eine gute Komödie, geschweige denn einen guten Film abzuliefern. Und das zweite Kinoabenteuer der "Sex And The City"-Ladys offenbart schon von Anfang an das Problem, welches die Drehbuchschreiber hatten: einen geeigneten Plot zu finden. Am Ende vom ersten Film hatte jede der vier Frauen ihr persönliches Ende gefunden, was jeweils perfekt zu ihnen passte. Es gab also nur zwei Möglichkeiten: Entweder eines der perfekten Happy Ends zerstören und damit den Unmut der Fans auf sich ziehen, oder aber einfach ohne Konflikt weitermachen. Die Macher haben sich für die zweite Variante entschieden.
Damit krankt der Film allein schon an der Tatsache, dass es eigentlich gar kein erzählenswertes Problem gibt. Alle vier Konflikte sind einfach unfassbar an den Haaren herbeigezogen und nichtig, dass kein Zuschauer auch nur eine Sekunde glauben kann, dass sie Konsequenzen haben. Niemand wird wohl ernsthaft glauben, dass Carrie ihren Mr. Big ernsthaft verlässt, nur weil der einen zusätzlichen Fernseher ins Schlafzimmer gestellt hat. Ganz genau, worüber sich vermutlich 95% der Menschen freuen würden, darüber regt sich unsere Protagonistin tierisch auf. Womit wir zum zweiten und fast noch größeren Problem kommen. Einstmalig das Vorbild aller heranwachsenden Mädchen mutiert Carrie in diesem Film endgültig zur Oberzicke. Da liegt sie in ihrem schicken Abendkleid auf der Couch und beschwert sich bei ihrem Ehemann, dass dieser es wagt Essen vom Chinesen mitzubringen, anstatt sie mal wieder auszuführen, wie es sich scheinbar gehört. Man möchte ihr das Essen am liebsten in ihre verwöhnte und verzogene Fresse werfen.
Ansonsten wird in dem Film versucht alles aus der Serie und dem ersten Film zu übertreffen. Die Protagonistinnen tragen wirklich in jeder Szene ein anderes, umwerfend-teures Markenkleid und zerstören damit auch noch den letzten Funken Realität. Selbst beim Kuscheln auf der Couch wird ein Abendkleid getragen. Hat man Carrie in der Serie sogar ab und an mal in gemütlichen Sportsachen gesehen, ist dies hier undenkbar. Dazu kommt eine unsägliche Hochzeit, die an Kitsch kaum zu überbieten ist. Warum es sie gibt? Na weil es im ersten Film ja schließlich auch eine gab und der zweite Teil den ersten immer überbieten muss. Da macht es auch keinen Unterschied, dass diese reiner Selbstzweck ist. Denn von den beiden schwulen Bräutigamen sieht man nach der pompösen Hochzeit den Rest des Filmes über gar nichts mehr. Wenn es schon keine Story gibt, muss man die Zeit halt anderweitig füllen. Man könnte meinen, dass der Verriss, den Carries neues Buch im "New Yorker" erfährt, so etwas wie eine Vorausdeutung für den Film selbst ist. Beinahe schon fremdschämartige Naivität und hirnlose Schwelgereien der Figur Bradshaw begraben irgendwann das letzte Quentchen Niveau.
Wäre das alles nicht schon schlimm genug, gerät der Ausflug nach Abu Dhabi extrem bitter. Hier zeichnet "Sex And The City 2" ein Bild von unterdrückten Frauen, welche unter ihren Burkas natürlich auch die neuesten Markenkleider tragen. Konsum ist eben auch für diese Frauen das Geilste. Am Ende dieses Films hat sich kein Charakter auch nur einen Milimeter weiterentwickelt. Alle Beziehungskonstellationen sind wie gehabt und zeigen wie unnötig dieser Film eigentlich war.
4/10
Wenigstens kann man dem Film für etwas gratulieren und da fällt mir Ricky Gervais' Witz bei den Golden Globes ein: ""There were a lot of big films that didn't get nominated this year, nothing for "Sex and the City 2". No, I was sure the Golden Globe for special effects would go to the team that airbrushed that poster. Girls, we know how old you are. I saw one of you in an episode of Bonanza."
Sonntag, 20. September 2015
A Nightmare On Elm Street 4: The Dream Master - Nightmare On Elm Street 4 (1988)
http://www.imdb.com/title/tt0095742/
Im vierten Teil wird die Geschichte von Kristen Parker (Tuesday Knight) weitererzählt, die Freddy (Robert Englund) unbeabsichtigt befreit. Der kehrt sofort zu seiner alten Leidenschaft zurück - dem Töten! Bei einem Kampf mit dem Mörder überträgt Kristen ihrer Freundin Alice (Lisa Wilcox) ihre Traum-Kräfte. Allerdings versorgt das Mädchen Freddy versehentlich mit weiteren Opfern, als sie andere Kinder in ihre eigenen Träume hineinzieht. Doch mithilfe ihrer besonderen Kräfte kann Alice die Fähigkeiten der ermordeten Kinder übernehmen und stellt sich dem Killer mit der Klingenhand in einem finalen Kampf entgegen...
Im vierten Teil wird die Geschichte von Kristen Parker (Tuesday Knight) weitererzählt, die Freddy (Robert Englund) unbeabsichtigt befreit. Der kehrt sofort zu seiner alten Leidenschaft zurück - dem Töten! Bei einem Kampf mit dem Mörder überträgt Kristen ihrer Freundin Alice (Lisa Wilcox) ihre Traum-Kräfte. Allerdings versorgt das Mädchen Freddy versehentlich mit weiteren Opfern, als sie andere Kinder in ihre eigenen Träume hineinzieht. Doch mithilfe ihrer besonderen Kräfte kann Alice die Fähigkeiten der ermordeten Kinder übernehmen und stellt sich dem Killer mit der Klingenhand in einem finalen Kampf entgegen...
The War Of The Roses - Der Rosenkrieg (1989)
http://www.imdb.com/title/tt0098621/
Geschäftsmann Oliver Rose (Michael Douglas) und seine Frau Barbara (Kathleen Turner) erleben ihre eigene Version der Midlife Crisis. Ihre zunächst glückliche Ehe entwickelt sich in eine völlig andere Richtung, als Barbara darüber nachdenkt, wie ihr Leben ohne Oliver möglicherweise verlaufen wäre. Schließlich läuft alles auf eine Scheidung hinaus. Aber beide weigern sich, das luxuriöse Eigenheim für den anderen aufzugeben. Während Barbara den Scheidungsanwalt Gavin D’Amato (Danny DeVito) beauftragt, zieht Oliver eine markante Trennlinie durch das gemeinsame Haus. Da sich die Streithähne immer noch ständig über den Weg laufen müssen, nehmen ihre Aversionen gegeneinander immer ausuferndere Formen an. Zwischen Oliver und Barbara entwickelt ein "Krieg", der ohne Rücksicht auf Verluste mit harten Bandagen geführt wird.
Ein Film über eine perfekte Ehe? Wohl eher eine garstige Abrechnung. Regisseur und Nebendarsteller Danny DeVito lässt keine Gemeinheit aus, nimmt alle Klischees mit die er so findet und entfacht damit ein köstliches Feuerwerk des schwarzen Humors. Bitterböse und ziemlich hintersinnig. Die Komödie braucht ein wenig Zeit, um richtig in Schwung zu kommen, doch spätestens ab dem Zeitpunkt, da Autos kaputt gefahren werden, wird es richtig turbulent. Und trotzdem ist es gerade gut, dass Danny DeVito sich die Zeit nimmt, den Hergang des großen Scheiterns dieser Ehe zu beleuchten, denn in dem stecken viele Dinge, die man wahrscheinlich in mehr Ehen entdeckt, als man glauben mag. Richtig sehenswert macht den Film aber die Art, mit seinem eigenen Wahnsinn umzugehen. Es hagelt kaltschnäuzige Kommentare und schwärzesten Humor. Michael Douglas und Kathleen Turner spielen sich gegenseitig an die Wand und der Zuseher hat abwechselnd Mitleid mit Ihm und mit Ihr. Danny de Vito als Erzähler trägt diese Geschichte unglaublich gut vor und man ist ab der ersten Minute der Story verfallen und klebt an seinen Lippen. Und so vernimmt der Zuschauer am Ende die Moral von der Geschichte:
"Hundeliebhaber sollten Hundeliebhaber heiraten und Katzenliebhaber Katzenliebhaber."
8/10
Geschäftsmann Oliver Rose (Michael Douglas) und seine Frau Barbara (Kathleen Turner) erleben ihre eigene Version der Midlife Crisis. Ihre zunächst glückliche Ehe entwickelt sich in eine völlig andere Richtung, als Barbara darüber nachdenkt, wie ihr Leben ohne Oliver möglicherweise verlaufen wäre. Schließlich läuft alles auf eine Scheidung hinaus. Aber beide weigern sich, das luxuriöse Eigenheim für den anderen aufzugeben. Während Barbara den Scheidungsanwalt Gavin D’Amato (Danny DeVito) beauftragt, zieht Oliver eine markante Trennlinie durch das gemeinsame Haus. Da sich die Streithähne immer noch ständig über den Weg laufen müssen, nehmen ihre Aversionen gegeneinander immer ausuferndere Formen an. Zwischen Oliver und Barbara entwickelt ein "Krieg", der ohne Rücksicht auf Verluste mit harten Bandagen geführt wird.
Ein Film über eine perfekte Ehe? Wohl eher eine garstige Abrechnung. Regisseur und Nebendarsteller Danny DeVito lässt keine Gemeinheit aus, nimmt alle Klischees mit die er so findet und entfacht damit ein köstliches Feuerwerk des schwarzen Humors. Bitterböse und ziemlich hintersinnig. Die Komödie braucht ein wenig Zeit, um richtig in Schwung zu kommen, doch spätestens ab dem Zeitpunkt, da Autos kaputt gefahren werden, wird es richtig turbulent. Und trotzdem ist es gerade gut, dass Danny DeVito sich die Zeit nimmt, den Hergang des großen Scheiterns dieser Ehe zu beleuchten, denn in dem stecken viele Dinge, die man wahrscheinlich in mehr Ehen entdeckt, als man glauben mag. Richtig sehenswert macht den Film aber die Art, mit seinem eigenen Wahnsinn umzugehen. Es hagelt kaltschnäuzige Kommentare und schwärzesten Humor. Michael Douglas und Kathleen Turner spielen sich gegenseitig an die Wand und der Zuseher hat abwechselnd Mitleid mit Ihm und mit Ihr. Danny de Vito als Erzähler trägt diese Geschichte unglaublich gut vor und man ist ab der ersten Minute der Story verfallen und klebt an seinen Lippen. Und so vernimmt der Zuschauer am Ende die Moral von der Geschichte:
"Hundeliebhaber sollten Hundeliebhaber heiraten und Katzenliebhaber Katzenliebhaber."
8/10
Centurion (2010)
http://www.imdb.com/title/tt1020558/
Das Jahr 117 n. Christus: Die Römer haben Teile Großbritanniens besetzt, die Invasion dauert an. Als besonders widerstandsfähig entpuppen sich die Pikten. Bei einem ihrer Angriffe auf ein römisches Grenzfort kommen alle bis auf Quintus Dias (Michael Fassbender) ums Leben. Nach Rache sinnend schließt er sich der legendären neunten Legion von General Virilus (Dominic West) an. Gemeinsam zieht man nach Norden, um die Pikten vom Erdboden zu tilgen. Dann kommt es zur Katastrophe: Die adoptierte Kundschafterin Etain (Olga Kurylenko) verrät das Heer an ihre Landsmänner, bloß sieben Legionäre überleben das folgende Blutbad. Die Flucht gen Süden ist für Zenturio Quintus Dias allerdings keine Option...
Eine packende und spannend erzählte Story , die geschickt historische Fakten und den Mythos um das damalige Britannien und die 9. Legion der Römer vermischt, mit interessant gestalteten Charakteren mit denen man von Anfang bis Ende mitfühlt bzw. mitfiebert, herausragenden Schauspielern die diese verkörpern, ein Soundtrack der sich einem in's Gedächtnis brennt und somit eine wahre Historienfilm-Perle.
All dies ist "Centurion" leider nicht. Auch wenn man von vornherein kein Epos wie "Gladiator" oder "Spartacus" erwartet, so wird man von "Centurion" doch etwas enttäuscht. Sicher, neue Maßstäbe zusetzen ist schwierig, gerade angesichts vorgenannter Monumentalfilme, dennoch hätte man zumindest einen Streifen erwarten können, der auch etwas mehr paroli bietet. Dabei hat der Film doch mit dem Britannien der Römischen Zeit und wie schon gesagt der sagenumwobenen 9. Legion Roms doch ein sehr interessantes Thema aufgegriffen, bei dem sich sogar heute noch bei Historikern die Geister scheiden. Auch die optische Inszenierung, die Darstellung des kalten, verschneiten, dreckigen, geheimnisvollen Britanniens kann definitiv überzeugen und ist eben eine sehr authentische, wenn auch leicht übertriebene Inszenierung der damaligen Landschaft dieser Insel.
Somit hat "Centurion" schon die richtigen Ansätze, doch bei der restlichen Umsetzung hapert es leider gewaltig. Die Story bleibt völlig unter ihren Möglichkeiten und kann den Zuschauer kaum packen, die Geschichte um den römischen Centurio Quintus, der sich an den Pikten für die Ausradierung seiner Männer rächen will, bleibt über den ganzen Film lang relativ blass und unmotiviert, die Story dümpelt so vor sich hin, und dient nur als Grundpolster für die sehr blutigen und brutalen Metzeleien, die sich aber sehen lassen können und recht Stilsicher umgesetzt wurden. Aber auch die Charaktere bleiben unter ihrem Potenzial und sind vieles, aber nicht vielschichtig. Die Schauspieler agieren okay, mehr aber auch nicht, wobei Michael Fassbender eine seiner schwächsten Performances abgibt. Es ist ein ähnliches Problem wie schon mit seiner Rolle als Stelios in Snyders "300": er ist nicht der, Typ der in die Rolle eines blutrünstigen Spartiaten oder eines stolzen Römers schlüpfen kann. Das steht ihm einfach nicht. Dennoch ist er vom gesamten Cast, bei dem bis auf Dominic West und Olga Kurylenko kaum noch jemand erwähnenswert wäre, noch derjenige, der seine Rolle am besten spielt. Denn ansonsten sind hier keine Meisterleistungen zu erwarten. Auch die sehr auffallenden und teils übertriebenen CGI tragen nicht gerade zur filmischen Haben-Seite bei.
"Centurion" ist also ähnlich wie "Die letzte Legion" ein Film der dem Mythos Britanniens und dessen Geschichte zur Zeit der Römer nicht gerecht werden kann. Der Film hat wirklich gute Ansätze, sei es die Optik oder der Versuch eine stimmige Story zu erschaffen. Leider ist jedoch der Rest mit Umsetzung der Story, die Figuren, der Cast und der Soundtrack leider wenig überzeugend. Eine Enttäuschung, auch wenn "Centurion" keine totale Katastrophe ist.
6/10
Das Jahr 117 n. Christus: Die Römer haben Teile Großbritanniens besetzt, die Invasion dauert an. Als besonders widerstandsfähig entpuppen sich die Pikten. Bei einem ihrer Angriffe auf ein römisches Grenzfort kommen alle bis auf Quintus Dias (Michael Fassbender) ums Leben. Nach Rache sinnend schließt er sich der legendären neunten Legion von General Virilus (Dominic West) an. Gemeinsam zieht man nach Norden, um die Pikten vom Erdboden zu tilgen. Dann kommt es zur Katastrophe: Die adoptierte Kundschafterin Etain (Olga Kurylenko) verrät das Heer an ihre Landsmänner, bloß sieben Legionäre überleben das folgende Blutbad. Die Flucht gen Süden ist für Zenturio Quintus Dias allerdings keine Option...
Eine packende und spannend erzählte Story , die geschickt historische Fakten und den Mythos um das damalige Britannien und die 9. Legion der Römer vermischt, mit interessant gestalteten Charakteren mit denen man von Anfang bis Ende mitfühlt bzw. mitfiebert, herausragenden Schauspielern die diese verkörpern, ein Soundtrack der sich einem in's Gedächtnis brennt und somit eine wahre Historienfilm-Perle.
All dies ist "Centurion" leider nicht. Auch wenn man von vornherein kein Epos wie "Gladiator" oder "Spartacus" erwartet, so wird man von "Centurion" doch etwas enttäuscht. Sicher, neue Maßstäbe zusetzen ist schwierig, gerade angesichts vorgenannter Monumentalfilme, dennoch hätte man zumindest einen Streifen erwarten können, der auch etwas mehr paroli bietet. Dabei hat der Film doch mit dem Britannien der Römischen Zeit und wie schon gesagt der sagenumwobenen 9. Legion Roms doch ein sehr interessantes Thema aufgegriffen, bei dem sich sogar heute noch bei Historikern die Geister scheiden. Auch die optische Inszenierung, die Darstellung des kalten, verschneiten, dreckigen, geheimnisvollen Britanniens kann definitiv überzeugen und ist eben eine sehr authentische, wenn auch leicht übertriebene Inszenierung der damaligen Landschaft dieser Insel.
Somit hat "Centurion" schon die richtigen Ansätze, doch bei der restlichen Umsetzung hapert es leider gewaltig. Die Story bleibt völlig unter ihren Möglichkeiten und kann den Zuschauer kaum packen, die Geschichte um den römischen Centurio Quintus, der sich an den Pikten für die Ausradierung seiner Männer rächen will, bleibt über den ganzen Film lang relativ blass und unmotiviert, die Story dümpelt so vor sich hin, und dient nur als Grundpolster für die sehr blutigen und brutalen Metzeleien, die sich aber sehen lassen können und recht Stilsicher umgesetzt wurden. Aber auch die Charaktere bleiben unter ihrem Potenzial und sind vieles, aber nicht vielschichtig. Die Schauspieler agieren okay, mehr aber auch nicht, wobei Michael Fassbender eine seiner schwächsten Performances abgibt. Es ist ein ähnliches Problem wie schon mit seiner Rolle als Stelios in Snyders "300": er ist nicht der, Typ der in die Rolle eines blutrünstigen Spartiaten oder eines stolzen Römers schlüpfen kann. Das steht ihm einfach nicht. Dennoch ist er vom gesamten Cast, bei dem bis auf Dominic West und Olga Kurylenko kaum noch jemand erwähnenswert wäre, noch derjenige, der seine Rolle am besten spielt. Denn ansonsten sind hier keine Meisterleistungen zu erwarten. Auch die sehr auffallenden und teils übertriebenen CGI tragen nicht gerade zur filmischen Haben-Seite bei.
"Centurion" ist also ähnlich wie "Die letzte Legion" ein Film der dem Mythos Britanniens und dessen Geschichte zur Zeit der Römer nicht gerecht werden kann. Der Film hat wirklich gute Ansätze, sei es die Optik oder der Versuch eine stimmige Story zu erschaffen. Leider ist jedoch der Rest mit Umsetzung der Story, die Figuren, der Cast und der Soundtrack leider wenig überzeugend. Eine Enttäuschung, auch wenn "Centurion" keine totale Katastrophe ist.
6/10
The 6th Day (2000)
In der Zukunft des Jahres 2015 ist das Klonen zwar eine weitgehend erprobte Technik, aber sie wird nur bei Haustieren angewendet, weil ein Menschenversuch schlimme Folgen nach sich gezogen hatte. Als der Industrielle Michael Drucker (Tony Goldwyn), der sein Geld mit dem klonen von Haustieren verdient, durch einen Anschlag bei einem Hubschrauberflug ums Leben kommt, nutzen seine leitenden Angestellten ihr Know-how, um den Firmenchef zu klonen. So soll die reibungslose Führung des Unternehmens sicher gestellt werden. Um kein Aufsehen zu verursachen, müssen sie auch den verstorbenen Piloten klonen. Da der ursprünglich vorgesehene Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) den Platz aber mit seinem Partner Hank Morgan (Michael Rapaport) getauscht hatte, wird jedoch der falsche Mann geklont. Denn Morgan hatte vorgegeben, Gibson zu sein. Jetzt machen Killer aus dem Unternehmen Druckers Jagd auf Gibson, um zu vertuschen, dass das strikte Verbote des Menschenklonens gebrochen wurde. Denn zwei Gibsons sind verräterisch.
Hihi - "In der Zukunft des Jahres 2015...". Naja. Ganz so ist es ja dann doch nicht gekommen und auch die coolen Double-X Flieger und Laserpistolen gibt es auch noch nicht. "The 6th Day" ist ein solider Actionfilm der sich zwar um Tiefgang bemüht, in seinen
Bemühungen jedoch durch den Versuch komödiantische Aspekte einzubauen
etwas untergeht. Schade, da das Thema um das Klonen durchaus interessant und immer wieder aktuell ist.
So stellt er Fragen rund um das Thema, ob dies nicht den Menschen helfen
kann, ob es richtig ist, ob ein Klon auch ein richtiger Mensch ist? Das
sind alles spannende Ansätze, die man so nicht unbedingt in einem
Schwarzenegger Vehikel erwartet hätte. Leider ist auch dieser Film nicht vor der Unart Hollywoods geschützt,
spannende Sci-Fi Prämissen, spätestens nach der Mitte für hohles
Actionspektakel fallen zu lassen. Das ist gelinde gesagt ärgerlich,
zumal die Action zwar routiniert aber weder besonders spektakulär noch
üppig ausfällt. Da stellt sich schon die Frage, weshalb man nicht lieber
einen Charakter-Darsteller gecastet hat und sich mit der Thematik
beschäftigt hätte. Die Besetzung ist nämlich ansonsten mit Michael Rooker und Terry Crews als
Wiedersacher ordentlich gecastet und auch Robert Duvall holt das Maximum aus seiner sehr limitierten
Rolle heraus. Ansonsten bietet er Popcorn-Kino mit durchschnittlichen, etwas
hölzernen Darstellern, vielen Special-Effects und ein paar amüsanten
Szenen. Zuweilen wirkt er doch arg konstruiert und CGI überladen wird
aber dennoch nicht langweilig. Durchaus unterhaltsam, aber eben nicht mehr.
5,5/10
Samstag, 19. September 2015
The Enforcer - Dirty Harry III: Der Unerbittliche (1976)
http://www.imdb.com/title/tt0074483/
Inspector "Dirty" Harry Callahan (Clint Eastwood) ist zurück – zunächst jedoch nur hinter einem Schreibtisch. Nach einer Gangsterjagd mit 15.000 Dollar Sachschaden haben seine Vorgesetzten genug von den rabiaten Methoden des wenig zimperlichen Cops und versetzen ihn zur Personalabteilung. Doch schon bald erhält Dirty Harry Gelegenheit, seine 44.er Magnum aus der Schublade zu holen und auf die Straßen San Franciscos zurückzukehren. Eine Terroristengruppe, die sich selbst "Armee des Volkes" nennt, bricht in ein Lagerdepot ein und stiehlt große Mengen an Waffen und Munition. Bei dem Überfall kommt auch Callahans ehemaliger Partner ums Leben. Die Kriminellen fordern eine Million Dollar, andernfalls wollen sie die Stadt mit Sprengstoffanschlägen terrorisieren. Bevor sich Harry auf die Jagd nach den Verbrechern machen kann, benötigt er zunächst einen neuen Partner. Seine Wahl fällt auf die junge Polizistin Kate Moore (Tyne Daly), die ihn durch ihre Entschlossenheit beeindruckt. Zwar unterscheiden sich ihre Vorstellungen von Polizeiarbeit erheblich, doch Callahan und Moore müssen zusammenhalten, um die Terroristen zu stellen. Auf der Insel Alcatraz kommt es zum Schowdown.
Während der erste Teil noch kontrovers und brisant und Teil zwei dann etwas zahmer, obgleich actionlastiger war, ist "Dirty Harry III: Der Unerbittliche" ist nun irgend etwas dazwischen. Callahan ist wieder ganz der Alte und er ballert sich seinen Weg mit seiner 44er frei. Auch seinen Zynismus hat er scheinbar wieder gefunden. Die Handlung an sich ist in Ordnung, mehr aber auch nicht. Da konnten die vorherigen beiden Teile durchaus mehr bieten und waren zudem spannender. Die Markenzeichen der Reihe bleiben zwar erhalten, so gibt es wieder einen Raubüberfall, den Harry verhindert und er bekommt einen neuen Partner, aber ansonsten beschäftigt man sich überwiegend mit dem Fall und da boten die vorherigen beiden Teile einfach ein wenig mehr Abwechslung.
Größtenteils liegt es aber an Clint Eastwood, dass man sich "The Enforcer" noch sehr gut ansehen kann, denn er scheint immer noch viel Spaß an seiner Rolle zu haben, spielt mal wieder absolut cool, lässig und es macht weiterhin Spaß ihm zuzusehen. Leider wurde weniger an der formals so hochgelobten Figurenzeichnung gearbeitet, seine zahme Art vom zweiten Teil ist auch gänzlich verschwunden und so bleibt seine Figur recht oberflächlich, was man zu allen anderen Charakteren auch sagen kann.
Die Inszenierung ist für einend dritten Teil recht ordentlich, bietet aber weit weniger Schauwerte als die beiden direkten Vorgänger und da man als Zuschauer eh weiß, wie der Hase läuft ist die Ermittlung bis zum Finale recht unspannend. Aufgehellt wird dies dabei lediglich durch die erfrischend kompromisslose Art der ganster und auch das Finale bietet dann wieder ein paar mehr fetzige Szenen. Auch ist die Atmosphäre wieder ein wenig zynischer geworden, der Grundton ist zwar recht ernst, aber irgendwie gibt sich der Film dennoch ziemlich locker und weiß0 mit ein paar herrlichen Sprüchen zu punkten. Leerlauf besitzt "Dirty Harry III: Der Unerbittliche" kaum und trotz der vorhersagbaren Story kann der Streifen recht ordentlich unterhalten.
"Dirty Harry 3" ist ein ziemlich stumpfer Actionthriller ohne jeglichen Anspruch. Die Handlung ist in Ordnung, die Inszenierung nicht schlecht, die Atmosphäre ganz nett und der Unterhaltungswert hoch. Das reißt einen bestimmt nicht vom Hocker, aber es liegt gerade an Clint Eastwood, dass man sich den Film gut ansehen kann, weil man ihm in der Rolle des Dirty Harry immer noch gerne zusieht. Etwas mehr Figurenzeichnung hätte jedoch absolut nicht geschadet. Alles in einem ein sehenswerter Film, der aber leider nicht mehr viel mit dem kontroversen, ersten Teil zu tun hat.
7/10
Inspector "Dirty" Harry Callahan (Clint Eastwood) ist zurück – zunächst jedoch nur hinter einem Schreibtisch. Nach einer Gangsterjagd mit 15.000 Dollar Sachschaden haben seine Vorgesetzten genug von den rabiaten Methoden des wenig zimperlichen Cops und versetzen ihn zur Personalabteilung. Doch schon bald erhält Dirty Harry Gelegenheit, seine 44.er Magnum aus der Schublade zu holen und auf die Straßen San Franciscos zurückzukehren. Eine Terroristengruppe, die sich selbst "Armee des Volkes" nennt, bricht in ein Lagerdepot ein und stiehlt große Mengen an Waffen und Munition. Bei dem Überfall kommt auch Callahans ehemaliger Partner ums Leben. Die Kriminellen fordern eine Million Dollar, andernfalls wollen sie die Stadt mit Sprengstoffanschlägen terrorisieren. Bevor sich Harry auf die Jagd nach den Verbrechern machen kann, benötigt er zunächst einen neuen Partner. Seine Wahl fällt auf die junge Polizistin Kate Moore (Tyne Daly), die ihn durch ihre Entschlossenheit beeindruckt. Zwar unterscheiden sich ihre Vorstellungen von Polizeiarbeit erheblich, doch Callahan und Moore müssen zusammenhalten, um die Terroristen zu stellen. Auf der Insel Alcatraz kommt es zum Schowdown.
Während der erste Teil noch kontrovers und brisant und Teil zwei dann etwas zahmer, obgleich actionlastiger war, ist "Dirty Harry III: Der Unerbittliche" ist nun irgend etwas dazwischen. Callahan ist wieder ganz der Alte und er ballert sich seinen Weg mit seiner 44er frei. Auch seinen Zynismus hat er scheinbar wieder gefunden. Die Handlung an sich ist in Ordnung, mehr aber auch nicht. Da konnten die vorherigen beiden Teile durchaus mehr bieten und waren zudem spannender. Die Markenzeichen der Reihe bleiben zwar erhalten, so gibt es wieder einen Raubüberfall, den Harry verhindert und er bekommt einen neuen Partner, aber ansonsten beschäftigt man sich überwiegend mit dem Fall und da boten die vorherigen beiden Teile einfach ein wenig mehr Abwechslung.
Größtenteils liegt es aber an Clint Eastwood, dass man sich "The Enforcer" noch sehr gut ansehen kann, denn er scheint immer noch viel Spaß an seiner Rolle zu haben, spielt mal wieder absolut cool, lässig und es macht weiterhin Spaß ihm zuzusehen. Leider wurde weniger an der formals so hochgelobten Figurenzeichnung gearbeitet, seine zahme Art vom zweiten Teil ist auch gänzlich verschwunden und so bleibt seine Figur recht oberflächlich, was man zu allen anderen Charakteren auch sagen kann.
Die Inszenierung ist für einend dritten Teil recht ordentlich, bietet aber weit weniger Schauwerte als die beiden direkten Vorgänger und da man als Zuschauer eh weiß, wie der Hase läuft ist die Ermittlung bis zum Finale recht unspannend. Aufgehellt wird dies dabei lediglich durch die erfrischend kompromisslose Art der ganster und auch das Finale bietet dann wieder ein paar mehr fetzige Szenen. Auch ist die Atmosphäre wieder ein wenig zynischer geworden, der Grundton ist zwar recht ernst, aber irgendwie gibt sich der Film dennoch ziemlich locker und weiß0 mit ein paar herrlichen Sprüchen zu punkten. Leerlauf besitzt "Dirty Harry III: Der Unerbittliche" kaum und trotz der vorhersagbaren Story kann der Streifen recht ordentlich unterhalten.
"Dirty Harry 3" ist ein ziemlich stumpfer Actionthriller ohne jeglichen Anspruch. Die Handlung ist in Ordnung, die Inszenierung nicht schlecht, die Atmosphäre ganz nett und der Unterhaltungswert hoch. Das reißt einen bestimmt nicht vom Hocker, aber es liegt gerade an Clint Eastwood, dass man sich den Film gut ansehen kann, weil man ihm in der Rolle des Dirty Harry immer noch gerne zusieht. Etwas mehr Figurenzeichnung hätte jedoch absolut nicht geschadet. Alles in einem ein sehenswerter Film, der aber leider nicht mehr viel mit dem kontroversen, ersten Teil zu tun hat.
7/10
In den USA
gibt es die komplette Kollektion in einer 5-Disc Ultimate Collector's
Edition mit allen 5 Filmen auf Blu-ray, dem Replik von Callahans
Polizeimarke, einem informativen Begleitbuch, das Ganze verpackt in 2
Digipaks in einer stabilen Box. Ein echter Blickfang und Schmuckstück.
Natürlich auch mit deutschem Ton.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
The Last House On The Left - Das letzte Haus links (1972)
http://www.imdb.com/title/tt0068833/
Auf dem Weg zu einem Rock-Konzert werden die beiden Teenager Mari und Phyllis von einer Gang flüchtiger Straftäter gekidnappt. Während Maris Eltern eine Party für ihre Tochter vorbereiten, gehen die Mädchen durch die Hölle. Schwerste Körperverletzung, Vergewaltigung und Mord sind für den psychotischen Krug Stillo und seine bestialischen Kollegen zur Normalität verkommen. Allerdings hat für die Gang damit der Alptraum erst begonnen. Denn als Nachtlager haben sich die Kriminellen Maris Elternhaus ausgesucht – ein Haus, dem sie womöglich nicht lebendig entkommen...
Als einer von Wes Cravens besten Filme bezeichnet, entpuppt sich "Das letzte Haus links" trotz des harten Themas und - auch die Zeit zu der er entstand bedenkend - expliziten Gewalt, ziemlich schnell als recht schwacher Film, der noch dazu unfreiwillig komisch ist. Die beiden ermittelnden Polizisten wirken wie aus einer Comedy entsprungen und sind hier wortwörtlich dümmer als die Polizei erlaubt. Den Vogel schießt hier aber der sagenhaft unpassende Soundtrack ab, der ein richtiger Atmosphären-Killer ist. Man stelle sich vor, in einem Film wird eine Grabrede gehalten, bei der alle Beteiligten furchtbar bedrückt sind und plötzlich läuft im Hintergrund das Thema der "Benny-Hill-Show". Exakt so fühlen sich einige Szenen (und der Abspann!) in "The Last House On The Left" an. Auch die sehr billige Optik (die zweifelsohne dem Budget geschuldet ist), die schlechten Darsteller, die miesen Dialoge und das dumme Verhalten beim Finale tragen alles andere als dazu bei, ein Gefühl der Beklemmung oder gar des Horrors zu erzeugen. Tatsächlich fällt es schwer, den Film wirklich ernst zu nehmen, was ein völliges KO-Kriterium für einen Horrorfilm mit solcher Thematik ist. So geht nicht nur das Schicksal der beiden Mädchen durch die genannten Punkte ziemlich unter, sondern auch jegliche moralischen Ansätze. Erschwerend kommt nochmal hinzu, dass der Film trotz seiner sehr kurzen Laufzeit auch noch einige Längen aufweist.
"Das letzte Haus links" ist trotz seiner Bedeutung für das Genre letztlich nichts weiter als billiger Trash, der nichts bietet außer inhaltsleere Gewalt. Dabei geht dem Film leider jeglicher trashiger Charme ab. Das Remake ist ohne jeden Zweifel wesentlich gelungener.
"And The Road Leads To Nowhere"
5/10
Von TURBINE Medien in Kooperation mit NSM kommt das Original als "40th Anniversary Edition" im schicken DigiPak, vollständig restauriert und erstmal auch komplett ungekürzt.
Auf dem Weg zu einem Rock-Konzert werden die beiden Teenager Mari und Phyllis von einer Gang flüchtiger Straftäter gekidnappt. Während Maris Eltern eine Party für ihre Tochter vorbereiten, gehen die Mädchen durch die Hölle. Schwerste Körperverletzung, Vergewaltigung und Mord sind für den psychotischen Krug Stillo und seine bestialischen Kollegen zur Normalität verkommen. Allerdings hat für die Gang damit der Alptraum erst begonnen. Denn als Nachtlager haben sich die Kriminellen Maris Elternhaus ausgesucht – ein Haus, dem sie womöglich nicht lebendig entkommen...
Als einer von Wes Cravens besten Filme bezeichnet, entpuppt sich "Das letzte Haus links" trotz des harten Themas und - auch die Zeit zu der er entstand bedenkend - expliziten Gewalt, ziemlich schnell als recht schwacher Film, der noch dazu unfreiwillig komisch ist. Die beiden ermittelnden Polizisten wirken wie aus einer Comedy entsprungen und sind hier wortwörtlich dümmer als die Polizei erlaubt. Den Vogel schießt hier aber der sagenhaft unpassende Soundtrack ab, der ein richtiger Atmosphären-Killer ist. Man stelle sich vor, in einem Film wird eine Grabrede gehalten, bei der alle Beteiligten furchtbar bedrückt sind und plötzlich läuft im Hintergrund das Thema der "Benny-Hill-Show". Exakt so fühlen sich einige Szenen (und der Abspann!) in "The Last House On The Left" an. Auch die sehr billige Optik (die zweifelsohne dem Budget geschuldet ist), die schlechten Darsteller, die miesen Dialoge und das dumme Verhalten beim Finale tragen alles andere als dazu bei, ein Gefühl der Beklemmung oder gar des Horrors zu erzeugen. Tatsächlich fällt es schwer, den Film wirklich ernst zu nehmen, was ein völliges KO-Kriterium für einen Horrorfilm mit solcher Thematik ist. So geht nicht nur das Schicksal der beiden Mädchen durch die genannten Punkte ziemlich unter, sondern auch jegliche moralischen Ansätze. Erschwerend kommt nochmal hinzu, dass der Film trotz seiner sehr kurzen Laufzeit auch noch einige Längen aufweist.
"Das letzte Haus links" ist trotz seiner Bedeutung für das Genre letztlich nichts weiter als billiger Trash, der nichts bietet außer inhaltsleere Gewalt. Dabei geht dem Film leider jeglicher trashiger Charme ab. Das Remake ist ohne jeden Zweifel wesentlich gelungener.
"And The Road Leads To Nowhere"
5/10
Von TURBINE Medien in Kooperation mit NSM kommt das Original als "40th Anniversary Edition" im schicken DigiPak, vollständig restauriert und erstmal auch komplett ungekürzt.
Freitag, 18. September 2015
The Babadook - Der Babadook (2014)
http://www.imdb.com/title/tt2321549/
Nach dem tragischen Tod ihres Mannes führt die junge Krankenschwester Amelia (Essie Davis) ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Sohn Samuel (Noah Wiseman). Eines Abends liest sie ihm ein Kinderbuch mit dem Titel Mister Babadook vor und Samuel glaubt, darin das Monster aus seinen Träumen zu erkennen. Anfangs denkt Amelia, die Furcht des Jungen sei unbegründet. Doch die Gutenachtgeschichte entfaltet bald ihren verstörenden Sog und Amelia wird selbst zunehmend mit unheimlichen Phänomenen konfrontiert. Mit dem Babadook sickert eine unheilvolle Bedrohung schleichend in das Leben der beiden. Denn wenn er erst einmal da ist, lässt er sich nicht mehr vertreiben.
So steht es geschrieben.
7,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES kommt der FIlm auf BD und DVD im Mediabook. Dieses ist aus Leinen und hat immer Innenteil eine herrlich passende (und bisher einzigartige) schaurige Überraschung zu bieten.
Nach dem tragischen Tod ihres Mannes führt die junge Krankenschwester Amelia (Essie Davis) ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Sohn Samuel (Noah Wiseman). Eines Abends liest sie ihm ein Kinderbuch mit dem Titel Mister Babadook vor und Samuel glaubt, darin das Monster aus seinen Träumen zu erkennen. Anfangs denkt Amelia, die Furcht des Jungen sei unbegründet. Doch die Gutenachtgeschichte entfaltet bald ihren verstörenden Sog und Amelia wird selbst zunehmend mit unheimlichen Phänomenen konfrontiert. Mit dem Babadook sickert eine unheilvolle Bedrohung schleichend in das Leben der beiden. Denn wenn er erst einmal da ist, lässt er sich nicht mehr vertreiben.
So steht es geschrieben.
Ein kleines Meisterwerk
des psychologischen Horrors, welches vorführt, was diese Art von Film als Genre zu leisten vermag: eine Materialsierung der psycholgischen Verfassung einer Figur,
welche es dem Zuschauer erlaubt, in das Innere des Subjekts vorzudringen.
Der langsam sich anschleichende objektivierte Horror, dem man
anfänglich als Subjekt noch ganz befremdlich und voller Angst
gegenübersteht und welcher sich Schritt für Schritt als das eigene
verdrängte Innere heraustellt. Ganz oberflächlich betrachtet dreht die Australierin Jennifer Kent hier die Ausgangssituation von "Der Exorzist" um und fügt dem Ganzen noch etwas Wahnsinn aus Stanley
Kubricks "Shining" hinzu. Und das funktioniert recht gut.
Aber der Horrorfilm ist in seinen besten Momenten ja immer einer Spiegel des Verdrängten: das Hervorrufen der Angst wird ja erst dadurch erreicht, dass man sich gegen das Beängstigende wehrt, ihm entfliehen und es wieder verdrängen will. Je mehr man sich doch dagegen wehrt desto stärker wird das vermeintlich fremde Objekt, da das Objekt ein verdrängter Teil des Subjekt ist, vor dem man letztlich nicht fliehen kann - Angst ist nie etwas externes, sondern immer man selbst. Allein das würde alles zu einem meisterhaften Schocker reichen, und in der Tat ist die Umsetzung straff, wobei vor allem die triste Farbgebung und der gruselige Soundtrack eine schaurige Atmosphäre erzeugen. Problematisch sind jedoch die eingeführten Charaktere, denn je eindringlicher die Drehbuchautorin und Regisseurin dem Zuschauer ihr Bild einer überlasteten Mutter in den Kopf hämmern möchte, desto mehr verliert man das Interesse an der nur grob geschnitzten Figur. Das liegt allerdings nicht an der Schauspielerin Essie Davis, die tatsächlich ein hervorragende Leistung abliefert. Auch Filmsohn Samuel (Noah Wiseman), der als Problemkind schon zu Beginn sämtliche Sympathiepunkte verspielt und anscheinend nicht mehr als schreien und dumme Dinge anstellen kann verpielt zu Beginn schon ein paar Punkte. Es macht eben bei einem Film, der eine Geschichte erzählen und die Zuschauer involvieren soll, durchaus Sinn, einen emotionalen Zugang zu den Figuren zu schaffen, bevor der Schrecken Einzug erhält. Und dies wird schlicht und ergreifend verpasst.
Trotzdem kann der Streifen eine gewisse gruselige und gleichzeitig fesselnde Atmosphäre entfalten und vor allem gegen Ende richtig punkten. "Der Babadook" ist ein intensiv gespieltes und inszeniertes Grusel-Psycho-Drama, das die Pfade eines Horrorfilms verlässt und deutlich mehr bietet als ein vergleichbarer Genre-Film. Kein 10 Punkte Meisterwerk, aber außergewöhnlich.
Aber der Horrorfilm ist in seinen besten Momenten ja immer einer Spiegel des Verdrängten: das Hervorrufen der Angst wird ja erst dadurch erreicht, dass man sich gegen das Beängstigende wehrt, ihm entfliehen und es wieder verdrängen will. Je mehr man sich doch dagegen wehrt desto stärker wird das vermeintlich fremde Objekt, da das Objekt ein verdrängter Teil des Subjekt ist, vor dem man letztlich nicht fliehen kann - Angst ist nie etwas externes, sondern immer man selbst. Allein das würde alles zu einem meisterhaften Schocker reichen, und in der Tat ist die Umsetzung straff, wobei vor allem die triste Farbgebung und der gruselige Soundtrack eine schaurige Atmosphäre erzeugen. Problematisch sind jedoch die eingeführten Charaktere, denn je eindringlicher die Drehbuchautorin und Regisseurin dem Zuschauer ihr Bild einer überlasteten Mutter in den Kopf hämmern möchte, desto mehr verliert man das Interesse an der nur grob geschnitzten Figur. Das liegt allerdings nicht an der Schauspielerin Essie Davis, die tatsächlich ein hervorragende Leistung abliefert. Auch Filmsohn Samuel (Noah Wiseman), der als Problemkind schon zu Beginn sämtliche Sympathiepunkte verspielt und anscheinend nicht mehr als schreien und dumme Dinge anstellen kann verpielt zu Beginn schon ein paar Punkte. Es macht eben bei einem Film, der eine Geschichte erzählen und die Zuschauer involvieren soll, durchaus Sinn, einen emotionalen Zugang zu den Figuren zu schaffen, bevor der Schrecken Einzug erhält. Und dies wird schlicht und ergreifend verpasst.
Trotzdem kann der Streifen eine gewisse gruselige und gleichzeitig fesselnde Atmosphäre entfalten und vor allem gegen Ende richtig punkten. "Der Babadook" ist ein intensiv gespieltes und inszeniertes Grusel-Psycho-Drama, das die Pfade eines Horrorfilms verlässt und deutlich mehr bietet als ein vergleichbarer Genre-Film. Kein 10 Punkte Meisterwerk, aber außergewöhnlich.
7,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES kommt der FIlm auf BD und DVD im Mediabook. Dieses ist aus Leinen und hat immer Innenteil eine herrlich passende (und bisher einzigartige) schaurige Überraschung zu bieten.
Abonnieren
Posts (Atom)
6/10
Von WARNER Home Entertainment kommt der Film auch im wattierten und auf 1.000 Stück limitierten Mediabook. Es enthält die ungeschnittene Kinoversion auf Blu-ray in HD.