Donnerstag, 14. Februar 2013

Machine Gun Preacher (2011)

http://www.imdb.com/title/tt1586752/

Verfilmung von Sam Childers' Biographie "Another Man's War: The True Story Of One Man's Battle To Save Children In The Sudan": Sam Childers (Gerard Butler) wuchs in familiär schwierigen Verhältnissen auf. Als drogensüchtiger und dealender Harley-Davidson-Biker kommt er wegen seiner kriminellen Machenschaften in den Knast. Als er aus dem Gefängnis entlassen wird, scheint im ersten Moment alles beim Alten zu sein. Doch schon bald offenbart ihm seine Frau Lynn (Michelle Monaghan), dass sie während seiner Abwesenheit den Glauben zu Gott gefunden hat und deswegen ihren Job als Stripperin aufgeben will. Nach anfänglicher Skepsis lässt sich Sam überreden, auch einmal in eine Kirche zu gehen und einem Gottesdienst beizuwohnen. Dort findet auch der raue Biker schnell zum Glauben. Im frisch religiösen Rausch geht der ehemalige Gangster nach Afrika, um im Sudan als Entwicklungshelfer zu arbeiten. Als er dort an die völkermordendem Milizen gerät, kommt ihm seine kriminelle Vergangenheit ganz gelegen, um sich gegen die brutalen Militärs zur Wehr zu setzen. 

Ein kleines Meisterwerk. Es ist schon ironisch das ein Amerikaner in einen Krieg zieht weil es ihm der liebe Gott befiehlt oder er Visionen darüber hat. Zum Glück bekommt der Film da zum Ende noch etwas die Kurve.

Gerald Butler spielt Childers überzeugend, allerdings täuscht dies nicht über das schwächelnde Drehbuch hinweg, gerade die ersten 30 Minuten wo die Wandlung vom bösen Junkie zum Gutmensch vollzogen wird erfolgt einfach viel zu schnell. Auch die vielzähligen Nebencharaktere werden zu schlecht beleuchtet. Was ist mit Childers bestem Freund, den gewonnen Freunden im Sudan usw. die liste ist lang. Selbst Sam's Familie verkommt zum nervigen Nebenschauplatz. Das hätte man besser lösen müssen. Auf die Aktualität der Story muss man nicht weiter eingehen, das sollte bekannt sein. Ein unschöner Film über einen vergessenen immer noch viel zu aktuellen Krieg der schnöde und unspektakulär das Grauen der dortigen Verhältnisse aufzeigt. Mit ein wenig mehr Laufzeit und einem besseren Drehbuch wäre da deutlich mehr drin gewesen aber aufgrund der ernsten Thematik auf jeden Fall sehenswert.

Natürlich wird in diesem Film sehr oft die Kirche thematisiert, dies nimmt aber glücklicherweise nicht überhand. Das Thema ist aktueller denn je. Es ist ein Film über das Gute im Menschen und das Bedürfnis zu helfen - in einem der gefährlichsten Kriegsgebiete unserer Welt. Ein tolles Portrait, ein sehr guter Film. Im Abspann sind Schwarz-Weiß-Bilder und Videos des wahren Sam Childers, seiner Frau und seiner Tochter sowie seines Waisenhauses im Südsudan zu sehen.

7/10

Hier gibt es mehr Informationen über den wahren Sam Childers: http://www.machinegunpreacher.org/

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