http://www.imdb.com/title/tt1276104/
2040 arbeitet Joe (Joseph Gordon-Levitt) erfolgreich als ein sogenannter Looper. Das sind Attentäter, deren Auftrag es ist, per Zeitreise aus
dem Jahre 2070 zurückgeschickte Menschen zu töten. In den 70er Jahren sind Zeitreisen verboten und werden nur noch im Geheimen durchgeführt.
Verbrecherorganisationen nutzen diese illegale Methode immer wieder, um ihre Opfer in die Vergangenheit zurückzuschicken, damit die Looper sie
gegen einen horrenden Batzen Geld töten und damit die Existenz der Betroffenen gänzlich auslöschen. Und genau darin ist Joe ein Ass, er
zählt zu den Besten seines Faches und verfolgt nur eine Regel: Nicht versagen - denn das sehen seine Auftraggeber gar nicht gern. Das ist ihm
bisher auch noch nie passiert. Doch sein nächster Auftrag wird zur Bewährungsprobe, denn plötzlich steht sein zukünftiges Ich (Bruce
Willis) vor ihm. Ein kurzes Zögern und die Liquidierung geht schief: seine futuristische Version schafft es zu entkommen. Nun beginnt eine
Jagd um Leben und Tod...
"Looper" ist ein guter, in Teilen sogar sehr guter Film. Speziell das erste Drittel bietet einen atmosphärischen Zeitreise-Thrill. Und "Looper" will neben der ohnehin vertrackten Grundthematik noch viel mehr und ist damit storytechnisch ein echtes Schwergewicht. In dieser Zukunftsvision treffen die Gegensätze von Armut und Dekadenz gnadenlos aufeinander. Zudem kommen weitere thematische Elemente wie zum beispiel menschliche Mutation und bedingungslose Liebe hinzu. So hat der Film dann an mancher Stelle doch etwas zu viel Storybalast.
Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson schafft mit einer sehr ökonomischen und
klaren Erzählstruktur zwar eine atmosphärische, an Noir-Filme angelehnte Grundstimmung zu etablieren, doch die vielen verschiedenen Elemente
verhindern zeitweise eine genaue Fokussierung auf einen Plot-Teil, verwirren zusehends und die Stimmung bleibt leider so nicht konstant. Es
gibt Tempo, dann wird urplötzlich gebremst - und zwar mit voller Wucht - um dann wieder abrupt Gas zu geben. Das gibt dem Film aber nur einen
ganz leichten Wermutstropfen, denn am Ende finden alle Stränge wieder malerisch zusammen. Man muss Johnson einfach Respekt dafür zollen, ein so
ambitioniertes und mutiges Stück Kino auf die Leinwand gebracht zu haben. Nur der Status als kleines SciFi-Meisterwerk bleibt ihm aufgrund der angesprochenen Problematik verwehrt.
8/10
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