Der Dienst von Jules (Sabin Tambrea) am Begleittelefon, einem Support für Frauen, die sicher nach Hause kommen wollen, beginnt als vermeintlich ruhiger Samstagabend. Alles ändert sich jedoch, als der Anruf von Klara Vernet (Luise Heyer) eingeht, einer jungen Mutter. Klara behauptet, dass sie in dieser Nacht von einem berüchtigten Frauenmörder getötet wird. Dieser hat ihr ein Ultimatum gestellt: Entweder sie bringt ihren Ehemann Martin (Friedrich Mücke) um oder sie wird noch in derselben Nacht ermordet. Klaras verzweifelte Flucht vor dem sogenannten Kalenderkiller wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Jules, der am anderen Ende der Telefonleitung ist, wird zu ihrer einzigen Hoffnung auf Rettung und zwar nicht nur vor dem Killer. Denn auch hinter Martins perfekter Fassade verbirgt sich eine dunkle Seite.
Adolfo J. Kolmerers "Der Heimweg" ist ein Thriller, der eine fesselnde Prämisse mit gesellschaftlicher Kritik verknüpft, auch wenn er dem Schatten vorhersehbarer Klischees nicht ganz entkommt. Basierend auf Sebastian Fitzeks deutschem Bestseller-Roman bietet der Film eine düstere, spannende Geschichte über unmögliche Entscheidungen und den Kampf ums Überleben. Die Erzählung entfaltet sich aus zwei miteinander verflochtenen Perspektiven: Klara (Luise Heyer), eine Frau, die sich zwischen der Ermordung ihres Mannes oder dem Verlust ihres eigenen Lebens entscheiden muss, und Jules (Sabin Tambrea), Nachtschicht-Mitarbeiterin einer telefonischen Notrufnummer, die ihre letzte Hoffnung wird. Diese duale Struktur hält die Spannung aufrecht, während der Film zwischen Klaras zunehmender Gefahr und Jules‘ verzweifelten Versuchen, sie zu retten, schwankt. Das Setting ist unbestreitbar fesselnd, und Kolmerers Regie sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre, die die dunkleren Themen des Films unterstreicht.
Was den Film auszeichnet, ist seine schonungslose Auseinandersetzung mit häuslicher Gewalt, die den Thriller in einer harten Realität verankert, die ihm emotionale Tiefe verleiht. Klaras Kampf dreht sich ebenso sehr um ihr unmittelbares Überleben wie darum, dem langen Schatten des Missbrauchs zu entkommen, und Heyer liefert eine nuancierte, erschütternde Darstellung, die dem Film Halt gibt. Der Film kämpft jedoch mit der Last bekannter Genrekonventionen. Das Tempo schwächelt im zweiten Akt, da Wendungen, die schockieren sollten, sich eher angedeutet anfühlen. Während die zentrale Prämisse überzeugend ist, stützen sich einige der Charakterentscheidungen und Handlungsentwicklungen zu sehr auf abgedroschene Thriller-Klischees, was die Wirkung der innovativeren Elemente der Geschichte schmälert.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Amazon Video
Poster/Artwork: Amazon MGM Studios
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