Vor drei Jahren musste sich die damals 13-jährige Becky (Lulu Wilson) einer Gruppe Neonazis erwehren, die in das Haus ihres Vaters eingedrungen waren und diesen dabei eiskalt getötet hatten. Nachdem sie es bei diversen Pflegefamilien nicht einfach hatte, konnte die Teenagerin nun endlich so etwas wie ein Heim finden und versucht ihr Leben wieder aufzubauen. Dafür hat sie einen Job als Kellnerin angenommen, hat bei der nervigen und/oder aufdringlichen Kundschaft aber immer noch mit dem Drang zu kämpfen, wieder gewalttätig werden zu wollen. Als sich dann eine rechtsextreme Organisation in ihrem neuen Heimatort breit macht, kann Becky nicht lange zuschauen. Schnell kommt es zu einer verbalen Konfrontation mit Darryl (Seann William Scott), dem Anführer der Rassisten. Danach verfolgen einige Mitglieder der Gruppe Becky bis nach Hause. Die Schläger brechen ein, attackieren das Mädchen und entführen auch noch ihren geliebten Hund Diego. Da ist es endgültig vorbei mit Beckys Zurückhaltung …
"Becky" von 2020 war ein kleiner Überraschungshit. Einfach unterhaltsam und ansprechend blutig. Nicht jede 13-Jährige kann ihre Wut und ihren Zorn in einen konzentrierten Racheplan ummünzen, der nicht nur innovativ, sondern geradezu fantasievoll ist. Das Kind hatte Potenzial. Aber "Becky 2" Sie ist älter und sie hätte durchaus zorniger sein können. Der einzige Grund, warum dieser Film gedreht wurde, war die Vorbereitung einer Fortsetzung, die noch kommen wird. Es gibt nichts Frustrierenderes als unterdrückte Wut, und in Beckys Fall hatte man sogar das Gefühl, dass dieses Kind noch so viel mehr tun könnte, um das wilde Biest in ihrem Herzen zu aktivieren. Aus dem ersten Film kennt man ihren Hintergrund. Becky ist eine verärgerte Teenagerin, die um den Verlust ihrer Mutter trauert - und mit der Aussicht konfrontiert ist, einen Urlaub mit ihrem Vater, seiner neuen Frau und ihrem Sohn zu verbringen - und präsentiert sich als rebellisches und ziemlich egoistisches Kind. Als ihre Hütte von entflohenen Sträflingen auf der Suche nach dem Schlüssel zu einem versteckten Versteck überfallen wird, lösen sie unabsichtlich Beckys angeborene Vorliebe für extreme Gewalt und Rache aus.
Für einen Film mit kleinem Budget war die Besetzung ziemlich gut: Joel McHale, Kevin James als überraschend überzeugender Bösewicht und Amanda Brugel aus Toronto. Natürlich zeigte der aufstrebende Star Lulu Wilson erstaunliches Talent für eine so anspruchsvolle Rolle einer jungen Darstellerin. Obwohl Wilson auch hier die Rolle großartig wieder aufnimmt, ist sie das einzige erkennbare Gesicht. In diesem Film ist Becky jetzt 16. Sie hat eine kurze Geschichte des Hin- und Herpendelns zwischen Pflegefamilien hinter sich und betrügt das System pathologisch, bevor sie sich schließlich mit Elena (Denise Burse) niederlässt, einer älteren Frau, die Becky keine Fragen stellt und ihre Miete akzeptiert. Denise ist eine Ersatz-Großmutterfigur, der sie vertrauen kann. Sie arbeitet als Kellnerin in einem örtlichen Diner und größtenteils geht es Becky gut. Aufgrund ihres unbestrittenen Traumas unterzieht sich Becky intensiven Kampf-Parkour-Trainingskämpfen in den nahegelegenen Wäldern, springt über Fallgruben, läuft extreme Distanzen und schleudert Kampfmesser in Bäume. Sie trainiert sogar ihren Pitbull Diego, auf Befehl anzugreifen. Im Grunde genommen hat sich Becky in eine Kampfmaschine verwandelt, was das nächste Mal vorwegnimmt, wenn ihr Paradies gestört und ihre innere Wut hervorgerufen wird.
Die einzige Rettung ist ganz am Ende des Films zu sehen. Die letzte Szene bestätigt, dass dieser Film nur ein Sprungbrett für eine weitere Fortsetzung ist. Aber dieses Versprechen wird schwer zu halten sein, wenn die Filmemacher nicht noch einen Schritt weiter gehen und Beckys wahres Rachepotenzial freisetzen, und ich hoffe, dass sie das tun. Sie hat immer noch Potenzial.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Dolphin Medien
Poster/Artwork: Post Film/BoulderLight Pictures/RainMaker Films
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