Dienstag, 30. Juli 2019

The Spy Who Dumped Me - Bad Spies (2018)

https://www.imdb.com/title/tt6663582/

Die neurotische Audrey (Mila Kunis) fällt eines Tages aus allen Wolken, als sie herausfindet, dass ihr vermeintlich so langweiliger Ex-Freund Drew (Justin Theroux) die ganze Zeit ein internationaler Spitzenspion war. Als ihr ein USB-Stick mit gefährlichen Daten in die Hände fällt und sie zusammen mit ihrer besten Freundin, der chaotischen Morgan (Kate McKinnon), einen Mordanschlag auf ihren Verflossenen beobachtet, macht sie sich aus dem Staub und flüchtet aus Amerika. Es beginnt eine wilde Jagd durch die Hauptstädte Europas, bei der den beiden Freundinnen nicht nur die CIA, sondern auch osteuropäische Killer sowie ein mysteriöser britischer Geheimagent namens Sebastian (Sam Heughan) auf den Fersen sind. Dabei stellt sich schnell heraus, dass Audrey und Morgan nicht unbedingt das Zeug dazu haben, gute Agentinnen zu sein...

Dass "Bad Spies" als derbe Komödie schlichtweg nicht funktioniert, liegt nicht nur an den beiden Hauptdarstellerinnen, bei denen vor allem Kate McKinnon mit offensiver Penetranz ihren enervierenden Brachialhumor in die Welt plärren darf, sondern vor allem daran, dass Susanna Fogel keinen stimmungsvollen Mittelweg findet, um den Comedy-Anteil mit dem zur geopolitischen Verschwörung aufgebauschten Agenten-Part zu verbinden. Mit überraschend expliziter Härte werden hier Körper durchsiebt, zerstochen und in die Luft gesprengt, um jedem Toten im Anschluss noch einen flotten Spruch mit auf die Reise ins Jenseits zu geben. Dadurch eignet sich "Bad Spies" einen in Blut gebadeten Zynismus an, der dem eigentlichen Anspruch der Narration, nämlich dem Aushebeln der Parameter einer fast ausschließlich männlich reglementierten Domäne wie dem Spionage-Thriller, ungemein abträglich erscheint.

Eine der wenigen gelungenen Szenen, in denen "Bad Spies" nicht nur mit dem Finger auf andere zeigt, sondern sich auch mal augenzwinkernd an die eigene Nase fasst, ist jene, in der die Auftragskillerin Nadedja (Ivanna Sakhno) nach Wien geschickt wird, um Audrey und Morgan auszuschalten. Ihr Ziel sollen zwei verblödete Amerikannerinnen sein, und wie Nadedja das Zielfernrohr über das historische Zentrum gleiten lässt, erscheinen in ihrem Fadenkreuz ausschließlich dumme Amerikannerinnen, die die hiesigen Sehenswürdigkeiten heimgesucht haben. Kotzend, quasselnd, fotografierend. Ansonsten aber bleibt diese unentschlossen-fragwürdige Europatour, die mit erzwungenen Haken und Wendungen jongliert, die Konventionen des Genres aber vielmehr reproduziert, anstatt sie durch den touristisch-unbeholfenen Blick der beiden Frauen zu torpedieren, vor allem der krampfige und gescheiterte Versuch, eine Degenderisierung der Thematik zu vollziehen.


"Bad Spies" bietet damit insgesamt einen kruden Mix aus Fun-Action und Ballereinlagen, worin sich die Agenten im Dutzend mit Kugelhagel gegenseitig umbringen. Die Action stimmt und kommt im richtigen Pacing, doch die Frage ist hauptsächlich, ob man das Auftreten von Mila Kunis und Kate McKinnon witzig findet. Die beiden sorgen zwar für eine amüsante Grundstimmung, aber gute Gags und gelungene Situationskomik sind hier Mangelware. Damit reicht es noch für eine akzeptable Agentenkomödie, die wenigstens nicht langweilt und kein Fremdschäm-Reinfall ist, wie so manches im Genre.

5/10

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