Samstag, 24. November 2018

Sharknado 5: Global Swarming (2017)

https://www.imdb.com/title/tt6298780/

Der todbringende Hai-Sturm tobt ein fünftes Mal: Nachdem von Nordamerika nur noch Ruinen übrig sind, ziehen die gefräßigen Kreaturen weiter. Die Welt versucht sich fieberhaft auf das Unausweichliche vorzubereiten: einen globalen Sharknado. Dabei tobt der Sturm in europäischen Städten wie London oder in Italien, aber auch auf asiatischem Gebiet und über Australien. Die erfahrenen Überlebenskämpfer Fin (Ian Ziering) und April (Tara Reid) müssen sich beeilen, um die drohende Katastrophe aufzuhalten und die Welt vor der Auslöschung zu bewahren. Und sie müssen ihren Sohn Matt (Cody Linley) retten, der mitten in einem „traveling ‘nado“ über den Planeten gewirbelt wird...

Was würde eine hochstehende Kultur aus einer anderen Galaxie wohl von uns halten, wenn nur "Sharknado 5" von der Erde übrig bliebe? Wenn man diesen Film auf einer Goldenen Schallplatte ins All schicken würde – sonst nichts? Und sie nach etlichen Lichtjahren Flugzeit irgendwo gefunden würde? Unterirdische Botox-Darsteller, geliftete Schranzen, Dialoge aus der Mülltonne, Effekte aus der Gruselkiste – gepaart mit dauerhaft schwachsinniger Physik – ein spottschlechter Papstdarsteller (Fabio Lanzoni – kann nur einen Gesichtsausdruck) der eine Hai-Waffe überreicht, ein Junge mit einem Haiflossenhelm, der mal in Holland, mal in Italien aus dem Dauertornado funkt – und jede Menge Gags und Übertreibungen, die man nur mit einem massiven, zur Beschwingtheit anregenden, Alkoholpegel der gesamten Crew einschliesslich Produzenten erklären kann – das ist "Sharknado 5".

Und warum tut man sich so etwas nunmehr zum fünften Mal an? Hirn abgeraucht? Kurzschluss in den Synapsen? Weit gefehlt. Weil der Hai-Schwachsinn sich dermaßen geil selbst auf die Schippe nimmt, dass man hier von echtem Trash-Kult sprechen muss. Dieses Mal sind alle Kontinente dran, und das macht irgendwie Spass. Leider müssen so ziemlich alle Wahrzeichen dieser Erde dran glauben, hier hat sich jemand echt ausgetobt. Die Riege der unterirdisch schlechten Darsteller ist kaum zu toppen. Wo findet man solche Leute? Am Bahnhof? Am Kiosk beim morgendlichen Bier? Von der Schauspielschule kann jedenfalls keiner sein, die hätten wahrscheinlich nicht mal das Ausfüllen des Anmeldebogens geschafft. Wir haben es immer gewusst: Was sollen komplizierte wissenschaftlich abgesicherte Katastrophenfilme, wenn einfach alles erlaubt ist?

"Ich halte den Wirbel auf, stopp Du den Tsunami!" So einfach kann eine Anweisung von Helden sein. Denn diesmal haben wir echte Supergirlies mit am Start. Ebenfalls mit am Start sind Botox-Opfer und verhunzte Schönheits-OPs, die sich nicht schämen, vor die Kamera zu treten. Man möchte wegschauen, aber es geht nicht. Wie bei einem schrecklichen Unfall, bei dem man zufällig Zeuge wird. Die Musik von Chris Ridenhour schafft es immerhin, ein paar grandiose Akkorde in Orchestersound zu verpacken. Das wars auch schon. Absolutes "Hai-light" ist der erneute spontane Einsatz von Oliver Kalkofe und Peter Rütten, die sich ja einst bei einer SchleFaz-Sharknado-Doku ins Set geschmuggelt haben, und offenbar seit dem Zeitpunkt zur Stammbesetzung gehören. Klar – warum nicht einfach mal anfragen, ob man mitspielen darf? Text egal, Handlung egal, Logik egal. Daher sind auch unzählige deutsche Promis in Cameos zu sehen, weil jeder bei diesem Scheiss dabei sein will.

Die Produktionsschmiede The Asylum hat wieder zugeschlagen - Prost! In einer Zeit, in der ein Milliardär zum Präsidenten einer Weltmacht gewählt wird, passt dieser Streifen wie die Faust aufs Auge. Die Insekten sterben aus, Arten verabschieden sich ebenso rasant wie unsere Gehirnzellen. Eines ist sicher. Man muss einfach Humor mitbringen, dann kommt man aus dem Dauerlachen nicht mehr raus. Besonders die Riege der B und C-Promis, die hier mitmachen, regt heftig zum Lachen an. Daher gibt’s jede Menge Humorpunkte. Bravo Herr Anthony C. Ferrante!

Trash-Wertung: 9/10
Real-Wertung: 5/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen