https://www.imdb.com/title/tt0102057/
Peter Pan hat Nimmerland den Rücken gekehrt. Schon vor Jahren ist der
Junge, der niemals erwachsen werden wollte, in die „normale“ Welt
zurückgekehrt. Peter Banning (Robin Williams) ist mittlerweile ein
seriöser und leicht reizbarer Anwalt. An seine Kindheit als verwegener
Held kann er sich kein bisschen mehr erinnern. Sein alter Erzfeind
Captain Hook (Dustin Hoffmann) jedoch hat nichts vergessen. Noch immer
sinnt er auf Rache, seit er im Kampf gegen Peter eine Hand an ein
gefräßiges Krokodil verloren hat. Hook entführt die beiden Kinder von
Peter in die verborgene Welt. Fee Glöckchen (Julia Roberts) gelingt es,
Peter zurück nach Nimmerland zu führen. Zunächst ist er völlig
überfordert mit der Situation. Doch mit Hilfe der „verlorenen Jungs“
gewinnt er schließlich seine kindliche Fantasie zurück. Gemeinsam
stellen sie sich dem entscheidenden Kampf gegen den schurkischen
Piratenkapitän...
Jeder kennt seine Geschichte. Die
Kinder lauschen gespannt und starren mit offenen Mündern auf die Bühne,
wo sein Stück gespielt wird. Es ist fast so, als würden sie den Atem
anhalten. Steven Spielberg denkt mit oft dem gescholtenen "Hook" die
Geschichte des ewigen Jungen weiter und dichtet sie um. Er denkt dabei
an einen Erwachsenen Peter Pan (der jetzt mit Nachnamen Banning heißt und mit Robin Williams
besetzt wurde), einen spießigen Anwalt, der ständig an seinem Telefon hängt.
Der fliegende Junge, der als Mann nun Angst vor dem Fliegen hat. Der
Junge, der jetzt als Mann keine Zeit mehr für seine Kinder hat und das
Baseballspiel seines Sohnes von einem Mitarbeiter mitfilmen lässt. Er
ist ein Vater, der nicht da ist, lieber mit seiner Arbeit liebäugelt und
seinen Kindern ins Gesicht schmettert, dass sie erwachsen werden
sollen. Und Steven Spielberg erzählt hiermit mit einer kindlichen
Naivität und Leichtfertigkeit ausgestattet wie wieder das Kind in ihm
erwacht. Es ist die Suche nach Peter Pan, der sich hier nun selbst
finden muss. Weiterhin ist es natürlich auch eine Geschichte über
Familie, die am Anfang bröckelt durch den egoistischen Peter und die bei
Spielberg wieder zusammenfinden muss. Zuerst macht Spielberg aber den
Mythos von Peter Pan seinen Zuschauern wieder schmackhaft, wenn Peter
mit seiner Familie zu Wendys Haus zurückkehrt, die nun eine alte Dame
ist, die meint, dass Peter nun selbst ein Pirat geworden sei. Spielberg
lässt (durchaus auch gewitzt) den Blick durch das Haus schweifen, an den
bestimmten Ort der Erzählung, das Kinderzimmer, sieht die illustrativen
Bilder an den Wänden, lässt seine Figuren sich erinnern und erzählen.
Dieser (zauberhafte) Beginn, für den John Williams auch motivierende und
treffende Musik findet, macht Lust auf die Magie des Abenteuers.
Wenn Peter dann wieder durch die Hilfe von Glöckchen im Nimmerland
landet, wird dort Spielbergs Film dann zu einem pompösen und zügig
erzählten Märchen, das keine (wirkliche) Ruhe mehr kennt, bei dem
Spielberg zu einer herzhaften Sentimentalität neigt und er sich auch zu
affigen Blödsinn hinreißen lässt. In diesem Sinne ist sein Film
zweifelsohne infantiler und kindischer Unfug, eine Schelmerei, der er
sich hingibt und auch ein buntes und vor allem auch putzmunteres
Brimborium. Es ist so, als würde dort im Nimmerland Spielberg eine
Mottenkiste plündern und allen möglichen Krempel und Krimskrams
herausschmeißen. Somit könnte man auch sagen, dass Spielberg selbst wie
ein Pirat oder Räuber ist, der hier alles mögliche aus seiner
Schatztruhe zu ziehen scheint. Oder noch anders gesagt: Er ist wie ein
Zauberer, der jede Menge (irgendwie bezaubernden) Plunder aus seinem Hut
zieht. Denn so deutlich auch die tradierte Studiokulisse hervorscheinen
mag, so hat diese doch auch etwas liebenswert-altmodisches, etwas, das
man heute wohl nicht mehr in einem (aktuellen) Film vor Augen bekommen
würde.
Steven Spielberg tobt sich hier komplett aus und verneigt sich vor
dieser legendären Geschichte. Gerade wenn man viel Bezug zu Peter Pan
hat, wird man diesen wundervoll inszenierten Film als endgültigen
Abschied empfinden. Der Film hat unglaublich viele witzige, emotionale
und spannende Stellen, die immer zur richtigen Zeit kommen. Es ist mal wieder Robin Williams, der diesem Film eine besondere Magie
verleiht. Wer außer dieses viel zu früh verstorbene Genie hätte einen
"erwachsenen" Peter Pan besser verkörpern können? Natürlich improvisiert
er hier wieder was das Zeug hält und besonders beeindruckend sind die
Schwertkämpfe, die er zum größten teil alle selber macht. Dustin Hoffman
ist ebenfalls ein perfekter Hook und fast genauso groß wie Williams
hier. Er hat sichtlich Spaß in dieser Rolle und trotz seines fiesen
Charakters, ist er stets sympathisch.
Natürlich muss man auch sagen, dass Spielbergs Film in einem gewissen
Rahmen auch einen überladenen und ulkigen Pomp darstellt, der oft auch
zu plumpen und albernen Klamauk wird, der aber auch seine Vorzüge hat.
Denn mit welch schillernder Entzückung Dustin Hoffman diesen Bösewicht,
diesen Hook, der Angst vor den tickenden Uhr hat, die verkünden, dass
seine Zeit bald abgelaufen ist, interpretiert, das ist eine helle Freude
ihm dabei zu zusehen. Demnach möchte man "Hook" als quietschendes und
doch charmant-harmloses Trödelstück betrachten, als einen Film, den man
vielleicht aus den Augen eines Kindes (wieder) sehen muss, um seine
Faszination zu begreifen.
7/10
Steven Spielberg tobt sich hier komplett aus und verneigt sich vor dieser legendären Geschichte. Gerade wenn man viel Bezug zu Peter Pan hat, wird man diesen wundervoll inszenierten Film als endgültigen Abschied empfinden. Der Film hat unglaublich viele witzige, emotionale und spannende Stellen, die immer zur richtigen Zeit kommen. Es ist mal wieder Robin Williams, der diesem Film eine besondere Magie verleiht. Wer außer dieses viel zu früh verstorbene Genie hätte einen "erwachsenen" Peter Pan besser verkörpern können? Natürlich improvisiert er hier wieder was das Zeug hält und besonders beeindruckend sind die Schwertkämpfe, die er zum größten teil alle selber macht. Dustin Hoffman ist ebenfalls ein perfekter Hook und fast genauso groß wie Williams hier. Er hat sichtlich Spaß in dieser Rolle und trotz seines fiesen Charakters, ist er stets sympathisch.
Natürlich muss man auch sagen, dass Spielbergs Film in einem gewissen Rahmen auch einen überladenen und ulkigen Pomp darstellt, der oft auch zu plumpen und albernen Klamauk wird, der aber auch seine Vorzüge hat. Denn mit welch schillernder Entzückung Dustin Hoffman diesen Bösewicht, diesen Hook, der Angst vor den tickenden Uhr hat, die verkünden, dass seine Zeit bald abgelaufen ist, interpretiert, das ist eine helle Freude ihm dabei zu zusehen. Demnach möchte man "Hook" als quietschendes und doch charmant-harmloses Trödelstück betrachten, als einen Film, den man vielleicht aus den Augen eines Kindes (wieder) sehen muss, um seine Faszination zu begreifen.
7/10