https://www.imdb.com/title/tt0091060/
Die Familie Flodder wird, weil die Sozialwohnungen knapp sind, aus einem
Elendsviertel in eine superfeine Wohngegend umgesiedelt. Dort treffen
zwei Welten aufeinander, denn die Flodders mit ihrer Schnapsbrennerei im
Keller werden von den Nachbarn nicht akzeptiert. Da ist der Ärger
natürlich vorprogrammiert, genau wie der Spaß für die Zuschauer...
Das "Flodder"-Franchise teilt sein Schicksal mit fast allen anderen
filmischen Erzeugnissen niederländischer Herkunft: entweder man mag es
oder man mag es überhaupt nicht.
"Flodder", das ist so ein Ding, das man irgendwie aus der Kindheit
mitgenommen hat, zumindest wenn man zu der ähnlichen Zeit groß geworden
ist und sich gerne Filme angesehen hat. Niederländische Werke gibt es
zwar einige, doch man kann wohl behaupten, dass man es hier mit einem der
bekanntesten Filme aus unserem Nachbarland zu tun hat. Warum, das weiß
wohl heute niemand mehr so recht. "Flodder" funktionierte in den 80er
Jahren sicherlich gut, war damals respektlos, anarchisch und schlug
deshalb wohl auch ein, doch aus heutiger Sicht hat dieser "Schinken" nicht mehr viel zu bieten. Dafür hat die
Komödienlandschaft doch zu viele bessere Werke zu Tage gebracht. Die Figuren sind durch die Bank Originale, die Geschichte dagegen
ist eigentlich altbekannt: nimm jemanden aus einer sozialen Schicht und
schmeiß ihn in eine andere, heraus kommt (an manchen Stellen herrlich witziges und in
diesem Fall auch groteskes) Chaos. Die Rahmenhandlung ist also simpel
gehalten und lässt somit ausreichend Platz für zahlreiche mal mehr, mal
weniger gelungene Sketche, die die Handlung meist wenig voran, aber den
Zuschauer ab und zu zum Lachen bringen können. Auf Dauer ist zu wenig los, man wartet auf die Pointen und so manch eine
lustige Idee verpufft dann in der Leere. Man kann da noch etwas
Sozialkritik hineininterpretieren, muss man aber nicht und teilweise
wusste ich einfach nicht, was man mit "Flodder" denn erreichen wollte.
Wie bereits erwähnt, wird es damals sicherlich funktioniert haben, doch
der derbe Humor erscheint heutzutage harmlos.
"Flodder" ist unterm Strich also eine Anarcho-Komödie, an der der Zahn der Zeit doch
spürbar genagt hat, denn was früher vielleicht mal lustig war, ist
heutzutage ziemlich fade und wäre da nicht der Nostalgie-Bonus, dann würde kaum noch bis gar nicht mehr
funktionieren. Doch rein objektiv betrachtet, ist dies einfach keine
gute Komödie, weil dafür einfach die guten Gags fehlen. Eine große Story
braucht es ja nicht mal unbedingt, doch man hat es nicht geschafft,
fast zwei Stunden Laufzeit solide zu füllen. Trotz solider Darsteller
und einer guten Inszenierung geht so der Spaß flöten und in der
Erinnerung war "Flodder" definitiv besser, als das, was man heute empfinden kann.
6/10
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