Toskana 1939: Guido verliebt sich in die schöne Lehrerin Dora. Jahre später zerstören die Nazis das gemeinsame Glück, als Vater und Sohn Giosué deportiert werden. Aus Liebe folgt Dora, die nicht jüdisch ist, den beiden ins Konzentrationslager. Guido ist wild entschlossen, seinen Sohn vor den Schrecken zu schützen und unter unmenschlichsten Bedingungen behält er seinen Witz, seine Fröhlichkeit und seine Fantasie. Denn Giosué soll weiter daran glauben, dass das Leben schön ist!
Filme über den zweiten Weltkrieg
gibt es viele und das in etlichen Variationen, man könnte also meinen,
alles wurde schon erzählt und gezeigt. "Das Leben ist schön" schlägt dabei
aber einen komplett anderen und neuen Weg ein, der im ersten Moment als
naiv und banal angestempelt werden könnte. Aber mit diesen Mut und dieser Perspektive hat sich bisher kein anderer
Film an dieses grausame Thema gewagt, weil es bei einer schlechten
Verfilmung oder einem schlechten Drehbuch enorme Kritik hätte geben
können. Man muss sehr viel Feingefühl und Können in die Waagschale
werfen, um einen solchen Film qualitativ hochwertig auf die Leinwand zu
bringen.
Wenn man einen Film bewertet , dann nicht nur nach Inszenierung,
Schauspielerischer Leistung und ähnlichem,
sondern natürlich auch nach der Aussage des Films. Und schon da liegt
"Das Leben ist schön" weit vorn. Zum Meisterwerk wird er aber durch
seine filmische Genialität. Roberto Benigni behandelt mit seinem Ausnahmefilm "La Vita è Bella"
das grausamste Verbrechen des Jahrhunderts, die unvorstellbare Tat des
Holocaust und beweist den Zuschauern wie schön und wertvoll das Leben
ist und wie ein Film ein so sensibles Thema mit unglaublich viel Herz
behandeln kann und dabei dennoch nicht die Augen vor dem Unheil
verschließt. Benigni präsentiert einen im Grunde zweigeteilten Film. Die erste
Hälfte sprüht nur so vor Witz und ist herzerwärmend, komisch und
romantisch. Hier zeigt sich, dass der Komiker Benigni ein
begnadeter Clown und Witzbold ist. Die Geschichte wie er das Herz seiner "geliebten Prinzessin" erobert ist einfach unglaublich süß und platzt
fast vor Lebensfreude. Es treibt einem einfach ein Lächeln ins Gesicht, wenn man mit ansieht, wie Guido seine Angebetete immer wieder mit
verrückt-genialen Nummern beeindruckt. Da werden Hüte vertauscht und
auf Wunsch erscheint ein Mann der einen sagt wann man ein Eis essen soll. Das alles ist im Aufbau so perfekt abgestimmt, dass es beinahe unmöglich ist zu beschrieben und man es einfach gesehen
haben muss. Und dennoch liegt hier in einigen Szenen bereits
dieser dunkle Schatten, dieses Unheilvolle, über der Szenerie und man
ahnt was in der zweiten Hälfte passieren wird.
"Das Leben ist schön" ist ein liebevolles, lustiges und herzerwärmendes Plädoyer für die menschliche Unschuld und den unschätzbaren Wert des Lebens selbst im Angesicht der unvorstellbaren Unmenschlichkeit dieses Urverbrechens des 20. Jahrhunderts. Roberto Benigni, Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller, verbindet beeindruckend die beiden Genres Komik und Tragik. Die anfangs lockere Komödie entwickelt sich zu einem herzergreifenden Drama und einem kleinen Meisterwerk. Benigni nähert sich filmisch dem Thema Holocaust mit dem nötigen Respekt und verdiente sich zurecht drei Oscar-Auszeichnungen. Ein Klassiker, den jeder mal gesehen haben sollte. Ein ergreifendes Meisterwerk!
10/10 Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen