Donnerstag, 20. September 2018

Barb Wire - Barb Wire: Flucht in die Freiheit (Unrated) (1996)

https://www.imdb.com/title/tt0115624/

n den Vereinigten Staaten des 21. Jahrhunderts tobt der Zweite Bürgerkrieg. Die ganze Nation befindet sich im Ausnahmezustand. Der Amerikanische Kongress regiert inzwischen mit faschistischen Methoden. Es gibt nur noch eine freie Stadt, Steel Harbor, das Hauptquartier des Widerstands. Sie ist die Heimat von Barb Wire (Pamela Anderson), der Besitzerin des Nachtclubs Hammerhead. Weil die Zeiten schwer sind, hat Barb noch einen zweiten Job: Als erbarmungslose Kopfgeldjägerin verdient sie sich ein kleines Zubrot. Als plötzlich ihr Ex-Freund Axel Hood (Temuera Morrison) mit seiner neuen Frau Dr. Corinna Devonshire (Victoria Rowell) auftaucht, muss sich Barb entscheiden, ob sie ihrer Verbitterung über die gescheiterte Beziehung freien Lauf lässt oder ob sie den beiden Widerstandskämpfern hilft...

"Barb Wire" ist sexy Action-Trash mit Pamela Anderson und Udo Kier. Es ist der Film zum Medienhype: Mitte der 90er war "Baywatch"-Star Pamela Anderson noch schwer angesagt und man glaubte tatsächlich einen Kinofilm mit ihrer Hauptrollenpräsenz so richtig dolle vermarkten zu können. Die Auftaktszene lässt keine Zweifel aufkommen mit welchen Argumenten man das Teil vermarkten wollte, wenn Kopfgeldjägerin Barbara (Pamela Anderson) alias Barb Wire bei einem Undercovereinsatz als Stripperin posiert. Nach der Show befreit sie noch schnell ein kleines Mädchen und kassiert bei dessen Eltern ab, doch man achte auf Länge und Gewichtung der Szenen und man weiß, worum es hier ging.

Was hier aber auf dem Präsentierteller sitzt, reiht sich nahtlos in die Belanglosigkeiten der Filmwelt ein. David Hogan verzapfte das aus verschiedenen Vorlagen zusammengepuzzelte Werk. Dabei handelt es sich um eine Comicverfilmung, deren Figur, auch angesichts der Endzeitstimmung, irgendwie ein wenig an einen weiblichen "Mad Max" erinnert. So darf Pamela Anderson als materialistisch eingestellte Barb Wire reichlich miesgelaunt dreinschauen, ein paar Sprüche von den Lippen gleiten lassen und Gegnern mit Blei und Tritten den Hintern versohlen - natürlich stets vollbusig im Lederdress/Leder-BH. Großartige Substanz oder einen wirklich brauchbaren Spannungsbogen (der mit der Zeit auch verebbt) sollte man nicht erwarten, es wird viel gelabert, geposet und in Bars rumgehangen bis das Neonlicht die Netzhäute glitzern lässt, doch einige selbstironische Dialoge lockern das Geschehen auf, so platt und vorhersehbar das Ganze auch sein mag. Doch wenn der Oberkellner anfängt zu singen oder die grotesk anmutenden Fieslinge groteske Pläne schmieden, dann kann man sich durchaus amüsieren.

Die Story entstammt dabei größtenteils "Casablanca", wankt hier allerdings ein ums andere Mal. Die atmosphärische Orientierung bringt immerhin einige düstere, im positiven Sinne dreckig wirkende Bilder zu Tage und ist allgemein als gelungen zu bezeichnen. Als Actionfilm taugt das Spektakel um dicke Möpse, dicke Wummen und dicke Motorräder dann nur bedingt, denn für dauerhaft in Erinnerung bleibende Genreware rummst es dann zu wenig; an sich gibt es nur zwei längere Actionszenen. Da wäre zum einen das schicke Shoot-Out, bei dem Barb Schmitz (Clint Howard) einsackt, zum anderen das Finale mit Verfolgungsjagd und schlussendlicher Konfrontation auf einem am Kram hängenden Auto. Das ist alles durchaus brauchbar in Szene gesetzt, gewinnt vielleicht keine Preise, bietet aber doch ganz ordentliche Schauwerte der anspruchslosen Art, gerade auch weil der Härtegrad nicht allzu hoch ausfällt.

Die musikalische Untermalung, hauptsächlich aus (hard-)rockigen Klängen bestehend, ist immerhin  passend und die Darsteller spielen dem Trash-Anspruch gegenüber angemessen. Udo Kier blüht im Gegensatz zu Mad Pam in seiner Rolle vielleicht nicht ganz auf. Der Film ist stellenweise so schwachsinnig und so unfreiwillig komisch, dass er an manchen Stellen sogar für einige Lacher sorgen kann. Insofern kann man "Barb Wire" im gesunden Mittelmaß (Mittelwert aus Trash- und Realbewertung) verorten, so wenig spannend die Chose auch sein mag, doch zwei nette Actionparts und die schrille, leicht ironische Machart helfen dem trashigen Actionfilm für Silkikonfans noch über die Runden.

7,5/10 auf der Trash-Skala
3/10 auf der realen Bewertung

Von TURBINE Medien kommt der Film in der ungeschnitten und unzensierten "Unrated Version" im auf 500 Stück limitierten Mediabook auf BD in HighDefintion.

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