http://www.imdb.com/title/tt4520364/
Risikomanagerin Lee Weathers (Kate Mara) wird zu einer abgelegenen und
streng geheimen Forschungsstation geschickt, um einen schrecklichen
Vorfall zu untersuchen und zu bewerten. Dort angekommen erfährt sie,
dass ein scheinbar unschuldiger „Mensch“ dafür verantwortlich ist:
Morgan (Anya Taylor-Joy). Bei ihr handelt es sich um einen künstlich
erschaffenen Menschen, ausgestattet mit einer synthetischen DNA, der
sich rasend schnell entwickelt und schon nach kürzester Zeit alle
Erwartungen von Dr. Lui Cheng (Michelle Yeoh) und ihrem Team übertroffen
hat. Doch dass die scheue und unberechenbare Morgan ihre eigenen
Schöpfer in allen Belangen bereits überholt hat, macht sie auch
gefährlich. Zu was ist sie fähig? Und trägt sie für ihre Taten die
Verantwortung oder doch eher der Konzern, der sie erschaffen hat?
Luke Scott liefert nach Arbeiten
für die Second Unit bei "
Exodus:Gods and Kings" und "
Der Marsianer" für
seinen Vater Ridley Scott nun mit "Morgan" seinen ersten abendfüllenden Spielfilm und
eines muss man zweifellos anerkennen: das Auge seines Vaters hat er
scheinbar geerbt, ist "Morgan" über weite Strecken doch hübsch anzusehen
und weiß visuell zu überzeugen. Wenn Scott dazu auch die inhaltliche Ebene
ähnlich gut im Griff haben würde, dann hätte aus seinem Regiedebüt ein
richtig guter Film werden können. Da das leider nicht der Fall ist,
bleibt "Morgan" zwar ein interessanter Beginn, welcher zumindest im Ansatz
ganz ähnliche philosophische und moralische Dilemmata thematisiert, wie
sie auch Alex Garland mit seinem kammerspielartigem Science
Fiction-Drama "
Ex Machina" verarbeitet hat, jedoch erreicht dieses durchaus
komplexe Thema seinen vorerst dramatischen Höhepunkt in Form der
psychologischen Analyse von Morgan, dann kippt der Film in seiner
Stimmung, es kommt zu einem relativ harten tonalen Bruch und bereits
etablierte Motive verlieren plötzlich zu Gunsten von Action angereichert
mit Horrorelementen an Bedeutung, so dass Morgans künstliche Herkunft,
ihre Intelligenz und die damit implizierten Fragen fortan keine Rolle
mehr spielen.
Das ist zwar ein wenig schade, könnte man jedoch problemlos
verschmerzen, wenn die daran folgende Action nicht schrecklich
herkömmlich und gewöhnlich ausfallen würde.
Auch die Handlung bleibt beinahe immer vorhersehbar und verlässt nur
ausgesprochen selten seit Jahrzehnten ausgetretene Genrepfade, ja, sogar
den Twist am Ende kann man durchaus vorher kommen sehen. Zudem wird man das Gefühl nicht los, dass "Morgan" nicht zu seiner eigentlichen
Herkunft als B-Movie so wirklich stehen will oder kann, obwohl der Plot
an sich doch eben ein solcher Stoff durch und durch ist. Ein Film wie
"
Species" ist da um einiges sympathischer, weil er
seine Herkunft nicht verleugnet und vollkommen dazu steht, was er ist
und auch gar nicht versucht mehr zu sein, wohl wissend, das nicht
leisten zu können. Ein B-Movie durch und durch, was ja auch überhaupt
nichts schlimmes ist, ganz im Gegenteil. "Morgan" hingegen versucht sich
ein wenig größer zu machen, als sein Plot letztlich ist, bleibt dabei
aber zumindest durchweg unterhaltsam.
Somit formuliert "Morgan" anfangs zwar eine durchaus interessante und
moralisch ambivalente Fragestellung, wirft diese jedoch recht zügig zu
Gunsten von Action und Horror über Bord. Es bleibt eine hübsch
anzusehende, geradlinig inszenierte Action-Horror-Variante von bereits
bekannten Motiven, die kaum eigenständige Idee zu entwickeln vermag und
immer vorhersehbar bleibt. Unterhaltsam ist das zwar, vielmehr aber auch
nicht, denn inhaltlich ist da noch deutlich Luft nach oben. Eine
gelungene Arbeitsprobe für Regisseur Luke Scott ist das aber allemal.
6,5/10
Das ist zwar ein wenig schade, könnte man jedoch problemlos verschmerzen, wenn die daran folgende Action nicht schrecklich herkömmlich und gewöhnlich ausfallen würde. Auch die Handlung bleibt beinahe immer vorhersehbar und verlässt nur ausgesprochen selten seit Jahrzehnten ausgetretene Genrepfade, ja, sogar den Twist am Ende kann man durchaus vorher kommen sehen. Zudem wird man das Gefühl nicht los, dass "Morgan" nicht zu seiner eigentlichen Herkunft als B-Movie so wirklich stehen will oder kann, obwohl der Plot an sich doch eben ein solcher Stoff durch und durch ist. Ein Film wie "Species" ist da um einiges sympathischer, weil er seine Herkunft nicht verleugnet und vollkommen dazu steht, was er ist und auch gar nicht versucht mehr zu sein, wohl wissend, das nicht leisten zu können. Ein B-Movie durch und durch, was ja auch überhaupt nichts schlimmes ist, ganz im Gegenteil. "Morgan" hingegen versucht sich ein wenig größer zu machen, als sein Plot letztlich ist, bleibt dabei aber zumindest durchweg unterhaltsam.
Somit formuliert "Morgan" anfangs zwar eine durchaus interessante und moralisch ambivalente Fragestellung, wirft diese jedoch recht zügig zu Gunsten von Action und Horror über Bord. Es bleibt eine hübsch anzusehende, geradlinig inszenierte Action-Horror-Variante von bereits bekannten Motiven, die kaum eigenständige Idee zu entwickeln vermag und immer vorhersehbar bleibt. Unterhaltsam ist das zwar, vielmehr aber auch nicht, denn inhaltlich ist da noch deutlich Luft nach oben. Eine gelungene Arbeitsprobe für Regisseur Luke Scott ist das aber allemal.
6,5/10