http://www.imdb.com/title/tt1167660/
Der Altnazi Von Zimmel (Rüdiger Vogler), der sich im südamerikanischen
Exil befindet, erpresst Frankreich mit einer Liste ehemaliger
Nazi-Kollaborateure. Deswegen beauftragt die Grande Nation ihren besten
Geheimagenten Hubert Bonnisseur de La Bath alias OSS 117 (Jean Dujardin)
mit der Lösung der verzwickten Aufgabe. Zusammen mit der Mossad-Agentin
Dolorès Koulechov (Louise Monot) reist er nach Rio, um die
kompromittierende Liste in seinen Besitz zu bringen. Bei ihrer Mission
hilft ihnen unerwarteterweise Heinrich (Alex Lutz), der Sohn des
Nazi-Offiziers, der sich ein sympathisches Dasein als Hippie aufgebaut
hat. Gemeinsam machen sie das Versteck der Nazis aus, wo sie bereits
erwartet werden.
"OSS 117 - Er selbst ist sich genug!" wartet mit einem großartig
aufspielenden Jean Dujardin auf, der in der Rolle des ebenso
selbstgefälligen wie politisch vollkommen unkorrekten Geheimagenten OSS
117 förmlich aufblüht. Zusammen mit Regisseur Michel Hazanavicius ("The
Artist") schuf er einen mit absurdem, aber nur selten wirklich albernen
Humor gespickten Film, der mit trockenem Wortwitz mehr erreicht als
manch andere sogenannte Komödie mit wilden Grimassen. Aber was für eine Überraschung: leider kommt der zweite "OSS 117" nicht an die Klasse des großartigen Vorgängers heran. Das liegt weniger an Jean Dujardin, der hier wieder
den Hubert auf seine charmante Art und Weise verkörpert. Irgendwie
wollen viele Gags und Sprüche einfach nicht wirklich zünden, teils aufgrund ständiger sich wiederholender Kalauer oder viel zu flacher Witzchen.
Wie schon beim Vorgänger gelingt dennoch eine weitestgehend punktgenaue,
durchaus intelligente Parodie auf die alten "James Bond"-Filme mit Sean
Connery und die in den 60er Jahren populären Bondableger der "OSS 117"-Reihe. Die Kostüme und Settings sind sorgsam ausgewählt und wirken äußerst
authentisch. Hier merkt man, mit welcher Begeisterung und mit welchem
Respekt Hazanavicius den Vorbildern entgegentritt und diese würdigt.
Anspielungen auf die Hitchcock-Filme wie "Der unsichtbare Dritte",
"Vertigo" oder "Saboteure" sind superb gesetzt und runden das
zitatenreiche Vergnügen ab. Selten kam ein sexistischer, rassistischer,
vollkommen unsenibler Chauvinist sympathischer rüber als in diesem Film.
Gerade eben, weil Hazanavicius diesen auf unnachahmliche Weise entlarvt
und bloßstellt.
Welcher Geheimagent käme schon Mitte der 60er Jahre auf die Idee, in
Südamerika in die Deutsche Botschaft zu spazieren und am Empfang nach
einer Liste mit untergetauchten Naziverbrechern zu fragen? Bei solcher
Dreistigkeit bleibt dem Zuschauer tatsächlich die Spucke weg. Diese
Szene ist beispielhaft dafür, dass Humor und Hintersinn durchaus
zusammenpassen können. Brasilien funktioniert als Schauplatz wirklich gut und im Großen und
Ganzen macht diese Fortsetzung auch Spaß, aber trotzdem kann dies
alles nicht über die seltsame Story und die teils flachen Witze
hinwegtäuschen, so dass der Film nicht immer ganz rund wirkt.
6,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
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