Freitag, 20. Dezember 2024

[SERIE] House Of The Dragon, Season 02

https://www.imdb.com/de/title/tt11198330/

200 Jahre bevor Daenerys Targaryen ihren Anspruch auf den Thron von Westeros geltend machen wird, herrschen ihre Vorfahren des Hauses Targaryen mit ihren Drachen über das Land. Auf dem Eisernen Thron sitzt seit Kurzem König Viserys I. (Paddy Considine), der sich mit seinem gütigen und gerechten Führungsstil aber nicht nur Freunde macht. Vor allem dass für ihn außer Frage steht, dass seine junge Tochter Rhaenyra (Emma D'Arcy) eines Tages seine Nachfolge antreten wird, stößt bei einigen Traditionalisten nicht gerade auf Gegenliebe, die lieber einen weiteren Mann an der Macht sehen würden. Hier kommt Viserys‘ jüngerer Bruder Daemon (Matt Smith) ins Spiel, der ebenfalls nach der Krone strebt und als unerschrockener männlicher Krieger für viele auch als einzig richtige Wahl gilt. Doch wie schon ein altes Sprichwort über die Targaryens besagt, ist bei jedem zweiten Nachkommen des Hauses der Weg des Wahnsinns vorgezeichnet...

https://www.imdb.com/title/tt21912342/
2.1 Ein Sohn für einen Sohn (A Son For A Son)
Prinz Jacaerys ist gerade im Norden an der Mauer mit Lord Cregan Stark von Winterfell, um sich dessen Loyalität zu versichern, als die Nachricht vom Tod seines Bruders Lucerys eintrifft. Während Königin Rhaenyra an der Bucht von Sturmkap trauert, wo Überreste angespült werden, will Daemon den Drachen Vhagar mit Rhaenys’ Hilfe töten, die aber nicht seinen Befehlen folgt. Bei ihrer Rückkehr sagt Rhaenyra nur, sie wolle Aemond, den Bruder von König Aegon. Jacaerys trifft nach erfüllter Mission wieder auf Drachenstein ein. In Königsmund nimmt Aegon derweil an Ratssitzungen und Audienzen auf dem Thron teil, zu denen er sein Kind und Erben Jaehaerys mitnimmt. Damit er nicht so regiert wie sein Vater, insinuiert Larys Kraft, er solle eine andere Hand anstelle von Otto wählen. Mithilfe von Mysarias Informationen schleicht sich Daemon nach Königsmund und besticht eine Stadtwache und einen Rattenfänger, genannt Blut und Käse, dass sie sich in die Burg schleichen, um Aemond zu töten - "einen Sohn für einen Sohn". In der Burg landen die beiden stattdessen bei Aegons Frau Helaena, die sie zwingen, zu sagen, welches ihrer Zwillingskinder der Sohn ist. Während der Mord an dem Kleinkind Jaehaerys durch Enthauptung vonstatten geht, flieht Helaena mit Tochter Jahaera zu ihrer Mutter Alicent, die sie beim Sex mit Ser Kriston erwischt. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt27133251/
2.2 Rhaenyra die Grausame (Rhaenyra The Cruel)
Aegon ist außer sich über den Tod seines Sohnes. Otto überredet die Königsfamilie zu einer öffentlichen Prozession des Leichnams, um das Mitgefühl des Volkes zu sichern, und die Tat Rhaenyra anzuhängen. Diese erkennt, dass Daemon hinter dem Mord steckt, und vertraut ihm nicht mehr, worauf er nach Harrenhal davonfliegt. "Blut" wird festgenommen und gesteht, dass sein Komplize ein Rattenfänger ist, bevor Aegon ihn tötet. Kriston beauftragt Ser Arryk, auf Drachenstein sich als seinen Bruder Erryk auszugeben und so Rhaenyra zu töten. Nachdem Aegon alle Rattenfänger öffentlich hat aufhängen lassen, schreit Otto ihn tadelnd an, worauf Aegon das Amt der Hand Kriston überträgt. Rhaenyra befragt Mysaria nach ihrem Anteil an der Tat, aber beschließt letztlich, sie in die Freiheit nach Essos zu schicken. Sie bemerkt aber noch Arryks Ankunft und bleibt, um seinen Bruder zu warnen. Arryk schleicht sich bis in Rhaenyras Schlafgemach. Erryk stürmt hinzu und es kommt zum Kampf, in dem Erryk Arryk tötet und daraufhin auch sich selbst vor Rhaenyras Augen. Otto und Alicent kommen überein, Otto solle vorerst die Hauptstadt nach Rosengarten verlassen, während Alicent weiterhin versuchen solle, Aegon zu formen. - 8,5/10

https://www.imdb.com/title/tt27172708/
2.3 Die brennende Mühle (The Burning Mill)
In den Flusslanden kommt es zwischen den verfeindeten Häusern Bracken und Schwarzhain aufgrund einer eigentlich bereits geschlichteten Grenzstreitigkeit und verschiedenen Loyalitäten zur Schlacht an der brennenden Mühle, die für beide Häuser außerordentlich verlustreich endet. Um die Flusslande einzunehmen, will Kriston mit einem Heer Harrenhal einnehmen. Seiner Gruppe schließt sich Alicents Bruder Ser Gawan Hohenturm an, während Larys Kraft König Aegon ausredet mitzufliegen. Aegon, der neue undisziplinierte Ritter in die Königsgarde berufen hat, geht stattdessen, um einem Knappen die Jungfräulichkeit nehmen zu lassen, mit jenen in ein Bordell, wo er seinen Bruder Aemond findet. Mysaria wird Rhaenyras Beraterin, während Aegon Larys Kraft zu seinem Meister der Flüsterer macht. In Harrenhal derweil ist Daemon angekommen und von dem Burgherrn Simon Kraft willkommen geheißen. Daemon weist ihn an, die baufällige Burg auszubessern, um zukünftig als Stützpunkt für die teils noch unerklärten Soldaten der Flusslande zu dienen. Um möglichst viele Banner aus den Flusslanden für ihre Sache zu gewinnen, will Daemon seinen Drachen als Einschüchterung sowie den dortigen obersten Lord Grover Tully benutzen, der seine Vasallen auf Rhaenyras Seite einschwören soll. Daemons Ziel ist es, diese Streitkräfte zu versammeln und gegen Königsmund zu ziehen, um den Thron zu erobern. Rhaenyra schickt ihre jüngsten Söhne, darunter Gottfried mit seinem Drachen, in das Grüne Tal sowie die drachenlose Rhaena mit Dracheneiern, die von dort aus weiter nach Pentos ziehen soll. Baela berichtet Rhaenyra nach einem Spähflug von Kristons Vorrücken. Gegen das Drängen der Männer in ihrem Rat, mit den Drachen einzuschreiten, folgt sie Rhaenys’ Rat, mit Alicent zu sprechen, und gelangt dank Mysarias Hilfe als Septa verkleidet zu dieser. Da Alicent darauf beharrt, dass Viserys sich damals umentschieden habe, klärt Rhaenyra sie auf, dass seine Prophezeiung von Aegon dem Eroberer handele, nicht von seinem Sohn Aegon. Dennoch schließt Alicent, es sei nun zu spät, um ein Blutvergießen zu verhindern. - 7,5/10


https://www.imdb.com/title/tt27179976/
2.4 Der Rote und der Goldene Drache (The Red Dragon And The Gold)
Daemon wird auf dem verfluchten Harrenhal von Geistern der Vergangenheit und Schlaflosigkeit gequält und begegnet der Hexe Alys Strom. Da der kranke Lord Grover Tully seine Vasallen nicht unter Kontrolle hat und sein Enkel und Nachfolger Oskar Tully nicht willens ist, in seinem Namen ohne seine Befehle dessen Heere ins Feld zu schicken, wendet sich Daemon Willem Schwarzhain zu. Schwarzhain ist bereit, auch ohne das Einverständnis seines Lords Tully sich ihm mit seinen Heeren anzuschließen, wenn Daemon mit seinem Drachen und den Soldaten das Haus Bracken angreift. Daemon willigt ein. Rhaenys trifft auf Driftmark den Seefahrer Alyn von Holk, der Corlys das Leben gerettet hat; ihrem Gatten sagt sie, dass sie wisse, dass Alyn sein Bastard sei. König Aegon muss im Kleinen Rat erkennen, dass seine Meinung nicht interessiert und Kriston und Aemond ohne ihn Pläne geschmiedet haben; Alicent rät ihm gar, nur das zu tun, was von ihm erwartet werde, nämlich nichts. Daemon soll Harrenhal erst einmal behalten, da Aegons Rat einkalkuliert hat, dass er sie ohne das Gold des Hauses Kraft, das nun von Lord Larys Kraft verwaltet wird, nicht ausbessern kann und nun dort mit den Geschehnissen in den Flusslanden abgelenkt ist, während Kristons Heer Burgen der Kronlande einnimmt und nun plant, Burg Krähenruh des Hauses Steinhof zu belagern, dessen Angehöriger Lord Simon Steinhof in Rhaenyras Rat sitzt. So würde Rhaenyra auf der Insel Drachenstein vom umliegenden Festland isoliert. Als Rhaenyra aus Königsmund zurückkehrt, willigt sie ein, einen Drachen ins Feld zu schicken. Statt ihrer selbst oder Jacaerys fliegt Rhaenys, deren Drachen kampferfahren ist, während Rhaenyra ihrem Erben das Lied von Eis und Feuer weitergibt. Frustriert, nichts zu tun, fliegt auch Aegon aus. Die Belagerung von Krähenruh pausiert, als dort Aegon auf dem goldenen Sonnfeuer und Rhaenys auf der roten Meleys erscheinen und beginnen, im Flug zu kämpfen, bis der im Wald versteckte Aemond auf Vhagar hinzustößt. Von Meleys’ Klauen verletzt und von Vhagars Feuer getroffen, stürzt Sonnfeuer in den Wald. Vhagar sinkt im Kampf auf das Schlachtfeld, kann sich dort aber auf die Füße stellen. Während Rhaenys die Burg überfliegt, steigt Vhagar empor und beißt Meleys in den Hals, sodass Rhaenys und ihr Drache auf die Burg in den Tod stürzen. Während Gawan Hohenturm die Belagerung durch die Bresche mit dem finalen Angriff anführt, findet Kriston im verbrannten Wald schließlich Aemond und schwer verwundet Aegon und Sonnfeuer. - 9,5/10

https://www.imdb.com/title/tt27146733/
2.5 Der Prinzregent (Regent)
In Königsmund lässt Kriston Meleys’ abgetrennten Kopf auf einem Karren durch die Straßen führen, um den Sieg der Grünen zu demonstrieren; die Bürger halten es aber für ein schlechtes Omen. Aegon ist am Leben, hat aber starke Verbrennungen, Verletzungen und ist bewusstlos. Sein Drache Sonnfeuer liegt im Sterben. Der Kleine Rat stimmt für Aemond statt Alicent als Regent, womit dieser sich schon als zukünftigen König wähnt. Die Seeblockade der Velaryon-Flotte greift; in Königsmund wird die Versorgungslage kritisch. Als die Bürger aus Hungers- und Geldnot sowie Angst fliehen wollen, werden auf Aemonds Befehl die Tore der Stadt geschlossen. In Burg Harrenhal laufen die Bauarbeiten zur Ausbesserung. Daemon will nun fortan als König angesprochen werden und die Armee in den Flusslanden nun in seinem Namen anstatt Rhaenyras aufstellen, da er immer noch mit der Thronfolge hadert. In den Flusslanden beugt sich Amos Bracken nicht Daemons Drohungen in Präsenz von Willem Schwarzhain, sodass er diesen ausschickt, das Land der Brackens zu erobern. Da Haus Schwarzhain dabei – entgegen der Absprache, inoffiziell zu handeln – unter Rhaenyras schwarzem Targaryen-Banner Plünderungen und Misshandlungen begeht, erscheinen die zornigen Lords der Flusslande in Harrenhal, um sich persönlich zu beschweren und ihre Gefolgschaft zu verweigern. Im Grünen Tal beklagt Lady Jeyne Arryn sich bei Rhaena, dass Rhaenyra ihr für ihre Armee nur Jungdrachen geschickt hat, die sie nicht beschützen können. Jacaerys fliegt ohne Erlaubnis seiner Mutter zu den Freys, die den Übergang über den Trident kontrollieren, und verspricht ihnen im Gegenzug zu ihrer Treue Harrenhal. Die auf dem Marsch befindlichen, verbündeten Graubärte von Cregan Stark haben so einen Zugang zu den Flusslanden. Rhaenyra ist es leid, dass sie selbst aus Sicherheitsgründen nicht handeln kann und ihr Rat ihre Meinung ignoriert, weil sie keine Kampferfahrung hat und eine Frau ist. Sie macht Corlys zu ihrer Hand und schickt durch Mysaria ihre Zofe Elinda nach Königsmund und Ser Ginster aus ihrem Rat nach Harrenhal, um mit Daemon zu sprechen und seine eigenwilligen Absichten auszukundschaften. Als sie sich beklagt, dass ihnen nun zu wenig Drachen gegen Vhagar zur Verfügung stehen, erinnert Jacaerys sie daran, dass auf Drachenstein zwei große Drachen ohne Reiter leben, Vermithor und Silberschwinge, und schlägt vor, sie könnten für mehr Reiter nach Nachfahren von Targaryens, die sich in andere Häuser eingeheiratet haben, mittels Aufzeichnungen suchen. - 7,5/10

https://www.imdb.com/title/tt26947923/
2.6 Das gemeine Volk (Smallfolk)
Lord Lennister führt sein Heer zur verbündeten Burg Goldzahn von Haus Leffert in den Westlanden. Doch anstatt die beiden Heere nach Harrenhal marschieren zu lassen, hält er dort Rast, da er ohne Prinz Aemond und Vhagar als Eskorte nicht angreifen will. Aemond wiederum befiehlt wütend, dass das Heer wie vorgesehen angreifen solle, und schickt Ser Kriston und sein Heer trotz der erlittenen Verluste in der Schlacht von Krähenruh nach Harrenhal, um Daemon an zwei Fronten in den Flusslanden anzugreifen. Auch spricht er sich im Kleinen Rat für ein Bündnis mit der Triarchie in Essos aus, die sie von der Seeblockade der Velaryon-Flotte befreien soll. Zudem entlässt er seine Mutter aus dem Kleinen Rat. Auf Burg Drachenstein nimmt Corlys Velaryon seinen Platz als Hand von Rhaenyra im Kleinen Rat ein. Ser Steffon Finsterlyn, der Lord Kommandant der Königinnengarde, soll nach Rhaenyras Recherchen Targaryen-Blut haben und Reiter des Drachens Seerauch werden, jedoch akzeptiert dieser ihn nicht und verbrennt ihn. Auf Harrenhal hat Daemon noch immer mit Visionen und seinen Geisteszustand zu kämpfen und bedroht im Verfolgungswahn den Burgherren Kraft. Als er abreisen will, hält ihn Alys Strom davon ab und rät ihm, erst einmal nichts zu tun. Später erfährt Daemon vom Tod von Grover Tully, wobei ihn zuletzt Alys Strom behandelt haben soll. In Königsmund wird der Zorn über die schlechte Versorgungslage bei den armen Bürgern immer größer. Obwohl dies durch die gegnerische Blockade verursacht wird, bekommt der Rote Bergfried die Schuld zugeschrieben. Zusätzlich streuen Mysarias Kontakte Gerüchte, dass die Adeligen ausschweifende Feste feiern würden. Gerade als Aemond einen Raben an seinen Großvater Otto Hohenturm schicken will, um ihn zu seiner Hand zu machen, bekommt er Kunde, dass Aegon aus dem Koma erwacht ist. Er sucht ihm im Krankenbett auf und droht ihm, damit er nichts von seinem Angriff auf ihn zu berichte, während Aegon beteuert, dass er sich nicht erinnere, was passiert ist. In der Weite erklärte Haus Biengraben aus Rache über den Verlust ihres Lords den Hohenturms den Krieg; Alicent und Gawan erhalten keine Nachrichten von ihrem Vater Otto. Gerade nachdem Rhaena Targayen im Grünen Tal einen Drachenhorst eines großen, wilden Drachen entdeckt hat, berichtet ihr Lady Jeyne Arryn über eine gestattete Zuflucht bei Reggio Haratis, dem Fürst von Pentos. Am Strand bei Königsmund kommen mehrere unbemannte Boote unter Rhaenyras schwarzem Targaryen-Banner, voll beladen mit Lebensmitteln für die Bürger, an. Die Bürger stürzen sich auf die Boote und bringen die Vorräte und Rhaenyras Banner in die Stadt, wo es zu Tumulten kommt und die Menge Königin Rhaenyras Namen ruft. Alicent und Helaena können gerade noch aus der Großen Septe eskortiert werden und dem aufgebrachten Mob entkommen. Währenddessen erklärt Larys Aegon, dass er sich nicht vollständig erholen werde und nicht mehr laufen könne, und warnt ihn vor Aemond. Bei Gewürzstadt wird Corlys Bastardsohn Addam von Holk vom Drachen Seerauch verfolgt und unerwartet zu seinem neuen Reiter. Auf Drachenstein erzählt Mysaria Rhaenyra von ihrer traumatischen Vergangenheit. Als sie sich daraufhin küssen, trifft die Kunde von Seerauchs neuen Drachenreiter ein, den Rhaenyra mit ihrem Drachen neugierig verfolgt. - 7/10


2.7 Die Rote Saat (The Red Sowing)
Addam beugt das Knie vor Rhaenyra, verschweigt aber, wer sein Vater ist, sodass sie nicht weiß, inwiefern er Targaryen-Blut habe. Alicent zieht sich aus der Hauptstadt in den Königswald zurück. Als Rhaenyra weiter in Aufzeichnungen suchen will, rät Mysaria, sie können nach Bastarden suchen, die Targaryens in Bordellen gezeugt haben, und schickt Elinda Instruktionen. In Harrenhal erscheint Lord Oskar Tully mit den Flusslords. Er ehrt den Schwur an Rhaenyra als Erbin, aber erkennt Daemon nicht als König, sondern nur als ihren Gemahl an. Da die Flusslords zögern, einem Kind zu vertrauen, fordert er von Daemon Gerechtigkeit und bringt ihn dazu, Willem Schwarzhain für die Missetaten an Haus Bracken hinzurichten, die er ihm befohlen hat. Darauf empfängt Daemon eine Vision von Viserys, der ihn fragt, ob er immer noch die Krone wolle und warnt ihn vor den Bürden König zu sein. Unter Druck von Larys übt Großmaester Orwyle mit Aegon, dass dieser wieder gehen und stehen kann, was ihm aber große Schmerzen bereitet. Als Rhaena und ihre Halbgeschwister Hohenehr verlassen, um ins Exil nach Pentos eskortiert zu werden, gelingt es ihr ungesehen zum Drachenhorst auszureißen, um den wilden Drachen zu suchen. Jacaerys hinterfragt Rhaenyras Vorgehen: Wenn Bastarde Drachen reiten können, schützt sein Drache ihn nicht vor der Behauptung, dass er ein Bastard ist. Die Bastarde aus Königsmund kommen auf Booten, organisiert von Addams Bruder Alyn, auf Drachenstein an. Der Drachenhüter-Orden verweigert seine Mithilfe, da er keine Gemeine als Drachenreiter duldet. Trotzdem werden die Bastarde von Rhaenyra nach einer Warnung vor Vermithor gebracht. Dieser verbrennt und verspeist die meisten. Als der Schmied Hugo sich mutig vor eine Frau stellt, lässt Vermithor sich von ihm beanspruchen. Ulf flieht mit einer Fackel weiter in das Höhlensystem, trifft dort auf Silberschwinge und wird von ihr akzeptiert. In Königsmund trifft Kunde ein, dass das Heer von Lord Ormund Hohenturm verzögert wird, da er einen Zweifrontenkrieg befürchtet, da sich sein Vasall Haus Biengraben für Rhaenyras Seite erklärte. Zudem wurde Prinz Daeron Targaryens Jungdrache Tessarion flügge und kann bald an den Kämpfen teilnehmen. Nachdem Ulf auf Silberschwinge über Königsmund gesehen wird, fliegt Aemond auf Vhagar Richtung Drachenstein, dreht aber wieder um, als er dort Rhaenyra mit Syrax, Vermithor und Silberschwinge sieht. - 9/10

https://www.imdb.com/title/tt27160121/
2.8  Die Königin, die stets eine war (The Queen Who Ever Was)
Tyland Lennister vermittelt zwischen den Grünen und der Triarchie ein Bündnis, die verlangt jedoch nach dem Brechen der anhaltenden Seeblockade der Velaryon-Flotte die Herrschaft über die Trittsteine. Zuvor muss er noch Admiral Sharako Lohar im Zweikampf bezwingen, welche sich anschließend beeindruckt von ihm zeigt und will, dass er ihre Frauen schwängert. Aemond brennt mit seinem Drachen Vhagar im Zorn die Hafenstadt Scharfspitze nieder. In Königsmund berichtet Larys Aegon, dass er den Großteil des Goldes von Harrenhal zur Eisernen Bank in die freie Stadt Braavos geschafft habe, und überredet ihn, mit ihm aus Königsmund zu fliehen und zu warten, bis Aemond und Rhaenyra sich gegenseitig zerstört haben; dann würde sich das Volk wieder ihm als Friedensbringer zuwenden. In Harrenhal rät Ser Ginster Daemon, sich selbst zum König zu ernennen, da sie einen starken König im Krieg brauchen, was Simon Kraft mithört. Daemon aber vernimmt durch einen Wehrholzbaum eine weitere Vision: Er erblickt den Dreiäugigen Raben, der offenbart ihm seine Rolle im Lied von Eis und Feuer und sieht eine Armee von Weißen Wanderern sowie seine künftige Nachfahrin Daenerys Targaryen und schließlich Rhaenyra auf dem Eisernen Thron, die dem Reich Stabilität bringt. Aemond versucht zwischenzeitlich Helaena zu drängen, sich auf Traumfeuer den verfügbaren Drachenreitern auf ihrer Seite anzuschließen, was diese ablehnt. Alicent geht jedoch dazwischen. Später erzählt Helaena Aemond, dass sie weiß, dass er Aegon verbrannt hat; Aegon aber werde auf einem hölzernen Thron sitzen und Aemond im Gottesauge ertrinken. Gawan Hohenturm erfährt von Ser Kristons Affäre mit Alicent und geht ihn an, welcher zunehmend seine bisherige Rolle und den Konflikt infrage stellt. Rhaenyra entscheidet sich nach Corlys Rat, vor ihren versammelten Drachenreitern für die Offensive, solange sie noch im Vorteil sind. Jacaerys gerät mit Ulf aufgrund dessen lockerem Verhalten zunehmend aneinander. Rhaenyra trifft auf Simons Nachricht mit Addam in Harrenhal ein, worauf Daemon seine versammelte Armee auf sie einschwört und ihr erneut seine Treue versichert. Auch erzählt er ihr, dass die Prophezeiungen vom Lied von Eis und Feuer bereits eintreten und dieser Krieg erst der Anfang ist, während der Winter und somit die Weißen Wanderer nahen. Später trifft unerwartet Alicent heimlich auf Drachenstein ein und bietet ihr gemeinsam mit Helaena in Aemonds Abwesenheit, die Kapitulation von Königsmund und friedliche Übernahme des Eisernen Throns an. Rhaenyra erklärt ihr, dass im Gegenzug jedoch Aegon als Thronanfechter öffentlich hingerichtet werden müsse. Alicent verlässt Drachenstein und zugleich, entgegen ihrer Pläne und ohne ihr Wissen, Aegon zusammen mit Larys Königsmund, die heimlich nach Essos fahren. Otto Hohenturm findet sich hingegen in Gefangenschaft eines Unbekannten wieder. Im Grünen Tal stößt Rhaena nach Tagen erschöpfender Suche auf den mysteriösen wilden Drachen Schafsdieb. In verschiedenen Teilen von Westeros setzen sich währenddessen Armeen in Bewegung: Die Heere der Lennister und Lefferts marschieren gemeinsam Richtung Harrenhal, Cregan Starks Graubärte überschreiten den Trident, Prinz Daeron Targaryen begibt sich mit seinem Drachen Tessarion und einem Hohenturm-Heer ins Feld, die Verstärkung der Velaryon-Flotte läuft von Driftmark aus und die Flotte der Triarchie sticht unter dem Kommando von Tyland und Sharako Lohar ebenfalls in See. - 7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros,

Donnerstag, 19. Dezember 2024

Renfield (2023)

https://www.imdb.com/de/title/tt11358390/

Renfield (Nicholas Hoult) ist schon jahrhundertelang der gequälte Gehilfe des narzisstischen Dracula (Nicolas Cage). Anders als beim dunklen Graf wird Renfield eines Tages seinem Leben überdrüssig. Zu lange schon beschafft er die Beute seines Meisters und befolgt dessen Befehle, egal wie unwürdig diese auch ausfallen mögen. Er begibt sich daraufhin in eine Selbsthilfegruppe und versucht sein Leben in die Hand zu nehmen, um nicht länger im Schatten von Dracula verweilen zu müssen. Nachdem er feststellt, dass er auf ewig an den Fürsten der Finsternis gebunden ist, gilt es erst einmal herauszufinden, wie er diese Co-Abhängigkeit brechen kann. Unterstützung erhält er dabei von Rebecca Quincy (Awkwafina), die er aus der Selbsthilfegruppe kennt. Es folgt ein Kampf gegen die Zeit, um sich aus den Fängen seines Herrschers zu befreien.

In einer der vielen aufgemotzten, überbordernden Sequenzen, die "Renfield" prägen, taucht Dracula (Nicolas Cage) viel früher in den Film ein, als man es erwarten würde, und fügt in einer Montage, die darin gipfelt, dass Vorhänge aufgerissen werden, Sonnenlicht hereinströmt und der Vampir in seinem roten Bademantel in Flammen aufgeht - aber bis dahin so viel Kehlen aufschlitzt wie er nur kann. Es sieht aus wie der Höhepunkt vieler Vampirfilme und hinterlässt Dracula als verkohlte Hülle. Aber wurde er getötet? Auf keinen Fall! Wie Renfield (Nicholas Hoult), Draculas Diener und Schüler durch alle Jahrhunderte, dem Zuschauer im Voice-over erklärt, ist es, wenn so etwas passiert, eine Menge Arbeit, Dracula in seinen vorherigen Zustand zurückzuversetzen. Renfield muss viele neue Opfer für seinen Meister sammeln, von denen er sich ernähren kann. Doch mit genügend Blut und genügend Zeit kann Dracula seine alte, robuste untote Gestalt zurückgewinnen. Wenig später tritt Renfield, der sich von Draculas Kräften ernährt, in einer schäbigen Bar in New Orleans gegen einige Kriminelle an, und ein massiger Auftragsmörder in einer Henkermaske schlitzt Renfields Eingeweide mit einem Messer auf. Man könnte nun auch hier meinen, das wäre sein Ende, aber nein: Renfield isst einen Käfer, der seine Kräfte stärkt, und er springt wieder in Aktion wie ein Superheld, der kurzzeitig aus dem Takt geraten ist. Einer der vielen Reize des Vampirgenres ist, dass es in geistiger Nähe zum Tod operiert. Doch in "Renfield" mit seinen unruhigen, Gliedmaßen zerreißenden, in Zeitlupe hin und her gedrehten Kampfszenen, die an etwas aus einem splatterhafteren "Kick-Ass" erinnern, ist nichts am Tod besonders endgültig. Das Blut spritzt und fließt - und auch die Regeln erweisen sich als fließend. Der Einfluss eines Dracula-Films war einst mit der Aussicht verbunden, dass ein Pfahl durch Draculas Herz gestoßen wird (die Endgültigkeit), aber in "Renfield" gibt es keinen Pfahl. Und es steht nicht viel auf dem Spiel.

Aber macht es Spaß, Nicolas Cage zum ersten Mal seit "Vampire’s Kiss", dem Low-Budget-Indiefilm von 1988, in dem er sich im Wesentlichen als Method-Maniac des opernhaften Kitsch-Kabuki-Overactings inszenierte, als Vampir zu sehen? Ja, das macht es. In "Vampire’s Kiss" spielte Cage einen altmodischen New Yorker Literaturagenten, der sich für einen Vampir hielt, aber in "Renfield" ist er der volle, großartige Dracula selbst, mit teigig-fleckiger Haut, zurückgekämmtem Haar und einer furchteinflößenden Zahnreihe, von denen jedes ein glänzender, spitzer Fangzahn ist. Das Make-up und die Kostüme, wie Draculas Smokingjacke aus schwarzem Samt mit den dunklen Glitzerrevers, geben Cage die Freiheit, eine ausgefallene, aber vielschichtige Darstellung abzuliefern, die sich auf die gesamte geheiligte Geschichte der Draculas auf der Leinwand stützt. 

Es gibt eine Grundschicht von Bela Lugosi (schon früh sehen wir Cage und Hoult digitalisiert in Schwarz-Weiß-Bildern von Tod Brownings zeitloser Version von 1931), und in Cages starrem Grinsen gibt es eine Anspielung auf Lon Chaney aus "London After Midnight", sowie einen Unterton von Christopher Lees herrisch zähneknirschendem, lüstern blickendem Dracula der späten 50er und 60er Jahre. Darüber hinaus gibt es die Cage-Mystik. Seine pseudo-aristokratische Darstellung ist kein bloßes Ausrasten; er verbeißt sich in die Macht Draculas - die Sucht des Vampirs nicht nur nach Blut, sondern auch nach seinem eigenen Größenwahn, nach der Vorstellung, dass es sein unheiliges Recht ist, so zu leben. Aber natürlich hat die brodelnde Dynamik auch eine komische Seite. Cages Dracula, der Blut aus einem Martiniglas schlürft, ist so schnell, so in seiner Legende versunken, dass er Sie mit Sarkasmus zerschneidet. Es ist eine witzige und köstliche Darbietung, verrückt, aber nie außer Kontrolle, und sie hätte einen Film verdient, der als Podest für die erfahrene Extravaganz des Schauspielers dienen könnte.

"Renfield" hat jedoch kein Mysterium, keine Poesie, keine Erhabenheit. Es ist ein chaotischer Spaß voller "Ideen", von denen keine wirklich greift. Renfield, verkörpert von Nicholas Hoult, als wäre er der Hugh Grant der 90er Jahre, der einen neurasthenischen britischen Popstar der 80er Jahre spielt, wird bei einem 12-Punkte-Programm für Menschen in koabhängigen Beziehungen vorgestellt, und der übergreifende Witz des Films ist, dass Dracula ein missbräuchlicher Narzisst ist, dessen Macht über Renfield eine Form von Gaslighting ist. Dieses 12-Punkte-Programm sorgt für ein paar Kicherer, aber damit der Witz greifen konnte, hätte die Partnerschaft zwischen Dracula und Renfield mit mehr Tiefe gezeichnet werden müssen. Renfields Komplizenschaft in der Beziehung wird angedeutet, aber sie ist nicht wirklich Teil der Struktur. Er ist nur ein Opfer, das versucht, sich aus einer Vereinbarung herauszuwinden, die ihm zu langweilig ist.

Nachdem er dabei geholfen hat, Draculas Versteck (Kerzen, erbsengrünes Neonlicht, hängende Pints ​​mit Blut) in den Eingeweiden des alten Charity Hospital in New Orleans einzurichten, zieht Renfield in seine eigene Wohnung und verpasst sich ein neues Gesicht - einen konservativeren Haarschnitt und einen Pullover aus einer alten Benetton-Werbung. Er nimmt Abstand von Dracula und wird etwas langweiliger. Die Unterwelt-Familienhandlung fühlt sich an, als wäre sie einem anderen Film aufgepfropft worden. Das liegt daran, dass der Regisseur Chris McKay, der nach einem Drehbuch von Ryan Ridley arbeitet, alles nuancenfrei kursiv setzt und nie den organischen Genre-Mashup schafft, den er anstrebt. Die Familie Lobo, angeführt von der Matriarchin Ella (Shohreh Aghdashloo), mit ihrem tätowierten Hooligan-Sohn Teddy (Ben Schwartz) als Haupthandlanger, sind Drogendealer, die von der Polizei beschützt werden. Die Familie verbündet sich mit Dracula, doch Rebecca Quincy (Awkwafina), eine edle, abtrünnige Polizistin, will den Tod ihres Vaters, eines Polizisten, rächen, indem sie ihnen nachstellt. Awkwafina liefert eine stumpfe und übertriebene Darstellung, und die Verbindung, die sich zwischen Rebecca und Renfield entwickelt, bewegt sich in einer vagen Zone zwischen Romantik und logistischer Notwendigkeit.

Hoults Renfield ist ein schüchternes Veilchen, bewaffnet mit seinem Selbsthilfebuch über toxischen Narzissmus, doch in den Kampfszenen ist er ein Kamikaze, der triefende Gliedmaßen als Speere verwendet, Köpfe einschlägt oder Gesichter abreißt, während das Blut in hawaiianischen Punch-Geysiren spritzt. Er ist, was auch immer der Film von ihm verlangt. Die grundlegende Kalkulation von "Renfield" ist eine zynische: Die Filmemacher wissen, dass ein Actionfilm an den Kinokassen erfolgreicher sein wird als ein schräger Vampirfilm von und mit Nick Cage. Aber die hypomanische Gewalt in "Renfield" hilft viel, den Film zu verkaufen, lenkt aber von dem ab, was er ist. Wie kann man die Geschichte von jemandem erzählen, der sich aus einer co-abhängigen Beziehung mit Dracula befreit, und das tut, indem er genauso nonchalant mörderisch ist wie Dracula? "Renfield" ist ein so leichtfertiger Film, dass er Draculas gierigen Machtrausch menschlich erscheinen lässt. Aber irgendwo fetzt das.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Poster/Artwork: Universal Pictures

Mittwoch, 18. Dezember 2024

Borderlands (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt4978420/

Lilith (Cate Blanchett), eine berüchtigte Schatzjägerin mit einer mysteriösen Vergangenheit, kehrt widerwillig auf ihren Heimatplaneten Pandora zurück, um die verschwundene Tochter von Atlas (Edgar Ramírez), dem mächtigsten S.O.B. des Universums, zu finden. Sie geht ein unerwartetes Bündnis mit einem bunt zusammengewürfelten Team von Außenseitern ein: Roland (Kevin Hart), einst ein hoch angesehener Soldat, der nun verzweifelt nach Erlösung sucht; Tiny Tina (Ariana Greenblatt), eine wilde Abrissbirne im Vorschulalter; Krieg (Florian Munteanu), Tinas muskelbepackter, rhetorisch herausgeforderter Beschützer; Tannis (Jamie Lee Curtis), die Wissenschaftlerin, die schon alles gesehen hat; und Claptrap (Jack Black), ein hartnäckig klugscheißender Roboter. Diese ungewöhnlichen Helden müssen gegen außerirdische Monster und gefährliche Banditen kämpfen, um das verschwundene Mädchen zu finden und zu beschützen, das den Schlüssel zu unvorstellbarer Macht besitzen könnte. Das Schicksal des Universums könnte in ihren Händen liegen – aber sie kämpfen noch für etwas anderes: füreinander.

Nach "The Last Of Us" und "Fallout" könnte man meinen, wir erleben endlich eine Ära hochwertiger Videospieladaptionen und "Borderlands", das auf dem verrückten Sci-Fi-Shooter-RPG von 2009 basiert, reitet auf derselben Welle. Verdammt, es hat sogar Cate Blanchett in der Hauptrolle, die als elegante Kopfgeldjägerin einen kugelspuckenden Spaß macht. Und mit seiner bunten Mischung respektloser Charaktere, die von einem Drehbuchautor/Regisseur zusammengetrieben werden, der zuvor vor allem für Horrorfilme bekannt war (nämlich Eli Roth), könnte man auch erwarten oder zumindest hoffen, dass es respektvoll und effektiv an James Gunns Crossover-Erfolg mit seinen "Guardians Of The Galaxy"-Filmen anknüpft.


Leider ist das nicht der Fall. "Borderlands" will so gerne "Guardians Of The Galaxy" sein. Es gibt jede Menge Retro-Nadelstiche (einschließlich einer Schlacht, die mit "Ace Of Spades" von Motörhead beginnt) und spritzt so viel abgefahrene Gewalt hinein, wie seine Altersfreigabe 12A zulässt (es gibt sogar die Szene, in der sie ein riesiges Monster mit Tentakeln von innen heraus töten), aber es kommt nicht annähernd an die gleiche Weltraummagie der Guardians heran.

Visuell liegt es irgendwo zwischen "Mad Max: Fury Road" und "Spacehunter: Adventures In The Forbidden Zone", wobei der gefährliche Planet Pandora - ja, noch einer - in staubigen Canyons und, mit einer Anspielung auf die Videospielwurzeln des Films, in unterirdischen, mit Kisten gefüllten Räumen dargestellt wird. Er ist buchstäblich kastenförmig. Roth und Co-Autor Joe Crombie haben weder Gunns Witz noch seine Weisheit. Die Witzeleien sind abgestanden ("Ich bin auf Humor programmiert, also verarbeite ich das als geistreiches Geplänkel", zwitschert der nervig freche Roboter mit der Stimme von Jack Black), die Suche nach emotionaler Resonanz wirkt übertrieben (Blanchetts Lilith hat Probleme mit ihrer Mutter, you know?) und die Gruppendynamik ist aus dem Gleichgewicht geraten. Der Muskelprotz Krieg (Florian Munteanu) ist weniger eine Figur als vielmehr ein Bündel muskulöser Einzeiler aus dem Billigladen ("Es ist Zeit zum bluten!"), Kevin Harts "Elitesoldat" Roland kommt kaum zur Geltung (Wer ist er? Warum ist er hier?) und die Charakterentwicklung der bombenwerfenden Teenagerin Tiny Tina (Ariana Greenblatt) geht nicht tiefer als ihre unterschwellige Erkenntnis, dass sie nicht die Hauptfigur ist.

Außerdem ist alles schlampig zusammengewürfelt und riecht nach nervöser Nachbearbeitung mit zu vielen Köchen. Szenen werden regelmäßig abgebrochen (manchmal mitten in der Pointe), und einige andere beginnen anscheinend mitten im Takt, was dem Film auf die völlig falsche Weise ein Grindhouse-Feeling verleiht. 


Blanchett gibt das Beste aus dem Wenigen, das ihr gegeben wird, aber so toll es auch ist, sie in der Rolle der „Chris“ in einem großen, albernen Actionfilm zu sehen, so viel mehr Spaß machte es ihr in "Thor: Ragnarok". Es ist nicht so, dass "Borderlands" so richtig schlecht ist, dass es ihr schaden könnte. Es ist nur schade, dass ihr Debüt als Hauptdarstellerin in einem Actionfilm so holprig und vergessenswert ist. Ein verpatzter Guardians-Möchtegern, der nicht halb so viel Spaß macht, wie man es sich von dem punkigen Sci-Fi-Versprechen der Videospiel-Vorlage und der Anwesenheit von Blanchett an der Spitze der Besetzungsliste erhoffen würde.

5,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Poster/Artwork: Universal Pictures

Sonntag, 15. Dezember 2024

Carry-On (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt21382296/

Ethan Kopek (Taron Egerton) arbeitet am Flughafen in der Sicherheitskontrolle. Dort wird er auch am Heiligabend seinen Job verrichten, wenn tausende Menschen zu ihren Liebsten in die Feiertage fliegen. Immerhin ist auch seine Freundin Nora Parisi (Sofia Carson) am Airport beschäftigt, sodass man zumindest die Pausen miteinander verbringen kann, bevor man geruhsam in den Feierabend geht. Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn ein mysteriöser Fremder will Ethan zu seiner Marionette machen und ihn dazu zwingen, ein gefährliches Paket die Sicherheitskontrolle passieren zu lassen, mit dem vermutlich ein Flugzeug zum Absturz gebracht werden soll. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, droht der Unbekannte damit, Nora zu ermorden, sollte Ethan nicht tun, was er ihm sagt. Ethan steht vor einem Dilemma: schreitet er nicht ein, werden viele Unschuldige sterben. Tut er nichts, wird Nora das Opfer des Attentäters werden.

Eine der großen Debatten zur Weihnachtszeit ist, ob der Bruce Willis-Actionfilm "Stirb langsam" als Weihnachtsfilm angesehen werden kann oder nicht. Sicher, er spielt zur Weihnachtszeit, aber ist er wirklich ein Weihnachtsfilm, so wie "Kevin: Allein zu Haus" oder "Das Wunder von Manhattan" Weihnachtsfilme sind? Die offensichtliche Antwort ist "Ja", obwohl eine differenziertere Antwort "Das bleibt jedem selbst überlassen" wäre. Und ob man nun "Stirb langsam" als Weihnachtsfilm betrachtet oder nicht, wird bestimmen, ob man den Netflix-Thriller "Carry-On" als Weihnachtsfilm betrachtet. Wie "Stirb langsam 2" spielt er um Weihnachten herum und wie "Stirb langsam 2" spielt er auf einem Flughafen. Anders als "Stirb langsam" hat er nicht die Starpower von Bruce Willis, um ihn in die Hallen der klassischen Actionfilme zu erheben. Andererseits ist er viel besser als die späteren, mieseren "Stirb langsam"-Filme, die nach "Stirb langsam: Jetzt erst recht" herauskamen, der letzte beste des gesamten Franchise.

"Carry-On" wird nie als Weihnachtsklassiker oder als bester Action-Thriller aller Zeiten gelten, aber er macht trotzdem viel Spaß und man darf froh darüber sein, dass wir einen weiteren Weihnachts-Actionfilm haben, der nicht mies ist, denn viele Weihnachtsfilme sind über alle Genres hinweg ziemlich schrecklich. In dem Film spielt Taron Egerton Ethan Kopek, einen TSA-Agenten, der in einem Job feststeckt, den er hasst, und der eine bemerkenswert geduldige und attraktive Freundin namens Nora hat, gespielt von Sofia Carson. Sie erfahren, dass sie ein Baby bekommen, denn wenn eine schwangere Freundin da ist, ist der Einsatz umso höher, wenn etwas schiefgeht. Nora arbeitet ebenfalls am Flughafen, aber nicht als TSA-Agentin. Sie sagt Ethan, dass sie sich zu Weihnachten nur wünscht, dass er seinen Traum, Polizist zu werden, verfolgt.

Die Dinge nehmen eine Wendung zum Schlechteren, als ein mysteriöser Verbrecher, der nur als Traveler bekannt ist, auftaucht. Jason Bateman ist in dieser Rolle großartig. Er ist lässig, fast nonchalant, ein Schurke. Er benutzt Noras Leben als Pfand und zwingt Ethan, einen Koffer durch die Gepäckkontrolle zu schleusen. Der Inhalt des Gepäcks stellt sich als schlimmer heraus, als Ethan es sich je hätte vorstellen können. Was folgt, ist eine spannende Reihe von Ereignissen, während Ethan versucht (und oft scheitert), den Traveler auszutricksen und eine schreckliche Tragödie zu verhindern, ohne dass seine Freundin und sein ungeborenes Baby getötet werden.

Danielle Deadwyler spielt Detective Elena Cole, eine Polizistin, die einen Mord untersucht, der sie über eine Spur aus Brotkrümeln direkt zum Flughafen führt, wo sie kopfüber in den Konflikt eintaucht, der sich dort abspielt. The Rossi spielt den Scharfschützen und das technische Genie des Reisenden, Watcher. Und Dean Norris aus Breaking Bad spielt Ethans Chef Phil Sarkowski. Insgesamt ist es eine gute Besetzung, obwohl sich der Film hauptsächlich auf Ethan und den Reisenden und ihre Interaktionen konzentriert.

Der Film funktioniert, weil er die Spannung hoch und das Tempo straff hält. Er ist nie zu langweilig und bewegt sich in einem angenehmen Tempo, wobei die meisten seiner besten Momente nur ein Gespräch zwischen Ethan und Traveler sind. Es gibt Action, aber keine Action auf "Stirb langsam"-Niveau.

Das Ende selbst ist ein bisschen dürftig, da einige wichtige Handlungspunkte ungelöst bleiben. Und obwohl das Drehbuch durchweg gut ist, ist es auch nichts Besonderes. Es gibt hier keine klassischen One-Liner oder besonders komische Gags. Ich bezweifle, dass ich mir den Film im Laufe der Jahre noch einmal ansehen werde, nicht weil irgendetwas besonders falsch an dem Film wäre, sondern weil er auch nichts besonders Hervorragendes hat. "Carry-On" ist ein lustiger, spannender Popcorn-Film mit etwas Weihnachtslametta obendrauf. Hirn aus, Film an.

6,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork
Dreamworks

Freitag, 13. Dezember 2024

Kill (2023)

https://www.imdb.com/de/title/tt28259207/

Soldat Amrit (Lakshya) besteigt den Mitternachtsexpress nach Neu-Delhi, weil seine große Liebe Tulika (Tanya Maniktala) ebenfalls an Bord ist. Deren Familie hat eine Hochzeit mit einem anderen arrangiert, die nun finalisiert werden soll und die der junge Mann verhindern will. Doch leider befinden sich auch 40 mit allerlei Hieb- und Stichwaffen ausgestattete Räuber in der Eisenbahn. Als diese ihren Überfall beginnen, hat Amrit keine andere Wahl: Er muss sich ihnen entgegenstellen – und dabei alles als improvisierte Waffe nutzen, was sich an Bord eines Zuges so finden lässt...

Der erste Schuss im indischen Actionthriller "Kill" wird noch nicht mit tödlicher Absicht abgefeuert - er wird auf einer Party zur Feier der arrangierten Verlobung von Tulika (Tanya Maniktala) abgegeben. Leider hat Tulika ihr Herz an Amrit verloren (gespielt mit der nötigen Leidenschaft von dem gutaussehenden Lakshya mit Mononym) und warum auch nicht? Er ist ein kräftiger, gutaussehender Junge, der sich als Armeekommando als ziemlich nützlich erweist.


Als die Gewalt nach einem lobenswert gemäßigten Aufbau losgeht, gibt es tatsächlich einen erfrischenden Mangel an Schießereien; die rund 40 Banditen, die den Schlafwagenzug ausrauben, in dem Tulika und Amrit reisen, bevorzugen Klingen und stumpfe Gewalteinwirkung anstelle von Kugeln, wobei eine Reihe von Messern, Macheten und Hämmern zum Einsatz kommen, um die unschuldigen Passagiere von ihren Wertsachen zu trennen. Tulikas Familie ist ebenfalls an Bord und stellt viele weitere potenzielle Geiseln, bei denen viel auf dem Spiel steht, und, in einer netten Wendung, sind viele der Banditen selbst miteinander verwandt, was bedeutet, dass die Vergeltung der Guten für die Bösewichte emotionale Auswirkungen hat, im Gegensatz zum üblichen Actionfilm-Setting, in dem es den Bösewichten völlig egal ist, ob ihre Kollegen ausgelöscht werden.

Sobald man an Bord des Zuges ist, wird "Kill" zu einem Thriller, der an einem einzigen Schauplatz spielt, und Regisseur Nikhil Nagesh Bhat nutzt diesen Schauplatz hervorragend aus. In einer Sequenz werden Vorhänge im Schlafabteil auf höchst innovative Weise eingesetzt, während ein Feuerlöscher geschickt als Gegenteil von Sicherheitsausrüstung verwendet wird - wobei die Vielzahl der Morde auf dem Bildschirm sehr darauf ausgelegt ist, Reaktionen beim Zuschauer hervorzurufen; die Sounddesigner haben viel Spaß daran, mit einer Reihe von Knirschen, Knacken, Quietschen und Spritzeffekten herumzuspielen.

Die Bösewichte sind von der Sorte, die man ausbuhen möchte; in Wahrheit ist keiner der Charaktere besonders komplex, und auch die Handlung ist nicht besonders umfangreich, abgesehen davon, dass sich die Guten und die Bösen gegenseitig in Stücke hauen, aber das ist eher ein Vorteil als ein Problem. "Kill" erreicht seine Ziele mit einer Energie und Begeisterung, die es zu einem leckeren Stück Actionkino machen, das nicht mit Schlägen zurücksteckt; es ist unglaublich gut.

7,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Capelight
Poster/Artwork
Capelight

Donnerstag, 12. Dezember 2024

Red One (2024)

https://www.imdb.com/de/title/tt14948432/

Ausgerechnet in der heißen Vorweihnachtsphase verschwindet der Weihnachtsmann spurlos. Schnell wird klar, dass der in Sicherheitskreise mit dem Codenamen „Red One“ bedachte Geschenkeüberbringer anscheinend gekidnappt wurde. Callum Drift (Dwayne Johnson) wird als Sicherheitschef des Nordpols schleunigst auf den Plan gerufen, um den Fall zu lösen und den Weihnachtsmann wieder rechtzeitig vor dem Fest zurück an den Nordpol zu bekommen. Mit ins Boot wird Jack O'Malley (Chris Evans) geholt, der einer der bekanntesten Kopfgeldjäger auf dem Planeten und Callum Drifts Meinung nach nicht immer der einfachste Zeitgenosse ist.

Die Anzahl der Probleme von Regisseur Jake Kasdans "Red One" könnte viele Weihnachtsstrümpfe füllen, aber man kann ihm seinen Umfang und seine Ambition nicht vorwerfen. Der Action-Adventure-Weihnachtsfilm von Amazon MGM ist der neueste filmische Versuch, die Arbeit und Berufung des Weihnachtsmanns zu modernisieren, indem er den lustigen St. Nick als Bankdrückenden, Kekse liebenden J.K. Simmons neu interpretiert, nur eines von vielen mythologischen Wesen, die in unserer Welt existieren. Er steht unter dem wachsamen Auge der S.H.I.E.L.D.-artigen Mythological Oversight and Restoration Authority (MORA), eine der vielen Möglichkeiten, mit denen "Red One" versucht, sein eigenes filmisches Universum herauszukitzeln. Aber größer bedeutet nicht immer besser, und selbst mit einer weltumspannenden Erzählung, Stars der A-Liste und Rentieren, die wie der Millennium Falcon durch den Hyperraum reisen können, können diese Elemente thematische Nachlässigkeit und eine grelle visuelle Palette nicht überdecken. Alles nur kitschige Verpackung ohne Substanz.


Im ersten Akt gelingt es "Red One" allein durch die Neuheit zu blenden, mit der er etablierten Charakteren einen modernen Twist verleiht, selbst wenn dies zu ungewollt komischen Momenten führt. In einer frühen Szene werden der Weihnachtsmann und seine Rentiere von Kampfjets aus Philadelphia zurück zum Nordpol eskortiert (so hat man den Weihnachtsmann noch nie gesehen, Leute: unterstützt von der gesamten Macht des militärisch-industriellen Komplexes!). Für den definierten Nikolaus ist das Ausliefern von Geschenken eine Frage körperlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten; die Geschenkauslieferung ist eine wasserdichte Operation, die 364 Tage im Jahr geprobt, choreografiert und trainiert werden muss. Nach ihrer Reise nach Philadelphia gesteht der Sicherheitschef des Nordpols, Callum Drift (Dwayne Johnson), dem Weihnachtsmann, dass er nach der diesjährigen Weihnachtstour gerne in Rente gehen würde, da er angesichts der steigenden Zahl von Menschen, die auf der Liste der unartigen Kinder des Weihnachtsmanns stehen, den Glauben an ihre Mission verloren hat. Doch nachdem der bekannte Hacker Jack O’Malley (Chris Evans) unwissentlich Informationen verkauft, die den Aufenthaltsort des Weihnachtsmanns am Nordpol verraten, wird er von einer Gruppe von Vollstreckern entführt. Angeführt werden sie von der Winterhexe Grýla (Kiernan Shipka), die glaubt, dass Kris Kringle weich geworden ist, und plant, ihm seine Magie abzuzapfen und alle auf seiner Liste der Unartigen in magische Schneekugeln einzusperren. Callum und Jack tun sich widerwillig zusammen, um den Weihnachtsmann zu finden und Grýla aufzuhalten, während die Welt möglicherweise kein Weihnachten mehr haben wird.

Es ist faszinierend, wie Johnson Callum als jemanden mit einer Glaubenskrise spielt, obwohl er direkten Zugang zu der "Gottheit" hat, der er dient. Aber dies geschieht mit einer Selbsternsthaftigkeit, die nicht zu den Spannungen passt, die "Red One" zu liefern versucht. Es besteht also die Möglichkeit zu untersuchen, wie ein abtrünniger Gläubiger wie Callum von dem schnellen und einfachen Zorn im Stil des Alten Testaments, den Grýla im Vergleich zu Santas Gnadenlehre bietet, in Versuchung geführt werden könnte. Aber dem Film fehlt die emotionale Bandbreite und das Vertrauen in seine Charaktere, um ihnen zu erlauben, über ihre oberflächlichen Charakterisierungen hinauszuwachsen. Ein Film, in dem Santas dämonischer, böser Bruder einem übergroßen "Rock ‘Em Sock ‘Em"-Robot den Kopf abschlägt, hätte seine Sicht auf die Gefahren des Spätkapitalismus nicht darlegen müssen. Der Film verbringt einen Großteil seiner Laufzeit damit, Callums Ernüchterung mehrdimensional erscheinen zu lassen; seine zuckersüße Botschaft, dass Güte die "bösen" Kräfte der Welt überwinden wird, wirkt am Ende unaufrichtig.

Evans spielt einen früheren Entwurf seiner Figur aus "Knives Out", wenn auch einen, der etwas weniger profan ist, und seine Dynamik mit Johnson kommt nicht an. Beide Charaktere sind zynisch und arbeiten widerwillig zusammen. Es gibt wenig Raum für die beiden, andere Seiten hervorzubringen oder sich gegenseitig zu helfen, wie es in den besten Buddy-Cop-Filmen der Fall ist. Nachdem man gesehen hat, wie Lucy Liu, die Regisseurin von MORA, in einem Film wie dem kommenden "Presence" einige ihrer besten Arbeiten abliefert, ist es entmutigend, sie in einer Rolle wie dieser zu sehen, in der sie ihre Zeit damit verbringt, Befehle zu bellen und gelegentlich Kampfszenen zu drehen, und sonst nichts.


Es ist ein Problem, wenn ein Action-Abenteuerfilm die besagte Action nicht liefern kann und diese Kampfsequenzen, die eigentlich ein Verkaufsargument für den Film hätten sein sollen, am Ende zu seinen schlechtesten Eigenschaften werden. Nehmen wir zum Beispiel die erste große Szene, in der der Weihnachtsmann von Grýlas Gestaltwandler-Handlangern entführt wird und Callum ihnen mitten in einem nächtlichen Schneesturm hinterherjagt. Die Art und Weise, wie Kasdan und Kameramann Dan Mindel die Action filmen, ist abgehackt und so schrecklich ausgeleuchtet, dass man nicht klar erkennen kann, was passiert; es ist hässliches Chaos. Ironischerweise sind es die kleinen Sequenzen des Films, wie wenn Callum und Krampus (Kristofer Hivju) Krampusschlap spielen und sich gegenseitig ins Gesicht schlagen, bis einer von ihnen niedergeschlagen ist, die den kinetischen Nervenkitzel bieten, der in den größeren Szenen schmerzlich fehlt. Diese Kämpfe wirken wie gelebt, und es fühlt sich zumindest so an, als würden Johnson und Hivju im selben Raum interagieren, anstatt digitalisierte Scans von Schauspielern zu sein, die von VFX-Künstlern über einen Bildschirm gezogen werden.

"Red One" mag damit zwar einige interessante Ideen zur Klage über die Grausamkeiten der Welt anreißen, aber es fehlt ihm an erzählerischer Tiefe und Engagement, um die Ängste vollständig auszuloten. Nach seiner Entführung verbringt Simmons‘ Weihnachtsmann den Großteil des Films in einem komatösen Zustand, seine Kraft entweicht ihm langsam. Das fasst das Gefühl zusammen, das man beim Anschauen dieses Films hat; ein Zustand der Bewusstlosigkeit ist vielleicht die beste Art, ihn zu genießen.

6/10

Quellen
Inhaltsangabe: amazon MGM Studios
Poster/Artwork: amazon MGM Studios

Dienstag, 10. Dezember 2024

Superfast! (2015)

https://www.imdb.com/de/title/tt2933474/

Polizist Lucas White (Alex Ashbaugh) bekommt einen Undercover-Auftrag und will sich als Mechaniker in eine Gang aus Fahrern illegaler Straßenrennen einschleusen. Doch bevor er in ihre Mitte aufgenommen wird, muss er erstmal gegen Anführer Vin Serento (Dale Pavinski) antreten und Gas geben. Der Cop beeindruckt den debilen und testosterongeladenen Muskelmann und ist von nun an Teil der Gang – nicht zur Freude aller Mitglieder. Eine Person in den Reihen der Truppe hat es dem Gesetzeshüter angetan und das basiert auf Gegenseitigkeit - und so gehen Vins Schwester Jordana (Lili Mirojnick) und Lucas miteinander aus. Der Anführer und seine Mitstreiter planen unterdessen einen besonderen Coup: Sie wollen den lokalen Gangster-Boss Juan Carlos de la Sol (Omar Chaparro) um jede Menge Scheine erleichtern. Der Kriminelle lagert all sein Geld in einer Taco-Bell-Filiale in Downtown Los Angeles und die ist das Ziel der Straßenrennfahrer. Ihr einfacher Plan hat allerdings erhebliche Schwächen und außerdem ist ihnen Detective Rock Johnson (Dio Johnson) auf den Fersen...

Diese "Fast And The Furious"-Parodie bietet alles, was man von einer schlechten Komödie erwartet: Look-alike-Darsteller, die selbst aber 10 Klassen unter den schlechtesten Darstellern des verhohnepiepelten Franchise spielen, dämliche Gags und Fäkal-Humor, eine zusammenhangslose Story, die nur darauf aus ist, den nächsten Gag zu zünden und so weiter und so fort. Es lohnt kaum, über den Film mehr Worte zu verlieren - er ist einfach nur so schlecht, das man am liebsten schon nach 20 Minuten abschalten würde. Tut man das nicht, wir man einfach weitere 80 Minuten bis zum Schluss gequält und wird am Ende mit ein paar Outtakes belohnt, die weitaus lustiger sind als der ganze Film.  Ich sehen mich nach der Zeit der guten Komödien.

3/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universum Film
Poster/Artwork: 3 in the Box

Montag, 9. Dezember 2024

Ted (Extended Edition) (2012)

http://www.imdb.com/title/tt1637725/

Kann ein Teddy von schlechten Einfluss auf das menschliche Verhalten sein? Wenn er auf den Namen Ted hört, schon. Denn Ted (im Original gesprochen von Seth MacFarlane) ist nach einem von John (Mark Wahlberg) zu Kindeszeiten ausgesprochenen Wunsch zum Leben erwacht und weicht ihm seitdem nicht mehr von der Seite. Nun ist John mittlerweile erwachsen und der Flausch gewordene Kindheitstraum Johns Buddy, mit dem er gerne auch mal einen Bong durchzieht. So weit, so relaxt. Doch Johns Freundin Lori (Mila Kunis) geht das zu weit. Lange genug hatte sie stillschweigend akzeptiert, dass ihr Freund einen lebendigen Teddybär zum besten Kumpel hat. Sie möchte mit John eine neue Stufe in ihrer gemeinsamen Beziehung erreichen, und ein Teddy ist keineswegs Bestandteil dieses Plans. Schweren Herzens teilt John Ted seine Entscheidung mit, dass sie beide einander mehr Freiraum geben müssen. Doch ein Ted gibt sich so leicht nicht geschlagen…

Man kennt es schon von MacFarlanes Serien und bei so einem Kassenschlager war es wohl unabhängig davon klar, dass es nicht bei der Kinofassung bleiben sollte: Auf den Heimkino-Medien ist neben dieser eine 6 Minuten längere Extended Version erhältlich. Erwartungsgemäß bringt keine der Szenen wirklich neue Handlungserkenntnisse und es gibt auch keine Stellen, an denen man rückgängig gemachte Zensureingriffe ausmachen kann. Die Anspielung auf den Amoklauf an der Virginia Tech ist vielleicht etwas grenzwertig, aber mit ähnlichen Scherzen kommt Seth ja auch regelmäßig bei seinen Animationsserien durch. Hervorzuheben ist noch die zusätzliche Szene zu Beginn, durch die man zur Kinderzeit von Donny sehen kann, wie der auf Ted aufmerksam wurde.

Ansonsten gibt es ganz allgemein ein paar ganz nette neue Gags, die die Fassung lohnenswert machen. Da bei manchen Szenen Alternativmaterial verwendet wurde und so auch Pointen aus der Kinofassung unter den Tisch fallen, verliert diese umgekehrt aber auch nicht ihren Wert. Fans werden also letztendlich sowieso nicht darum kommen, beide Fassungen zu sehen.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Poster/Artwork: Universal Pictures