https://www.imdb.com/de/title/tt4978420/Lilith (Cate Blanchett), eine berüchtigte Schatzjägerin mit einer mysteriösen Vergangenheit, kehrt widerwillig auf ihren Heimatplaneten Pandora zurück, um die verschwundene Tochter von Atlas (Edgar Ramírez), dem mächtigsten S.O.B. des Universums, zu finden. Sie geht ein unerwartetes Bündnis mit einem bunt zusammengewürfelten Team von Außenseitern ein: Roland (Kevin Hart), einst ein hoch angesehener Soldat, der nun verzweifelt nach Erlösung sucht; Tiny Tina (Ariana Greenblatt), eine wilde Abrissbirne im Vorschulalter; Krieg (Florian Munteanu), Tinas muskelbepackter, rhetorisch herausgeforderter Beschützer; Tannis (Jamie Lee Curtis), die Wissenschaftlerin, die schon alles gesehen hat; und Claptrap (Jack Black), ein hartnäckig klugscheißender Roboter. Diese ungewöhnlichen Helden müssen gegen außerirdische Monster und gefährliche Banditen kämpfen, um das verschwundene Mädchen zu finden und zu beschützen, das den Schlüssel zu unvorstellbarer Macht besitzen könnte. Das Schicksal des Universums könnte in ihren Händen liegen – aber sie kämpfen noch für etwas anderes: füreinander.
Nach "The Last Of Us" und "Fallout" könnte man meinen, wir erleben endlich eine Ära hochwertiger Videospieladaptionen und "Borderlands", das auf dem verrückten Sci-Fi-Shooter-RPG von 2009 basiert, reitet auf derselben Welle. Verdammt, es hat sogar Cate Blanchett in der Hauptrolle, die als elegante Kopfgeldjägerin einen kugelspuckenden Spaß macht. Und mit seiner bunten Mischung respektloser Charaktere, die von einem Drehbuchautor/Regisseur zusammengetrieben werden, der zuvor vor allem für Horrorfilme bekannt war (nämlich Eli Roth), könnte man auch erwarten oder zumindest hoffen, dass es respektvoll und effektiv an James Gunns Crossover-Erfolg mit seinen "Guardians Of The Galaxy"-Filmen anknüpft.
Leider ist das nicht der Fall. "Borderlands" will so gerne "
Guardians Of The Galaxy" sein. Es gibt jede Menge Retro-Nadelstiche (einschließlich einer Schlacht, die mit "Ace Of Spades" von Motörhead beginnt) und spritzt so viel abgefahrene Gewalt hinein, wie seine Altersfreigabe 12A zulässt (es gibt sogar die Szene, in der sie ein riesiges Monster mit Tentakeln von innen heraus töten), aber es kommt nicht annähernd an die gleiche Weltraummagie der Guardians heran.
Visuell liegt es irgendwo zwischen "
Mad Max: Fury Road" und "Spacehunter: Adventures In The Forbidden Zone", wobei der gefährliche Planet Pandora - ja, noch einer - in staubigen Canyons und, mit einer Anspielung auf die Videospielwurzeln des Films, in unterirdischen, mit Kisten gefüllten Räumen dargestellt wird. Er ist buchstäblich kastenförmig. Roth und Co-Autor Joe Crombie haben weder Gunns Witz noch seine Weisheit. Die Witzeleien sind abgestanden ("Ich bin auf Humor programmiert, also verarbeite ich das als geistreiches Geplänkel", zwitschert der nervig freche Roboter mit der Stimme von Jack Black), die Suche nach emotionaler Resonanz wirkt übertrieben (Blanchetts Lilith hat Probleme mit ihrer Mutter, you know?) und die Gruppendynamik ist aus dem Gleichgewicht geraten. Der Muskelprotz Krieg (Florian Munteanu) ist weniger eine Figur als vielmehr ein Bündel muskulöser Einzeiler aus dem Billigladen ("Es ist Zeit zum bluten!"), Kevin Harts "Elitesoldat" Roland kommt kaum zur Geltung (Wer ist er? Warum ist er hier?) und die Charakterentwicklung der bombenwerfenden Teenagerin Tiny Tina (Ariana Greenblatt) geht nicht tiefer als ihre unterschwellige Erkenntnis, dass sie nicht die Hauptfigur ist.
Außerdem ist alles schlampig zusammengewürfelt und riecht nach nervöser Nachbearbeitung mit zu vielen Köchen. Szenen werden regelmäßig abgebrochen (manchmal mitten in der Pointe), und einige andere beginnen anscheinend mitten im Takt, was dem Film auf die völlig falsche Weise ein Grindhouse-Feeling verleiht.
Blanchett gibt das Beste aus dem Wenigen, das ihr gegeben wird, aber so toll es auch ist, sie in der Rolle der „Chris“ in einem großen, albernen Actionfilm zu sehen, so viel mehr Spaß machte es ihr in "
Thor: Ragnarok". Es ist nicht so, dass "Borderlands" so richtig schlecht ist, dass es ihr schaden könnte. Es ist nur schade, dass ihr Debüt als Hauptdarstellerin in einem Actionfilm so holprig und vergessenswert ist. Ein verpatzter Guardians-Möchtegern, der nicht halb so viel Spaß macht, wie man es sich von dem punkigen Sci-Fi-Versprechen der Videospiel-Vorlage und der Anwesenheit von Blanchett an der Spitze der Besetzungsliste erhoffen würde.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Poster/Artwork: Universal Pictures
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