https://www.imdb.com/title/tt0108238/
Ein Frauenmörder geht um, der seine Taten vorher telefonisch ankündigt.
Der Polizist Tom Hardy (Bruce Willis) hält seinen Kollegen für den
Täter. Doch nach einer Zeugenaussage wird jemand anderes gefasst und
Hardy zur Wasserschutzpolizei strafversetzt. Zwei Jahre später gehen die
Morde weiter. Es trifft Frauen, die früher mit Hardy zusammen waren,
sodass der Verdacht nun auf ihn selbst fällt. Man stellt ihm eine
verdeckte Ermittlerin als Partnerin zur Seite, Jo Christman (Sarah
Jessica Parker), die sich jedoch in ihn verliebt und deswegen eine
Aussage zu seinen Gunsten macht. Als sie entführt wird, mobilisiert
Hardy alle Kräfte, sie zu retten und den Killer endlich zu stellen...
"Tödliche Nähe" markiert, von Kritikern gesehen, die Durchhängephase in der Karriere von Bruce Willis, die mit "Last Boy Scout" und vor allem "Hudson Hawk" angeblich neue Tiefpunkte erreichte und erst mit "Pulp Fiction" wieder den Weg nach oben nahm. Aber ganz so schlimm ist der Film aber doch nicht, denn es handelt sich immerhin um einen ordentlichen Cop-Thriller nach bewährter Bauart, bei dem der agierende Polizist durch Bekanntschaft mit den Opfern selbst zum Verdächtigen wird. Getragen wird der Plot vor allem durch die Rivalitäten zwischen zwei Polizistenfamilien und den Kompetenzstreitigkeiten zwischen den Dienststellen von Mordkommission und Wasserschutzpolizei, noch dazu durch die hochgeputschten irischen bzw. italienischen Hintergründe.
"Striking Distance" bietet auch so lange solide Unterhaltung, wie man nicht tiefer im Gedächtnis gräbt und den Plot seziert, denn dass da jemand einen persönlichen Rachefeldzug aufzieht, ist überdeutlich. Und so undurchsichtig wie sie sein will, ist die Story leider nicht, so dass man die Doppeldeutigkeit gewisser Szenen ahnen kann. Heißt: man hat das alles so oder so schon mal irgendwo gesehen. Dazu kommt, dass sich alle Beteiligten der Polizistensippen, natürlich wie gewohnt italienischer und irischer Herkunft, aufführen dürfen wie in den 1993 schon seligen 80er Jahren, als man am Tatort über der Leiche noch in persönliche Scharmützel und Schlägereien ausbrechen durfte. Also motzt man sich fröhlich die Uniform voll und ein sichtlich wenig motivierter Willis schweigt sich mal wieder ketterauchend durch seine einprägsame Physis. Der Film ist dazu ziemlich Klischeereich, kann aber trotzdem mit guter Action punkten. Gleich zu Anfang bekommt man eine tolle Verfolgungsjagd geboten und überhaupt hat der Film am Anfang ein sehr rasantes Tempo, was aber in der Mitte deutlich zurückgeht und erst am Schluss wieder ordentlich an Fahrt aufnimmt. Rowdy Herrington beweist sich da als Actionkenner, doch leider schafft er es nicht richtig Spannung aufzubauen und nur wenige Momente sind wirklich fesselnd.
Bruce Willis in seiner Paraderolle als versoffener, ausgelaugter Cop. Er spielt diese Rolle schon wie auf Autopilot, aber trotzdem überzeugend. Sarah Jessica Parker, noch sehr jung sieht richtig gut aus neben Willis und spielt ihre Rolle auch sehr gut. Brion James als Dezanatleiter darf wie immer das Arschloch spielen. Leider schrieb man Willis keine coolen One-Liner ins Drehbuch und auch der körperliche Einsatz hält sich in Grenzen, ist aber auf den Streifen gut verteilt. Letztlich ist "Tödliche Nähe" ein nie langweilig werdender Cop-Thriller, der Dank Bruce Willis und überzeugenden Nebenfiguren noch recht angenehm konsumierbar ist.
6,5/10
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