Dienstag, 6. August 2013

The Dark Knight (2008)

3 Jahre nach "Batman Begins" kam der mit Ungeduld ersehnte zweite Teil ins Kino. Und der hatte es schon im Vorfeld in sich: knapp 5 Monate, bevor der Film ins Kino kam, starb Joker-Darsteller Heath Ledger an einer Überdosis Tabletten. Zu Beginn der Dreharbeiten hatte er ein Gespräch mit Jack Nicholson, der den Joker in Tim Burton's Batman-Version verkörperte, der ihm sagte, das "...einen der Joker voll und ganz fordern würde. Nicht jeder schafft das." Jack Nicholsons Drogenkarriere war ja allseits bekannt und es wird auch kein Geheimnis daraus geamcht, dass er auch während der Dreharbeiten zu "Batman" kein Chorknabe war. Ledger gab mit seiner Version des Jokers eine ungeahnte Performance ab - und starb. Obwohl ich nach den ersten Bildern, die ich im Netz aufstöbern konnte, gar nicht mit ihm als Joker einverstanden war, so änderte ich meine Meinung schlagartig, als ich aus dem Kino kam. Für mich ist Ledger eine geniale Neuverkörperung des Erzfeindes von Batman - im Sinne der Neuinterpretation des Stoffes. So hinterhältig, so gemein, so wahnsinnig, so berechnend, so verrückt, so total anarchistisch. Grandios. Und dafür verbeuge ich mich noch heute vor ihm.

Noch immer spielt Bruce Wayne (Christian Bale) tagsüber den verantwortungslosen Milliardär, während er nachts als Batman das Verbrechen in Gotham city bekämpft. Unterstützt von Lieutenant Jim Gordon (Gary Oldman) und Staatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart) setzt Batman sein Vorhaben fort, das organisierte Verbrechen in Gotham endgültig zu zerschlagen. Doch das schlagkräftige Dreiergespann sieht sich bald einem genialen, immer mächtiger werdenden Kriminellen gegenübergestellt, der als Joker (Heath Ledger) bekannt ist: Er stürzt Gotham ins Chaos und zwingt den Dunklen Ritter immer näher an die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache. Dent, der inzwischen mit Bruce Waynes Jugendliebe Rachel (Maggie Gyllenhaal) liiert ist, rückt in das Fadenkreuz des Jokers…

Lieutenant: "Was wissen wir über den Joker?" - Cop: "Nichts. Keine Treffer bei Fingerabdrücken, DNA oder Zahnarztunterlagen. Die Kleidung ist maßgeschneidert - keine Labels. Nichts in den Taschen außer Messer und Fusseln. Kein Name oder andere Hinweise auf seine Identität."

Der zweite Teil der "The Dark Knight"-Trilogie ist sogar noch ein wenig länger als der erste Teil. Und genausowenig langweilig oder langatmig wie der Vorgänger. Ich schrieb bereits, dass Ledgers Leistung weit über denen der anderen Schauspieler rangiert, was aber keinesfalls heißen soll, dass diese ihre Sache schecht oder gar unmotiviert machen. Noch immer sind Christian Bale, Morgan Freeman, Gary Oldman und Michael Caine maßgeschneidert in ihren Rollen drin, nur Maggie Gyllenhaal, die Katie Holmes Figur der Rachel ersetzt, wirkt etwas deplatziert. Sie macht ihr Sache auch gut, aber es tat noch keinem Franchise gut, wenn man Darsteller ersetzen musste. Auch schmeckt es etwas bitter, dass die Figur des Two-Face Harvey Dent (Aaron Eckart) quasi zu schnell verheizt wurde. Warum also die Höchstwertung für den Mittelteil der Trilogie?

Weil die Handlung, die Action, die Spannung, die Musik, die Choreografie, einfach alles perfekt passt. Da kann man  auch schon einmal über den Schauspieler-Austausch von Rachel und das relative kurze Auftreten von Two-Face hinwegsehen. Batman fährt zur Höchtform auf - und das muss er auch, denn gegen den Joker scheint kein Kraut gewachsen. Ist er den größten Teil des Films seinem Gegner immer einen Schritt voraus, so muss Batman am Ende einsehen, dass er nur über die Grenzen der Legalität hinaus wirken kann um den Wahnsinnigen aufzuhalten - ein schönes Gleichnis. Gerade die Endszene ist an Spanung kaum zu überbieten, weil man als Zuschauer nie auch nur ahnt, welcher Schritt der nächste sein wird. Und das Ende, welches das epische Finale einläutet, hinterlässt bei mir immer noch Gänsehaut. Dazu passt - wie schon im ersten Teil - der Score, wieder einmal komponiert von Hans Zimmer und James Newton Howard. Das letzte Stück auf dem Soundtrack ("A Dark Knight") ist mit seinen knapp 16 Minuten Laufzeit genauso episch wie auch grandios. Und so ist und bleibt "The Dark Knight" für mich auch nach der sonstwievielten Sichtung der Superheldenfilm schlechthin: ein wahrhaft meisterlich inszeniertes Blockbusterkino, von dem sich viele - sehr viele - eine ganz große Scheibe abschneiden können. 

Comissioner Gordon: "Weil er der Held ist den Gotham verdient, aber nicht der den es gerade braucht, also jagen wir ihn, weil er es ertragen kann, denn er ist kein Held, er ist ein stiller Wächter, ein wachsamer Beschützer, ein dunkler Ritter."

Die Blu-ray bietet noch einen optischen Leckerbissen, für die die es mögen. Die IMAX-Szenen (zum Beispiel die Verfolgungsjagd im Tunnel oder die Sprengung des Krankenhauses) sind im originalen Bildschirmfüllenden Format aufgespielt und fügen sich nahtlos in den Film ein.

10/10

Quellen
Inhaltsangabe: Warner Bros.
Poster/Artwork: Warner Bros.

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