Der reiche Eigentümer eines Unternehmens für pflanzliche Medizin auf der indonesischen Hauptinsel Java glaubt, ein Elixier erfunden zu haben, mit dem den Menschen der uralte Traum von der ewigen Jugend erfüllt werden kann – und durch das sich seine Konten noch weiter füllen werden. Als er Besuch von seiner erwachsenen Tochter, seinem Schwiegersohn, seinem Enkel und anderen Verwandten bekommt, wird schnell klar, dass es sich hier um eine höchst dysfunktionale Familie handelt, in der so einiges im Argen liegt. Doch das alles tritt bald in den Hintergrund, als der Patriarch sich nach Einnahme seines vermeintlichen Wundermittels in ein mordlüsternes Wesen verwandelt. Schnell gibt es weitere Infizierte und während die Seuche sich weiter ausbreitet, müssen die zerstrittenen Familienmitglieder sich zusammenraufen, wenn sie überleben wollen.
Der indonesische "The Elixir" ist ein klassischer, eher durchschnittlicher Vertreter des modernen Zombie-Genres und bietet solide, aber kaum neuartige Kost. Regisseur Kimo Stamboel konzentriert sich auf die Geschichte einer dysfunktionalen indonesischen Familie, deren interner Zwist vor dem Hintergrund einer sich ausbreitenden Zombie-Epidemie durch ein verpatztes Jungbrunnen-Experiment einer Kräuterfirma eskaliert.
Die Prämisse ist vertraut: Ein Problempatriarch, eine zerrüttete Familie, ein fehlgeschlagenes medizinisches Wundermittel - und schon bricht das Chaos aus, doch weder die Zombies selbst noch die emotionale Familien-Dynamik bringen spürbar frischen Wind ins Genre, weil der Film bekannte Versatzstücke lediglich in neuer, ländlicher Kulisse arrangiert und dabei wenig über das Offensichtliche hinaus anbietet. Wo das Drehbuch kaum eigene Akzente setzt und die Effekte nach bewährtem Muster auf praktische Umsetzung und blutiges Spektakel setzen, punkten die Actionszenen immerhin mit Tempo und der Verzicht auf CGI verleiht den Attacken einen gewissen Realismus; lobenswert bleibt auch der Einsatz der tropisch-grünen Landschaften als visuellem Kontrast zum Splatter. Schauspielerisch bleibt das Ensemble weitgehend blass, die Konflikte - etwa zwischen Exfrau und der neuen Partnerin des Familienoberhaupts - sind vorhersehbar und werden eher als Vorwand für die diversen Survival-Szenarien genutzt als wirklich vertieft. Formal gelingt Stamboel zwar das Kunststück, das Zombie-Chaos mit pointierten, oft atemlosen Kamerafahrten und effektvoll eingesetzten Drohnenaufnahmen zu würzen, aber die stilistische Handschrift bleibt ansonsten konventionell. Actionszenen wie der Fluchtversuch einer Gruppe in Riot-Gear oder der Einsatz von Regengüssen, die die Untoten kurzzeitig lethargisch machen, sorgen für Schwung, doch wirken wie lose Versatzstücke bekannter Genretropen. In Summe liefert "The Elixir" solide Unterhaltungsware, deren handwerkliches Niveau über dem Genre-Durchschnitt rangiert, am Ende aber kaum neue Impulse setzt: ein routiniert gemachter, in Ansätzen spannender Zombiefilm, dem ein wenig mehr Mut zur Innovation und stärker gezeichnete Figuren gutgetan hätten - gut anzusehen, aber schnell wieder vergessen.


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