Samstag, 12. April 2025

Wolf Man (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt4216984/

Blake (Christopher Abbot) lebt schon lange im liberalen San Francisco an der Westküste der Vereinigten Staaten. Trotzdem zieht ihn das Schicksal zurück aufs Land nach Oregon, wo er einst aufwuchs. Denn sein Vater ist spurlos verschwunden und wird schließlich für tot erklärt. Als Erbe muss sich Blake nun um das alte Elternhaus mitten im Nirgendwo kümmern. Er versucht daraus das Beste zu machen und überredet seine Frau Charlotte (Julia Garner) ihn zusammen mit der gemeinsamen Tochter Ginger (Matilda Firth) zu begleiten. Blakes und Charlottes Ehe läuft nämlich schon seit geraumer Zeit nicht mehr sonderlich gut. Der Tapetenwechsel, so Blakes Hoffnung, könnte wieder zu einer Annäherung der beiden führen. Doch die herbeigesehnte Ruhe bleibt ein Wunschtraum, denn bei ihrer Ankunft wird die Familie angegriffen. Von was, können sie nicht wirklich ausmachen. Vielleicht ein Tier. Also suchen sie schleunigst Schutz im Haus. Erst dort werden die Folgen des Angriffs klar, als mit Blake plötzlich komische Dinge passieren, die Charlotte zu einer schwerwiegenden Entscheidung zwingen...

Horrorvirtuose Leigh Whannell, Drehbuchautor des Originals "Saw" und Drehbuchautor und Regisseur von "Der Unsichtbare", begibt sich mit diesem grundsätzlich interessanten Versuch, den Wolfsmenschen aus dem Monsterstall der Universal Studios als Teil einer möglichen integrierten Franchise-Serie wiederzubeleben, in sicheres Fahrwasser. Es gibt eine exzellente Eröffnungssequenz und eine sehr clevere Schlusseinstellung - und alles dazwischen ist spannend, manchmal etwas albern und bietet einen anderen Fokus, mit einer Erzählweise, die den Zuschauer bei der Stange hält. Christopher Abbott spielt Blake, einen gescheiterten Schriftsteller, jedoch erfolgreichen Vater und Hausmann, der mit seiner bezaubernden Tochter Ginger (Matilda Firth) und der arbeitswütigen Journalistin und Ernährerin Charlotte (Julia Garner) in New York lebt. Blake wird von Kindheitserinnerungen an seine Kindheit im abgelegenen Oregon heimgesucht, als er von seinem wütenden und gefühlskalten alleinerziehenden Vater (Sam Jaeger) großgezogen wurde. (Der Film spielt dabei halbherzig damit, dass Wolfsmenschheit eine Metapher für toxische Männlichkeit und missbräuchliche Vaterschaft ist.) Eine Rückblende zeigt, wie die beiden eines Tages im Wald jagten und von einer Kreatur bedroht wurden, von der Blakes Vater barsch versichert, es sei ein Bär. Als der erwachsene Blake den gruseligen alten Andrew Wyeth-Bauernhof seines Vaters erbt, schlägt er Charlotte vor, gemeinsam einen Familienausflug dorthin zu machen, um die Bindung zu stärken. Wie man sich denken kann, eine ganz schlechte Idee.

Zu Beginn verschenkt das Drehbuch das Angstpotenzial eines Einheimischen, den sie im Wald treffen, gespielt von Benedict Hardie, der behauptet, sich an Blake als Jungen zu erinnern, denn sein Charakter entwickelt sich nicht ein Quäntchen weiter. Der Zuschauer wird einfach in eine gruselige Welt mit der Realität eines Videospiels katapultiert, in der es einen Wolfsmenschen gibt, aber auch die Möglichkeit besteht, sich durch einen Biss oder Kratzer wie ein Zombie zu infizieren - das würde einen weiteren Wolfsmenschen und damit eine sich selbst aufhebende Wolfsmenschen-gegen-Wolfsmenschen-Situation schaffen, wobei jedoch bereits beide Wolfsmenschen überzeugend böse oder faszinierend gut sind. Die Verwandlungsszenen sind passabel - einschließlich der altbewährten Momente, in denen sich die Fingernägel ablösen -, aber vergleichbaren Szenen, die John Landis oder David Cronenberg vor langer Zeit ersonnen haben, weit unterlegen. Trotzdem bietet "Wolf Man" einen irgendwie frischen Ansatz, der zwar auf alten Prämissen beruht, aber immerhin ein ganz neues Licht auf die Sache wirft.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures
Poster/Artwork
Universal Pictures

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen