Freitag, 11. April 2025

Control Freak (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt30789086/

Die Motivationsrednerin Val (Kelly Marie Tran) infiziert sich mit einem rätselhaften Parasiten, der aus ihrem Heimatland stammt. Während die Kreatur zunehmend Kontrolle über ihren Geist und Körper übernimmt, kämpft sie verzweifelt darum, sich dem unheimlichen Einfluss zu entziehen und ihr eigenes Schicksal zu bestimmen.

"Control Freak" kommt mit der gewissen Erwartung, zumindest eine schaurige Dosis Body Horror zu liefern, angetrieben von einem unkontrollierbaren Juckreiz. Stattdessen fühlt sich dieser Film wie aufgewärmte Essensreste an. Frustrierend repetitiv und lächerlich langweilig präsentiert "Control Freak" eine offensichtliche Metapher ohne die nötige Ernsthaftigkeit, um einen substanziellen Film zu schaffen. Vals, eine motivierende Selbsthilferednerin am Rande des Erfolgs, allererste Tour steht bevor und es wird darüber gesprochen, mit ihrem süßen, unterstützenden Freund Robbie (Miles Robbins) eine Familie zu gründen. Vals Konzentration auf die Arbeit lässt sie von der ersten Szene an den Verstand verlieren. Ein wiederkehrendes Motiv - Val kratzt sich immer wieder am Kopf - durchzieht fast jede Minute der Laufzeit. Ob es nun das Kratzgeräusch oder das Bild selbst ist – "Control Freak" unterstreicht seinen Body-Horror-Aspekt immer wieder bis zur Ungeduld. Neben dem obsessiven, tiefen Juckreiz taucht immer wieder das Bild von überall herumkrabbelnden Ameisen auf, was das Gefühl eines Parasiten symbolisiert, der Val zerfrisst und sie daran hindert, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Trotz eines vielversprechenden frühen Szenarios lässt sich Autor und Regisseur Shal Ngo viel zu früh in die Karten schauen. Vorstellungen von Generationentraumata und Dämonen, die einen Familienfluch implizieren, werden von den widerwärtigen Horrorversuchen übertönt. Der Zuschauer erhascht flüchtige Blicke auf das finstere Wesen, das Val zu sehen glaubt, doch irgendetwas hält uns stets davon ab, die Grenzen zu überschreiten. Die Ironie einer Motivationsrednerin, die in derselben Philosophie gefangen ist, die sie selbst lehrt, könnte ein cleveres Stück Drehbuch sein, wenn man sie ausreichend ausgearbeitet hätte. Eine ähnliche, weitaus besser umgesetzte Prämisse findet man in "Smile 2", und auch der Oscar-nominierte "The Substance" behandelte ähnliche Themen auf deutlich visuellere Weise. Selbst die Körperverletzungen können nicht überzeugen und präsentieren Vals Reise als oberflächliche Charakterstudie, die hätte verhindert werden können. 

Um das Ganze noch weiter zu verschärfen, ist das Ende vielleicht das ungeheuerlichste. Im Versuch, die Geschichte abzuschließen, wirkt eine Handlung mehr als albern und unglaubwürdig. Das Finale ist, schlicht gesagt, eine lahme Ausrede. Sowohl Robbins als auch Tran machen mit dem, was ihnen gegeben ist, einen ordentlichen Job. Doch der Film, der sie umgibt, verschwendet ständig das Talent der beiden talentierten Schauspieler. Insbesondere Tran verdient eine Geschichte, die nicht in ihrem Elend schwelgt oder sie zwingt, sich selbst zu begrapschen. Ungewollt komisch, wirkte es letztlich, als hätten die Macher eine bizarre Parodie einer Charakterstudie geschaffen, statt einen wirklich wirkungsvollen Psychothriller. Ein interessantes Konzept metastasiert zu einem ungewollt komischen Durcheinander. Control Freak ist eine letztlich sinnlose Wiederholungsübung, die tiefgründig sein will, aber stattdessen nur ein krasses Genre-Fiasko ist.

4,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Disney+
Poster/Artwork
Hulu/Disney+

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