Der Killer mit dem Ghostface kehrt zurück nach Woodsboro! Diesmal hat es der psychopathische Mörder auf eine Gruppe junger Menschen abgesehen, die in einer Verbindung zu den Opfern und Überlebenden der vorherigen Woodsboro-Attentate stehen. Ein Teenager nach dem anderen wird niedergemetzelt und die Geheimnisse der Kleinstadt rücken immer mehr ins Zentrum der Öffentlichkeit. Für die Überlebenden Sidney Prescott (Neve Campbell), Journalistin Gale Weathers (Courteney Cox) und Ex-Sheriff Dewey (David Arquette) ist die Rückkehr des Killers ein Auseinandersetzen mit der Vergangenheit. Ihnen bleibt keine andere Wahl, als wieder miteinander in Kontakt zu treten und weitere Morde zu verhindern. Ob die Regeln zum Überleben, die ihnen zuvor das Leben gerettet haben, noch weiterhin gültig sind, müssen Sidney und ihre Freunde bald am eigenen Leib erfahren.
Die Skepsis war groß. Eine späte Fortsetzung, elf Jahre nach Teil 4, dazu ohne die Beteiligung des verstorbenen Wes Craven und dazu die langsam ermüdende Nostalgie-Welle – nicht gerade die idealen Voraussetzungen. Als die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett auch noch verkündeten, den Metalevel deutlich runterzuschrauben und Kevin Williamson sagte, er liebe den neuen Ansatz, waren alle Fans und Berufsskeptiker hellhörig geworden. Doch es kann Entwarnung gegeben werden. Denn einiges an PR-Äußerungen stellt sich nach Betrachtung des Films als geschickte Nebelkerze dar. Natürlich machen es sich Bettinelli-Olpin und Gillett recht einfach, wenn sie ganz nach dem Vorbild Star Wars – Das Erwachen der Macht eine Art Remake des Originalfilms abliefern und alte Charaktere wohlig-nostalgische Gefühle bei den Zuschauern wecken.Doch sie beherrschen das Spiel mit den Elementen des Slasher-Genres ebenso gut, wie es Craven im Original und direkten Sequel Scream 2 tat. Schon in der Eröffnungssequenz gelingt es dem Duo, die Erwartungen des Publikums zu befriedigen und Elemente aus dem Originalfilm aufzunehmen. Da dürfen schon einmal ganze Dialogszenen fast 1:1 übernommen werden. Die berühmten Jump-Scares dürfen ebenfalls nicht fehlen. Allerdings schaffen die Regisseure es besonders in einer Sequenz, das übliche Spiel aus plötzlich eintretendem Ereignis und überlaut einsetzenden Streichern derart auf die Spitze zu treiben, dass ein unheimlich unterhaltsamer Mix aus Anspannung, Erwartung und fast schon satirischer Überspitzung entsteht.
Jack Quaids Richie bekommt als Sams Freund zwar weniger Charaktervertiefung, kann dafür allerdings seine ihm vom Skript zugedachte Funktion recht ordentlich erfüllen. Aus der Teenie-Clique können sich außerdem Jasmin Savoy Brown und Mason Gooding in den Vordergrund spielen. Die Zwillingsgeschwister Mindy und Chad übernehmen die Funktion von Jamie Kennedys Randy und auch dies wird geschickt in die Gesamthandlung eingebettet. Allerdings dürften Fans des Originals am Ende zu der Erkenntnis kommen, dass die Clique damals wesentlich griffiger und authentischer agieren durfte. Wo an dieser Stelle ein erster, kleinerer Kritikpunkt erwähnt wird, soll im folgenden Absatz noch ein Blick auf weitere Aspekte des Films erfolgen.
Unterm Strich können Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett dem Franchise einen sehr überzeugenden Eintrag hinzufügen. Von der Qualität reiht sich der 2022er Scream direkt hinter Teil 2 ein. Dafür verantwortlich sind das gekonnte Spiel mit Erwartungen an das Genre und die Tropen der Reihe. Ob einem die neue Clique nun weniger zusagt, als die um Sidney, Billy und Stu aus dem Original, muss jeder für sich selbst entscheiden. Als Horror-Slasher funktioniert der Film richtig gut und gehört somit zu den besten Beiträgen der immer noch anhaltenden Nostalgie-Revival-Welle.
7/10
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Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
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