Freitag, 27. Mai 2022

The Bad Batch (2016)

https://www.imdb.com/title/tt4334266/

Die USA in naher Zukunft: In einem abgesperrten Gebiet in der texanischen Wüste werden Menschen ausgesetzt, die in der Gesellschaft nicht mehr willkommen sind. Das Gelände gehört offiziell nicht mehr zu den USA, wer dorthin verbracht wird, ist kein Staatsbürger mehr. Gerade ist wieder eine Lieferung von Unerwünschten, ein "Bad Batch", eingetroffen. Darunter befindet sich Arlen (Suki Waterhouse), die frisch angekommen sofort in die Hände eines Kannibalenstamms fällt, der sich umgehend an ihr zu schaffen machen. Mit einem Skateboard, aber nicht mehr über alle Gliedmaßen verfügend, gelingt ihr die Flucht. Ein stummer Einsiedler (Jim Carrey) bringt sie zu einer anderen Gemeinschaft, wo sie im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine kommt. Doch ihre nächste Begegnung mit den Kannibalen steht bald an, denn Arlen sinnt auf Rache... 

Nach der Sichtung von Ana Lily Amirpours "The Bad Batch" ist man sich als Zuschauer eigentlich nicht ganz sicher, was man hier gerade gesehen hat. Zwei Stunden Schweigen, Blicke, Wechsel, Gesichter- und das alles mit wenigen Spannung und kaum Story. Angesichts des namhaften Casts darf man sich ruhif die Frage stellen, was das hier darstellen sollte. "The Bad Batch" ist ein dystopischer Film, der zwar sehr ruhig erzählt ist, aber immer wieder Spannungsspitzen bietet. Dazu kommen noch einige Szenen, die wie in einem Drogenrausch an einem vorbeiziehen. Wer hier ein Action- oder Horrorfeuerwerk erwartet, der ist hier fehl am Platze, auch die in allen Berichten beschriebene Romanze bleibt aus. Das hanebüchene Ende hätte man sich sparen können, was wollte man denn da noch suggerieren?

Schwächen hat der Film einfach darin, dass er kaum eine Geschichte zu erzählen weiß. Ein wenig "Mad Max", ein bisschen Kannibalenfilm (ohne Horror) und ein bisschen Survivalfilm im "Burning Man"-Setting. Die Kamera und Regie sind durchaus gut, die Nebenrollen prominent besetzt. Giovanni Ribisi spielt den Verrückten im Camp, Diego Luna den DJ der Raveparties, der kaum wieder zu erkennende und stumme Jim Carrey einen in der Wüste herumirrenden Obdachlosen, der aber mit allen Personen verbunden scheint und Keanu Reeves den Sektenführer des Camps. In den Hauptrollen ein Jason Momoa, der, wenn er spricht, einen sehr schlechten spanischen Akzent hat und eine Suki Waterhouse, die immer wieder überzeugen kann und selbst in diesem Film und ohne einige Gliedmaßen wunderschön ist. Doch das Wort "Logiklöcher" bekommt hier auch eine ganz neue Dimension, denn alles ist dreist, hahnebüchen und nicht einmal von Zwölf bis Mittag gedacht. Außer, dass sich diese ganze Farce schlussendlich doch als weibliche Lustfantasie der Autorin/Regisseurin entpuppt. Dem Film muss man seinen wirklich guten Soundtrack zugute halten und die wunderbare Cinematografie, doch darüber hinaus gibt es nicht, was den Film wirklich empfehlenswert macht.

4,5/10

Quellen
Inhaltsangabe: Netflix

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen