Sonntag, 27. Oktober 2019

Perfect Skin (2018)

https://www.imdb.com/title/tt6301784/

Die Polin Katia () ist zwar wegen ihrem Au-Pair nach London gekommen, aber das ist neben den ständigen Parties irgendwann zur Nebensache geworden. Irgendwann lernt sie beim Feiern im Pub den amerikanischen Tattoo-Künstler Bob () kennen. Nach einem heftigen Saufgelage bietet er ihr an, sie nach Hause zu bringen. Katia geht auf das Angebot ein, bekommt aber irgendwann einen Filmriss. Als sie wieder aufwacht, hat Bob sie in sein Kellerverlies gesperrt und plant Grausiges mit ihr: Ihre Haut soll die Leinwand für sein Magnum Opus werden - und Katias Überleben ist dabei nicht vorgesehen...

Bei seinem Debüt als Regisseur wie Drehbuchautor versucht sich der Brite Kevin Chicken an einem düsteren Psychothriller, der mit der zweckdienlichen Annährung von Entführer und Opfer sowie Elementen des Body-Horrors hantiert, schlussendlich jedoch nichts davon ausreichend genug bedient. Der Inhalt klingt sicherlich nicht ganz zufällig eine wenig nach "Martyrs" und Kevin Chicken kann wohl kaum verleugnen, dass Pascal Laugier’s kontroverser Beinah-Skandalfilm ihm gedanklich Pate stand. Allerdings erreicht er niemals auch nur die Nähe dieses Vorbildes, in keinerlei Hinsicht. Zumindest handwerklich ist sein Debütwerk gar nicht mal so schlecht. Trotz bescheidener Möglichkeiten zieht man sich ästhetisch noch ganz annehmbar aus der Affäre. Es sind sogar die größten Pluspunkte von "Perfect Skin". Immer wieder werden ganz hübsche, optische Kontrastpunkte gesucht, in denen grelle Farbtupfer mit einem bewusst düsteren, dreckigen Look gekreuzt werden; quasi daraus hervorbrechen. Unterlegt von einem partiell brauchbaren Elektro-Score, der sich jedoch schnell in einer monotonen Dauerschleife verläuft und dadurch genauso belanglos wird wie der gesamte Film, dem es nie gelingt, das Szenario wirklich mit Leben und ganz besonders Spannung oder mindestens Gore zu erfüllen.

Der Beziehung von Täter und Opfer wird die meiste Zeit gewidmet, ohne dass sich dort jemals so etwas wie ein glaubhafter oder mindestens aufregender Prozess entwickelt. Oder überhaupt ein Prozess. Stattdessen erlebt man ein banales Geisel- und Folterszenario mit einem dürftigen Ermittlungsplot nebenbei, der auf ein vorhersehbares und eintöniges Finale hinausläuft. Hauptdarsteller Richard Brake wirkt bemüht, hängt aber mit seiner eindimensionalen und platten Psychopathen-Rolle meist in der Luft, während wenigstens die äußerliche Transformation von seinem Gegenpart Natalia Kostrzewa ganz interessant ist. Als reiner Hingucker. Alles, was einen gelungenen Thriller sonst ausmachen sollte, sucht man hier überwiegend vergebens. Am Ende ist "Perfect Skin" bis auf ein paar markante Nadelstiche in der Präsentation nichts, was ihn wirklich auszeichnet und damit eine dürftige Mixtur aus Psychothriller und asketischem Body-Horror, die wenigstens in der reinen Darbietung relativ angestrengt wirkt. Eine typische DTV-Produktion, die irgendwas ernsthaft will, aber wohl kaum jemanden länger im Gedächtnis bleiben wird.

5/10

"Pierrot Le Fou UNCUT #17", so lautet der Editionsname des limitierten Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung enthält:


Quellen
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou

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