Mittwoch, 28. Januar 2015
Wer - Wer: Das Biest in dir (2013)
Ein grausamer Mord erschüttert eine kleine französische Gemeinde. Beim Campen wurde eine Familie bestialisch ermordet und nur die Mutter überlebte das unglaubliche Massaker an ihrem Mann und Sohn. Die Opfer wurden mehrfach gebissen und regelrecht zerfleischt. Der vermeintliche Täter: Ein riesiger, stark behaarter Mann, der scheinbar geistig zurückgeblieben ist. Obwohl ihn ein dunkles Geheimnis umgibt, will seine Verteidigerin nicht an die Schuld ihres Mandanten glauben. Bei medizinischen Tests gerät er jedoch völlig außer Kontrolle und hinterlässt ein blutiges Schlachtfeld. Erfüllt sich jetzt durch ihn die uralte Familien-Legende von der Rückkehr des Werwolfs?
Mit “Wer” wartet wieder ein Film auf den Zuschauer, der das wahre Ich des menschlichen Tieres offenbart und dessen Wutinstinkt. Wenn das Tier im Manne erst einmal geweckt ist, bricht "Wer" zu einem unglaublichen temporeichen und brutalen Film los. "Wer" ist definitiv ein etwas anderer Werwolf-Film, der teilweise im Found Footage Stil agiert und zwischen dokumentarischen Bildern und realer Bildersprache wechselt. Der Film ist durchaus spannend, es gab auch einige Schock- und Splatterszenen, doch leider braucht der Streifen viel zu viel Anlauf um wirklich in Fahrt zu kommen. Anfänglich dann noch geheimnisvoll anmutend, mündet der Film in eine etwasflach daherkommende Geschichte, die zu dem Schluss kommt, dass wir es tatsächlich mit - welche Überraschung - einem Werwolf zu tun haben. Bis dieser Zeitpunkt allerdings erreicht ist, beschränkt sich der Film leider auf das zu unspektakuläre Geschehen, indem er der langweiligen investigativen Forschung nachgeht und diese überstrapaziert. Anfangs noch nimmt man die Spurensuche als spannendes Element hin, wird jedoch mit zunehmender Laufzeit schwer enttäuscht, da man außer mehr oder weniger gut geschrieben Dialogen und monotonen Ermittlungen nicht viel geboten bekommt. Das Chaos, was dann im Moment der Eskalation losbricht, lässt sich in Worten dann jedoch kaum beschreiben. Das Geschehen bekommt eine rasendes Tempo, die Wackelkamera wirkt in ihrem dokumentierenden Stil in den Actionszenen äußerst ästhetisch und die Wut reflektiert sich in blutigen Gewaltakten. Das entschädigt gut für den etwas lahmen Anfang.
6,5/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 333 Stück limitierten Mediabook:
Montag, 26. Januar 2015
Girlfriend Experience - Aus dem Leben eines Luxus-Callgirls (2009)
Die High End-Escortdame Chalesea bietet ihren zahlungskräftigen Kunden das Komplettpaket: Lärperliche Genüsse und die Garantie, nicht das Gefühl zu haben zu müssen, sich eine Prostituirte gekauft zu haben. Chaleseas Geheimnis: Sie behandelt ihre Kunden nicht als Freier, sondern wie Freunde. Doch die Finanzkrise macht selbst vor dem Luxus-Sex-Sektor nicht halt. Wie krisensicher ist käufliche Liebe wirklich? Sasha Grey steht im Mittelpunkt von Steven Soderberghs faszinierender wie intimer Inenansicht das glizernden Kosmos aus Hochfinanz, Luxus und erotischen Reizen. Authentisch und ohne falsche Scham seziert Soderbergh die verführerische Welt aus Obsession, Lust und knallhartem Business.
Sonntag, 25. Januar 2015
WolfCop (2014)
Ein Bilderbuch-Cop war Lou nie: Alkoholabhängig, respektlos und ohne Motivation ging er seinem Job nach. Mehr oder weniger zumindest. Bis sich sein eintöniges, vom Suff geprägtes Leben auf einen Schlag ändert. Eines Nachts wird er nichtsahnend nach einem seiner Saufgelage von einer okkulten Satans-Sekte in einen reißenden Werwolf verwandelt. Bei Vollmond sorgt Lou fortan als betrunkener Wolfcop für Ordnung und Gerechtigkeit. Mit einem unstillbaren Hunger nach Gerechtigkeit, Donuts und Schnaps! Er ist knallhart. Er ist Cop. Und... er haart!
Was heißt "Werwolf" auf französisch? Genau, "Le loup-garou". Wie heißt der Hauptdarsteller von "WolfCop", der Polizist, der sich in einen Werwolf verwandelt? Auch richtig: Lou Garou. Wer mit solchen und ähnlichen Albernheiten klar kommt, der macht mit diesem Film nichts falsch. "WolfCop" ist ein total trashiger, stumpfsinniger und halbironischer Splatterstreifen über einen versoffenen, verkaterten, arbeitsfaulen Dilettanten als haariger Gesetzeshüter, der seine Mentalität nur aufgrund von einem satanischen Zwischenfall ändert. Ein Spektakel, das dennoch irgendwo rockt. Zwar hätte es noch einen Tick lustiger sein können, aber auch so macht "Wolfcop" einfach Spaß. Wenn man auf Effekte steht, kommt man hier ins Staunen, wieviel Liebe die Macher dieses Films in die Verwandlung des Wolfs gesteckt haben. Den bösen Jungs wird dann das Gesicht genauso schnell von den Knochen gerissen, wie die schönste Braut der Stadt von dem Wolf hingerissen ist, was letztlich in eine der merkwürdigsten Sexszenen der Filmgeschichte mündet. Das hohe Tempo sorgt für erstaunlich hohe Spritzigkeit. Trotzdem ist man sich auch mit Promille im Blut der Plattheit der ganzen Angelegenheit ständig bewusst. Sicher ein Film für echte Genrefans und nicht für diejenigen, die auf Mainstreamhorror stehen. Denn der normale Horrorgucker wird diesen Film vielleicht für stumpfsinnig und billig halten.
6/10
Beverly Hills Cop - Beverly Hills Cop: Ich lös' den Fall auf jeden Fall (1984)
The heat is on, in dieser rasanten Actionkomödie spielt Eddie Murphy den in den Straßen von Detroit aufgewachsenen Cop Axel Foley, der in Beverly Hills den Mörder seines besten Freundes jagt. Axel merkt schnell, dass sein wilder Stil nicht zum Polizeirevier von Beverly Hills passt: Man stellt ihm zwei Polizisten (Judge Reinhold und John Ashton) zur Seite, um sicherzustellen, dass die Lage nicht außer Kontrolle gerät. Mit den beiden genervten Detectives im Schlepptau bahnt sich Axel in einer aberwitzigen Jagd seinen Weg durch das Chaos der aufeinandertreffenden Kulturen. Mit Cameo-Auftritten von Paul Reiser, Bronson Pinchot und Damon Wayans ist Beverly Hills Cop ein amüsantes, zwerchfellerschütterndes Abenteuer!
8/10
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
Poster/Artwork: Paramount Pictures
Live And Let Die - James Bond 007: Leben und sterben lassen (1973)
James Bond kämpft gegen die Mächte der schwarzen Magie in diesem hyperdynamischen Abendteuer, das ihn von den Straßen New Yorks bis ins Sumpfland von Louisiana schleudert. Mit Charme, Witz und tödlicher Sicherheit betritt Roger Moore als Agent 007 die Kinoleinwand und nimmt es mit einem mächtigen Drogenlord (Yaphet Kotto) auf, der mit teuflischen Plan die Welt erobern will.
Mit "Live And Let Die" wird nun der dritte Darsteller des allseits bekannten Agenten James Bond auf den Plan gerufen: Roger Moore. Aber dies ist nicht die einzige Neuerung im Bond-Universum: zum ersten Mal spielt ein Farbiger den Bösewicht, Bond bekommt ein afroamerikanisches Bondgirl zur Seite gestellt und endlich einmal steht tatsächlich nicht die Rettung der Welt auf Bonds Agenda. Ein gelunger Streifen mit recht originellen Schauplätzen und exotischen orten: von New Orleans Straßen mit ihren unüblichen Beerdigungen über Voodoo-Zauber, dem auf jamaikanischen Inseln gefrönt wird bis hin zu Stränden und Palmen.
Das Setting macht deswegen schon Laune, ist mal schaurig bedrohlich, dann wieder skurril bis witzig. Und daraus ergibt sich dann sogar eine halbwegs interessante Story rund um einen dubiosen Diplomaten, der nicht das zu sein scheint, was er vorgibt. Moore selbst ist dabei noch eine Light-Version Connerys. Auch er bedient sich lockerer Sprüche, kann aber nicht ganz mit dem Charisma aufwarten, welches den hochgewachsenen Schotten einst so berühmt machte. Dennoch ist sein erster Ausflug als James Bond insgesamt als gelungen zu bezeichnen.
"Leben und Sterben lassen" ist dank der realitätsnäheren Inszenierung und dem eher zurückhaltenden Chauvinismus Moores ein gutes Abenteuer des bekanntesten Geheimdienstlers seiner Majestät - aber es fehlt hier und da an Kleinigkeiten. Man hat zwar famose Handlanger, die die Tradition der Reihe - nämlich grundsätzlich interessantere Gehilfen als tatsächliche Bösewichte - nahtlos fortführen. Baron Samedi, Tee-Hee und Whisper passen perfekt zur leicht mystischen Note des Films, was sich in der famosen Begräbnisszene auf der Insel noch einmal klar herauskristallisiert.
Auf der anderen Seite könnte man dem Streifen freilich den (für die 80er typisch) zugrunde liegenden Rassismus vorwerfen. Denn leider wird hier auch wirklich jedes Schwarzenklischee aufgefahren, was man nur auffahren kann und für den Zuschauer wird es hin und wieder ziemlich befremdlich. Ob Kultur, Aussehen oder Bräuche - die Schwarzen werden so dargestellt, wie sie nur in Literatur/Filmen existieren können. "Leben und Sterben lassen" gehört ganz klar nicht zu den besten Filmen des britischen Geheimagenten. Trotzdem punktet der Film mit viel Humor und einigen tollen Szenen, die Verfolgungsjagd auf dem Fluss und die Szene auf der Krokodilfarm sind grosse Klasse.Es ist ein ordentlicher Bondfilm. Aber leider nicht mehr.
6,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie" fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt im Kino laufenden "Skyfall".
Samstag, 24. Januar 2015
Djúpið - The Deep (2012)
Eisige See, klirrende Kälte: Gullis Schiff ist gekentert, die Besatzung ertrunken oder erfroren. Nur Gulli schwimmt weiter und weiter, den Blick gen Himmel; beinahe in Trance, im Zwiegespräch mit einer Möwe. Es ist der Beginn eines dramatischen Abenteuers, so unglaublich wie es wahr ist.
"The Deep", ein isländischer Film und routiniert inszeniert. Ein extrem ruhig gehaltener Spielfilm mit einer etwas melancholisch angehauchten Grundstimmung. Sehr gut hat mir die sehr nüchtern gehaltene Boots-Katastrophe auf dem Meer gefallen, kein pompöses Sound-Gepose und keine heldenhaften Taten und kein übertriebener Effekteinsatz, nein, hier wurde mit einfachen Mitteln gearbeitet, tatsächlich eine wohltuende Abwechslung. Der anschließende Überlebenskampf im kalten Meer ist sehr atmosphärisch-düster ausgefallen und kommt ohne Übertreibungen aus, dafür Daumen Hoch.
Leider fehlt es "The Deep" etwas an Authentizität. Dem Film geht dadurch eine ganze Menge Spannung verloren, die durchaus in manchen Momenten aufkommt aber leider nicht eingefangen werden kann. Durch ein eher mittelprächtiges Szenenbild und eine unglückliche Erzählstruktur, die hier meiner Meinung nach den Fokus auf den falschen Aspekt setzt, wird dieser Eindruck noch verstärkt und lässt den Film eben diese Glaubwürdigkeit einbüßen. Daher leider nur ein mittelprächtiges Drama, welches viel Potential und eine unfassbare (und noch dazu wahre) Geschichte verschenkt.
6,5/10
Donnerstag, 22. Januar 2015
Kiss The Girls - ...denn zum Küssen sind sie da (1997)
Ein geistesgestörter Entführer ist auf freiem Fuß und er sucht nach bildschönen und talentierten Frauen. Für den Detective aus Washington D.C., Dr. Alex Cross (Morgan Freeman), wird die Jagd persönlich, als seine eigene Nichte das nächste Opfer wird. Unterstützt von Kate McTiernan (Ashley Judd), dem einzigen Opfer, das dem flüchtigen „Sammler“ bis jetzt entkommen konnte, begibt sich Cross auf die verzweifelte Jagd nach dem Kidnapper, der sich selbst „Casanova“ nennt. Die Wälder sind voller Geheimnisse in diesem provokativen Thriller nach dem Bestsellerroman von James Patterson. Cross - ein Meister im Lösen von Unlösbarem - und die willensstarke McTiernan müssen unter Zeitdruck „Casanovas“ geheimes Versteck finden und die Nichte von Cross retten ... bevor es zu spät ist.
Der Film schwimmt irgendwie im Fahrwasser von "Sieben". Er lebt von Spannung und diese ist von der ersten bis zur letzten Minute recht hoch. Mit zwei tollen Hauptdarstellern, auf der einen Seite die hübsche Ashley Judd als gequältes, aber auch sich befreiendes Opfer und auf der anderen Seite Morgan Freeman, der wie schon in Thrillern wie der schon angesprochene "Sieben" und "Im Netz der Spinne" Ruhe, Scharfsinn und Vertrauen verbreitet. Die Atmosphäre im Verließ, wo die Frauen für den Mörder in stimmungsvoller Umgebung unterhalten müssen vergisst man auch nicht so schnell. Die Spannungskurve zeigt in deutlich unterscheidbaren Stufen steil nach oben. Und wenn der Fall schon gelöst zu sein scheint, setzt Regisseur Gary Fleder noch einen drauf. Manche Hindernisse der detektivischen Ermittlungsarbeit werden recht zügig überwunden und sind quasi als Verschnaufer eingeschoben, aber das fällt nicht besonders ins Gewicht, denn die Handlung hetzt schon weiter. Dabei ist dann letztlich der finale Rettungsschuss auch nicht nicht übel.
Wenn dieser Thriller dann lediglich einen großen Fehler macht, dann wohl den, dass jeder Zuschauer mit einem guten Gehör schon nach einer halben Stunde schon weiß, wer der Killer ist. Trotzdem ist der Streifen in jeder Hinsicht überzeugend, obwohl das Thema vom abartigen Frauenkiller nicht wirklich neu ist (auch 1997 schon nicht). Aber hier kann man die Ermittlungen gut nachvollziehen und ist mit Freeman stets auf der Höhe des Geschehens. Und auch der geschickte Schnitt enthüllt logisch was Sache ist, lässt Parallelen laufen und schafft Tempowechsel. Das passt.
7/10
Mittwoch, 21. Januar 2015
Pompeii (2014)
79 n. Chr. herrschen Macht und Intrigen im römischen Reich. Brot und Spiele stehen an der Tagesordnung. Sklave Milo (Kit Harington) kämpft als Gladiator in römischen Arenen um sein Leben und trifft dabei auf die hübsche und wohlhabende Cassia (Emily Browning). Doch der einflussreiche und skrupellose Senator Corvus (Kiefer Sutherland), mit dem Milo eine grausame Vergangenheit verbindet, hat ebenfalls ein Auge auf das Mädchen geworfen. Die zarte aber verbotene Liebe zwischen dem Sklaven und der Bürgerstochter ist somit dem Untergang geweiht. Doch dann regt sich der Vesuv und während eine der bis heute größten Naturkatastrophen ihren Lauf nimmt, kämpft Milo um seine Freiheit, das Überleben und seine große Liebe.
Also dafür braucht man schon eine ganze Menge Mut: einmal kupfert man fröhlich-frech fast jedes winzige Detail aus "Gladiator", dann baut man in ein eigentlich interessantes Weltuntergangsszenario noch eine überflüssige Liebesgeschichte ein, die so vorhersehbar ist wie das Wetter von gestern und spickt zu guter Letzt alles mit abgrundtief schlechten Dialogen. Würzt es mit absoluten Fehlbesetzungen, wie zum Beispiel Kiefer Sutherland als Gegenspieler und Senator Corvus oder Carrie-Anne Moss, die einfach nur dumm in der Gegend herumsteht (oder wahlweise liegt). Zudem versteht Anderson es, eine ganze Riege von eigentlich recht guten Seriendarstellern (zum Beispiel Kit Harington) erschreckend schlecht und lächerlich wirken und aussehen zu lassen, dass es einem bisweilen die Fußnägel hochrollt. Dazu fehlt es den Kämpfen an Blut (wobei das nicht zwingend wichtig ist, aber wenn man schon Arenenkämpfe zeigt, so sollte man auch zeigen, dass da mit Schwertern umgegangen wurde und die Kämpfer nicht einfach nur wie Fliegen von der Wand fallen). Dazu kommen einige offensichtliche Filmfehler und zwei unglaublich heldenhafte Helden. Die sich natürlich am Anfang als Feinde gegenüberstehen. Gähn.
Das 3D hingegen kommt - gerade bei dem Vulkanausbruch - richtig gut rüber, dass muss man dem Film lassen. Auch die Effekte des Vulkanausbruchs sind klasse. Das sind aber auch die beiden einzigsten Aspekte, die dem Film Punkte bringen. Keinerlei Spannung, man wartet regelrecht auf den Vulkanausbruch - und wenn er dann kommt, versinkt er am Ende noch in einer Schnulze, bei dem einen der kalte Schauer über den Rücken läuft. Nee, Herr Anderson, das war nichts. Zerstören kann der Herr Emmerich besser, Liebesgeschichten kann der Herr Camaron besser (und eindringlicher) erzählen und Sandalengeschichten kriegt Scott besser hin. Immerhin kann der Film über seine Laufzeit (mit einem Bierchen) unterhalten. Immerhin.
4,5/10
Montag, 19. Januar 2015
[SERIE] Star Trek: Voyager, Season 03
Endlich wird die Geschichte um die Voyager und ihre Reise durch den Delta-Quadranten actionlastig. Nicht, dass ich darauf bei einer "Star Trek"-Serie besonderen Wert lege, aber hier fehlt im Vergleich zu "The Next Generation" das gewisse Neuland, denn irgendwie hat man fast alles schon einmal mit der Crew der Enterprise D erlebt. Sei es nun die etwas abgewandelten Form einer Holodeck-Liebe ("Alter Ego") oder Zeitschleifen ("Coda") oder aber auch geistige Besitzübernahme ("Warlord"), alles ist so oder so ähnlich schon einmal dagewesen. Klar, dass nun etwas ganz Neues her musste. Das bietet Staffel 3 nämlich auch, einerseits geschickte Verknüpfungen zur Serie "The Next Generation" mit "False Profits", in der das dort in Staffel 3 entdeckte Wurmloch und die verschwundenen Ferengis wieder auftauchen (Staffel 3, Folge 08: "The Price"/"Der Barzanhandel"), andererseits eine sehr geniale Zeitreise mit "Future's End, Part I + II" und natürlich nicht zuletzte dem Auftreten eines altbekannten Gegners: den Borg. Allerdings ist ja da auch noch Spezies 8472, die mit ihren Bioschiffen eine wesentlich gefährlichere Macht als die Borg darstellen...
http://www.imdb.com/title/tt0708854/
3.1 Der Kampf ums Dasein - Teil 2 (Basics (2))
Die Crew der Voyager versucht, auf dem fremden Planeten zu überleben. Dort werden sie von einem Ungeheuer und wilden Eingeborenen angegriffen. Paris kann inzwischen mit einem Shuttle die Talaxianer zu Hilfe holen. Er will die Voyager zurückerobern. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708897/
3.2 Tuvoks Flashback (Flashback)
Tuvok leidet unter Halluzinationen, die sich niemand erklären kann. Janeway will das Rätsel losen. Sie beschließt, eine Geistesverschmelzung durchzuführen. Plötzlich befinden sich die beiden auf der Excelsior, die Captain Sulu befehligt. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708977/
3.3 Das Hochsicherheitsgefängnis (The Chute)
Wegen eines angeblichen Bombenanschlags kommen Kim und Paris in das Hochsicherheitsgefängnis der Akritirianer. Dort sticht ein Häftling Paris nieder und verletzt ihn schwer. Die Akritirianer fordern indessen die Übergabe der Voyager. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708989/
3.4 Der Schwarm (The Swarm)
Torres und Paris untersuchen merkwürdige Energie-Signaturen. Dabei fügen ihnen unbekannte Kräfte Verletzungen zu. Der Doktor reagiert bei der Behandlung der beiden äußerst merwürdig. Plötzlich greift ein Schwarm unzähliger kleiner Schiffe die Voyager an. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708895/
3.5 Das Wurmloch (False Profits)
Die Voyager entdeckt ein instabiles Wurmloch, das in den Alpha-Quadranten zu führen scheint. Auf einem nahen Planeten stoßen sie auf zwei Ferengi, die sich dort als Götter feiern lassen und die Bevölkerung ausbeuten. Die beiden hatten einst mit der Enterprise verhandelt. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708956/
3.6 Das Erinnern (Remember)
Die Voyager hat eine Gruppe Enaraner zu Gast. Diese sind äußerst freundlich und verfügen über telepathische Fähigkeiten. Auf einmal plagen Lieutenant Torres sehr real wirkende Träume über die Enaraner. Sie lassen das Volk in einem ganz anderen Licht erscheinen. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0394915/
3.7 Das Ritual (Sacred Ground)
Auf dem Planeten der Nechani nähert sich Kes einem Schrein. Da trifft sie eine gewaltige Entladung. Der Doktor befürchtet ihren baldigen Tod. Captain Janeway bittet den Magistrat des Planeten um Hilfe. Der rät ihr zu einem tätselhaften Ritual, um Kes zu retten. - 6/10
http://www.imdb.com/title/tt0708902/
3.8 Vor dem Ende der Zukunft - Teil 1 (Future’s End (1))
Ein Zeitschiff taucht aus dem 29. Jahrhundert auf und will die Voyager zerstören. Beide Schiffe werden zur Erde des Jahres 1996 verschlagen. Dort bringt der skrupellose Unternehmer Starling das Zeitschiff in seine Gewalt. Er will zu einer Zeitreise aufbrechen. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708903/
3.9 Vor dem Ende der Zukunft - Teil 2 (Future’s End (2))
Die Besatzung der Voyager lässt nichts unversucht, um Starling auszuschalten. Mit Hilfe der Astronomin Rain stellen Tuvok und Paris dem Unternehmer eine Falle. Doch Starling kann fliehen und startet das Zeitschiff. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0709010/
3.10 Der Kriegsherr (Warlord)
Die Voyager nimmt Verletzte an Bord. Einer von ihnen, Tieran, stirbt. Sein Geist ergreift Besitz von Kes. Unter dem Einfluss Tierans lässt sie sich auf dessen Heimatplaneten beamen und ermordet den Herrscher. Die Crew der Voyager versucht Tieran zu stoppen. - 6,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708987/
3.11 Die ‚Q‘-Krise (The Q And The Grey)
In der Nähe der Voyager explodiert eine Supernova. Kurz darauf erscheint Q bei Captain Janeway und will sich mit ihr paaren, was diese empört ablehnt. Sie ahnt einen Zusammenhang zwischen der Supernova und Qs Erscheinen. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708927/
3.12 Makrokosmos (Macrocosm)
Der Doktor schleppt nach einem medizinischen Einsatz Makroviren auf der Voyager ein. Janeway und Neelix kommen von einer Reise zurück und sind als einzige nicht befallen. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen die Viren auf. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708894/
3.13 Das Wagnis (Fair Trade)
Als Gegenleistung für eine Weltraumkarte besorgt Neelix seinem alten Freund Wixiban heimlich Medikamente von der Voyager. Der Tausch erweist sich als Drogenhandel, bei dem ein Dealer erschossen wird. Die Besatzung der Voyager gerät in Schwierigkeiten. - 6,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708849/
3.14 Das andere Ego (Alter Ego)
Die Crew der Voyager beobachtet einen eigenartigen Nebel. Kim verbringt unterdessen seine Freizeit auf dem Holodeck. Dort verliebt er sich in die holographische Frau Marayna. - 6,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708865/
3.15 Der Wille (Coda)
Nach einem Absturz mit einem Shuttle kämpft Captain Janeway mit dem Tod. Ihr Vater, der Admiral, kommt vermeintlich aus dem Jenseits und will sie dazu überreden, den Tod anzunehmen. Janeway glaubt nicht, dass die Erscheinung wirklich ihr Vater ist. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0394908/
3.16 Pon Farr (Blood Fever)
Der Vulkanier Vorik durchläuft einen Paarungszyklus und sucht eine Gefährtin. Seine Wahl fällt auf B’Elanna. Als diese ablehnt, versucht er eine gewaltsame Geistesverschmelzung mit ihr. Von da an verhält sich B’Elanna immer agressiver. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0709005/
3.17 Die Kooperative (Unity)
Die Voyager trifft auf ein stillgelegtes Raumschiff der Borg. Währenddessen trifft Chakotay auf ehemalige Borg, die versuchen, ein neues Leben anzufangen. Dazu muss jedoch das Schiff der Borg für kurze Zeit reaktiviert werden. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708979/
3.18 Charakterelemente (The Darkling)
Der Doktor hat im Holodeck historische Persönlichkeiten erzeugt und übernimmt deren schlechte Charaktereigenschaften. Allmählich verändert sich dadurch seine Persönlichkeit. Als Tuvok und Chakotay ihm auf die Schliche kommen, entführt er Kes. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708965/
3.19 Die Asteroiden (Rise)
Der Planet der Nezu wird mit künstlichen Asteroiden beschossen. Die Mannschaft der Voyager eilt zu Hilfe und kann die Geschosse zertrümmern. Tuvok und Neelix geraten gemeinsam mit Bewohnern des Planeten in eine Notlage. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708896/
3.20 Die neue Identität (Favorite Son)
Die Voyager begegnet einem Schiff der Nasari. Ohne Grund eröffnet Kim das Feuer. Er hat für seine Reaktion keine Erklärung. Kurz darauf trifft die Voyager auf Taresianer. Lyris, die Anführerin, heißt Kim als einen aus ihrem Volk willkommen. - 6,510
http://www.imdb.com/title/tt0708855/
3.21 Temporale Sprünge (Before And After)
Als Greisin durchlebt Kes Zeitsprünge, die sie rückwärts durch ihr Leben führen. Der Doktor und Paris suchen nach der Ursache dafür. Ein Angriff der Krenim, bei dem die Crew der Voyager mit Chronoton-Partikeln verseucht wurde, scheint der Schlüssel zu sein. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708954/
3.22 Das wirkliche Leben (Real Life)
Der Doktor erschafft sich eine holographische Familie. B’Elanna findet seine heile Familienwelt aber zu unrealistisch und kreiert ihm eine neue. Von nun an gibt es Streit. Dem Doktor wächst die Sache langsam über den Kopf. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708878/
3.23 Herkunft aus der Ferne (Distant Origin)
Wissenschaftler der Voth entdecken, dass ihr Volk genetisch eng mit den Menschen verwandt ist. Sie beamen sich getarnt an Bord der Voyager und beobachten die Crew. Als sie entdeckt werden, nimmt einer der Wissenschaftler Chakotay als Geisel. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708877/
3.24 Translokalisation (Displaced)
Science-FictionAn Bord der Voyager geschehen seltsame Dinge: Crewmitglieder verschwinden spurlos. Währenddessen tauchen immer mehr Fremde vom Volk der Nyrianer an Bord auf. Die verschwundenen Besatzungsmitglieder finden sich auf einem erdähnlichen Planeten wieder. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0709013/
3.25 Rebellion Alpha (Worst Case Scenario)
Torres entdeckt ein unvollständiges Holo-Programm, das eine Rebellion der Maquis-Leute auf der Voyager simuliert. Tuvok und Paris wollen das Programm weiterschreiben. Dabei macht sich Seskas Holofigur selbständig und nimmt Tuvok und Paris gefangen. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708968/
3.26 Skorpion - Teil 1 (Scorpion - Part 1)
Die Voyager stößt auf einige fast völlig zerstörte Borg-Schiffe. An einem der Wracks hängt eine Art Bio-Masse, die die Crew der Voyager untersuchen möchte. Tuvok, Chakotay und Kim begeben sich auf eines der Schiffe. Sie treffen dort auf eine äußerst aggressive Lebensform - Spezies 8472.... - 9/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
Sonntag, 18. Januar 2015
Carrie (2013)
Carries (Chloë Grace Moretz) Leben ist die Hölle. Von einer strenggläubigen Mutter (Julianne Moore) wird sie drangsaliert und in Verweigerung jeder Körperlichkeit im Unwissen über ihre beginnende Pubertät gelassen. In der Schule ist das stets bieder gekleidete Mädchen das Opfer von Hohn und Spott. Als Carrie einmal besonders verzweifelt ist, bemerkt sie, dass sie telekinetische Kräfte besitzt. Die neu gewonnene Kraft gibt ihr das nötige Selbstbewusstsein, um sich von ihrer Mutter zu emanzipieren und sogar am Abschlussball ihrer Schule teilzunehmen. Doch ihre Mitschüler haben sich eine ganz besonders gemeine Überraschung für sie ausgedacht. Der Schock entfesselt übermenschliche Kräfte.
"Carrie" gab es schon einmal. 1976 verkörperte Sissy Spacek die junge Dame, das Mobbingopfer, die von allen verlachte junge Frau, die von ihrer religiös-fanatischen Mutter in die Grenzen der 10 gebote gezwungen und gehalten wird. Nun war es 37 Jahre später an der Zeit für eine Neuauflage. Und ich muss gestehen, auch wenn ich sehr wenig von Remakes halte (weil, warum sollte man einen großartigen Film aufhübschen und neu verfilmen?), für mich persönlich war die aktuelle Version von "Carrie" ein großartiger Film, der mich sehr gefesselt hat. Ich habe versucht, den Film völlig losgelöst vom Original zu betrachten und dementsprechend auch zu beurteilen. Warum konnte ich das? Nun, "Carrie" ist ein Sozialdrama mit paranormalen Horrorelementen und kein Horrorfilm im eigentlichen Sinne. Dass ist allerdings nichts Neues, denn schon Stephen Kings Romanvorlage war als gruselig angehauchtes Sozialdrama angelegt und nicht als klassischer Horrorroman. Dass "Carrie" seit jeher fälschlicherweise als Horrorthriller klassifiziert wird, führt natürlich bei vielen zu falschen Erwartungen.
Der 2013er "Carrie" ist mehr als 08/15-Horror und allein das macht ihn für mich schon an sich attraktiver als die Version von 1976, bei der teilweise sogar krampfhaft versucht wurde, ihn so gruselig wie möglich zu machen, was allerdings nicht im Sinne des Erfinders ist. In der hiesigen Adaption ist Carrie menschlicher als in der ersten Fassung. Sie ist ein Mädchen, das von zwei Seiten her schrecklichen Umständen ausgesetzt ist und daran mit der Zeit zerbricht. Auf der einen Seite steht die von religiösem Wahn getriebene psychopathische Mutter, die Carrie unterdrückt, in ihrer Entwicklung hemmt und vom gesellschaftlichen Leben abkapselt, wobei auch psychische und physische Gewalt nicht ausbleiben (Im neuen Film wird der religiöse Wahn erfreulicherweise so dargestellt, wie er auch in der Realität meist ist: absurd und gegen das gerichtet, was der Glaube eigentlich aussagt, und nicht als logische Konsequenz christlicher Überzeugung. Auf der anderen Seite stehen Carries Mitschüler(innen), die sie brutalst schikanieren und mobben, da sie durch ihr Anderssein, welches größtenteils aus der mütterlichen Erziehung resultiert, ein gefundenes Fressen für die wilde Meute ist. Durch diese Einflüsse wird Carrie zu einem immer ängstlicheren und scheuen Mädchen. In einem Moment äußerster Verzweiflung (die berühmte Duschraumszene) entdeckt Carrie erstmals ihre übernatürliche Begabung zur Telekinese, die sie im Laufe des Films immer verdichteter zum Einsatz bringt, um sich gegen die feindliche Umgebung zu schützen, in der sie aufwächst. Bemerkenswert ist, dass die Telekinese im Film eher nebensächlich ist und erst gegen Ende in den Vordergrund des Geschehens rückt.
Darstellerisch ist dieser Film mit wenigen Abstrichen als grandios zu bezeichnen. Die wundervolle Chloë Grace Moretz beweist mit ihrer Darstellung der Carrie wohl endgültig, dass sie eine der besten Schauspielerinnen unserer Zeit und vor allem ihres Alters ist. Sie spielt so grandios, dass man ihr ihre Rolle von Anfang an abkauft und voll mit Carrie mitfühlt. Als sie dann am Ende des Films jenes legendäre Blutbad anrichtet, kann man ihr dies fast nicht verübeln, da sie von Anfang an die eindeutige Sympathieträgerin ist. Einfach großartig! Mit Julianne Moore ist auch die Rolle der psychopathischen Mutter perfekt besetzt. Moore gelingt es, dem Zuschauer von Beginn an unsympathisch und unheimlich zu sein. Als sie dann später völlig überschnappt, wird klar, dass sie zusammen mit den Mitschülerinnen, allen voran Chris, der wahre Anthagonist in diesem Film ist.
Ein nächstes Kriterium sei die Nähe zur Buchvorlage. Stephen King schrieb "Carrie" als seinen sechsten Roman, es war jedoch der erste der veröffentlicht wurde. Das war 1974, also vor knapp 40 Jahren. Kimberley Peirce, die Regisseurin des neuen Carrie-Films, hat den Stoff der Romanvorlage in unsere Zeit transportiert, wodurch die Geschichte um einige Details, vor allem was das Mobbing angeht, ergänzt bzw. verändert wurde. Im Zeitalter digitaler Medien nimmt Mobbing nämlich mitunter weitaus grausamere Ausmaße an, als es früher möglich gewesen wäre (zum beispiel das YouTube-Video der Tampon-Aktion). Insgesamt ist der Film jedoch sehr nah an der Romanvorlage orientiert und bringt die Botschaft derselben wunderbar herüber.
Die neue "Carrie" ist ein großartiger Film über Mobbing, religiösen Wahn und die Verletzlichkeit der menschlichen Seele, der natürlich ein paar kleine Schwächen hat, mit Chloë Moretz und Julianne Moore in den Hauptrollen aber perfekt besetzt und durch Einsatz diverser Filmtechniken fantastisch inszeniert ist. Einzig dass der Stoff schon einmal so dagewesen ist, beschert dem Remake einen halben Punkt Abzug.
7/10
Hercules (1997)
http://www.imdb.com/title/tt0119282/
Der junge Hercules lebt als Sterblicher auf der Erde. Doch eines Tages findet er heraus, dass er auf dem Olymp das Licht der Welt erblickt hat und sein Vater der mächtige Zeus ist. Um aber auf den Berg der Götter zurückkehren zu können, muss Hercules erst beweisen, dass er ein richtiger Held ist. Hades, der hitzköpfige Herrscher der Unterwelt, versucht inzwischen, mit allen Mitteln die Macht über das ganze Universum zu erlangen. Hercules aber setzt seine Kraft gezielt gegen das Böse ein, um schließlich den ihm zustehenden Platz bei den Göttern einzunehmen!
"Hercules" ist zwar einer der schwächeren Disneyfilme und es fehlt ihm
an dieser speziellen Magie, die für Disney im Grunde bezeichnend ist. Der Zeichenstil ist ein komplett
anderer, der griechischen Kunst angepasst. Originell ist er - ohne Frage. Die
ganzen Schnörkel und Kreisel waren mir anfangs etwas ungewohnt, passen aber
mittlerweile ganz gut dazu. Dieser Stil tanzt halt (wie der Stil des Disney-Films "Mulan")
aus der Reihe.
Ich finde das passt. Dieser Film ist für mich unglaublich unterhaltsam, hat
eine tolle Musik, und macht er mit seinen schrägen Charakteren und dem
grandiosen Humor einiges wieder wett. Erwähnenswert ist hier natürlich die Figur von Hades, dem ziemlich
redegewandten und hinterhältigen Onkel von Hercules. Sprüche wie "Hat
mir jemand die Haare gelöscht?" oder "Hades hat es!" sind einfach
bezeichnend und immer für einen Lacher gut. Seine beiden Handlanger Pech
und Schwefel sind ebenfalls lustig und bringen ebenfalls ein paar
Sprüche. Für einen Disneyfilm typisch gibt es hier natürlich auch wieder
Lieder, aber diese sind überhaupt nicht lästig wie in manchen anderen
Filmen sondern wahre Ohrwürmer. Sie werden von den tollen Stimmen der
Musen vorgetragen, aber auch Meg oder Hercules dürfen mal zum Einsatz
kommen. Ein Zeichentrickfilm ohne die disneytypische Magie also, aber dafür mit umso mehr Humor und Herz.
7,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Disney
Samstag, 17. Januar 2015
Dawn Of The Dead - Zombie (Extended Cut) (1978)
"Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist kommen die Toten auf die Erde zurück."
Es herrschen Panik und Chaos auf der Welt. Der nationale Notstand wird ausgerufen. Aus unbekannten Gründen verwandeln sich die Körper kürzlich verstorbener in fleischhungrige Untote. Auf den Strassen wandeln die Zombies umher. Vier Menschen können sich mit einem Hubschrauber aus den Fängen des Grauens retten. Sie verstecken sich in einem gigantischen Shopping- Center und verschanzen sich dort. Anfangs scheint dies ein sicherer Ort zu sein, doch schon bald müssen sie feststellen, das die lebenden Toten viel gefährlicher sein können, als zuerst angenommen. Gemeinsam beginnen sie einen Kampf gegen die Zombie-Übermacht und müssen sich bald noch brutaleren Gegnern stellen.
Was soll man schon groß über diesen Klassiker des Zombie-Horrorgenres schreiben? Es ist der Vorzeige-Zombiefilm schlechthin, ja, er war sogar so gut, dass Zack Snyder ihm fast 20 Jahre später ein zeitgemäßes Remake spendierte. Was macht diesen Film aber nun zum Klassiker des Zombiefilms? Was macht ihn nicht nur zum wohl besten Film dieses Genres, sondern sogar zum Bestandteil vieler Listen der besten Filme aller Zeiten und aller Genres? Will man mit den Mängeln des Streifens beginnen, so muss man doch sehr angestrengt nachdenken und kommt letztendlich doch nur zu dem Schluss, dass die Zombies etwas merkwürdig aussehen - da ist man im Jahr 2015 anderes gewohnt. Aber hier ist man schließlich noch in der Anfangsphase dieses Genres. Zugegeben - die blau angestrichenen Zombies wirken daher aus heutiger Sicht etwas unfreiwillig komisch, aber man gewöhnt sich sehr zügig an sie.
Viel mehr gibt es hingegen zu den positiven Aspekten von "Dawn Of The Dead" zu sagen: mit einer stattlichen Länge von 139 Minuten, zumindest der Extended Cut, der auch alle Szenen und Gewaltspitzen enthält, weiß der Film auf der einen Seite viel zu erzählen, auf der anderen Seite aber auch über die volle Länge zu unterhalten und bei Laune zu halten. Kein langwieriges Vorgeplänkel - die Vorgeschichte gab es ja auch bereits in "Night Of The Living Dead". Den Charakteren wird viel Zeit zur Entwicklung gegeben. Und es sind nur vier Charaktere. Und die werden ausführlich vorgestellt.
Sie haben Macken, sie haben positive Seiten. Insgesamt sind sie sehr
sympathisch dargestellt. Das geht dann so weit, dass einem fast die
Tränen aus den Augen kullern, als man feststellt, dass einer von Ihnen gebissen
wurde. Langsam wird er dann, wie er selbst sagt, "einer von ihnen". Und das
ist so gefühlvoll dargestellt, dass man sich kurz vergewissern muss,
dass man immer noch "Dawn Of The Dead" schaut und kein Drama.
Ein weiterer Höhepunkt des Filmes ist die ausufernde Darstellung des
Vakuums, in dem sich die vier Protagnoisten befinden. Sie warten, tun dies und
das, aber geholfen wird ihnen nicht. So versucht jeder, damit umzugehen,
dass Hilfe wohl nicht kommen wird und man wahrscheinlich noch lange
Zeit in dieser Leere verbringen wird. Man kommt sich näher, freundet
sich an, veranstaltet sogar ein Candlelight-Dinner.
Die Dialoge sind keine Wortfetzen, die einem nur sagen
sollen, dass es tatsächlich sowas wie ein Drehbuch gibt. Die Gespräche
sind frei von platten Parolen, wie man sie in so vielen Filmen des Horrorfilmgenres hört. Keiner der Charaktere wird
durch Verhalten und Wortwahl zu einem Stereotyp. Es gibt kein
egozentrisches Arschloch, kein hysterisches Weibsbild, keinen
ultraharten Draufgänger. Alle vier sind aus wie aus dem Leben genommen und
gerade dadurch so realistisch und keine Abziehbilder verfremdeter,
standardisierter Ideen von einfallslosen Hollywood-Autoren.
Selbst aus heutiger Sicht ist dieser Film rein gewalttechnisch dazu auch noch sehr brutal. Es wird gemetzelt, ausgeweidet,
erschossen, skalpiert und enthauptet. Für jeden Gorehound ist dieser Film, trotz seiner 35 Jahre, ein wahrer
Augenschmaus. Und mit dem Soundtrack wird eine dazu passende und grandiose
Atmosphäre geschaffen; eine Atmosphäre, die einnimmt und einen nicht
mehr loslässt. Sowieso scheint es eine der Stärken der damaligen
Zombiefilme zu sein, über einen grandiosen Score und eine tolle
Atmosphäre zu verfügen. Skurril, vielleicht sogar absichtlich humorig ist der Film stellenweise auch: ein Zombie, der über ein Geländer in
den Kaufhausbrunnen stürzt, ein Hare-Krishna-Zombie und die heterogene
Zusammenstellung der Plünderer, immerhin bestehen sie aus einem Mann mit
SS-Helm, einer Hippietante, Tom Savini und, last but not least,
einem Mexikaner mit Sombrero, was an sich schon lustig ist, aber
noch dadurch getoppt wird, dass dieser Mexikaner zwar vor den Zombies
flüchtet, aber trotzdem noch Zeit hat, an einer Maschine seinen
Blutdruck messen zu lassen, was sinnigerweise dazu führt, dass er zehn
Sekunden später gar keinen Blutdruck mehr hat. Da muss man doch einfach grinsen.
8/10
Von KOCH Films kommt der Film in einer "Limited Special Edition" Box,
die den Film in der Argento-Fassung in
Ultra-HD-Qualität enthält und alle weiteren Fassungen auf Blu-ray, sowie 2 Bonus-Discs und zahlreiche Informationen zum Film.
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Films
Textauszüge: Wikipedia
Tigerland (2000)
Amerika 1971. Der Vietnamkrieg spaltet die Nation. Die letzte Station vor dem Einsatz heißt "Tigerland", eine undurchdringliche Wildnis, in der der Dschungelkrieg simuliert wird. Unter schärfsten Bedingungen werden hier die jungen Soldaten für den Fronteinsatz gedrillt. Einer von ihnen ist der rebellische Rekrut Bozz (Colin Farrell), der nicht bereit ist, sich dem gnadenlosen System unterzuordnen. Er missachtet die sadistischen Befehle seiner Vorgesetzten und wartet nur auf die Gelegenheit zur Flucht. In der Hölle von "Tigerland" kommt es zur tödlichen Konfrontation.
Mit "Tigerland" ist Regisseur Joel Schumacher ein interessantes Kriegsdrama gelungen, dass durch die Spannung innerhalb der Rekruten bei der Vorbereitung auf den Vietnamkrieg überzeugt. Hier sieht man, dass viele Männer schon vor dem eigentlichen Krieg psychische Probleme haben oder einfach nicht mit der Situation umgehen können und eben deswegen einknicken. "Tigerland" ist einfach roh, dreckig und ungeschönt und verzichtet im Gegensatz zu anderen ähnlichen Vertretern fast völlig auf gewaltdarstellung - von der dargestellten psychischen Belastung in der Ausbildung der Soldaten mal abgesehen. Sicherlich hat der Film auch einige Schwächen. Gerade die Nebenfiguren, die Ausbilder oder die Figur des Wilson (Shea Whigham) sind etwa stereotypische, fast schon zu amerikanisch oder eben erwartet rassistisch dargestellt. Dagegen steht aber mit Collin Farrell ein wirklich herausragender Protagonist, der vieles wieder raus holt. "Tigerland" ist sicher kein "Full Metal Jacket" und schon gar kein "Platoon", aber es ist ein spannender, teils sogar satirischer Streifen, der einerseits spannend erzählt und andererseits stark erschüttert.
6,5/10
Lilo & Stitch (2002)
Mach dich bereit für die wilde Geschichte über das eigenwillige kleine Mädchen Lilo und ihren adoptierten "Hund" Stitch, der tatsächlich ein getarnter Außerirdischer ist. Mit Stitch hält das absolute Chaos in den ohnehin turbulenten Haushalt von Lilo und ihrer großen Schwester Nani Einzug. Für noch mehr intergalaktischen Spaß sorgen Stitchs außerirdische Verfolger, die ihm hart auf den Fersen sind. Schon bald steht ganz Hawaii Kopf - doch da ist noch Lilos unerschütterlicher Glaube an "Ohana", die hawaiianische Vorstellung von Familie und deren Zusammenhal...
Ein völlig untypischer Disney-Film, dessen Story zwar sehr vorhersehbar ist, aber durch das immer alles zerstören-wollende Knuddelmonster vom anderen Stern ("Stitch") vieles wett macht. Stitch gehört wohl zu den schrillsten, abgefahrensten und dennoch liebenswertesten Trickfiguren aus dem Hause Disney. Eine Geschichte über eine Freundschaft, zwischen zwei "Außenseitern" (ein etwas "schrulliges" Mädchen und lebendige außerirdische "Waffe"), über Familienzusammenhalt, alles gepaart mit einer wirklich gelungenen Prise Humor. Auch wenn mir Stich (vor allem in der Mitte des Films) in seinem Zerstörungswahn manchmal etwas zu viel wird, finde ich die eigentliche Story um Familien sehr rührend und wirklich süß (allein schon wie Stitch das Surfen für sich entdeckt) umgesetzt. All das, gepaart mit hawaiianischen Rhythmen und einigen (typisch) rührenden Szenen, macht "Lilo & Stitch" zu etwas ganz Besonderem. Leider kommt das Ende etwas abrupt und nicht völlig plausibel daher - aber da kann ich in Anbetracht der reichlich gelungenen Gags - großzügig drüber hinwegsehen.
7,5/10
Donnerstag, 15. Januar 2015
As Above, So Below - Katakomben (2014)
Tief unter den Straßen von Paris winden sich kilometerlange Schluchten, die ewige Ruhestätte zahlloser Seelen. Als sich ein Team von Archäologen aufmacht, um das dunkle Labyrinth zu erforschen, entdecken sie ein grauenvolles Mysterium, das diese Totenstätte eigentlich für immer bewahren sollte. Der Besuch in den Katakomben wird plötzlich zu einem fesselnden Horrortrip, der sich tief in die Psyche gräbt ...
Atmosphärisch macht "Katakomben" etliches richtig. Hier ein wenig "The Descent", da ein wenig "Blair Witch Project". Reale werden mit surrealen Ängste schleichend verbunden und schrittweise verschärft, (erfreulicherweise) ohne dabei den Bogen zu überspannen. Es wird authentisch mit den Vorstellungen des Publikums gearbeitet, anstatt plump CGI-Effekte auszupacken. Der Blutdruck steigt je tiefer die Höhlenforscher in das unterirdische Labyrinth unter Paris einsteigen. Je tiefer die jungen Leute hineingehen, desto weiter scheinen sie von der Sicherheit entfernt und desto eher gerät die Situation außer Kontrolle. Sie geraten an ihre Grenzen und darüber hinaus. Es ist definitiv spannend mit ihnen die Unterwelt zu erkunden. Einige Ideen zünden bei mir; insbesondere die Jahrhunderte alte Mythologie, die immer wieder rezitiert oder eingebracht wird, erweist sich als tragfähige Projektionsfläche und willkommene Abwechslung zu den üblichen, oberflächlichen Horrorklischees.
Leider steigert sich "Katakomben" aber ab einem gewissen Punkt nicht mehr und agiert am Ende geradezu zurückhaltend und konservativ. Aber das war wohl nicht im Budget drin und man betrachtet die Hölle hier wohl als eine Art Therapiesitzung, in der die Protagonisten mit ihren Ängsten konfrontiert werden. Auch nicht schlecht, aber so haben sie sogar einen Ausweg aus der Hölle: sobald sie sich ihren Ängsten stellen wird alles gut. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn die Hölle sollte keinen Ausweg haben, sonst ist sie nur halb so schrecklich. Auch das Ende wirkt ein wenig uninspiriert. Nach so einem Abenteuer erwartet man doch noch einen Knalleffekt. Dennoch ist es einer der besseren und spannendsten Horror-Streifen der letzten Zeit. Ich habe so intensiv mitgeschaut, dass ich an zwei Stellen richtig erschrak. Und das schafft nicht jeder Film.
7,5/10
Der "Found-Footage"-Streifen erschien unter anderem auch einer "Limited Steelbook Edition" miteinem sehr schicken (undvor allem sehr hübsch passendem) Wendecover...
Speed 2: Cruise Control (1997)
Halten Sie Ihre Schwimmwesten bereit, denn die actiongeladene Fortsetzung von "Speed" begibt sich auf Hochseekurs. Erleben Sie Sandra Bullock erneut in ihrer Star-Rolle als Annie Porter. Die Karibik-Kreuzfahrt mit ihrem Freund Alex (Jason Patric) entwickelt sich unaufhaltsam zur rasenden Todesfahrt, als ein wahnsinniger Computerspezialist (Willem Dafoe) den Luxusliner in seine Gewalt bringt und auf einen mörderischen Zerstörungskurs programmiert... Eine hochexplosive Reise, bei der kein Geringerer als Action-Spezialist Jan De Bont ("Speed", "Twister") das Ruder in die Hand nimmt. "Speed 2: Cruise Control" lässt Ihre Adrenalin-Wellen in rasender Geschwindigkeit ganz nach oben schnellen.
So steht es auf der Rückseite des Blu-ray-Covers. Und das nach dem enormen Erfolg von "Speed" eine Fortsetzung folgen würde, war so sicher wie das Amen in der Kirche. Allerdings ist es schon ein Armutszeugnis, das man aus "Speed 2: Cruise Control" einen so seelenlosen und unfassbar blassen Actionthriller gemacht hat, der dem grandiosen Vorgänger meilenweit hinterher hinkt.
Mit Nobelpreisverdächtigen Sätzen wie "Oh mein Gott! Das Boot bewegt sich!" oder mit bei der kleinsten Berührung explodierenden Segelschiffen (wobei im Gegensatz dazu vollgetankte Motorboote einfach beiseite geschoben werden) folgt "Speed 2" dabei ganz brav den typischen Sequel-Regeln Hollywoods: schneller, größer und lauter. Alles muss getoppt werden, alles muss gigantischer und der Schauwert enorm sein. Sicher gelingt das Regisseur De Bont auch irgendwo, denn er lässt ja den Luxusliner immerhin recht rasant übers Meer rasen. Leider ist das alles aber so spannungsarm und furchtbar überdreht, dass die Action nicht mehr richtig Spaß machen will. Hinzu kommt, dass die Effekte für so eine Produktion schon wirklich schlecht gemacht sind und auch die Story nicht mehr hinnehmbar ist. Selbst die Darsteller nerven. Sandra Bullock ist bei weitem nicht mehr so liebenswert wie im Erstling und auch ihr neuer Freund und Cop Jason Patric sind ziemlich blasse Kameraden. Wirklich positiv ist nur William Dafoe als Bösewicht, dessen Potential allerdings auch großzügig verschleudert wird. Negativ ist dann wieder der wirklich seltsame und beinahe schon kindliche Humor, der noch dazu immer an den falschen Stellen eingesetzt wird.
An "Speed 2" machen nur wirklich die hin und wieder vorkommenden Actionszenen Spaß - wenn ale Beteiligten die Klappe halten. Und die finale Kollision mit der Ferieninsel stellt dabei noch ein gewisses Highlight dar. Es ist wirklich schade dass man "Speed 2" so versenkt hat. Der Streifen hätte eine flotte Action-Fortsetzung werden können, doch leider ist nur eine sehr durchschnittliche Actionkost herausgekommen.
4/10
Mittwoch, 14. Januar 2015
Horrible Bosses (Totally Inapropriate Edition) - Kill The Boss (Die total unangemessene Edition) (Unrated) (2011)
Nick (Jason Bateman), Kurt (Jason Sudeikis) und Dale (Charlie Day) erleben ihre tägliche Plackerei inzwischen als derart unerträglich, dass es für sie nur noch eine Option gibt: Weil sie sich eine Kündigung nicht leisten können, müssen sie ihre Bosse loswerden. Zu diesem Zweck trinken sie sich reichlich Mut an und lassen sich von einem aufdringlichen Ex-Knacki zu einem windigen Komplott überreden … das Ergebnis ist ein komplizierter, angeblich todsicherer Plan, der sie ein für alle Mal von ihren Arbeitgebern befreien soll. Ein kleines Problem bleibt allerdings ungelöst: Selbst die besten Pläne sind nur so narrensicher wie die Köpfe, die sie sich ausgedacht haben.
Wie schön könnte der Montagmorgen doch sein. Man kommt übermüdet ins Büro, grüßt, schlecht camoufliert, die lästigen Kollegen und erfährt dann, der Drecksack von Chef ist tot. Juhu! "Kill The Boss" ist die filmische Umsetzung dieses Wunschtraums, sich des lästigen, blöden Deppen von einem Vorgesetzten, zu entledigen. Und - zu aller großen Überraschung - läuft das nicht minder deppernde Besetzungs-Trio Jason Bateman, Charlie Day und Jason Sudeikis nicht gearde als Amokläufer durch einen schwarzhumorigen Splatter-Marathon. Das wäre ja dann keine Anarcho-Komödie im Sinne des großen "Hangover"-Vorbilds gewesen.
Stattdessen quälen sich die Buddys hier durch den Arbeitsalltag und mosern in der Kneipenrunde über ihr Schicksal. Wenn sie dann jemanden killen wollen, verstehen sie die Sache mit den Wasserspielchen falsch oder es wird ihnen abgenommen. Richtig lustig ist das nicht. Jedenfalls dann, wenn es um die armen Angestellten geht. Lustig wird es aber, wenn die Bosse auftrumpfen dürfen. Jennifer Aniston, Colin Farrell und Kevin Spacey sind doch die eigentlichen Stars des Films. Richtig schön böse und vulgär. Die Übersteigerung jeglicher Arschloch-Definition und manchmal auch selber etwas naiv. Dieses Gespann macht dann doch den wahren Reiz des Films aus. Gerade auch weil Aniston und Farrell so fast noch gar nicht zu sehen waren. Und weil Spacey wohl gar nicht erst für diesen Part in eine Rolle schlüpfen musste.
Auf jeden Fall sind es diese Minuten von "Kill The Boss", in denen die Chefs der politischen Korrektheit den Krieg erklären, sich psychomäßig gebärden und einfach schon deshalb zum Dranbleiben animieren. Selbst wenn der restliche Streifen etwas absackt und sich in Gürtellinienhumor verliert. Trotzdem unterhaltsam und witzig.
6,5/10
... und bei Mediamarkt und Saturn gibt es den Film auch im Steelbook.
Samstag, 10. Januar 2015
A Million Ways To Die In The West (2014)
Was tun, wenn es einen ganzen Kerl bräuchte, um die Frau seiner Träume zurückzugewinnen, aber man doch eher nur zum halben Hahn taugt? Genau dieser Frage muss sich der einfache Schaf-Farmer Albert (Seth MacFarlane) stellen, nachdem seine Freundin (Amanda Seyfried) ihn verlassen hat, nur weil er einem bevorstehenden Duell durch Flucht entwich. Albert erhält die einzig wahre Antwort auf diese elementare Frage in Form einer taffen Frau (Charlize Theron), die sich ihm als Nachhilfelehrerin in Sachen Wilder Westen anbietet. Als Frau des skrupellosen Outlaws Clinch (Liam Neeson) kennt sie sich darin bestens aus. Nachdem dieser jedoch hinter den Deal gekommen ist, ist es an Albert zu zeigen, was er an Lektionen bereits gelernt hat. Und die erste ist ganz klar: Es gibt eine Millionen Wege im Wilden Westen zu sterben!
Gnihihihi, das war also "A Million Ways To Die In The West". Tja, was soll man zu diesem Film sagen? Hier scheiden sich wohl wirklich die Geister. Wenn man ihn nüchtern betrachtet ist es eigentlich richtiger Schwachsinn. Aber ich muss sagen, genau deshalb mag ich ihn! Die Witze sind meiner Meinung nach hier teilweise so offensichtlich gestellt, dass es schon wieder wirklich gut ist. Der Humor ist teilweise so derb und schwachsinnig, dass auch der wieder wirklich gut ist. Der Cast ist ebenfalls echt Spitze (bis auf Seth MacFarlane, der passte leider gar nicht in das Gesamtbild) und die Schauspieler wurden treffend plaziert. Man merk dem Film einfach an, dass die Schauspieler Spaß an der Sache haben. Selbst Liam Neeson wollte wohl einfach mal etwas Hirnloses machen, anstatt massenhaft Leute aus dem Weg zu räumen. Der Film nimmt sich zum Glück auch nicht ernst und das tut ihm nur gut. Wenn man mal einen hochklassig besetzten hirnfreien Film sehen will, ist man hier absolut richtig. Ich bin aber auch niemanden böse, der mit diesem Streifen nicht klarkommt, denn ich glaube sogar die Macher wussten, dass sie hier nicht jedermanns Geschmack treffen. Aber ganz ehrlich: FSK12? Zersplatterte Körper, ständige sexuelle Anspielungen und hier und da gut sichtbar spritzendes Blut... das verstehe wer will.
7/10
PS: Für Filmfans bietet der Film den einen oder anderen ganz besonderen Leckerbissen. Das fängt bei kleinen Gimmicks im Hintergrund an und endet beim ... ach, das soll mal jeder selber sehen...
Independence Day (1996)
Es ist der 2. Juli – zwei Tage vor dem Independence Day – als plötzlich riesige Objekte entdeckt werden, die sich auf Kollisionskurs mit der Erde befinden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um Raumschiffe handelt, die sicher nicht in friedlicher Absicht kommen. Schon am nächsten Tag sind diverse Weltmetropolen weitgehend zerstört und US-Präsident Whitmore (Bill Pullman) muss handeln. Wird es den Armeen aus aller Welt mit Hilfe des Ex-Wissenschaftlers David Levinson (Jeff Goldblum) und des Piloten Captain Steven Hiller (Will Smith) gelingen, die Welt vor der Zerstörung zu retten, um den Independence Day wieder feiern zu können?
Manchmal tut es einfach verdammt gut einen solchen Film zu sehen, bei dem man nun wirklich gar nicht auf irgendetwas achten muss. Weder auf tiefgründige Aussagen, noch auf eine hochanspruchsvolle Story. Manchmal ist so ein Krach-Bumm-Actionfilm eben genau das Richtige. Gut, es ist auch oft so, dass derartige Filme mir dann wirklich zu sehr auf Materialschlacht ausgelegt sind und manchmal macht mir das dann eben keinen Spaß mehr. Aber hier... hier war das nicht so und wird vermutlich auch nie so sein. John Landis sagte einmal, dass Emmerich eines wirklich drauf hat: und das ist, alles zu zerstören. Da hat er Recht.
"Independence Day" ist da natürlich ein Vorzeigefilm des deutschen Regisseurs. Er macht richtig viel Spaß, dabei zuzusehen, wie die Erde Stück für Stück auseinander genommen wird - bis die Menschheit zurückschlägt. Natürlich ist die Story kompletter Schwachsinn, aber irgendwie schafft es Emmerich, einen von Anfang bis Ende super zu unterhalten. Und das ist doch schon mal was! Zudem hat der Film den Vorteil, dass er, auch wenn er nun fast 20 Jahre auf dem Buckel hat, immer wieder Spaß macht.
Im Prinzip geht es nur darum, wie Aliens die Erde angreifen. So einfach und doch so passend und dann eben auch mehr als gelungen verpackt mit ein oder zwei Special Effects . Zudem war von allen wichtigen Bereichen etwas drin: Humor, Action, Spannung, Drama, Liebe und selbst Horror, eben vertreten durch die Aliens. Für jeden ist also etwas dabei, alles schön komprimiert in einem Film, der, trotz der Laufzeit von knapp 145 Minuten, ziemlich kurzweilig ist. Der Cast war hierbei auch sehr ordentlich, vor allem die Kombination Will Smith/Jeff Goldblum funktioniert perfekt, davon hätte man sich gerne noch den ein oder anderen Moment mehr gewünscht
Schon damals zeigte der Untergangs-Film atemberaubende Effekte, bspw. der Beschuss auf das Empire State Building, das Weiße Haus und das Rockefeller Center, bei dem die Bauten von innen nach außen explodieren - sieht einfach klasse aus! Natürlich klaut sich der Film hier und da ein Element aus größeren Vorgängern und auch an alten Klassikern von Spielberg weiß sich der Film durchaus zu bedienen. So hatte mich die Szene, in denen die Menschen versuchen, mit den Aliens über Lichtzeichen zu kommunizieren doch stark an die Endsequenz von Spielbergs "Begegnung der dritten Art" erinnert. Sicherlich, man sollte den wirklich genießen ohne tiefgründig drüber nachzudenken, aber wer macht letzetres bei Filmen dieser Art schon...
8/10
Ganz neu und im Steelbook kommt der Film mit Kinofassung und "Special Edition" an Bord auf Blu-ray. Die "Twentieth Anniversary Edition" bietet zudem brandneues Bonusmaterial und einen neuen, verbesserten Bildmaster, welches der Erstauflage um Meilen überlegen ist - dank 4k-Transfer.
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Freitag, 9. Januar 2015
They Live - Sie leben! (1988)
Außerirdische haben die Erde besetzt. Sie benehmen sich ganz normal und sind optisch nicht von Menschen zu unterscheiden. Nur durch eine Spezialbrille betrachtet, erkennt man ihr wahres Gesicht. Der Gelegenheitsarbeiter John Nada findet eine solche Brille und ist schockiert: Alles deutet auf eine lang geplante Invasion hin, denn Millionen von Aliens bevölkern bereits die Erde. Um den Planeten ungestört ausbeuten zu können, haben sie die Menschen in Hypnose versetzt. Kaum einer kann sich ihrer Gehirnwäsche entziehen. Als sich John einer Untergrundbewegung anschließt, um das Hauptquartier der Wesen zu zerstören, wird er entdeckt. Jetzt machen die Fremden unbarmherzig Jagd auf ihn.
Eine Gesellschaftssatire im Actiongewand. Und wer sich jemals gefragt hat, woher Duke Nukem seinen bekanntesten Spruch hat ("I have come here to kick ass and chew bubblegum... and I'm all out of gum."), der findet in "They Live" die Antwort. Es ist ein typischer Carpenter-Streifen. Sowohl inhaltlich als auch formal. Viele Elemente, die er in seinen vorrangegangenen Filmen verwendet, wiederholen sich auch hier. Was allerdings neu und offensichtlicher ist als in den Filmen davor, ist, dass Carpenter eine Gesellschafts- und Konsumkritik schafft, die auf den ersten Blick zwar banal gemacht aussieht, beim zweiten Hinsehen aber ziemlich subversiv daherkommt. John Carpenter verwendet, für ihn eher untypisch, Sarkasmus, um hier auf satirisch-zynische Art eine kapitalistische Gesellschaft anzuprangern, die nur ans Geld denkt und dabei alles verschlingt. Er entwirft ein pessimistisches Weltbild, welches gleichzeitig ein intelligentes Plädoyer gegen das falsche System und für eine gesellschaftlich-soziale Umstrukturierung steht.
Wirft man einen Blick auf die Protagonisten weiß man sofort: Aha, die Achtziger! Leider fällt auch schnell auf das ein kanadisch-schottischer Wrestler nicht ganz so überzeugend wie manch anderer Hausptdarsteller in Carpenters Filmen spielt (man denke nur an den großartigen Kurt Russell). Aber es wird bei auch bei "Sie leben!" eine Atmosphäre erzeugt, welche die Intensität von Carpenters älteren Werken ganz gut erreichen kann. Nicht oft ist Vorschlaghammer-Kritik gegen Konsumismus so intelligent, originell und unterhaltsam. "They Live" weist dabei durchaus hier und da ein paar kleinere Längen auf, ist aber ein klarer Höhepunkt der Berg-und-Tal-Filmographie des Meisters. Einzig das letzte Drittel des Films wirkt recht aufgesetzt und zu konstruiert. Nichtsdestotrotz ist "Sie leben!" ein empfehlenswerter Film, bei dem seine Andersartigkeit, seine Originalität und die eigenwillig sympathische Figur des John Nada dafür sorgen, dass der Film aus der Masse der 80er-Action-Streifen heraussticht.
8/10
Von STUDIOCANAL erschien der Film ungeschnitten auf Ultra HD Blu-ray / Blu-ray mit jeder Menge Bonusmaterial auf einer Extra-Disc und dem originalen Soundtrack-CD in einem schicken Steelbook:
6,5/10