Sonntag, 4. Januar 2015

The Purge: Anarchy (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2975578/

Ausgerechnet zu Beginn der alljährlich stattfindenden Purge bleibt der Wagen eines jungen Paares (Zach Gilford und Kiele Sanchez) liegen. Eine lebensbedrohliche Situation angesichts der Umstände, denn während der 12 Stunden währenden "Säuberung" sind alle Gesetze außer Kraft, die die Bestie im Menschen sonst in Zaum halten. In dieser Nacht bleiben Raub, Körperverletzung und sogar Mord ohne jede juristische Folge. Für das Pärchen beginnt ein tödliches Wettrennen auf der Flucht vor all jenen, die an jenem Abend ihrem Drang zur Gewalt nachgeben wollen. Einer von ihnen ist ein verzweifelter Vater (Frank Grillo), der sich in dieser Nacht an den Mördern seines Sohnes rächen will. In letzter Sekunde kann er eine Mutter und ihre Tochter (Carmen Ejogo und Zoe Soul) vor den Purgern retten, deren Sicherheitssystem im Haus versagt hatte. Die Wege der Fünf kreuzen sich auf den todbringenden Straßen von Los Angeles in der Nacht der Säuberung, und bald schon stoßen weitere Opfer zu ihnen. Doch keiner ahnt, zu welchem Grauen sie der Weg in dieser Nacht noch führen soll...

Es wird allen dringend geraten, während der von den neuen Gründungsvätern der Vereinigten Staaten von Amerika sanktionierten Seelenreinigung durch Blutvergießen der unteren Gesellschaftsschichten in den Häusern zu bleiben und sich zu verbarrikadieren. Der Film selbst hält sich diesmal aber nicht an diesen gutgemeinten Ratschlag und begibt sich im Gegensatz zum Vorgänger diesmal auf die Straßen der Großstadt und lässt den geneigten Zuschauer durch die Erlebnisse von ein paar armen Hilflosen unter der Führung von Frank Grillo daran teilhaben, was währen der 12-stündigen Nacht der Säuberung abgeht. Zuerst wurde dies nur im TV angedeutet, hier sieht man nun alle Facetten und ist mittendrin statt live am Bildschirm dabei. Die Action-Variante von "The Purge" nun also, im Gegensatz zur Psychothriller-Variante des Vorgängers.


Mit der Entscheidung, die bereits bekannten "Purge"-Szenarien ins Freie zu verlegen bieten sich viele neue Möglichkeiten und auch einmal etwas actionreichere Elemente einzubauen. Während sich der Vorgänger eher im kleinen Rahmen und zwar im Häuschen von Lena Heady abspielt darf man hier einen der Hauptdarsteller auf seiner Mission durch die Großstadt begleiten. Die Idee der Purge-Nacht ist schon ziemlich verstörend, aber wirkt selbst hier noch irgendwie erfrischend, da sich dieser Film eben genau dadurch von vielen anderen abhebt und etwas Neues bietet, was es eben so in der Art und Weise vorher noch nicht gegeben hat. Spannend gemacht und mit der ordentlichen Menge an Action, Toten, Mord und Totschlag versehen, wenn an jeder Straßenecke, in jeder Gasse und in jedem ungesicherten Gebäude der Großstadt die Gewaltfantasien und das innere Biest der Menschen ausgelebt bzw freigelassen werden. Manches davon recht drastisch, morbide und krank, wenngleich man sich die Sache (auch wenn das jetzt gewaltverherrlichend klingen mag) noch einen Ticken härter gewünscht hätte.

"The Purge: Anarchy" weiß dennoch genauso gut zu gefallen wie der erste Teil, weil man hier das volle Ausmaß der Auswirkungen dieses nach wie vor unrealistischen Gesetzes gezeigt hat. Auch fehlt, wie im Vorgänger auch schon, die sozial- und gesellschaftskritischen Satire-Elemente, denn auch hier wurden sie lediglich angedeutet aber nie richtig schlagkräftig durchgezogen. Dennoch ein sehr unterhaltsames Sequel, trotz einiger Längen und Schwächen.

7/10

Quellen
Inhaltsangabe: Universal Pictures

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