http://www.imdb.com/title/tt0070328/
James Bond kämpft gegen die Mächte der schwarzen Magie in diesem hyperdynamischen Abendteuer, das ihn von den Straßen New Yorks bis ins Sumpfland von Louisiana schleudert. Mit Charme, Witz und tödlicher Sicherheit betritt Roger Moore als Agent 007 die Kinoleinwand und nimmt es mit einem mächtigen Drogenlord (Yaphet Kotto) auf, der mit teuflischen Plan die Welt erobern will.
Mit "Live And Let Die" wird nun der dritte Darsteller des allseits bekannten Agenten James Bond auf den Plan gerufen: Roger Moore. Aber dies ist nicht die einzige Neuerung im Bond-Universum: zum ersten Mal spielt ein Farbiger den
Bösewicht, Bond bekommt ein afroamerikanisches Bondgirl zur Seite
gestellt und endlich einmal steht tatsächlich nicht die Rettung der Welt
auf Bonds Agenda. Ein gelunger Streifen mit recht originellen Schauplätzen und exotischen orten: von New Orleans Straßen mit ihren unüblichen Beerdigungen über Voodoo-Zauber, dem auf jamaikanischen Inseln gefrönt wird bis hin zu Stränden und Palmen.
Das Setting macht deswegen schon Laune, ist mal schaurig bedrohlich,
dann wieder skurril bis witzig. Und daraus ergibt sich dann sogar eine halbwegs interessante
Story rund um einen dubiosen Diplomaten, der nicht das zu sein scheint,
was er vorgibt.
Moore selbst ist dabei noch eine Light-Version Connerys. Auch er bedient
sich lockerer Sprüche, kann aber nicht ganz mit dem Charisma aufwarten, welches den hochgewachsenen Schotten einst so berühmt machte. Dennoch ist
sein erster Ausflug als James Bond insgesamt als gelungen zu bezeichnen.
"Leben und Sterben lassen" ist dank der realitätsnäheren
Inszenierung und dem eher zurückhaltenden Chauvinismus Moores ein gutes Abenteuer des bekanntesten Geheimdienstlers seiner Majestät - aber es fehlt hier und da an Kleinigkeiten. Man hat zwar famose Handlanger, die die Tradition der Reihe -
nämlich grundsätzlich interessantere Gehilfen als tatsächliche
Bösewichte - nahtlos fortführen. Baron Samedi, Tee-Hee und Whisper
passen perfekt zur leicht mystischen Note des Films, was sich in der
famosen Begräbnisszene auf der Insel noch einmal klar
herauskristallisiert.
Auf der anderen Seite könnte man dem Streifen freilich den (für die 80er typisch) zugrunde liegenden Rassismus vorwerfen. Denn leider wird hier auch wirklich jedes Schwarzenklischee aufgefahren, was man nur auffahren kann und für den
Zuschauer wird es hin und wieder ziemlich befremdlich. Ob Kultur,
Aussehen oder Bräuche - die Schwarzen werden so dargestellt, wie sie
nur in Literatur/Filmen existieren können. "Leben und Sterben lassen" gehört ganz klar nicht zu den besten Filmen des
britischen Geheimagenten. Trotzdem punktet der Film mit viel Humor und
einigen tollen Szenen, die Verfolgungsjagd auf dem Fluss und die Szene
auf der Krokodilfarm sind grosse Klasse.Es ist ein ordentlicher Bondfilm. Aber leider nicht mehr.
6,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie"
fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den
Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt
im Kino laufenden "Skyfall".
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