Freitag, 31. Oktober 2014

Quantum Of Solace - James Bond 007: Ein Quantum Trost (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0830515/

James Bond (Daniel Craig) hat den Tod seiner Geliebten Vesper noch immer nicht überwunden und macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Gemeinsam mit M (Judi Dench) verhört er Mr. White (Jesper Christensen) und erfährt, dass die Organisation, die Vesper erpresst hat, viel komplexer und gefährlicher ist, als er angenommen hat. Doch gerade als die Agenten weitere Informationen aus Mr. White herausfoltern wollen, schießt ihn ein MI6-Verräter frei. Die Spur führt Bond nach Haiti, wo er dem rücksichtslosen Geschäftsmann Dominic Greene (Mathieu Amalric) in die Quere kommt, der gerade seine ausgediente Gespielin Camille (Olga Kurylenko) entsorgen will.

In "Quantum Of Solace" ist James Bond all das, was er eigentlich nicht ist. Kein Gentlemen, kaum ausgeglichen, nicht durchgehend top gepflegt, eben nicht everybody's Darling. Er ist wild, innerlich zerissen, brutal, voller Wut und will Rache. Genau damit hatte man eigentlich jene ungeschriebene James Bond Regel gebrochen. Aber auch genau das gefällt mir.

Und dass dies bewusst gemacht wurde, zeigt auch Mut der Verantwortlichen, weil sie damit rechnen mussten, dass sie langjährige Bond-Anhänger damit verärgern würden. Ich kann die eingefleischten Bond-Fans verstehen, dass sie so etwas ablehnen, aber ich für meinen Teil war froh hier einen etwas realeren James Bond zu sehen. Einen der Fehler hat und mit dem man sich dadurch auch irgendwo identifizieren kann. Die Story an sich finde ich in der Tat auch etwas dünn. Vor allem wenn man ihn zwei oder drei mal schaut und die Actionsequenzen nicht mehr so richtig fetzen, ja, vergleichsweise sogar aufgesetzt wirken. Zudem war der Bösewicht Dominic Greene (Mathieu Amalric)  auch relativ schwach. Der eigentliche Rache-Grund (seine ermordete Geliebte Vesper) verschwimmt mit zunehmender Dauer des Films. Vielleicht wurde dies auch bewusst gemacht, da Craig ohnehin einen introvertierten Bond spielt, der seine Gefühle eher durch seine Brutalität bzw. Taten zum Ausdruck bringt. Erst ganz am Ende, als die Kette in den Schnee fällt, erkennt man, dass er das Thema um Versper für sich nun abgeschlossen hatte.

Betrachtet man "Quantum Of Solace" im Kontext mit "Casino Royal" (es gibt ja schließlich einen fließenden Übergang), so bildet er jedoch eine adäquate Ergänzung, in der die persönliche Entwicklung von Bond stringent und erkennbar fortgeführt wird. Leider erfährt man nur wenig über die Organisation Quantum und ich habe gehofft, dass die Story dazu in "Skyfall" fortgeführt wird. Da dies nicht der Fall war, steht "Quantum Of Solace" irgendwie und bis hier als nichts halbes und nichts ganzes da. Und dies auch so lange, bis dies Quantum-Story fortgeführt oder zum Ende gebracht wird. Vielleicht ist es aber auch alles Taktik der Macher, man wird sehen...

Insgesamt kann ich für mich jedoch festhalten, dass mir der natürliche, brutale und wütende Bond immer noch viel mehr zusagt als ein aalglatter Brosnan. Der Film wird auch von Mal zu Mal sehen besser. Es ist einfach ein Film, den sicher auch merhfach sehen muss, um hinter alle Feinheiten zu kommen. Denn ein Bond, der absichtlich an seiner eigenen Ikonisierung rüttelt, weil er ungeschrieben Gesetze bricht ist für mich richtig mutig. Und im Endeffekt es hat sich für mich (zumindest nun beim dritten Mal schauen) voll ausgezahlt.

7/10

Von TWENTIETH CENTURY FOX kam der Film im limitierten Ultra-HD Blu-ray/Blu-ray Steelbook:

Sonntag, 26. Oktober 2014

History Of The World: Part I - Mel Brooks 'Die verrückte Geschichte der Welt' (1981)

http://www.imdb.com/title/tt0082517/

Was Sie schon immer über die Weltgeschichte wissen wollten, aber nie erfuhren – Mel Brooks zeigt es: Von der Steinzeit über das Römische Reich bis hin zur Französischen Revolution – erleben Sie Mel Brooks in einem gagreichen Streifzug durch die Geschichte: Ob als durchgeknallter König Louis XIV oder als Stand-Up-Philosoph im "Ceasar's Palace" – er enthüllt die ungeschminkte Wahrheit hinter dem Chaos. Pleiten, Pech und Pannen verfolgen den Weg des Homo Sapiens schon seit Menschengedenken und ein Ende ist nicht in Sicht... Ein monumentaler Spaß und Klassiker vom Meister der Komödie, mit witzigen Auftritten zahlreicher Gaststars, darunter Orson Welles und "Playboy"-Erfinder Hugh Hefner.

Mel Brooks mag man. Oder eben nicht. Zum Glück gehöre ich zur ersten Gruppe. Auch wenn seine Filme oft mit für meinen Geschmack zu viel kindischen Klamauk aufwarten. Aber zum Glück ist Mel Brooks "History Of The World"  hier durch diesen Streifzug durch die verschiedenen Episoden der Weltgeschichte von jedlichen Zwängen einer "Resthandlung "befreit und kann seinen verrückten Ideen im Stile eines Episodenfilms freien Lauf lassen - und eben auch diesen Klamauk auf ein minimum beschränken. Mel Brooks ist schon ein Meister des guten Humors. Seine ganzen Filme spotten über alles was der (Film-) Welt heilig ist. Und so auch hier. Wie viele Gags zünden auch noch nach Jahren - und wie viele der Szenen kennt man und lacht sich darüber auch nach dem zehnten Mal noch kaputt. Und dieser Film ist eine einzige große Parodie, und was für eine. Genial. Genial lustig.

7,5/10

Casino Royale - James Bond 007: Casino Royale (2006)

http://www.imdb.com/title/tt0381061/

In seiner ersten Mission muss der Geheimagent Bond (Daniel Craig) dem Börsenspekulanten und Waffenhändler LeChiffre (Mads Mikkelsen) im Zuge eines Pokerspieles im Casino Royale das Handwerk legen. Bald stellt sich heraus: Auf dem Spiel steht mehr als nur einige Millionen Dollar. Fernab vom Pokertisch verliert der Frauenschwarm sein Herz an die schöne Vesper Lind (Eva Green), welche ihm vom Schatzamt als Komplizin zur Seite gestellt wurde. Ihre Hilfe ist es schließlich auch, die den Agenten auf die Fährte von Mr. White (Jesper Christensen), dem Drahtzieher hinter all den illegalen Machenschaften, führt. Dessen Überraschung ist groß, als sein Plan an dem unbekannten Agenten zu scheitern droht. Schnell wird klar, dass dieser Unbekannte einen Namen hat – einen, den niemand so schnell vergessen soll. Sein Name ist Bond. James Bond.

Es ist der wahrscheinlich der beste Bondfilm aller Zeiten. Mit Daniel Craig wird die Figur des James Bond nach Jahren extremer High-Tech Spielerei endlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Hier gibt es keine in der Schuhspitze versteckten Messer oder Laser in der Armbanduhr; Bond lässt die Fäuste fliegen und riskiert schon nach der ersten Action-Szene lieber einen diplomatischen Vorfall, als das er einen Flüchtenden Bombenleger entkommen lässt. Diese kaum an Spannung zu überbietende Verfolgungsjagd, das grandiose Schauspiel der Akteure, der unnachahmliche Charme von Daniel Craig, die fulminanten Actionsequenzen, die herrlich anzusehende Beziehung zwischen Bond und Lynd im Stile einer Screwball Komödie, das gerade heutzutage aktuelle Konstrukt mit einem scheinbaren Bösewicht, welcher dem Zweck von noch durchtriebeneren Bösewichten im Hintergrund als Marionette fungiert - hier ist alles einfach nur köstlich.

"Casino Royale" befasst sich wieder mehr mit den Wurzel der Figur des James Bonds, und Craig macht dabei einen großartigen Job. Er wirkt bodenständig, realistisch und eiskalt. Keine lächerlichen Spielereien mehr wie früher, keine übertriebene Bösewichte die die Weltherrschaft an sich reißen wollen, keine immer so platten Sprüche die bei jeder Gelegenheit unbedingt auftauchen müssen. Nein. Hier beginnt der Neustart, hier wird gezeigt wie die Figur 007 zu den Spion wird, den der Fan bis heute kennt und liebt.

Vieles ist hier neu, kein Q, keine Moneypenny (nur eine extrem gelungene Anspielung), selbst die Titelsequenz (inkl. Gunbarrel) wurde neu aufgesetzt. Hinzu kommt ein sehr gefährlicher Gegenspieler, welcher herausragend von Mads Mikkelsen gespielt wird. Der Film hat eine sehr spannende und angenehm ernsthafte Atmosphäre über die ganze Zeit hinweg und überhaupt ist der Film nicht einmal ansatzweise vergleichbar mit den letzten Streifen von Brosnan. 

Ein paar kleine Überbleibsel aus "alten Tagen" sind die exotischen Schauplätze, die dürfen auch einfach nicht fehlen. Da darf im Zuge der Neuerung ein James Bond auch ruhig noch etwas sarkastischer, ironischer und irgednwie charismatischer wirken; selbst dem trendigen Parkour-Sport schaut man hier voller Faszination zu. Ja, so hatte ich mir einen Neustart vorgestellt. Spannend, schnell, modern, cool. Und vor allem: über die Laufzeit von beinahe 150 Minuten spannend und unterhaltsam.

Das Fazit: endlich wieder handfeste Action, keine schlechten CGI und eine Story, die einen auch wieder mitreißt und nicht nur gezwungen konstruiert wirkt. Daniel Craig liefert mit "Casino Royale"  einen grandiosen Bond-Film ab, der gleichzeitig (und) bis dato auch der erfolgreichste der ganzen Reihe wurde.

9,5/10

Von TWENTIETH CENTURY FOX kam der Film im limitierten Ultra-HD Blu-ray/Blu-ray Steelbook:

Emperor - Kampf um den Frieden (2012)

http://www.imdb.com/title/tt2103264/

Auf Befehl von General Douglas MacArthur (Tommy Lee Jones) wird Japan-Experte General Bonner Fellers (Matthew Fox) in das zerstörte Tokio der unmittelbaren Nachkriegszeit geschickt. Dort soll er nach Japans Hauptkriegsverbrechern fahnden und die Lage des Kaisers von Japan untersuchen. Obwohl Kaiser Hirohito von seinem Volk sehr geschätzt wird, werden ihm schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. Fellers soll dabei helfen, eine Entscheidung von besonderem Ausmaß zu treffen: Soll der Kaiser vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden? Nebenbei will Fellers seine alte Liebe Aya (Eriko Hatsune) wiederfinden, eine Austauschstudentin, die er Jahre zuvor in den USA getroffen hat. Bei seiner Ergründung der japanischen Geschichte und der Suche nach seiner großen Liebe stellt sich Fellers grundlegende Fragen der Humanität und Weisheit, um am Ende eine Entscheidung zu treffen, die beide Nationen für immer verändern wird.

Ein wenig Geschichte. Schauplatz des Films ist Japan kurz nach seiner Kapitulation während des Zweiten Weltkriegs und der Suche des US-amerikanischen Militärs unter der Führung von General Douglas MacArthur nach japanischen Kriegsverbrechern sowie der Frage nach Kriegsschuld oder -unschuld des japanischen Kaisers Hirohito.

"Emperor" gelingt die Ausarbeitung dieser historischen Fakten mit - das muss eingestehen - starken Bildern aber nur nur teilweise. Interessant wird der Film dadurch, dass auch die japanische Seite dargestellt und keine Wertung von Schuld vorgenommen wird. Das ist lobenswert, allerdings hätten ein paar dramaturgische Freiheiten dem Film womöglich gutgetan, denn gelegentlich mangelt es schlicht etwas an Spannung. Für mein Empfinden hätte die Haupterzählung sogar noch etwas tiefer gehen können.

Dass der romantische Subplot frei erfunden ist, liegt dann noch im Bereich des Erträglichen, aber der dramaturgische Kniff, für die Untersuchung der Schuld des Kaisers nur 10 Tage einzuräumen, basiert - wenn man die Geschichte dann nachverfolgt - auf absurder Phantasie. Und wenn man sowas macht, dann sollte der Film zumindest dadurch wenigstens spannend werden. Und selbst das ist hier leider nicht der Fall. Dank eines gut aufgelegten Tommy Lee Jones und dieser tatsächlich noch für Menschlichkeit werbenden Liebesgeschichte ist trotzdem noch ein durchaus interessanter, insgesamt aber nur durchschnittlicher Film entstanden.

6/10

Samstag, 25. Oktober 2014

Max Payne (Extended Director's Cut) (2008)

http://www.imdb.com/title/tt0467197/

Der New Yorker Drogen-Cop Max Payne (Mark Wahlberg) gerät bei dem Versuch, den Mord an seiner Familie aufzuklären, selbst unter Mordverdacht an seinem Partner. Er muss auf eigene Faust ermitteln, um sich zu entlasten. Auf seinem Rachefeldzug rutscht Max immer tiefer in einen Sumpf aus Drogen und Korruption. Nur die russische Auftragskillerin Mona Sax (Mila Kunis), die ebenfalls einen Mord rächen will, steht ihm noch zur Seite. Als sich Mächte erheben, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen, wird die Abrechnung mit den Mördern schließlich zum Kampf gegen den sprichwörtlichen Wahnsinn - und gegen eine Verschwörung von unfassbaren Ausmaßen ...

Videospieladaption können es schwer haben. Zum eine haben sie das Problem der eingefleischten und deswegen kritischen Fangemeinde - noch dazu, wenn es sich um ein so populäres und damals bahnbrechendes Spiel handelte - und zum anderen die Story. Letztere versucht der Film sogar annehmbar umzusetzen und auch die Optik weiß zu gefallen. Aber wie so oft schertert der Actionfilm an eben zu wenig Action. Der Look mag sich zwar an das Viedospiel anlehnen, mir persönlich ist er aber trotz bemüht-dreckiger Darstellung einfach immer noch zu sauber. Der "Sin City"-Look hätte hier einfach perfekt gepasst.

Zum Glück für den Film wurde nach dem brachialen Absturz an den Kinokassen extra für Blu-ray ein "Extended Director's Cut" hinterhergeschoben, welcher den Gewaltgrad wieder annähernd auf das Niveau der Spiele bringt - und damit den Film gleich um 2 Punkte nach oben hebt. Trotzdem ist es sicher kein Film, der jedem gefallen wird.

Mark Wahlberg gibt zwar einen recht guten Max Payne ab, welcher sich durch die ewige Dunkelheit, den Schnee und seine Depressionen durch New Yorks Unterwelt kämpft, aber Regisseur John Moore kann leider ohne Zeitlupen offenbar keine gute Action inszenieren. Und wenn, dann viel zu spät im Film. Dabei kommt es dann leider auch noch öfter zum Einsatz der sinnlosen "shaky cam", um irgendwie Spannung und Schwung in die Szene zu bringen. Und das geht voll daneben. Mit mehr Action, noch mehr Tiefgang und Spannung hätte man das geniale Ausgangsmaterial noch besser verarbeiten können. Aber so: schade, schade, schade...

6/10

Harry Potter & The Deathly Hallows, Part 2 - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2 (2011)

http://www.imdb.com/title/tt1201607/

‘Es endet alles’: Während Lord Voldemort (Ralph Fiennes) alles daran setzt, Herr über den unbesiegbaren Zauberstab zu werden, rüsten sich Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) ihrerseits für die finale Schlacht gegen Voldemort und die Todesser. Nachdem in Harry Potter 7 Teil 1 bereits drei Horcruxe, die Teile der Seele Voldemorts enthalten und ihn unsterblich machen, zerstört wurden, begeben sich die drei Freunde auf die gefährliche Suche nach den verbliebenen Horcruxen. Sollte alles schiefgehen, wären da immer noch die legendären Heiligtümer des Todes. Könnten diese die letzte Rettung für Harry Potter bedeuten oder doch in den falschen Händen fatale Auswirkungen haben? In Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2 wird sich im endgültigen Kampf zwischen Gut und Böse die Zukunft der Welt entscheiden. Überleben kann nur einer: Harry Potter oder Lord Voldemort. Doch hat der 17-Jährige gegen den erfahrenen Herrscher der dunklen Magie überhaupt eine Chance?

Dies ist die zweite Hälfte des inzwischen siebenjährigen und letzten Romanes von J. K. Rowling. Ich fande es auch sehr sinnvoll, das letzte Buch in 2 Filme aufzuteilen. Diese Masse an Handlung hätte man unmöglich in einen Film packen können. Die Regie wurde das vierte Mal von David Yates übernommen und der Streifen wurde zur gleichen Zeit wie der Vorgänger gedreht. Der vorerst letzte Potter ist ein wahrer Kriegsfilm in der Zauberwelt, denn mit diesem verbringt der Film viel Zeit. Doch daneben existieren noch zahlreiche andere Handlungsstränge wie die Jagd nach den Horkruxen, das Geheimnis der Heiligtümer des Todes und die Vergangenheit Professor Snapes. Und damit sprengt der letzte Teil sogar meine sehr hohen Erwartungen. David Yates benutzt ebenjene Stränge auf der richtigen Ebene, also nicht zu intensiv und auch nicht zu oberflächlich. Der Film hat einen extrem hohen "Gänsehaut-Faktor", also es gibt keine langweilige Szenerien, denn jede Szene hat die gewisse Kraft, die es spannend macht und auch fast immer eine Prise Humor zeigt.


Dies ist natürlich den vielen Produktionsmitgliedern, die sicher mit all ihrem Herzblut bei der Sache waren, eben aber vorrangig den Schauspielern verdanken. Darsteller, wie natürlich der titelgebende Held Harry, leider etwas bemüht von Daniel Radcliffe verkörpert, oder seine Freunde Hermine (sehr gut: Emma Watson) und Ron (ebenfalls klasse: Rupert Grint), aber auch alle anderen, wie beispielsweise Ralph Fiennes, Helena B. Carter und Michael Gambon zeigen einmal mehr ein großes Talent. Besonders lobend ist aber noch einmal Alan Rickman zu erwähnen. Der war schon in den Vorgängern eine große Bereicherung für die Reihe und verabschiedet "seinen" Professor Snape echt würdevoll. Snapes Erinnerungen die am Ende Aufschluss über seine Motive geben zähle ich persönlich zu den besten Momenten der ganzen Filmreihe.


Alexandre Desplat übernahm einmal mehr die Filmmusik und macht seinen Job erneut toll; beispielsweise mit dem traurigen "Lilys Theme",dem epischen "Courtyard Apocalypse" oder dem melodiösen "A New Beginning" präsentiert er gleich eine ganze Palette verschiedener akustischer Genres, welche allesamt unter die Haut gehen.

Die Effekte sind auf dem allerhöchsten Niveau. Dabei fällt es in diesem Teil eben ganz besonders auf, denn all diese Schlachts- und Apokalyspszenen sehen einfach so echt und dazu so bombastisch aus dass dies ein unvergessliches Erlebnis ist. Gerade im Hinblick auf den engen Zeitkorridor, den man mit den Darstellern hatte, ist den Filmemmachern mit den Verfilmungen zumindest eine logistische Meisterleistung gelungen. Mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2" hat man aber ein mehr als würdiges Finale abgeliefert. Spannend, mitreißend, aufwühlend, beeindruckend, genial.

... und dann, ja. Und dann war man irgendwie am Ende doch zusammen mit Harry (und Hermine und Ron) in Hogwarts und hat mit ihnen gelitten, gelacht und erlebt. Meiner Meinung nach haben die Filme den Geist der Bücher sehr gut eingefangen und die Filmreihe ist - dass muß man abschließend einfach erwähnen - durchgängig sehenswert und unterhaltsam.

"Hogwarts will always be there to welcome you home." (Joanne K. Rowling)



9/10

In der "Ultimate Edition" liegt der Film in beiden Fassungen (Kinofassung und Extended Cut) vor. Zudem gibt es gleich 2 Bonusdisks mit jeder Menge Hintergrundmaterial zum Film. Außerdem ist die Verpackung echt schick: ein stabiler Schuber, eine Buchbox, dazu Sammelkarten und ein Begleitbuch; das kann sich sehen lassen...


Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.

Harry Potter & The Deathly Hallows, Part 1 - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1 (2010)

http://www.imdb.com/title/tt0926084/

Der inzwischen nun schon fast erwachsene Titelheld (Daniel Radcliffe) sieht sich einer vollkommen veränderten Welt gegenüber. Die Todesesser haben das Zauberministerium unter ihre Kontrolle gebracht und es tobt ein offener Kampf zwischen den Mächten des Guten und Bösen. Harry hat sich mit Hermine (Emma Watson) und Ron (Rupert Grint) auf die Suche nach den “Horkuxen“, magischen Objekten, die die Unsterblichkeit von Lord Voldemort (Ralph Fiennes) garantieren und zerstört werden müssen. Der dunkle Lord hat seinerseits ein Kopfgeld auf Harry ausgesetzt: 10,000 Galleonen für den lebendigen Harry Potter. Voldemort will sich das Vergnügen den "Jungen der lebte" mit den eigenen Händen zu töten, nicht nehmen lassen. Unterdessen stößt Harry auf die Legende von den Heiligtümern des Todes, die ihm im Kampf gegen seinen Erzfeind das Leben retten könnte. Und so strebt alles unaufhaltsam der finalen Konfrontation zwischen den beiden Magiern entegegen, auf die Harry sich seit Beginn seiner Schullaufbahn vorbereitet hat...

Ich war mir sehr lange nicht schlüssig, ob ich mir den siebten Film der Potter-Reihe überhaupt anschauen soll. Nachdem "Harry Potter und der Orden des Phönix" in meinen Augen schon qualitativ nachgelassen hatte und "Harry Potter und der Halbblutprinz" in dasselbe Horn blies, wollte ich mir die restlichen Verfilmungen eigentlich sparen. Für mich war der buchstäbliche Zauber der ersten beiden Teile nicht nur durch das schmerzhafte Fehlen von Chris Columbus als Regisseur, sondern auch den Tod von Richard Harris schon längst vorbei. Der vierte Teil schafte dann etwas beinahe Unmögliches und holte alte Stärken zurück, also wollte ich nun auch diese Reihe abschließen.


Meine Enttäuschung über die letzten beiden Teile war nach eienr kleinen Weile gänzlich verflogen und ich ertappte mich dabei, wie ich gefesselt vor dem Bildschirm saß und die Dinge in mich einsaugte. Ich omme nicht umin, zu behaupten, dass er sogar einer der besten Potter Filme ist. Das lag sicher auch daran, das für die Verfilmung des letzten Buches zwei Teile geplant wurden und somit ausgiebiger und detaillierter auf die Geschichte eingegangen werden konnte. So wurde zum Beispiel die Eroberung des Horkrux im Ministerium sehr gut umgesetzt und auch ansonsten wurden kaum Details ausgelassen, die ich selbst in den erweiterten Fassungen der Teile 1 und 2 so sehr vermisst habe. Das besondere Highlight war für mich die animierte Erzählung über die drei Brüder und die damit verbundenen Heiligtümer des Todes. Allein diese Sequenz hebt den Film für mich ein ganzes Stück nach oben. Aber das ist ja längst nicht alles.


Der gesamte Film wird beherrscht von einer überaus düsteren und bedrohlichen Grundstimmung, die allgegenwärtig die Macht und Bedrohung durch Voldemort spüren lässt. So war während vielen Szenen des Films aus dem Off das Radio zu hören, in dem die Namen der von Voldemort getöteten Zauberer verlesen werden. Die Potter-Reihe hat in Form und Inhalt hiermit endgültig das Genre des Kinderfilms verlassen. Die Darsteller machen dabei durchweg einen guten Job und auch die orchestrale Musik hat längst einen derart bedrohlichen unterton, dass es eine wahre Freude ist.

Insgesamt wurde natürlich unentwegt auf den im zweiten Teil anstehenden Finalen Kampf zwischen Harry und Voldemort hingearbeitet. "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1"  ist sicherlich kein Actionreißer und auch keine Komödie, aber es gibt hin und wieder etwas zu lachen und es gibt auch spannende Actionszenen. Die Kameraführung und den Schnitt, kann man sicherlich als gelungen betrachten. Als die Drei unmittelbar vor ihrer Gefangennahme durch die Kopfgeldjägern flüchteten, war mir der Schnitt allerdings ein wenig zu gewagt. Da ging alles so fix, das man eigentlich nichts mehr erkennen konnte. Das ist aber auch schon die einzige Einschränkung die ich habe. Der erste Teil des Films ist wirklich ein gelungener Auftakt zur Verfilmung des letzten Buches der Potter-Reihe. Ab und zu schleichen sich sehr vereinzelt Längen ein, die aber verkraftbar sind. Die Spannung hält sich überwiegend die gesamte Lauflänge und entlädt sich in einem wirklich gelungenem Cliffhanger.

8,5/10

In der "Ultimate Edition" liegt der Film in der Kinofassung mit jeder Menge Bonusmaterial vor. Dieses ist auf 2 Discs verteilt und bietet eine ganze Menge Hintergrundmaterial zum Film. Außerdem ist die Verpackung echt schick: ein stabiler Schuber, eine Buchbox, dazu Sammelkarten und ein Begleitbuch, das kann sich sehen lassen...


Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

The Wrestler (2008)

http://www.imdb.com/title/tt1125849/

Randy “The Ram” Robinson (Mickey Rourke) war in den 80er Jahren ein gefeierter Wrestlingstar und Liebling vieler Fans. Diese Zeit ist jedoch längst vorbei, mittlerweile arbeitet er im Lager von einem Supermarkt und lebt in einer Wohnwagensiedlung, wo er sich kaum die Miete für den Stellplatz leisten kann. Seine einzigen Lichtblicke sind die Kämpfe gegen andere Wrestler, genau wie er, Stars vergangener Tage in kleinen Turnhallen, und die Besuche bei der Stripperin Cassidy (Marisa Tomei). Sie ist sein einziger richtiger sozialer Kontakt und die beiden kommen sich auch außerhalb des Stripclubs näher. Cassidy ist es zudem, die Randy motiviert, den Kontakt zu seiner Tochter Stephanie (Evan Rachel Wood) wieder aufzunehmen. Als Randy nach einem harten Kampf in der Umkleidekabine zusammenbricht, muss er am Herzen operiert werden. Der jahrelange Missbrauch von Steroiden fordert jetzt seinen Tribut. Laut den Ärzten könnte Randy sterben, sollte er wieder in den Ring steigen. Aber schafft er es, auf das zu verzichten, was ihm am allermeisten bedeutet?

Mit "The Wrestler" meldete sich Darren Aronofsky nach seinem (im direkten Vergleich)  viel komplexeren, kunstvoll inszenierten "The Fountain" mit einem mehr als überraschenden Film zurück. Erstmals nicht nach einem selbst geschriebenen Drehbuch verfilmte er dieses Drama. Auf die gewohnten inszenatorischen Merkmale verzichtete er ebenfalls. Stattdessen gibt es eine raue, unruhige Handkameraführung, die sich stets sehr nah am Protagonisten hält. Dieser ist ein in die Jahre gekommener Wrestler, der es außerhalb des Rings und Rampenlichts nicht schafft, mit der realen Welt da draußen fertig zu werden.


Aronofsky lässt den Zuschauer hautnah am Leben dieser Figur teilhaben. Oftmals musste sich der Regisseur den Vorwürfen stellen, seine Filme seien meist zu arg "Style Over Substance" und er könne keine wirklich stimmigen Geschichten mit authentischen Charakteren erzählen, aber mit diesem Werk verweist er eben diese Kritiker in die Schranken, den "The Wrestler" ist ein intensives, ungeschöntes sowie fesselndes Drama wie aus dem Lehrbuch für gute Dramen und das komplett ohne pompöse und aufwendige Inszenierungsweise. Dabei ist der Film natürlich auch für Leute geeignet, die mit der eigentlichen Sportart nicht so viel anfangen können, obwohl der Streifen auch in diese einen erhellenden, interessanten und nahezu ernüchternden Einblick gewährt.

Man kommt allerdings nicht drum herum, im Bezug auf diesen Streifen den Hauptdarsteller zu erwähnen. Für Mickey Rourke war die Rolle in diesem Werk ein Triumph auf ganzer Linie. Es fällt einem nicht wirklich schwer, einzuschätzen, wie viel er von seiner wahren Persönlichkeit in diesen Film einfliessen lies. Durch seinen gezeichneten Körper und sein gebeuteltes Gesicht ist Rourke die absolute Idealbesetzung des Wrestlers, der nur noch ein Wrack ist. Dabei zieht der Schauspieler trotzdem sämtliche Register der Schauspielpalette und begeistert mit einer anrührenden Performance. "The Wrestler" ist ein überraschendes, eher untypischeres Werk von Darren Aronofsky. Mit dem reduzierten Inszenierungsstil, den starken Darstellern, allen voran ein unglaublich guter Mickey Rourke und einer fesselnden Erzählweise beweist der Regisseur, dass er selbst als ein simpler Geschichtenerzähler ein Meister im Filmgeschäft ist.

8,5/10

Mittwoch, 22. Oktober 2014

[KINO] Teenage Mutant Ninja Turtles (2014)


http://www.imdb.com/title/tt1291150/

New York ist ein Paradies für Verbrecher, seitdem Shredder (William Fichtner) und sein Unterwelt-Clan die Kontrolle an sich gerissen haben. Polizei und Politiker hat er in seiner Gewalt und die Menschen scheinen seinen finsteren Plänen hilflos ausgeliefert. Doch Hilfe naht: Die Teenage Mutant Ninja Turtles sagen dem Bösen den Kampf an. "Teenage Mutant Ninja Turtles": Dies ist der Name, den sich die vier mutierten Schildkrötenbrüder Raphael (Alan Ritchson), Michelangelo (Noel Fisher), Donatello (Jeremy Howard) und Leonardo (Pete Ploszek) gegeben haben. Unter ihrem Meister und Ziehvater Splinter (Danny Woodburn) wuchsen sie in der Kanalisation der Großstadt auf und wurden in der Kunst des Nahkampfes ausgebildet. Nur sie stellen sich Shredder entgegen und können dabei auf die Hilfe ihrer Freunde, der furchtlosen Reporterin April O’Neil (Megan Fox) und ihres verrückten Kameramanns Vernon Fenwick (Will Arnett), vertrauen.

Uh, ein Reboot der legendären Turtles und dann hat auch noch als Producer Sonnenuntergansexperte Michael Bay irgendwie seine Finger im Spiel, Megan Fox ist dabei (die auch hier einmal mehr bewiesen hat, dass sie nicht das größte schauspielerische Talent, sondern nur ködernde Optik besitzt), die Kritiker haben den Film völlig zerrissen und dann war da noch die etwas gewöhnungsbedürftige Optik der Hauptfiguren... hm.

Und trotzdem war es irgendein innerer Zwang (und letztendlich eine Einladung), mich doch ins Kino zu begeben. Und ja, das flaue Gefühl im Magen war noch da, und ja, ich habe mich darauf eingestellt, den Film nicht zu mögen. Und was geschieht genau dann? Richtig. Er gefällt, verdient sich Sympathien und macht einfach nur Spaß. Zwar sehen die vier Schildkröten anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und vor allem ungewohnt aus, aber das fällt nach kurzer Zeit schon nicht mehr auf. Der Film schafft es einfach, dass die vier Jungs wirklich charismatisch rüberkommen, was auch den wenigen, aber wirkungsvollen Flashbacks in deren Jugend zu verdanken ist. Die vier Brüder sind so etwas wie die Kinder, denen kein normales Leben vergönnt ist und nun dank ihrer eigens antrainierten Fähigkeiten die Oberwelt nach und nach beginnen zu "rocken".


Wer nun noch behauptet, der Film bzw. die Jungs hätten keinen Humor, der geht entweder zum Lachen in den Keller oder der wollte einfach mit aller Macht diesen Film nicht mögen, denn allein die Turtles auf Adrenalin sind - und das muss man ehrlich zugeben - der Hammer (und der Klassenclown Mikey sowieso). Aber das tollste an dem Film ist der respektvolle Umgang mit seinen 3 Vorgängern und die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen. So gibt es hier und da einige Szenen, die klar an den Film von 1990 und an die Cartoonserie angelehnt sind.

Die Actionszenen (und die Figuren der Turtels und Splinter) sind auf modernstem CGI-Stand (Hut ab!), allerdings muss man sowas als Kind von handgemachter Action mögen. Wie bei den neueren Filmen (bei denen Bay sine Finger im Spiel hat) verliert man auch ab und an die Übersicht bzw. erfolgen einige Schnitte, gerade in den Actionszenen, viel zu schnell. Und da ist auch schon der große Unterschied zu den Filmen aus den 90ern. Wenn man Menschen in Schildkröten-Gummi-Kostüme steckt, sehen die Kampfszenen da weitaus realistischer aus, als bei den computeranimierten Bewegungen (die Turtles müssten aufgrund ihrer Größe und Kraft in der 2014er Variante so einige Sachen zertrümmern) und sind auch angenehmer fürs Auge. Dennoch hat der Film eine schöne Wucht, einen coolen Humor und wenn Megan Fox sich noch weiter liften lässt, sieht sie in 3 Jahren aus wie Zsa Zsa Gabor heute. Allein das Anfangsgespräch zwischen ihr und ihrem Film-Kameramann war bezeichnend für Ihre Karriere. Nagel am Kopp.

Aber der Film an sich macht Laune. So könnte es auch gerne noch eine Fortsetzung geben für unsere Jugend- Helden, die schon in den meisten Kinderzimmern für Ruhe gesorgt haben dürften. Und wenn man da noch ein wenig mehr Story reinnimmt und die Action auf einem gleichen Niveau beibehält und nicht übelst ins Übertreiben gerät, dann kann das sogar noch richtig gut werden.

7/10

Bei unseren Nachbarn in Großbritannien gab es den Film im schicken, glänzenden Steelbook - in 3D. Und da es hierzulande keine ansprechende Verpackungsvariante für mich gab, lag die Entscheidung nahe... und natürlich ist auch hier deutscher Ton an Bord: