http://www.imdb.com/title/tt0830515/
James Bond (Daniel Craig) hat den Tod seiner Geliebten Vesper noch immer nicht überwunden und macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Gemeinsam mit M (Judi Dench) verhört er Mr. White (Jesper Christensen) und erfährt, dass die Organisation, die Vesper erpresst hat, viel komplexer und gefährlicher ist, als er angenommen hat. Doch gerade als die Agenten weitere Informationen aus Mr. White herausfoltern wollen, schießt ihn ein MI6-Verräter frei. Die Spur führt Bond nach Haiti, wo er dem rücksichtslosen Geschäftsmann Dominic Greene (Mathieu Amalric) in die Quere kommt, der gerade seine ausgediente Gespielin Camille (Olga Kurylenko) entsorgen will.
In "Quantum Of Solace" ist James Bond all das, was er eigentlich nicht
ist. Kein Gentlemen, kaum ausgeglichen, nicht durchgehend top gepflegt,
eben nicht everybody's Darling. Er ist wild, innerlich zerissen, brutal,
voller Wut und will Rache. Genau damit hatte man eigentlich jene ungeschriebene
James Bond Regel gebrochen. Aber auch genau das gefällt mir.
Und dass dies bewusst gemacht wurde, zeigt auch Mut der
Verantwortlichen, weil sie damit rechnen mussten, dass sie langjährige
Bond-Anhänger damit verärgern würden. Ich kann die eingefleischten Bond-Fans verstehen, dass sie so etwas ablehnen, aber ich für meinen
Teil war froh hier einen etwas realeren James Bond zu sehen. Einen der Fehler hat und mit
dem man sich dadurch auch irgendwo identifizieren kann. Die Story an
sich finde ich in der Tat auch etwas dünn. Vor allem wenn man ihn zwei
oder drei mal schaut und die Actionsequenzen nicht mehr so richtig fetzen, ja, vergleichsweise sogar aufgesetzt wirken. Zudem
war der Bösewicht Dominic Greene (Mathieu Amalric) auch relativ schwach. Der eigentliche Rache-Grund
(seine ermordete Geliebte Vesper) verschwimmt mit zunehmender Dauer des Films. Vielleicht wurde
dies auch bewusst gemacht, da Craig ohnehin einen introvertierten Bond
spielt, der seine Gefühle eher durch seine Brutalität bzw. Taten zum
Ausdruck bringt. Erst ganz am Ende, als die Kette in den Schnee fällt,
erkennt man, dass er das Thema um Versper für sich nun abgeschlossen
hatte.
Betrachtet man "Quantum Of Solace" im Kontext mit "Casino Royal" (es gibt
ja schließlich einen fließenden Übergang), so bildet er jedoch eine adäquate
Ergänzung, in der die persönliche Entwicklung von Bond stringent und
erkennbar fortgeführt wird. Leider erfährt man nur wenig über die
Organisation Quantum und ich habe gehofft, dass die Story dazu in
"Skyfall" fortgeführt wird. Da dies nicht der Fall war, steht "Quantum Of
Solace" irgendwie und bis hier als nichts halbes und nichts ganzes da. Und dies auch so lange, bis dies
Quantum-Story fortgeführt oder zum Ende gebracht wird. Vielleicht ist es aber auch alles Taktik der Macher, man wird sehen...
Insgesamt kann ich für mich jedoch festhalten, dass mir der
natürliche, brutale und wütende Bond immer noch viel mehr zusagt als ein aalglatter
Brosnan. Der Film wird auch von Mal zu Mal sehen besser. Es ist einfach ein Film, den sicher auch merhfach sehen muss, um hinter alle Feinheiten zu kommen. Denn ein
Bond, der absichtlich an seiner eigenen Ikonisierung rüttelt, weil er
ungeschrieben Gesetze bricht ist für mich richtig mutig. Und im Endeffekt es hat sich für mich
(zumindest nun beim dritten Mal schauen) voll ausgezahlt.
7/10
Von TWENTIETH CENTURY FOX kam der Film im limitierten Ultra-HD Blu-ray/Blu-ray Steelbook:
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