Drei Filmstundenten machen sich auf in den Black Hills Forest, um eine Dokumentation über die legendäre “Blair Witch” zu drehen. Nur mit Kameras und einem DAT-Recorder bewaffnet zeichnen sie jeden ihrer Schritte auf, doch sie kehren niemals von ihrem Ausflug zurück. Jegliche Suche bleibt erfolglos, doch ein Jahr später wird eine Tasche mit ihren Aufnahmen gefunden. Das Material wird zusammengeschnitten und unter dem Titel “The Blair Witch Project” veröffentlicht.
"The Blair Witch Project" ist wahrscheinlich der Vorzeige-Found-Footage-Film. Er war nicht nur einer der ersten Filme, die mit Wackelkamera und mit Vortäuschung des "gefundenen Filmmaterials" den Zuschauer vor dem Bildschirm fesselte, er war mit knapp 60.000 US-$ noch dazu unfassbar günstig und hat sein Investment bis heute mehr als (das ist kein Verschreiber) ver-Vierhundertfacht.
In diesem Film überwiegt eindeutig die psychische Gewalt, richtige blutige Gewaltausbrüche gibt es nicht und durch Streitigkeiten der Protagonisten gewinnt der Film unglaublich an Spannung. Die erste Zeit verbringt man in heiterer Stimmung, aber das ungute Gefühl wird von Minute zu Minute stärker. Die Emotionen werden in diesem Film perfekt rübergebracht: "The Blair Witch Project" ist einer der Filme bei dem man den Darstellern tatsächlich auch abnimmt, das sie Angst haben und auch nervlich am Ende sind.
Man hat zudem durch diese Art der Kameraführung (man sieht immer maximal 2 Personen auf einmal) das Gefühl, man würde nicht nur ein Zuschauer sein, sondern die Person, die die Kamera hält; was zur Folge hat, das man sich selbst mit in dem Projekt involviert fühlt - und was zu noch größerer Anspannung beim Zuschauer sorgt.
Es gab neue Kameraeinstellungen wie man sie vor dem Film noch nie zu sehen bekam. Die Kamerafahrten an sich waren natürlich sehr wackelig und recht unscharf, wobei einen das nicht stört, denn so etwas verbessert die Atmosphäre in diesem Fall nur noch mehr.
Alles in allem ein Film der sich gründlich gewaschen hat und der einem mal einen richtig schön unheimlichen Abend bescheren dürfte. Das Ende haut dann so richtig rein und hinterlässt noch heute ein unglaubliches Angstgefühl - erst recht, wenn man den Film Nachts, im Dunkeln und mit voll aufgedrehter Anlage schaut, die die wäldlichen Umgebungsgeräusche richtig schön transportieren kann. Schön gruselig - und das noch nach 15 Jahren!
8,5/10
STUDIOCANAL brachte die Filme "The Blair Witch Project" und "Blair Witch" zusammen als "Limited 2-Disc Special Edition" in einem sehr schicken Steelbook:
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