http://www.imdb.com/title/tt0120669/
Während von der Aufbruchstimmung der 60er Jahre nur
Marihuana-Rauchschwaden übrig geblieben sind, erhält Journalist und
Connaisseur jeder erdenklichen Droge Raoul Duke (Johnny Depp)
den Auftrag, über das Mint 400 Rennen in Las Vegas zu berichten. Da
gäbe es nur eines zu tun, erklärt ihm der schmerbeuchige Dr. Gonzo (Benicio del Toro):
Als sein Anwalt rate er ihm, ein schnelles Auto ohne Verdeck zu mieten,
Kokain, einen Kassettenrekorder (“für ganz spezielle Musik”) und
Akapulkoshirts zu kaufen und dann ohne Verzug nach Las Vegas
aufzubrechen...
"Wir waren irgendwo in der Gegend von Barstow, am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen..."
Was soll man nun über diesen Film sagen? Beim ersten Sichten sitzt man vermutlich einfach
nur verständnislos da und hat einen der berühmt-berüchtigten
"WTF?!"-Momente. Was hatte ich da bloß gerade gesehen? Eine Komödie? Ein Drama?
Ein Road-Movie? Eine Satire? Und dann war das doch von allem irgendwie etwas. Beim ersten Mal war ich von der humorvollen Seite des Films, der
visuellen Umsetzung der Drogenerfahrungen, welche Raoul und sein Anwalt
durchleben, sowie von der passenden Musikuntermalung begeistert.
Und dann musste ich ihn mir einfach noch mal ansehen. Und
noch mal. Und noch mal. Denn Fakt ist: Lässt man sich erst einmal
darauf ein, lässt einen der Film nicht mehr los. So ist dieses Machwerk
für mich zu einem sich immer wiederholenden Must-See geworden.
Dieser Film ist wie ein langer Rausch, der einen total begeistert. Optisch in jeglicher Hinsicht eine Augenweide, total absurder Humor
verpackt in einer kleinen Story mit einem perfekten Hauptdarsteller-Duo, welches unvergleichlich genial-verrückt spielen.
"Wir hatten zwei Beutel Gras, fünfundsiebzig Kügelchen Mescalin, fünf
Löschblattbögen extrastarkes Acid, 'nen Salzstreuer halbvoll mit Kokain
und ein ganzes Spektrum vielfarbiger Uppers, Downers, Heuler, Lacher …
sowie 'nen Liter Tequila, 'ne Flasche Rum, 'ne Kiste Bier, 'nen halben
Liter Äther und zwei Dutzend Poppers. Nicht, dass wir das alles für
unseren Trip brauchten, aber wenn man sich erst mal vorgenommen hat, 'ne
ernsthafte Drogen-Sammlung anzulegen, dann neigt man dazu, extrem zu
werden."
Minutiös ist der Film so
aufgebaut, dass er selbst einen Trip gleichkommt. Und dafür bewundere
ich Terry Gilliam bis heute. Schwankungen zwischen puren Zerstörungsorgien und wunderschönen
Anekdoten über eine Zeit, die nie mehr wiederkommen wird, halten sich
die Waage und werden dazu noch vom grandiosen Soundtrack abgerundet. Allein die Szene, in der Raoul allein in der Suite sitzt und über die
große San-Francisco-LSD-Welle philosophiert und dazu noch "Get Together"
von den Youngbloods angespielt wird, ist immer wieder atemberaubend.
Johnny Depp und Benicio del Toro geben als durchgeknallte Freaks ihr
übriges, um "Fear And Loathing In Las Vegas" zu einer absoluten
Filmperle emporzuheben.
"Zu spleenig zum Leben, zu selten zum Sterben".
8,5/10
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