10 Jahre später: Nachdem durch die randalierenden und genetisch veränderten Affen und den ausgebrochenen Virus die Weltbevölkerung drastisch reduziert wurde, versuchen einige wenige Überlebende (unter ihnen Jason Clarke) ihr Dasein in San Francisco zu fristen. Aber auch bei den Affen in den Muir Woods ergeben sich Probleme. Der Anführer Caesar (Andy Serkis) muss seine Machtposition in den eigenen Rängen behaupten. Mittlerweile hat er selbst eine Frau (Judy Greer) und ein Baby. Seinen Artgenossen hat er mittlerweile beigebracht, sich mithilfe einer Zeichensprache untereinander zu verständigen. Alles deutet darauf hin, dass der Waffenstillstand zwischen Affen und den überlebenden Menschen nicht von Dauer sein wird. Bald schon wird sich entscheiden, welche der beiden Spezies die Erde in Zukunft dominieren wird.
Nachdem der erste Teil schon ein gelungener Reboot/Prequel des alten Stoffes um den "Planet der Affen" war und man sich bereits auf einen weiteren Teil freute, ist es nun - 3 Jahre später - endlich so weit: die Revolution der Affen beginnt. Und das sogar in 3D.
Die Story knüpft mit einem kleinen, aber passendem Zeitsprung nahtlos an den grandiosen Vorgänger an. Es wird berichtet, dass die Welt der so genannten Affengrippe ausgesetzt und dass so die Menschheit fast völlig ausgelöscht wurde. Und damit ist man bereits mitten im Film: die Hauptcharaktere sind hier zweifelsohne die Affen, die Menschen werden zu Nebendarstellern degradiert. Und was hier von Weta geleistet wurde ist einfach phänomenal! Die Gestik, die Mimik der Affen, das Fell (besonders im Regen), die Bewegungen, alles wirkt so natürlich und lebensecht, wie nie zuvor. Oft vergisst man einfach, dass die Affen gar nicht real sind. Und so soll es ja auch sein.
Die düstere irgendwie ständig verregnete Optik kann man wirklich nur durchweg loben, abseits davon hat der Film allerdings auch durchaus seine Schwächen. So ist die Handlung zwar nicht schlecht, meistens auch logisch und nachvollziehbar, aber doch arg vorhersehbar und sogar ein wenig klischeehaft. Jede Wendung und jede Entwicklung war in dieser Form eigentlich zu erwarten, Überraschungen gab es kaum. Und man hat diese Form der Storyentwicklung sicher schon hunderte Male gesehen. Zudem ist die Geschichte um den Staudamm, der von einem Menschenteam repariert werden soll, etwas zu banal, um den ganzen Film zu tragen, es passiert einfach zu wenig, was wirklich bedeutsam wäre. In punkto Story hatte also der Vorgänger eindeutig die Nase vorn.
Ein besonderes Merkmal des Films ist es, dass beide Parteien, also sowohl Menschen als auch Affen, ausführlich charakterisiert werden. So lässt sich der Film anfangs Zeit, das Leben und das soziale Zusammenleben der Affen in ihrer selbst geschaffenen Kolonie darzustellen. Da die Affen hauptsächlich die durch Caesar erlernte und weitergegebene Zeichensprache zu kommunizieren, sollte man als Zuschauer darauf gefasst sein, viele Untertitel zu lesen. Dass diese Abschnitte des Filmes dennoch nie langweilig werden, sondern durchgängig interessant bleiben, liegt nicht zuletzt an den sehr guten Motion-Capturing-Performances von Andy Serkis (der den Hauptcharakter und Schimpansen Caesar spielt), welche die Leistungen der menschlichen Teils locker in den Schatten stellt. So bleibt gerade der menschliche Hauptdarsteller Jason Clarke etwas blass, Gary Oldman hingegen hat zu wenig Screentime, um wirklich zeigen zu können, wie gut er manische Charaktere spielen kann.
Aber auch in weiteren Gesichtspunkten kann "Dawn Of The Planet Of The Apes" überzeuigen: die Action ist fulminant und reißerisch - und nimmt einen wesentlich höheren Stellenwert ein als noch im ersten Teil. Als dann eins zum anderen kommt und die unausweichliche erste große Schlacht zwischen Menschen und Affen in Gang gebracht wird, knallt es an allen Ecken und Enden.
Bleibt nur zu sagen: die Kulissen sind überragend, die Action passt und die Story berührt mit ihrer Antikriegs-Botschaft, ist zwar recht banal und arg vorhersehbar und die menschlichen Charaktere bleiben, verglichen mit den Affen, recht blass. Trotzdem sehr zu empfehlen, spannend, mitreißend, toll gefilmt und vor allem tricktechnisch beeindruckend. Da kann man sich dazu hinreißen lassen, ihn auf eine Stufe mit dem Vorgänger zu stellen.
8/10
Exklusiv im Mediamarkt gibt es ein Steelbook mit Lenticularmagnetcover, welches den Film in 2D und 3D und ein 36-seitges "Art Of The Film"-Hochglanz-Booklet enthält.
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
Poster/Artwork: Twentieth Century Fox
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