http://www.imdb.com/title/tt0097165/
"Carpe diem! Nutze den Tag!" ist der wichtigste Lehrsatz des Englischlehrers John Keating (Robin Williams). Mit großer Ausstrahlung und neuen Lehrmethoden bringt er die gesamte Schule, ein Internat für Jungen, und ihre starren Traditionen völlig durcheinander. Mit Humor und Menschlichkeit kämpft er für Poesie, Liebe und Phantasie, die "das Leben lebenswert machen". Er lehrt seine Schüler, Persönlichkeit zu entwickeln und sich selbst treu zu bleiben. Doch damit macht er sich unbeliebt. Seine Gegner schrecken vor nichts zurück, und ein Verräter ist schnell gefunden...
Anspruchsvolles, hervorragend gespieltes und gegen Ende leider doch etwas kitschiges Drama mit einem genialen Robin Williams in der vermutlich größten Rolle seines Lebens.
"Pflücke die Knospe, solange es geht,
und die Blüten, wenn sie noch prangen.
Denn bald sind die Rosenblätter verweht.
Wie schnell kommt der Tod gegangen."
"Dead Poets Society" gehört sicher zur Elite des Films um Menschlichkeit, Menschenführung, Lehre und Erziehung. Auch heute noch, nach mehr als 20 Jahren, fasziniert dieser dramatische Streifen und zeigt einige Aspekte, die es sicher heute noch wert wären, unterrichtet zu werden. Robin Williams brilliert hier
als Lehrer für englische Literatur an einem Elite-Internat, der seinen
Schülern wesentlich mehr mitgeben möchte als den nur mehr oder weniger
bedeutenden Unterrichtsstoff. Es gelingt ihm auch, bei allen Schülern Leidenschaft und
Liebe zur Lyrik und Literatur zu wecken und sich sinnbildlich von den
fesselnden Konventionen zu befreien. Ein tragisches Ereignis verändert
aber dann alles.
Schauspielerisch wird hier einiges geboten. Robin Williams verleiht
seiner idealistischen Lehrerfigur eine enorme Glaubwürdigkeit und
brilliert in seiner Darstellung. Die damals noch recht jungen Ethan
Hawke und Robert Sean Leonard sind die
herausragenden Köpfe unter den Schülern und wissen ebenfalls zu
überzeugen.
Die Inszenierung ist ebenfalls sehr gelungen. In ruhigen und doch
eindringlichen Bildern wird die Geschichte vorangetrieben und das blinde
Elitedenken und -streben mehr und mehr entlarvt und beinahe auch an den Pranger gestellt. Selbst zielstrebigen Eltern, deren Ruf in ihren Kindern weiterleben soll und die ihre Kinder drängen und gängeln, wird hier der Spiegel vorgehalten.
Das dramatische Finale
ist sowohl Segen als auch Fluch. Es ist gut, dass es kein direktes
Happy-End gibt, jedoch sorgt das etwas kitschige Ende für einen klitzekleinen Abzug in der B-Note. "Der Club der toten Dichter" ist ein angenehm zurückgenommener Film
mit einer klaren Botschaft und tollen Darstellern. Er hat einfach das gewisse Etwas, um mich auch nachhaltig begeistern zu
können und ist somit ein ausgezeichneter Film!
"Oh Captain, my Captain!"
9/10
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