http://www.imdb.com/title/tt0446029/
Der ebenso charmante wie arbeitslose 22-jährige Scott Pilgrim (Michael Cera) spielt Bass in der Indieband Sex Bob-omb und hat eben Ramona Flowers (Mary Elizabeth Winstead) kennengelernt – buchstäblich das Mädchen seiner Träume. Aber leider muss er erst ihre sieben bösen Ex-Lover besiegen, wenn er Ramonas Herz gewinnen will. Die Comicverfilmung von Kultregisseur Edgar Wright ("Hot Fuzz", "Shaun Of The Dead") ist das knallbunte Actionabenteuer eines romantischen Abhängers, der um den Highscore für die Liebe kämpft, bevor es GAME OVER heißt!
Der Film beginnt mit einem Universal-Logo im C64-Stil, unterlegt mit Adlib-Sound. Das müsste eigentlich schon alles sagen. "Scott Pilgrim vs. The World" ist defintiv kein Film der jedem gefällt, denn seine
Story und seine Aufmachung sind vielleicht nur was für Hardcore-Nerds. Mir hats jedenfalls gefalllen, die Story ist herrlich skurril und unlogisch,
ebenso wie die wunderbar überdrehten Charaktere. Der Film ist unglaublich witzig, und das sogar noch auf eine höchst
innovative Art. Das Universum des Streifens funktioniert nämlich ähnlich
einem Videospiel ("Street Fighter", "Tekken" oder "Mortal Kombat"), was vielen Kennern mehr als einmal die Lachtränen in
die Augen schießen lässt, wenn zum Beispiel ein Gegner besiegt wird, und
dieser daraufhin in Münzen aufgeht, diese aber nicht mal für den Bus nach
Hause reichen. Oder vielen kleinen (oft pixeligen) Grafiken ("One Up!"), die immer wieder eingespielt werden, sobald etwas abgedreht, laut oder emotional wird. Oder die "Tricky!"-Einlage. Geil. Allgemein ist der Film mit Popkultur-Verweisen bis unter
die Decke vollgestopft und zitiert sich einmal quer durch Filme, Comics,
Videospiele, Musik und wieder zurück.
Es ist zudem erstaunlich wie detailreich die Szenerie zum Teil ist
und wieviele kleine Anspielungen darin verteckt sind. Dabei fordert der Film den Zuschauer sehr oft heraus, sein nerdiges Vorwissen einzusetzen. Und
man wird dafür belohnt. Aber genau hier liegt auch die große Gefahr: Ich kann mir gut vorstellen, das
Leute die eben nicht über die oben genannten Themen einigermaßen Bescheid wissen, nicht ganz soviel Spaß an dem Film haben werden.
Das ist aber gar nicht mal so schlimm, denn hierbei handelt es sich nunmal
um einen Film, der eben von einer bestimmten Zielgruppe für eine bestimmte
Zielgruppe gemacht wurde. Das hierbei die Sehgewohnheiten des
Mainstreams gekonnt umschifft wurden, macht es für die Leute die den
Film mögen nur noch schöner. Und wer jetzt denkt es handle sich hierbei nur um eine Komödie mit
Popkultur Referenzen, dem sei gesagt das sich hinter dem Klamauk auch
eine schöne und von allen Darstellern bis in die Nebenrollen schön
gespielte Coming-of-Age Geschichte verbirgt.
Abschließend kann gesagt werden, dass Regisseur Ed
Wright hier eine wundervoll symphatische Komödie abgeliefert hat, wie man sie im
heutigen Einheitsbrei nur noch selten sieht.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Universal Pictures
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