Dienstag, 1. Oktober 2013

Evil Dead (2013)

http://www.imdb.com/title/tt1288558/

Mia (Jane Levy) ist eine junge Frau, die mit ihrem Bruder David (Shiloh Fernandez) und ihren Freunden Olivia (Jessica Lucas), Eric (Lou Taylor Pucci) und Natalie (Elisabeth Blackmore) zu einer entlegenen Waldhütte aufbricht, um dort ein paar freie Tage zu verbringen. Sie finden dort das seltsame "Buch des Todes" und rufen damit ungewollt düstere Dämonen herbei. Ein erbitterter Kampf ums Überleben beginnt, denn durch das Vorlesen aus dem "Buch des Todes" wurden blutrünstige und abscheuliche Kreaturen freigesetzt, die es alle nur auf eines abgesehen haben: Sie haben das Ziel, die Teenager psychisch und körperlich zu vernichten. Die Teenies müssen sich nun alleine zu helfen wissen, denn in der abgelegenen Waldhütte wird ihnen niemand anderes beistehen...

Der wohl am Meisten erwartete Horrofilm der letzten Jahre. "Evil Dead" ist ein Remake des Horrorfilms "Tanz der Teufel" aus dem Jahr 1981. Natürlich schielt man immer mal wieder während der Sichtung mit einem Auge auf das Original - und findet so allerhand Gemeinsamkeiten, Anspielungen und sogar Requisiten. Natürlich ist das Remake moderner, eben an die Zeit angepasst. Ansonsten ist die Geschichte so ziemlich gleich. Es geht zwar hier nicht um eine Party in der ominösen Holzhütte im Wald, hier geht es um kalten Entzug. Die Hauptdarstellerin nämlich ist fest entschlossen, ihrer Kokainsucht ein Ende zu bereiten und ihre Freunde bieten dafür genau die Unterstützung, die sie dafür braucht. Auch trifft sie so ihren lange nicht mehr gesehenen Bruder wieder: perfekt. Leider ist das nicht ganz so perfekt, denn - wie könnte es anders sein? - durch einen widerlichen Geruch aus dem Keller begeben sich die Freunde in das untere Gewölbe und finden das "Buch des Blutes". Als dann noch einer der Freunde daraus vorliest bricht plötzlich die Hölle los. Man sieht: sehr eng am Original, nur eben vorstellbarer.

Im Gegensatz zum Original ist der Humor dem Blutgehalt gewichen - selbst Slapstickeinlagen bleiben aus. Hier hat man einen reinen Splatterfilm vorliegen, der gehörig am Gewaltgrad schraubt - kein Wunder also, warum einige Szenen der FSK sicher sauer aufstießen und sie deswegen die Freigabe verweigerten. Ist aber auch nicht weiter schlimm, SPIO/JK-Fassungen bekommt man hierzulande als Erwachsener zumindest auf Nachfrage unter der Ladentheke. Das Blut fließt also Eimerweise und in der Tat sind die Splattereffekte recht nett. Allerdings - und vielleicht kommt es mir ja nur so vor - wurde viel aus anderen Horrorfilmen geklaut. So richtig weh tut der Film eigentlich nie - dafür sind die Darsteller zu blass und austauschbar. Ein paar schmerzhafte Szenen gibt es zwar, jedoch fallen sie dem Moment zum Opfer. Man denkt zwar "Autsch!", aber so richtig leiden tut man nicht. Hier tappt "Evil Dead" leider in die Klischeefalle. Des Öfteren sind die Handlungen der Akteure schwer bis überhaupt nicht nachvollziehbar, wodurch das Mitfiebern äußerst schwer fällt. Hier hagelt es Stereotypen, so das naive Blondchen, der zögernde Held und der wissende Nerd.

Ganz am Ende kommt dann erst die Splatterszene schlechthin - und lässt einen schon mal die Augen aufreißen und näher hinschauen. Okay, gar nicht schlecht. Der Score ist unauffällig und schleicht nebenbei mit, viel mehr Wert wurde offenbar auf Knarren und Knarzen, sowie die Stimmenverzerrung gelegt, die gut passt. Die handgemachten Effekte sind absolute Weltklasse. Produzent Sam Raimi hat es tatsächlich geschafft die Atmosphäre noch etwas dichter wirken zu lassenund fast völlig auf CGI zu verzichten - das ist schon etwas wert und dafür zolle ich auch den dementsprechenden Respekt. Nach dem Abspann kommt dann sogar noch einmal ganz kurz Ash (Bruce Campbell) zu Wort - auch sehr nett. Passt zwar nicht, aber nett. Alles in allem ist "Evil Dead" also ein gutes Remake, wenngleich ich den Film gern eigenständig betrachten würde. Er bietet auf jeden Fall feinster Splatterhorror ohne viel Geschnörkel und Humor - und kann dabei auf seinen knapp 91 Minuten ohne viele Pausen und/oder langatmige Szenen unterhalten. Gut.

7,5/10

Von NAMELESS Media kommt der Film ungeschnitten/unrated in der Kino- und Extended Cut-Fassung im auf 1.500 Stück limitierten Blu-ray-Mediabook:

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