http://www.imdb.com/title/tt0122690/
Im alten Japan war der Begriff Ronin die Bezeichnung
für Samurai, die sich als Banditen durchs Leben schlagen mußten, weil
sie keinen Meister haben. Auch in der Gegenwart gibt es wieder Menschen,
auf die diese Bezeichnung zutrifft, denn durch das Ende des kalten
Krieges gibt es einige ehemalige Agenten, die nun nicht mehr für ein
bestimmtes Land arbeiten und daher auf Gewinne aus unabhängigen
Projekten angewiesen sind. Einige von diesen finden sich in Paris ein,
um einen Job zu erledigen und ihr Überleben zu sichern, in einer Welt
die ihrer nicht mehr bedarf.
"Ronin" lässt sich als soliden bis besseren
Katz-Und-Maus-Heist-Thriller bezeichnen, der vor allem mit seinem sehr
guten Cast und halsbrecherischen Verfolgungsjagden punkten kann. Die Story selbst dient eher als Aufhänger für eben genannte und
rasante Action, kann separat betrachtet nur als mittelmäßig bezeichnet
werden, da sie zu wenig Eigenständigkeit oder Spannung aufbringen kann - irgendwann weiß man, was passieren wird.
Die Vergleiche und Parallelen zu japanischen Ronin sind leider stark an
den Haaren herbeigezogen und wirken dadurch etwas aufgesetzt. Eine entsprechende Szene
im Film wirkt entsprechend deplaziert und vollkommen überflüssig.
Von diesen Mängeln einmal abgesehen ist der Film jedoch gut
umgesetzt. Die Schauplätze sind sehr schön, die gewagten
Verfolgungsjagden durch die engen Straßen Frankreichs großartig und die
durch die Hauptstadt Paris nicht minder beeindruckend. Namhafte Hollywoodgrößen (Robert DeNiro, Jean Reno, Sean Bean,
u.a.) verkörpern ihre Charaktere sehr gut, die Dialoge gehen in Ordnung, Logikfehler beschränken sich weitestgehend auf ein
Minimum und die musikalische
Begleitung ist stimmig.
Wer auf handwerkliche Old-School-Thriller steht und klassische
Verfolgungsjagden liebt, deren Autos nicht nach bunter Japan-Kotze
aussehen, ist bei Ronin an der richtigen Adresse. Der Film ist kein
Meilenstein in seinem Genre, aber wie bereits geschrieben ein besserer
Vertreter und im Gesamten durchaus unterhaltsam. Besonders schön zu sehen: das Finale im "Le Zenith" und Katarina Witt in einer Nebenrolle. Was war nur in diesem Koffer?
7,5/10
http://tinyurl.com/obszeur
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen