http://www.imdb.com/title/tt1680114/
Ein heruntergekommenes Viertel in Snowtown, Australien. Hier lebt der introvertierte Jamie (Lucas Pittaway) zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern. In dieser tristen Umgebung trifft der Junge auf John (Daniel Henshall), der für ihn wie ein Vater ist, den er nie gehabt hat. Noch weiß er nicht, wer John wirklich ist.
Doch hinter Johns väterlicher Fassade lauern Hass und Brutalität.
Denn er ist John Bunting, der zwölf Menschen auf sadistische Art und
Weise quälen und töten wird. Eine der schrecklisten Mordserien aller
Zeiten beginnt. Zu spät merkt Jamie, worauf er sich eingelassen hat.
"Snowtown" ist ein
eindringliches Drama über die sogenannten "Snowtown Murders", eine
Mordserie, die in den 90er Jahren den Süden Australiens in Aufregung versetzte.
Seine herausragende atmosphärische Dichte bezieht der Film nicht zuletzt
aus seiner atemberaubenden und extrem ruhigen Kameraarbeit, die durch außergewöhnliche
Einstellungen und wunderbare Farbgebung besonders erwähnt werden sollte. Der Film erinnert mich vom Stil her sehr an die "Red Riding"-Trilogie, die ähnliche Motiv auffasst, aber bei weitem nicht so grausam in den Magen fährt wie dieser Film hier.
Anders auch als vergleichbare Serienkiller der Filmgeschichte wie
beispielsweise in David Finchers "Zodiac", nimmt Regisseur Justin Kurzel jegliche Rätsel von seinen
Killern. Durch dessen teilweise nachvollziehbaren Motive ist es sehr schwer ihn als das Monster zu sehen, was er eigentlich ist, findet man doch immer wieder Gründe, warum er die Taten begeht. Stattdessen keimt
zweitweise, hauptsächlich zu Beginn des zweiten Aktes, sogar der
Eindruck, einen etwas anderen "Wohltäter" bei seiner Arbeit zuzusehen. Das
gekonnt-intelligente Drehbuch trägt zu dieser These mit seiner behutsamen
und nie zu schnellen Erzählweise bei, die allerdings in krassem Kontrast zu der gnadenlosen
Brutalität steht, mit der die Morde begangen werden - und die sehr graphisch dargsestellt sind.
Doch irgendwie ist der Film viel mehr als ein Drama über einen Serienkiller.
Noch viel angsteinflößender ist die Willenlosigkeit, mit der der junge
James Vlassakis seinem Vorbild folgt und diesem wie paralysiert unter
die Arme greift. "Die Morde von Snowtown" ist eine beeindruckende Studie über die
soziale Unterschicht, die mit herausragenden Darstellern und deren natürlichen Spie, ein sehr sehenswertes Stück Kino ist.
Vielleicht nicht für jedermann aber ein krasses Stück Zelluloid.
8/10
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