http://www.imdb.com/title/tt0443272/
Das epische zweieinhalbstündige Drama konzentriert sich auf die letzten Monate der
Präsidentschaft Lincolns, seine Bemühungen, den Bürgerkrieg zu einem
Ende zu führen, und vor allem den dreizehnten Verfassungszusatz durch
den Senat zu bringen. Der damals extrem kontroverse Gesetzentwurf verbot (und verbietet)
Sklaverei in jeder Form auf dem Boden der Vereinigten Staaten. Dennoch
gab es starken Widerstand, nicht nur unter den politischen Feinden,
sondern auch in der Bevölkerung. Lincols wusste, dass er den
Verfassungszusatz durchsetzen musste, bevor der Krieg mit den Südstaaten
beendet ist, da der Rückhalt in der Bevölkerung vor allem dadurch
gewährleistet war, dass der Verfassungszusatz den Krieg mit dem Süden
beenden sollte. Der Präsident und sein Kabinett mussten ihre ganze
politische Raffinesse in die Waagschale werfen, damit das Gesetz den
Kongress passieren konnte, bevor die Südstaaten kapitulieren. Wären sie
gescheitert, hätte die Möglichkeit bestanden, dass Sklaverei auch nach
einem siegreichen Ende des Krieges seitens der Nordstaaten, wenn wieder
wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund rücken, erneut Fuß gefasst
hätte.
"Lincoln" ist mal wieder ein Film, bei dem ich nicht mal dran denken
würde, ihn im Kino zu schauen. "Lincoln" ist ein Biopic über den 16. Präsidenten der Vereinigten
Staaten, Abraham Lincoln. Um genau zu sein, konzentriert sich "Lincoln"
auf die letzten Monate im Leben seines Protagonisten, bevor er einem
Attentat zum Opfer fiel, welches letztendlich zu seinem Tod führte. Der Film ist
zwar lang aber im Endeffekt geht es fast ausschließlich um Lincolns
Bemühungen den 13. Verfassungszusatz durchzusetzen. Die Handlung ist an sich eigentlich recht interessant, doch die
ganzen politischen Diskussionen haben mich einfach nicht wirklich mitgerissen. Der Themenbereich ist einfach zu komplex, um ihn durch einen Film zu
jagen. Zu wenig bekommt man von allem mit: von der Zeit und den Leuten,
vom Bürgerkrieg an sich, von der Spaltung des Landes, von der Sklaverei.
Sicher, man weiß vieles selbst, aber genau das muss man mitbringen und
somit liegt es an jedem selbst, was einen der Film zeigt und lehrt. Außerdem kommt mir Joseph Gordon-Levitt in der Rolle des älteren
Sohns von Lincoln einfach unnötig vor. Er trägt einfach nichts zum Film
bei. Das selbe Gefühl hab ich auch mit Sally Fields Charakter Mary Todd
Lincoln sowie Gulliver McGrath als der jüngere Sohn Lincolns. Daniel Day-Lewis hingegen ist der beste Darsteller des Films. Optisch ist Lincoln großartig gestaltet. Ich hab nie an dem Setting des 19. Jahrhunderts gezweifelt.
Für einen Spielberg-Film braucht er Ewigkeiten um in die Gänge zu kommen. Und am Ende kann man sich Lincoln einmal anschauen, immerhin geht es hier
um ein wichtiges, geschichtliches Ereignis, doch bis ich zum Wiederholungstäter
werde muss ich wohl einige Zeit verstreichen lassen.
8/10
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