Montag, 24. November 2025

Nobody 2 (2025)

https://www.imdb.com/de/title/tt28996126/

Nach einem verhängnisvollen Vorfall mit der russischen Mafia vor vier Jahren hat Hutch noch immer eine Schuldenlast von 30 Millionen Dollar, die er mit einer Reihe gefährlicher Aufträge gegen internationale Gangster abbaut. Trotz des Nervenkitzels, den seine „Arbeit“ mit sich bringt, kämpfen er und seine Frau Becca (Connie Nielsen) mit der Belastung ihres Lebensstils und entfremden sich zunehmend. Um Abstand zu gewinnen, beschließen sie, zusammen mit ihren Kindern (Gage Munroe, Paisley Cadorath) einen Kurzurlaub im Wild Bill's Majestic Midway and Waterpark zu verbringen – dem einzigen Ort, an dem Hutch und sein Bruder Harry (RZA) als Kinder Ferien gemacht haben. Mit Hutchs Vater (Christopher Lloyd) an ihrer Seite erreicht die Familie die kleine Stadt Plummerville, voller Hoffnung auf Entspannung und gemeinsame Zeit. Doch als eine scheinbar harmlose Auseinandersetzung mit einigen Einheimischen sie in Konflikt mit einem korrupten Freizeitparkbesitzer (John Ortiz) und seinem zwielichtigen Sheriff (Colin Hanks) bringt, gerät Hutch unversehens in den Fokus einer gefährlichen Verbrecherbossin (Sharon Stone). 

"Nobody 2" ist eine solide bis gute Fortsetzung, die sich dem Rezept des Vorgängers verschreibt und dabei genau das liefert, was Fans erwarten: kompromisslose, kreative Action und einen erneut starken Bob Odenkirk als Hutch Mansell. Regisseur Timo Tjahjanto setzt weniger auf Innovation als auf die Weiterentwicklung der bekannten Formel: Die Handlung bleibt zweckdienlich und simpel, das Tempo hoch, und die Gewalt ist häufig grotesk und stets überzeichnet. Erneut steht der ganz normale Familienvater im Zentrum, der in absurden Situationen immer wieder zur brachialen Killermaschine mutiert. Der Film packt seine Action oft in originelle Settings wie eine Spielhalle oder einen Wasserpark, was für einige auffallende "Aua-Momente" sorgt.

Die Stärken liegen klar in der Choreografie der Kämpfe und im lakonischen Humor, den Odenkirk perfekt dosiert einstreut; Schwächen zeigt "Nobody 2" hingegen in der Charakterentwicklung, die leider kaum über das bekannte Flachbild hinausreicht. Wo "Nobody" den Überraschungseffekt des "Everyman als Actionheld" ausspielte und Genregrößen wie "John Wick" ironisch zitierte, bleibt die Fortsetzung im eigenen Fahrwasser und verzichtet auf echte Tiefe. Der Film startet zwar recht hektisch und die Kamera wirkt anfangs unübersichtlich, berappelt sich aber und liefert später saubere, dichte Bilder. Die Musik und das Sounddesign sind funktional und unterstützen die Action, ohne außergewöhnlich hervorzustechen. Im Vergleich zum ersten Teil fehlt dem Sequel der frische Überraschungsmoment, und die Story ist fast schon selbstreferenziell konstruiert, um möglichst viel Handlung in möglichst viel Action zu verpacken. Trotzdem bleibt "Nobody 2" sehenswert - nicht zuletzt, weil Odenkirk, der Cast und das kreative Team mit sichtbarer Freude am Genre ans Werk gehen. Für alle, die sich am Mix aus blutiger Komik, absurden Einfällen und handfester Action begeistern können, bietet der Film genug Unterhaltungswert, um als okay durchzugehen.

6,5/10

Quellen:
InhaltsangabeFilmstarts
Poster/Artwork: Universal Pictures

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