http://www.imdb.com/title/tt4255304/
Sherrif Carter (Aaron Poole) verbringt eine gemütliche Nachtschicht in
seinem Streifenwagen. Doch plötzlich rennt ein verwundeter Mann aus dem
Wald ihm direkt vor die Motorhaube. Hilfsbereit wie er ist bringt Carter
den blutenden Mann in das nahegelegene Krankenhaus, ohne zu wissen, was
diese Geste für Folgen haben wird. Denn kurze Zeit später tauchen zwei
geheimnisvolle Jäger auf, die dem Verletzten den Garaus machen wollen.
Das ist aber erst der Anfang dieser unheilvollen Nacht: Schon bald
können die Patienten und Angestellten nämlich kein Fuß mehr vor das
Krankenhaus setzen, weil eine Schar in weiß gekleideter Gestalten mit
scharfen Messern herumfuchtelt und jeden Fluchtversuch unterbindet. Als
dann auch noch die ersten Menschen sich in gruselige Monster verwandeln,
wird klar, dass die Hölle auf Erden ausbricht...
In praktisch jedem Review zu "The Void" fallen die Namen John Carpenter und Clive Barker. Und das passt ganz gut. Mal surreal, mal ziemlich widerlich ist "The Void" eine im Grundsatz sympathische Hommage an den Body-Horror aus den 80ern und wirkt wie eine gelungene Mischung aus "Hellraiser" und "Das Ding aus einer anderen Welt", gewürzt mit Kreaturen aus "Doom". Simpel und
vorhersehbar am Anfang, um dann gegen Ende quasi gleich ganz am Rad zu
drehen. Aber immerhin schafft es das
multi-instrumentale Regie-Duo Steven Kostanski und Jeremy Gillespie (die
zusätzlich noch beim Drehbuch, dem Soundtrack und den Effekten
mitwirkten), die Story ordentlich durchzurütteln und die fast schon
schläfrige Gewohnheit der Dramaturgie in einem Wirbelsturm des okkulten
Irrwitz und der grässlichen Mutanten-Sideshow untergehen zu lassen.
Offensichtlich wurde bei "The Void" wenig gekleckert, sondern viel, sehr
viel geklotzt. Von unheimlichen Kuttenträgern mit Messern, einer
verrückt gewordenen Krankenschwester, aus der auch noch ein
Menschenfresser-Monster platzt, fährt der Film einiges auf. Daher ist
"The Void" fast schon so etwas wie ein 5-Gänge-Menü für Genre-Freunde.
Von der Ausgangs-Lage, der Atmosphäre bis hin zu den Effekt-Entwürfen
versammelt "The Void" nämlich ein Best-of des Horror-Kinos.
Was da nur noch fehlt, wäre eine bessere Geschichte gewesen, nicht bloß eine Aneinanderreihung von Schock-Momenten und Figuren, die
im frühen Entwicklungs-Stadium verharren. Schließlich ist dies die
elementarste Schwachstelle von "The Void": grob umrissene Charaktere,
die beinahe alle irgendwelche Fehler verpasst bekommen haben. Und bei
denen alle paar Minuten ein weiteres Gesicht plötzlich durchdreht oder
sich als totaler Spinner entpuppt.
Und wenn es das nicht ist, dann platzen eben wieder ein paar krass
gestaltete Monster ins Bild. Aber am Lob kommt man nicht vorbei. Bei den
Creature-Effekten und dem digitalen Trick-Zauber kennt "The Void" keine
halben Sachen. Gillespie und Kostanski legen einen sehr überzeugend
gemachten Low-Budget-Film vor, der auch mit Crowdfunding-Unterstützung
gestemmt wurde. Was aus "The Void" nicht gerade den neuen Meilenstein im Horror-Genre
macht, aber ein immerhin noch vergnüglicher Gore-Streifen, der bei Fans Begeisterungsstürme auslösen dürfte. Fragen
nach einem eigenständigerem, strukturierterem Drehbuch oder höherem Budget, könnten da
immer noch aufkommen. Diese könnten aber auch durch den
schieren Willen von "The Void", einfach mal auszuflippen und zu
übertreiben, etwas besänftigt werden. Einschalten und genießen wäre hier
wohl die beste Devise, nicht das Fragen nach der Neu-Erfindung des Rads
oder zumindest der des Horror-Kinos. Super.
7,5/10
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