
William Garin (Matt Damon) und Pero Tovar (Pedro Pascal) reisen im 15. Jahrhundert nach China. Sie kommen hierher, um eine mächtige Waffe zu finden, doch ihnen wird ein wenig freundlicher Empfang bereitet. Die Einheimischen glauben ihnen nicht, dass sie zum Handeln an die Chinesische Mauer gekommen sind. In Gefangenschaft müssen die zwei kampfgeschulten Söldner lernen, dass die fast 9000 Kilometer lange Mauer einst aus einem ganz bestimmten Grund errichtet wurde, auf den die chinesische Armee des Kaisers (darunter Andy Lau und Tian Jing) sich jahrzehntelang vorbereitet hat. Denn alle 60 Jahre versuchen Monster, die letzte Bastion zur Verteidigung der Menschheit zu stürmen.
"The Great Wall" von Yimou Zhang ist ein typischer chinesischer Fantasy-Actionfilm vor einer beinahe-historischen Kulisse. Mit Andy Lau, Matt Damon und Willem Dafoe hat man außerdem drei sehr bekannte Schauspieler gecastet, die sichtbar mit Null-Bock-Attitüde durch den Film schreiten - mit Ausnahme von Matt Damon, der charismatisch und gekonnt, wie immer, seine Sache macht. Hätte den Film ein westlicher Regisseur abgeliefert, man hätte den Streifen getrost in der Luft zerreißen können. Altbekanntes Storygerüst, erwarteter Ausgang, kaum Überraschungen und jede Menge CGI. Doch im Hinblick auf die asiatische Art und Weise kann man dem Film dann doch wieder etwas mehr als nur das Vorgenannte abgewinnen.
Story und Figurenzeichnung heben sich hier wohltuend von den typischen Klischees des/der Genres ab, wenn auch ohne in irgendeiner Form Komplexität oder Tiefe erreichen zu können und - zum Glück - auch gar nicht zu besitzen vorgeben zu wollen. Yimou Zhang ist eigentlich ein Künstler des asiatischen Kinos, der es bis jetzt fast immer schaffte, zwar chinesisches Geld für seine Filme zu nehmen, aber historische Stoffe zu bedienen, die größtenteils frei von Militärpropaganda waren.
Leider ist das diesmal anders.

Der Showdown am Ende, der merkwürdigerweise mit der Mauer gar nichts mehr zu tun hat, ist im Gegensatz zum Kampf zu Beginn weit weniger spektakulär. Seltsame Prioritätensetzung. Überhaupt wirkt der Streifen im Verlauf immer kopfloser, und er war schon zu Anfang leicht neben der Spur. Es ist eben ein Film, der den Anschein erweckt, als wollte er ursprünglich ein ganz großer Epos werden. Gereicht hat es am Ende nur zu einem etwas über den Durchschnitt agierenden Fantasytrash. Sattdessen gibt es einen Actionfilm mit schlechtem CGI, schwacher Charakterzeichnung und einer Menge Fantasy.
6/10
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