http://www.imdb.com/title/tt2034800/
William Garin (Matt Damon) und Pero Tovar (Pedro Pascal)
reisen im 15. Jahrhundert nach China. Sie kommen hierher, um eine
mächtige Waffe zu finden, doch ihnen wird ein wenig freundlicher Empfang
bereitet. Die Einheimischen glauben ihnen nicht, dass sie zum Handeln
an die Chinesische Mauer gekommen sind. In Gefangenschaft müssen
die zwei kampfgeschulten Söldner lernen, dass die fast 9000 Kilometer
lange Mauer einst aus einem ganz bestimmten Grund errichtet wurde, auf
den die chinesische Armee des Kaisers (darunter Andy Lau und Tian Jing)
sich jahrzehntelang vorbereitet hat. Denn alle 60 Jahre versuchen
Monster, die letzte Bastion zur Verteidigung der Menschheit zu stürmen.
"The Great Wall" von Yimou Zhang ist ein typischer chinesischer
Fantasy-Actionfilm vor einer beinahe-historischen Kulisse. Mit Andy Lau, Matt Damon und
Willem Dafoe hat man außerdem drei sehr bekannte Schauspieler gecastet,
die sichtbar mit Null-Bock-Attitüde durch den Film
schreiten - mit Ausnahme von Matt Damon, der charismatisch und gekonnt, wie immer, seine Sache macht. Hätte den Film ein westlicher Regisseur abgeliefert, man hätte den Streifen getrost in der Luft zerreißen können. Altbekanntes Storygerüst, erwarteter Ausgang, kaum Überraschungen und jede Menge CGI. Doch im Hinblick auf die asiatische Art und Weise kann man dem Film dann doch wieder etwas mehr als nur das Vorgenannte abgewinnen.
Story und Figurenzeichnung heben sich hier wohltuend von den typischen
Klischees des/der Genres ab, wenn auch ohne
in irgendeiner Form Komplexität oder Tiefe erreichen zu können und - zum
Glück - auch gar nicht zu besitzen vorgeben zu wollen. Yimou Zhang ist eigentlich ein Künstler des asiatischen Kinos, der
es bis jetzt fast immer schaffte, zwar chinesisches Geld für seine Filme
zu nehmen, aber historische Stoffe zu bedienen, die größtenteils frei
von Militärpropaganda waren.
Leider ist das diesmal anders. Durchhalteparole wird an Dauerplattitüde gehängt und Matt Damon gibt mit
seichtem Hundeblick sein nonverbales 'Okay'. Damit wird aus "The Great Wall" genau der Trash, den der Trailer bereits vermuten ließ. Er bekommt das Kunststück fertig, zwar ziemlich aufwendig
aber gleichzeitig auch ganz schön billig auszusehen. Besonders das CGI
ist nicht auf Höhe der Zeit, doch auch die sonstige Ausstattung erinnert
oft eher an die 80er, als an einen modernen Blockbuster. Da gingen
Anspruch und technische bzw. finanzielle Möglichkeiten arg auseinander.
Man kann dem Film zu Gute halten, dass er sich nicht lange mit
Figureneinführung oder Bestandsaufnahmen aufhält, es geht ziemlich
direkt zur Sache. Das ist auch gut so, denn die Story gibt nicht so viel
her, als dass man damit viel anfangen könnte.
Der Showdown am Ende, der merkwürdigerweise mit der Mauer gar nichts mehr
zu tun hat, ist im Gegensatz zum Kampf zu Beginn weit weniger
spektakulär. Seltsame Prioritätensetzung. Überhaupt wirkt der Streifen
im Verlauf immer kopfloser, und er war schon zu Anfang leicht neben der
Spur.
Es ist eben ein Film, der den Anschein erweckt, als wollte er
ursprünglich ein ganz großer Epos werden. Gereicht hat es am Ende nur zu einem etwas über den Durchschnitt agierenden Fantasytrash. Sattdessen gibt es einen Actionfilm mit schlechtem
CGI, schwacher Charakterzeichnung und einer Menge Fantasy.
6/10
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