http://www.imdb.com/title/tt0229440/
Nackte Realität oder perverser Albtraum? Joseph kann es nicht mehr
auseinander halten. Während der Ermittlungen in einem Mordfall wird der
Cop plötzlich von schrecklichen Visionen gequält. Es ist, als ob sich in
naher Zukunft weitere bestialische Morde ereignen würden und er selbst
irgendwie darin verwickelt sei. So setzt Joseph alles daran, dem Mörder
schnellstens auf die Spur zu kommen. Ein erster Fingerzeig scheint
dieser eigenartige, metallische Würfel zu sein, den er am Tatort findet.
Doch die Visionen lassen ihn jetzt nicht mehr los. Sie verzerren seinen
klaren Blick. Joseph erlebt, wie ein anderes "Ich" offenbar mehr und
mehr die Oberhand gewinnt und ihn zu sadistischen Handlungen treibt. Auf
der verzweifelten Suche nach einem Ausweg durchlebt Joseph die Hölle.
Der vierte Aufguss des
legendären "
Hellraiser" von Clive Barker ist weit entfernt von der
einstigen Qualität, die die
Reihe zu Beginn noch auszeichnete. Im Grunde
war spätestens nach "
Hellbound: Hellraiser II" die Luft vollkommen raus, fand man doch
keinen stimmigen Ansatz mehr, die Hölle und deren Abgesandte, die
Zenobiten, in ihrer verstörenden Abgründigkeit und sadistischen
Morbidität und Fleischeslust glanzvoll zu inszenieren. Der einst so
berüchtigte Titel wurde für immer weitere Billigproduktionen regelrecht
missbraucht. Das Ergebnis ist bekannt.
Nichtsdestotrotz ist "Hellraiser: Inferno" - hat man sich erstmal vom
Anspruch freigemacht, hier nochmal etwas Großes zu erwarten, ein solide
inszenierter wie gespielter Mystery-Thriller, der den Antihelden
Detective Joseph Throne auf seiner Suche nach einem sadistischen
Serienkiller begleitet. Die Handlung bleibt dabei lange Zeit geradlinig
und stringent, ködert nur äußerst selten mit Elementen, die
gewissermaßen die DNA der Reihe ausmachen, und gleitet insofern auch
erst spät in deutlich verstörendere und verwirrendere Gefilde ab. Scott Derrickson, den man heutzutage im Horrorbereich durchaus als
Namen im Kopf präsent hat, inszenierte seinen damals erst zweiten Spielfilm durchaus gekonnt. Auffällig sind in erster Linie die
intensiven Farbfilter, die die Traum- und Fantasiewelten, in die der
Detective zu rutschen scheint, deutlich von der Realität abheben.
Allerdings ist "Hellraiser: Inferno" aufgrund seines geringen Budgets
wirklich keine Augenweide. Die Settings vermitteln stark den Eindruck
eines TV-Films und erinnern entfernt auch an die heutzutage doch gut
produzierten Crime-Serien, die zuhauf auf verschiedenen Sendern
ausgestrahlt werden. Tatsächlich war "Hellraiser: Inferno" der erste
'Direct-To-Video'-Ableger nach dem vom Produktionsteam versaubeutelten Vorgänger
"
Hellraiser: Bloodline".
Letztendlich ist "Hellraiser: Inferno" schlichtweg zu wenig
"
Hellraiser". Näher am Film ist man mit der Denkweise, dass hier ein Film mit Hellraiser-DNA
umgeschrieben wurde. Was den Film trotz alledem in einem adäquaten
Mittelmaß hält, sind die verhandelten Themen um Schuld und Sühne und
verdrängte Traumata. Selbsterkenntnis wird zum obersten Gebot und, wie
für die
Reihe üblich, ist dies ein äußerst schmerzhafter Vorgang. Auch
wenn die Zenobiten doch arg wenig Auftritte haben, so sind sie doch in
ihrer Bedeutung nah am
Original. Sie sind Richter aus der Hölle, bereit
ihrer Rolle als exekutiver Arm auszuüben. Das Wenige, was dem Zuschauer von "Hellraiser" geboten wird,
ist doch recht gut durchdachte Kost. Mit ein wenig Geduld für zähe
Ermittlungen im Mittelteil ist das Finale eine ordentlich befriedigende
Angelegenheit. Ob es dazu alle diese Twists gebraucht hätte, wer weiß das schon? Ein Film jedenfalls sollte eben nie intelligenter scheinen wollen,
als er tatsächlich ist.
5/10
Von KINOWELT erschien der Film Uncut und Unrated in HD im "2-Disc
Limited Uncut Edition" Mediabook. Die "Black Edition" ist sufgrund der Limitierung von 1.000 Stück schon seit langer Zeit ausverkauft.
Nichtsdestotrotz ist "Hellraiser: Inferno" - hat man sich erstmal vom Anspruch freigemacht, hier nochmal etwas Großes zu erwarten, ein solide inszenierter wie gespielter Mystery-Thriller, der den Antihelden Detective Joseph Throne auf seiner Suche nach einem sadistischen Serienkiller begleitet. Die Handlung bleibt dabei lange Zeit geradlinig und stringent, ködert nur äußerst selten mit Elementen, die gewissermaßen die DNA der Reihe ausmachen, und gleitet insofern auch erst spät in deutlich verstörendere und verwirrendere Gefilde ab. Scott Derrickson, den man heutzutage im Horrorbereich durchaus als Namen im Kopf präsent hat, inszenierte seinen damals erst zweiten Spielfilm durchaus gekonnt. Auffällig sind in erster Linie die intensiven Farbfilter, die die Traum- und Fantasiewelten, in die der Detective zu rutschen scheint, deutlich von der Realität abheben. Allerdings ist "Hellraiser: Inferno" aufgrund seines geringen Budgets wirklich keine Augenweide. Die Settings vermitteln stark den Eindruck eines TV-Films und erinnern entfernt auch an die heutzutage doch gut produzierten Crime-Serien, die zuhauf auf verschiedenen Sendern ausgestrahlt werden. Tatsächlich war "Hellraiser: Inferno" der erste 'Direct-To-Video'-Ableger nach dem vom Produktionsteam versaubeutelten Vorgänger "Hellraiser: Bloodline".
Letztendlich ist "Hellraiser: Inferno" schlichtweg zu wenig "Hellraiser". Näher am Film ist man mit der Denkweise, dass hier ein Film mit Hellraiser-DNA umgeschrieben wurde. Was den Film trotz alledem in einem adäquaten Mittelmaß hält, sind die verhandelten Themen um Schuld und Sühne und verdrängte Traumata. Selbsterkenntnis wird zum obersten Gebot und, wie für die Reihe üblich, ist dies ein äußerst schmerzhafter Vorgang. Auch wenn die Zenobiten doch arg wenig Auftritte haben, so sind sie doch in ihrer Bedeutung nah am Original. Sie sind Richter aus der Hölle, bereit ihrer Rolle als exekutiver Arm auszuüben. Das Wenige, was dem Zuschauer von "Hellraiser" geboten wird, ist doch recht gut durchdachte Kost. Mit ein wenig Geduld für zähe Ermittlungen im Mittelteil ist das Finale eine ordentlich befriedigende Angelegenheit. Ob es dazu alle diese Twists gebraucht hätte, wer weiß das schon? Ein Film jedenfalls sollte eben nie intelligenter scheinen wollen, als er tatsächlich ist.
5/10