http://www.imdb.com/title/tt0190590/
Im tiefsten Süden der USA in den 1930ern begibt sich der Sträfling Everett ‘Ulysses’ McGill (George Clooney) mit seinen Leidensgenossen Pete (John Turturro) und Delmer (Tim Blake Nelson)
auf einen Roadtrip der besonderen Art. Ulysses überredet seine
Mitgefangenen zur Flucht und verspricht ihnen einen Anteil an einem
geheimnisvollen Goldschatz. Und so begegnen die entlaufenen Sträflinge
auf ihrer Reise einigen skurrilen Gestalten, so zum Beispiel einem
Musiker, der seine Seele an den Teufel verkauft hat, einem Bankräuber,
einem gerissenen Politiker und drei Sirenen.
Manchmal ist Logik einfach nicht erstrebenswert und in "O Brother, Where Art Thou?" auch nicht wirklich notwendig.
Auf der Suche nach der Beute eines erfolgreichen Raubzuges erleben
die drei flüchtigen Sträflinge Everett, Pete und Delmar eine skurrile
Odyssee durch den Staat Mississippi. In traumhaften Südstaaten-Kulissen,
die alles in gelbes Laub und warmen Licht hüllen, streifen die Drei
durch das Land, in der Hoffnung den "Schatz" zu finden und ein neues
Leben zu beginnen. Doch immer wieder geraten sie in absurdeste Situationen -
ob auf einer Verfolgungsfahrt mit "Babyface" Nelson, bei einer
Versammlung des Ku-Klux-Klans oder bei einer Studioaufnahme, die sie
zufällig zu Stars der Country-Musik macht.
"Ein Narr ist, wer nach Logik in den Kammern des menschlichen Herzens sucht."
Eine wunderbar phantasievolle
Übersetzung von Homers Odyssee in die USA der 30er Jahre, eingebettet
in märchenhaft anmutenden Bildern und einen wohlklingenden Soundtrack,
der unmöglich hätte besser passen können. Die Coen-Brüder nehmen den Zuschauer wieder einmal mit auf ein Abenteuer voller
Witz, Ungereimtheiten, Skurrilitäten, Magie, großartiger Dialoge und
inspirierten Darstellern, eine Reise durch Mississippi, über Wiesen,
durch Wälder, an Flüssen entlang und durch kleine Städtchen in den
wogenden Klängen von Blues und Country und den "Soggy Bottom Boys". Besonders positiv gefiel mir die ironieerfüllte Authenzität, die durch
die opulente Ausstattung und den Hillbilly-Sound vermittelt wird. Sonne,
Staub und Schweiß - so gehört sich das.
Einziger und größter Schwachpunkt ist meiner Ansicht nach die Story, die in einem für mich recht belanglosen Finale
endet. Aber auf dem Weg dahin darf man sich an vielen anderen Dingen erfreuen und
mit Auge, Ohr und Herz genießen. Mit Pomade im Haar und der Ratte auf dem Grill schaut man den
schrulligen Drei bei ihrer Schatzsuche zu, auf welche Wege es sie
verschlägt und- vor allem - auf welche Menschen sie treffen. Unterhaltsam und sehr witzig.
8/10
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