Donnerstag, 17. Januar 2019

Death House (2017)

https://www.imdb.com/title/tt2984576/

Dr. Karen Redmane (Barbara Crampton) und Dr. Eileen Fletcher (Dee Wallace) führen im geschlossenen Raum Feldversuche in der Erforschung des Todestriebes und von Tötungsgewohnheiten durch, indem sie unfreiwillige Opfer in die nachgestellten Habitate einbringen. Als dann durch einen externen Eingriff der ungetrübte Forscherdrang und das sensible Ökosystem gestört wird und Strom und Kommunikation nach außen hin unterbrochen werden, bricht die Hölle sprichwörtlich über die Erde herein. Denn die Avatare des Bösen, ihrer Illusion verlustig geworden, müssen sich nun wieder ein natürliches Ventil für ihre mörderischen Triebe suchen. Und sie finden schnell Gefallen daran, Platons Höhle in Blut zu tränken.

Wenn man die Namen Sid Haig, Bill Moseley, Tony Todd, Lloyd Kaufman, Kane Hodder, Michael Berryman oder Barbara Crampton sieht, dann liest sich das wie das "who-is-who" sämtlicher moderner Horrorikonen und welchen Horrorfilmfan würde das schon kalt lassen? So bekommt "Death House" schon allein aufgrund der Darstellerriege eine ganze Menge an Vorschusslorbeeren und wird in Horrorfilmfankreisen nicht ganz zu Unrecht als "The Expendables of Horror" bezeichnet. Ein paar der Star-Auftritte in "Death House" sind tatsächlich auch etwas mehr als nur Cameos, angefangen mit Tony Todd. Seine Eröffnungsszene, in denen er auf "Die Farm" verweist, wirft einige Fragen auf: Was ist das? Wo ist es? Was passiert da? Diese Fragen bleiben im gesamten Film unbeantwortet. Und auch wenn man sich ganz viel Mühe gibt; seine beiden Auftritte kann man nicht mal im Ansatz nicht mit dem Rest des Films verbinden.

Wenn man darüber hinaus an "The Expendables of Horror" denkt, dann würde man erwarten, dass diese Avatare des Gore&Splatter während des gesamten Films oder zumindest eines guten Teils davon auf der Leinwand zu sehen sind. In "Death House" ist das nicht der Fall. Abgesehen von Dee Wallace, Kane Hodder, Barbara Crampton und in geringerem Maße Bill Moseley. Wenn der Zuschauer nur zwinkert, könnte er einen der vielen anderen großen Namen verpassen, die zur Werbung für diesen Film verwendet wurden. Man könnte diesen irreführenden Faktor sogar möglicherweise noch ignorieren, wenn "Death House" wenigstens etwas Größerem Platz einräumen würde. Die FBI-Agenten Jae Novak (Cody Longo) und Toria Boon (Cortney Palm) treffen sich im "Death House", viel zu offensichtlich zu einer Tour durch das Gefängnis. Fletcher und Redmane, gespielt von Dee Wallace und Barbara Crampton, zwei Schauspielerinnen, die weitaus besser sind als ihr strikter Expositoriendialog und die in den Laborsequenzen harten Überbelichtungen ausgesetzt sind. Nachdem die beiden Protagonisten die wohl langweiligste Duschszene in der Horrorfilmgeschichte miteinander geteilt haben (Zugegeben, sie bot die grundlose Nacktheit, die die meisten Horrorfilme besitzen, aber sie zog sich viel zu lange hin), schleicht sich im Innern einer verstümmelten Wache ein EMP-Pulsgerät in das "Death House" ein und - schwupp! - die Insassen sind frei. Novak und Boon versuchen, einen Ausweg zu finden und all ihre Bemühungen führen sie zu der gefürchteten neunten Ebene des "Death House", dem Wohnort der Schlimmsten der Schlimmsten, einer Gruppe, die als die "Five Evils" bekannt ist - d.h. Bill Moseley, Michael Berryman und andere stehen in peinlichen Supervillain-Cosplay-Outfits herum und bringen spätestens hier auch den letzten Zuschauer zum Kopfschütteln.

Eines der weiteren zahllosen Probleme von "Death House" ist, dass der Autor / Regisseur B. Harrison Smith seine lächerliche Handlung völlig geradlinig und viel zu ernst spielen lässt und seine Besetzung dazu veranlasst hat, dasselbe zu tun. Man könnte meinen, dass jemand, der im Grunde den ultimativen Horrorfanfilm dreht, ein bisschen Spaß bei der Gelegenheit hat. Stattdessen besteht das Skript im Wesentlichen aus endlosen pseudowissenschaftlichen Hokuspokus und langweiligen Überlegungen über die Natur von Gut und Böse sowie von Gott und Mensch und so weiter. Smiths "Vision" überschritt auch bei weitem sein Budget und so wurden die VR-Headsets von Novak und Boon mit Klebeband zusammengehalten. Selbst das CGI liegt unter dem Niveau dessen, was ein durchschnittlicher Schüler auf seinem Laptop zustande bringen kann. Hin und wieder, zum Beispiel, wenn Sieg auf einen anderen Bösewicht (R.A. Mihailoff) trifft, fühlt sich "Death House" wie ein echter Film an, doch meistens gibt es nur ein zusammengewürfeltes Chaos. Abgesehen von einem Raum, der voll von "Hellraiser"-inspirierten Ghouls ist, besteht der Horror-Inhalt zum größten Teil aus schlecht geschossenen Aktionen, die manchmal so düster und dunkel sind, dass man nicht mal sagen könnte, was hier gerade los ist. Es gibt auch einen bedauerlichen Schwerpunkt auf die Brutalisierung gegenüber Frauen und der Entblößung ihrer Brüste, um billige Szenen zu kreieren. Nicht nur einmal, sondern zweimal fragt ein weibliches Opfer ihren Angreifer, ob sie vergewaltigt und ermordet werden soll.

Das Schlimmste an "Death House" ist jedoch die Art und Weise, wie er die Gelegenheit verschwendet, so viele schreckliche Horrorfilm-Favoriten an einem Ort zu sammeln und trotzdem kläglich zu versagen. Als der verstorbene Gunnar Hansen, der einen Storykredit erhält und kurz als Hologramm auftaucht, das Projekt zum ersten Mal konzipierte, stellte er sich sicherlich keinen Film vor, in dem so viele dieser Schauspieler auf sinnlose Walk-Ons reduziert werden würden. Kurzum: "Death House" ist nur als "Such-den-Prominenten"-Spiel von Wert, was zumindest eine Ablenkung vom klebrigen Plots darstellt. Und es ist eine Schande, dass der großartige Slogan "Hell isn't a word. It's a sentence." für einen Film vergeudet wurde, der sich tatsächlich wie eine Gefängnisstrafe anfühlt.

3/10

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