https://www.imdb.com/title/tt2873282/
Russland während der Putin-Administrative: Dominika Egorova (Jennifer
Lawrence) ist eine disziplinierte und zu allem entschlossene
Primaballerina, die nach einer Verletzung ihren Beruf nicht mehr ausüben
kann. Um auch weiterhin für ihre Mutter sorgen zu können, nimmt sie das
lukrative Angebot an, sich im Red-Sparrow-Programm der russischen
Regierung zu einer Geheimagentin ausbilden zu lassen. Die Ausbildung ist
hart und führt sie körperlich wie seelisch an ihre Grenzen. Nachdem sie
sie überstanden hat, soll sie den jungen amerikanischen CIA-Agenten
Nathaniel Nash (Joel Edgerton) überwachen und herausfinden, wer der
wichtigste amerikanische Maulwurf in der russischen Politik ist. Doch
schnell gerät das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Egorova und Nash außer
Kontrolle und es ist nicht mehr klar, wer hier eigentlich für wen
arbeitet...
"Red Sparrow" ist ein zutiefst konventionell gehaltener
Spionagethriller, der stets das Gefühl vermittelt, als sei der Kalte
Krieg nie zu Ende gegangen. Obwohl die Handlung in der Gegenwart angesiedelt ist, hat absolut alles
eine nostalgische Note. Auch mit modernen, technischen Spielereien hält
sich der Film zurück, es wird auf die klassischste Form der Spionage
gesetzt: die menschliche Schwäche gnadenlos auszunutzen. Innovationen
sucht man dabei leider vergebens, es wird sich darauf verlassen, dass
die Geschehnisse - obwohl schon oft gesehen - noch immer ihren Reiz
haben, was prinzipiell auch zutrifft. Ohne Jennifer Lawrence hätte sich
die Aufmerksamkeit für den Streifen aber sicher in Grenzen gehalten.
Als
unfreiwillig in diesen Sumpf geratene Ex-Ballerina Dominika Egorova
macht ihr in Sachen Darstellung und Ausstrahlung mal wieder keiner etwas
vor. Mit vollem Körpereinsatz zieht sie die anspruchsvolle Rolle eisern
durch. Neben ihr gibt es leider wenig Ewähnenswertes über den Cast zu
berichten. Die meisten Figuren sind farblose Abziehbilder,
klischeebelastete Spione eben. Das gilt - wie bereits angedeutet - auch
für die Story, die bei all den Versatzstücken einen gewissen
Realitätsgehalt bewahren will und dementsprechend ruhig und wenig
spektakulär ihre Entwicklung nimmt. Verfolgungsjagden, Schießereien oder
anderweitige Bond-Action gibt es nicht, nur einige kleinere
Gewaltspitzen und ein wenig Erotik erlaubt sich Regisseur Francis
Lawrence.
Ein Film, der wie ein Relikt aus den Achzigern wirkt, doch das macht
auch ein Stück weit seinen Charme aus. Dank der guten Atmosphäre, der
solide Inszenierung und natürlich einer hervorragenden Jennifer ist "Red
Sparrow" trotz Ideenmangel ein absolut vorzeigbarer Vertreter seines
Genres.
6,5/10
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