http://www.imdb.com/title/tt3381008/
Vor 28 Jahren wurden die verwaisten Brüder Nobby (Sacha Baron Cohen) und
Sebastian (Mark Strong) getrennt und von unterschiedlichen Familien
adoptiert. Während Fußballfanatiker und Kneipengänger Nobby inzwischen
ein gemütliches Dasein mit seiner Freundin (Rebel Wilson) und neun
Kindern im Nordosten Englands führt, lebt Sebastian das aufregende Leben
eines waschechten Top-Spions. Doch Nobby hat nie aufgehört, seinen
kleinen Bruder zu vermissen, und macht sich auf die Suche nach ihm. Er
findet ihn ausgerechnet in dem Moment, als Sebastian in der Bredouille
steckt: Der Spion hat einen finsteren Plan aufgedeckt, der die gesamte
Welt in Gefahr bringt, und gerät selbst in Verdacht, daran beteiligt zu
sein. Sowohl vor den Bösen als auch den Guten auf der Flucht, ist das
Letzte, was er gebrauchen kann, sein idiotischer Bruder Nobby. Doch dann
stellt er fest, dass die Brüder eigentlich immer noch als ziemlich
gutes Team funktionieren.
Es ist schon interessant, wie Sacha Baron Cohen es jedes Mal wieder schafft, sich in
Ekel, Grauen, Würze und Abartigkeit noch zu steigern, Erwartungen zu
unterlaufen, zu untermauern und einzureißen. Auch in "Der Spion und sein Bruder" werden hier die sogenannten Grenzen des gesellschaftsfähigen, aktzeptablen Humors gesprengt. Ach was, gesprengt. Es wird regelrecht auf sie geschissen.
Dennoch ist der Film in Summe letztlich sogar etwas zu brav geworden.
Denkt man an früher Kracher wie "Borat", "Brüno" oder "Ali G" zurück, wo Menschen regelrecht vorgeführt worden, so merkt man deutlich: spätestens seit "The Dictator" andere Dinge in den Fokus gerückt. Cohen ist zwar auf der Oberfläche jemand, der sein Publikum total
überfordert und dem das Sprengen von Grenzen kindlichen Spaß bereitet,
eigentlich schlummert dahinter aber ein Intellektueller, der durchaus
einen Standpunkt hat. Und so ist "The Brothers Grimsby" nicht nur
albern-übertriebener Klamauk, sondern hat sogar eine echte Message - das
ist einerseits so sympathisch wie es sich andererseits vollkommen deplatziert anfühlt. Vor allem nehmen diese Passagen stark
das Tempo aus dem eh schon sehr knappen Film heraus, welches zu Anfang eine ganze Weile ungebrochen
gehalten wurde. Das gibt es natürlich in anderen Streifen extrem oft, hier hätte der Verzicht darauf den Film noch ein Stück
weiter nach vorne bringen können. Eines ist indess ganz klar: "The Brothers Grimsby" ist nicht jedermanns Sache. Aber defintiv sehenswert.
6,5/10
In eigener Sache: was die FSK bei der Vergabe des Siegels "ab 12" geritten hat wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Angesichts der Gewaltdarstellung und der noch überbordernden sexuellen Gags ist eine derartige Freigabe absolut fehl am Platz.
Der Film ist auch im Steelbook erhältlich:
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