http://www.imdb.com/title/tt3682448/
1957, als der Kalte Krieg auf einem Höhepunkt ist, gelingt den USA die
Verhaftung des Sowjetagenten Rudolf Abel (Mark Rylance). Er wird
vernommen, verweigert aber die Zusammenarbeit. Als Pflichtverteidiger
bekommt er jemanden zur Seite gestellt, dessen Fähigkeiten außer Frage
stehen, der jedoch als Versicherungsanwalt wenig Expertise für seinen
neuen Auftrag mitbringt: James Donovan (Tom Hanks). Der Jurist ist
skeptisch, zumal die Verteidigung eines feindlichen Agenten von vielen
als Landesverrat angesehen wird und damit sein Leben und vor allem das
seiner Frau Mary (Amy Ryan) und das seiner Tochter Jan (Eve Hewson)
bedrohen kann. Donovans persönliche Lage spitzt sich zu, als ihn der
CIA-Beamte Hoffman (Scott Shepherd), beindruckt von Donovans Auftritten
im Gerichtssaal, mit einer neuen Mission betraut. Das
U-2-Spionage-Flugzeug des US-Piloten Francis Gary Powers (Austin
Stowell) wurde über der Sowjetunion abgeschossen. Donovan soll nach
Ost-Berlin, um mit den Sowjets die Freilassung zu verhandeln - und einen
Gefangenenaustausch zu initiieren...
Wo Steven Spielberg und Tom Hanks draufsteht ist auch Steven Spielberg und Tom Hanks drin. Im Guten wie im Schlechten. Inhaltlich erzählt "Bridge Of Spies" die Geschichte eines
vermeintlich russischen Spions, der einen Strafverteidiger gestellt
bekommt. Die "Agentenbrücke", im ehemaligen West-Berlin gelegen, wurde im Kalten
Krieg dazu benutzt, gefangene Spione und politische Gefangene
auszutauschen. Eine dieser Tauschaktionen wird in "Bridge Of Spies" zur
(leider nur phasenweise fesselnden) Geschichtsstunde. Es wird viel
geredet, die Action ist auf ein Minimum beschränkt. Dramaturgisch ist der Streifen auf ansehnlichem Niveau und
selten bis nie langweilig. Trotzdem wäre Spielberg ein bisschen mehr Mut
zu einem Schritt aus einer Komfortzone gut gestanden. "Bridge Of Spies"
bietet dafür zu viel vom Bekannten und zu wenig Innovatives.
Während Tom Hanks, routiniert wie eh und je, den Familienmenschen und Anwalt spielt, so ist Mark Rylances Performance (als russischer Spion) wirklich brilliant, der Sympathieträger des Filmes und
verdienter Oscargewinner. Doch auch hier wird, obwohl Rylances‘
Charakter das Herz von "Bridge Of Spies" ist, zu wenig tief gegraben.
Der Charakter von Rylance wird wenig durchleuchtet und bleibt bis zum
Schluss diffus.
"Bridge Of Spies" ist dennoch ein optimales Zusamenspiel von Regisseur, Schauspielern
und einer netten amerikanischen Pathos-Geschichte und damit wohl einer
der besten Mainstream-Filme, den die meisten niemals sehen werden, weil
er nicht wirklich mit der Aufmerksamkeit vermarktet wurde, die er verdient gehabt hätte. Also für alle Skeptiker: einfach noch einmal den Trailer anschauen und
sich anstecken lassen.
8/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Twentieth Century Fox
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