Freitag, 12. Juli 2013

Oz The Great And Powerful - Die fantastische Welt von Oz (2012)

http://www.imdb.com/title/tt1623205/

Wer kennt nicht Oz? Ich jedenfalls habe, als ich ein Kind war, die Bücher von Alexander Wolkow regelrecht verschlungen, der erste Teil der sechsteiligen Saga, "Der Zauberer der Smaragdenstadt", war auch mein absoluter Favorit und gleichzeitig auch die russische Adaption von L. Frank Baums "The Wizard of Oz". Nun hat sich Disney unter der Regie von Sam Raimi des Stoffs angenommen und einen schönen und vor allem unterhaltsamen  Familienfilm daraus gemacht.

Die fantastische Welt von Oz schildert die magischen Erlebnisse aus der Perspektive des Zauberers. Als zwielichtiger Zirkusmagier schlägt sich Oscar Diggs (James Franco) im tristen Kansas so durch, doch dann verschlägt es den jungen Mann plötzlich nach Oz, in eine wundervolle Welt voller farbenprächtiger Charaktere und traumhafter Schauplätze. Oscar erhofft sich hier nun Ruhm und Reichtum. Er kann sein Glück kaum fassen, doch dann trifft in Oz auf drei geheimnisvolle Hexen. Theodora (Mila Kunis), Evanora (Rachel Weisz) und Glinda (Michelle Williams) haben so ihre Zweifel daran, dass Oscar der große und mächtige Zauberer sein soll, den die Bewohner von Oz schon sehnlichst erwarten...


Natürlich wird hier das Pulver nicht neu erfunden, keine Frage. Leider merkt man auch deutlich, dass der Film extra für 3D noch einmal aufgemotzt wurde. Das tut der ganzen Sache zwar keinen Abbruch und die Pop-Outs halten sich dankenswerter Weise in Grenzen und so hat man hier - wieder einmal- nur eine angenehme Tiefenschärfe, die die digitale quietschbunte Welt von Oz irgendwie realistischer und zuckerwattiger erscheinen lassen. Störend ist da eher der recht vorhersehbare Kiddie-Humor, aber der muss halt als Gegenstück zu den relativ häufigen Jumpscares herhalten, die Raimi gut und gerne einwirft (sein Lieblingsmotiv waren offenbar die Hexen und solche, die mutieren). Dazu gibt's eine Story, die zwar der modernen Fantasy-Plotstruktur folgt, aber auch nicht allzu zufällig an "Armee der Finsternis" erinnert.

Und Raimi versucht auch so weit er kann, seinem Stil treu zu bleiben, obwohl das exzessive Digitale ihm einige Steine in den Weg gelegt haben dürfte. Dafür entschädigt er mit einigen nieldichen und traurigen Momenten, die sich hauptsächlich bei der Figur des Porzellanmädchens finden lassen. Diese sind zwar vorhersehbar, aber dennoch sehr effektiv. Und auch die Kunst der Jahrmarktzauberei und des Wahrwerdenlassens von Phantasien beschäftigen ihn sehr und erfahren einige liebevolle Würdigungen, die auch in der Handlung stark zum Einsatz kommen. Einzig Mila Kunis, die zwar sehr hübsch anzusehen ist, aber als böse Hexe so irgendwie gar nicht so recht in die Rolle passen will hat mich gegen Ende hin etwas gestört. Die Frau ist einfach zu schön für eine böse Hexe, auch unter grüner Schminke. Besonders genial: der kurze aber lustige Aufftritt von Bruce Campbell als Torwächter. Mir jedenfalls hat der Film Spaß gemacht und mich bestens unterhalten.

7,5/10

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